AG Bildung/Diskussion/Uni

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Uni

Studiengebühren

Probleme Bologna

HSG

Nach 12 Jahren befristeter Stellen keine Stelle mehr an Unis, Berufsverbot.

Arbeitsverträge von Doktoranden

Problem (von Betroffenen geschildert, hab' aber nicht selbst diese Arbeitsverträge gelesen) LifeScientology

Doktoranden werden oft nicht von der Uni direkt, sondern über sogenannte Drittmittelprojekte bezahlt. Bspw. kommen solche Projekte von der DFG oder der EU und sind thematisch und zeitlich begrenzt. Zum Arbeitsalltag eines Doktoranden gehört jedoch oft auch die Betreuung von Praktika oder das Halten von Vorlesungen. Die Arbeitsverträge (von der Uni) sehen dies zwar in einer kleinen Klausel vor, aber wirklich bezahlt werden die Doktoranden für diese Aufgaben nicht.

Daraus ergibt sich m.E. ein Konflikt mit dem Gebot der Freiheit von Forschung und Lehre. Die Doktoranden werden nur für Forschung bezahlt, die Lehre fällt unter den Tisch. Zudem besteht keine Wahlfreiheit

Idee Universitäten könnten verpflichtet werden (Änderung der Landeshochschulgesetze), die Arbeitsverträge von Doktoranden fair zu gestalten.

  • Zusatzverträge (mit zusätzlichem Lohn natürlich) für Doktoranden, die sich auch Lehraufgaben widmen.
  • Arbeitsverträge müssen in diesem Punkt 2 wählbare Optionen (Lehre ja oder nein) beinhalten.
  • Lehraufgaben werden verpflichtend festgelegt und entsprechend von der Uni bezahlt.

Universität für Alle

Idee

Freier Zugang zu Universitäten - keine Zulassungsbeschränkung mehr: Begründung:

Bildung für alle zu jeder Zeit war in früheren Zeiten aufgrund von Knappheit nicht möglich. Am Anfang der Aufklärung waren Bücher teuer und Bildungsagenten knapp. Viele Verbesserungen haben die Welt hier verändert, z.B. stark gestiegenen Bildungsgrad der Bevölkerung, neue pädagogische Erkenntnisse, verbesserte Didaktik (Vergleich Eulers Briefe an die Prinzessin mit aktuellen Mathematikbüchern wie Mathe Macchiato oder Pearson Studium), neue Technologien und den gesellschaftlichen Reichtum und die daraus entstandenen, für alle erreichbaren Bildungseinrichtungen (z.B. Bibliotheken, Internet inklusive kostenfreier Enzyklopädien oder sehr billiger Plattformen wie www.sofatutor.com ), Kundenorientierung durch Verlage, Blogs von Nachhilfelehrern (wie oberprima) bis zu Forschern (wie z.B. erlebt von Francois Bry), fast kostenlose Bücher, Webcam-Aufnahmen von Vorlesungen. Diese Veränderungen bieten erstmalig in der Weltgeschichte die Chance, dass alle Menschen zu jeder Zeit Zugriff und die Möglichkeit zur Bildung haben.

Zulassungsbeschränkungen waren damals aufgrund von räumlichen Beschränkungen manchmal notwendig. Obwohl es auch damals großartige Menschen gab, die ihre Vorlesungen für alle hielten (z.B. Georg Forster). Heute sind sie jedoch nicht mehr mit einem humanistischen Menschenbild zu vereinen (außer in bestimmten Fachgebieten, die einen hohen materiellen Aufwand bedeuten und sich dadurch begrenzen - wobei hier meist nicht das ganze Fach betroffen ist, sondern oft nur einzelne Praktika).

Konkretisierung: Diese Neuerung soll kostenneutral sein - es soll nur die Infrastruktur verbessert werden und somit mehr Menschen der Zugang ermöglicht werden, als es heute der Fall ist. Wenn man eine Vorlesung aufnimmt (wie es z.Z. in USA geschieht) so kann diese auf Youtube eingestellt werden (viele Unis haben dort mittlerweile einen eigenen Kanal, manche Professoren sind schon Web2.0-Stars) und kann dort dann von jedem Lernwilligen angesehen werden. Ähnliches gilt für Übungsblätter. In vielen Fächern - müssen eigentlich nur die Prüfungen wirklich vor Ort stattfinden - hier könnte man sich aber das oben erwähnte Test-On-Demand Verfahren anschauen oder ein Mentorensystem andenken.

Aktuelle politische Umstände: Die Möglichkeit dieser Optimierungen sollte auch unabhängig davon angedacht werden, da es mit der Wirtschaftskrise und den Ausfällen an Steuergeldern zu drastischen Budgetkürzungen kommen kann. Diese können sich letztendlich sehr schädlich für Forschung und Lehrer auswirken, sollte man die aktuelle kostenintensive Organisation beibehalten.

Alternative Idee

Was man alternativ machen kann, ist folgendes: Ich beschränke die Anzahl der staatlichen Stipendien je Studiengang und nicht die der Hörer. Die Stipendien werden nach einer Aufnahmeprüfung (Stipendienprüfung) vergeben. Damit hätte man einen lenkenden Part aber keinen diskriminierenden. (von Steffen Thomas)

Ich finde diese Idee auch sehr gut - sie erklärt wie die Auswahl derer, die dann bei Überbesetzung "Ressourcen-Vorrang" (s.u.) haben zustande kommt. 1000Sunny

Zu den Prüfungen anmelden darf sich aber dann jeder (sonst kann er ja keinen Schein erwerben), oder?

Somit würden auch reine Autodidakten gewürdigt, die im aktuellen System keinen Platz haben.


Zum Thema Platzmangel, Videoaufzeichnungen.

An sehr vielen Universitäten , Hochschulen und Fachhochschulen werden die E-Learning Portale ausgebaut, bleiben aber durch Lizenzmodelle bis auf eine handvoll den Studenten vorbehalten. Wobei einige der Portale schon so gut in einzelnen Fächern sind das die Studenten die Universität gar nicht mehr besuchen müssen. Würden diese Portale der Allgemeinheit zugänglich gemacht so könnte jeder sein Wissen erweitern, Schwangere, allein erziehende Mütter, Behinderte und Sozial-Benachteiligte könnten so von zuhause lernen und müssten nur noch für die Prüfung an die Uni kommen.

Ein gutes Beispiel ist hier Academic Earth. Viele namhafte Universitäten (Harvard, Stanford, Yale) zeigen ihre Vorlesungen online für jederman. Die Kosten werden durch Academic Earth getragen und sind für die Bildungseinrichtungen kostenfrei.

(Kosten der E-Learning Portale könnten über eine Prüfungsgebühr erbracht werden. Verhindert auch das geprüft wird wenn die Prüflinge noch nicht richtig vorbereitet sind.)

--SvenS 01:32, 17. Jul. 2009 (CEST)

Offene Fragen

  1. Was passiert, wenn jeder studieren kann, was er will? Bringt die Gesellschaft die Disziplin auf, sich auf alle notwendigen Berufe von alleine zu verteilen? Wird also jemand freiwillig Bauer, wenn er auch z. B. Agrar- Ökonom werden könnte?
  2. Kann sich der Staat das leisten? Egal zu welcher Bildungspolitik wir mal kommen, sie wird mehr kosten als heute. Und wir müssen die Geldfrage stellen. Wer soll das bezahlen und rentiert sich dass im Laufe der Jahre? Es muß uns klar sein, das man mit der Bezahlung der Bildung auf viele Jahre in Vorkasse geht (als Staat)
  3. Da z. B. ein ausgezeichnetes Abitur kein Garant dafür ist, das der gewählte Berufsweg auch zum Erfolg führt, ist da Beratung grundsätzlich falsch?
  4. Was haben wir davon, wenn wir jetzt 100.000 Juristen ausbilden, bei einem bedarf von 30.000? Wir nehmen 70.000 jungen Menschen die Chance auf eine Zukunft. Oder anders, wir müssen sie umschulen und die jungen Menschen verlieren 4-5 Jahre ihres Lebens. das ist nicht sinnvoll und kostet extra Geld.
  5. Ohne irgendeine Form von Knappheit geht im Endeffekt der "Marktwert" der Bildung dann gegen Null.
  6. Die Wirtschaft braucht sie der Staat bildet sie daraufhin aus. Na ja, ich halte das generell für ein problematischen Punkt, wie bildet der Staat sich die Menschen die er braucht? und wer entscheidet darüber wer was studieren darf. Dann sind wir ziemlich schnell dabei jungen Menschen Träume kaputt zu machen, aber natürlich ist es nicht sinnvoll 70.000 Taxifahrenden Juristen zu haben. NC und Abitur sind wohl nicht optimal geeignet zur ausslese. Was stellst Du Dir unter staatlichen Stipendien vor? Bafög?
  7. Schüler auf dem Gymnasium würden benachteiligt da sie den schwereren Stoff lernen müssen um gute Noten zu bekommen. Schüler der Hauptschule könnten mit einem niedrigeren Bildungsniveau studieren gehen. --SvenS 09:40, 17. Jul. 2009 (CEST)
  8. Wenn die Hochschulen zur besseren Volkshochschule umgebaut werden, werden ihre Abschlüsse zum x-beliebigen austauschbaren Massenprodukt.
  9. Schon heute lässt sich beobachten, dass *alle* Abschlüsse - vom Hauptschulabschluss bis zum Diplom oder Master - erheblich weniger Wert sind als noch vor 10-20 Jahren. (i.S.d. ihrer Akzeptanz "draußen im realen Leben"). (Sogenannte Inflation)
  10. Als Folge davon werden privatwirtschaftliche Zertifizierungen deutlich an Bedeutung gewinnen. Der gute Abschluss als Informatiker an einer "Hochschule für alle" reicht dann nicht mehr für den Einstiegsjob in die IT. Daneben müssen dann noch mehrere Praktika (verschenkte Lebenszeit, heute schon üblich) und teure Herstellerzertifizierungen treten. Im IT-Bereich ist das heute bereits absehbar, s.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IT-Zertifikate

(i) Verteilungsproblem (Punkt 1) In Punkt 1 wurde angesprochen, dass es zu schlechten Verteilungen kommen kann, sollte jeder das studieren können, was er will.

  1. Das Modell der heutigen "Ein-Abschluss-Und-Dann-Arbeit"-Welt ist überholt. Viele Menschen, die in der Jugend technische Berufe erlernt haben, wollen später etwas geisteswissenschaftliches Beginnen. Auch der Umkehrfall tritt häufig ein und Geisteswissenschaftler begeistern sich plötzlich für technische Berufe. Hier kann über einen Lebenslauf eine Wissensakkumulation stattfinden, die in bahnbrechenden Erkenntnissen und Produkten münden kann. Das eindimensionale Fachidiotentum, bei dem jeder nur in seinem Bereich denkt und die Produktivität lähmt oder widersinnige Ergebnisse liefert, kann durch eine neue Mehrdimensionalität überwunden werden. Diese Mehrdimensionalität würde das Problem zumindest entschärfen.

Da aus Sicht der Volkswirtschaftslehre studieren nur der Selektion von Hoch- und Unterqualifizierten dient und das Studienfach egal ist, wird die Uni für alle nur dazu führen das es zu einer Selektion kommt. --SvenS 00:57, 17. Jul. 2009 (CEST)

‡? Wo hast Du denn das her? Eigentlich argumentiert die Volkswirtschaftslehre, dass ein jeder unter der Annahme der vollständigen Information jenen Weg wählt, der ihm den höchsten Nutzen verspricht. Also ist ein Marktgleichgewicht zu erwarten, bei dem der Lebensverdienst abzüglich Studienkosten gleich dem Lebensverdienst ohne Studium ist. Daraus resultiert, dass Löhne für Hochschulabsolventen etwas höher sein werden. Müssen sie Studiengebühren zahlen, werden die Löhne noch deutlich höher sein. Eine Begabung würde eine zusätzliche Rente (höheres Einkommen) erzeugen. Hier gibt es auch Ansätze diese Rente per Kopfsteuer abzuschöpfen und folglich den Inhaber der Begabung zu nötigen auch seine Begabtenrente zu realisieren. Der Fall ohne Studiengebühr in diesem Beispiel wirft aber auch wieder die Frage auf, ob der Nutzen der Marktverzerrung duch Bildungssubvention für den Nichtstudierten seine zusätzliche Steuerlast rechtfertigt. CAP 16:50, 22. Jul. 2009 (CEST) (i) Deutsche studieren übrigens prozyklisch. Haben das Marktgleichgewicht also nicht im Sinn CAP 16:50, 22. Jul. 2009 (CEST)


(i) Kann sich der Staat das leisten? (Punkt 2) Da immer mehr hochgebildete Personen Firmen gründen und ihr Glück mit der eigenen Firma versuchen müsste das gestiegene Bildungsniveau dazu führen das mehr Arbeitnehmer gebraucht werden und so die Arbeitslosenzahlen sinken. --SvenS 00:42, 17. Jul. 2009 (CEST)

Statistiken zeigen das in den nächsten 10 Jahren die Geburtenrate weiter abnehmen wird, sollte sich daran nichts verändern wird sich das Angebot an die Nachfrage angleichen und wir sollten dafür sorgen ,dass die jungen Bürger auf die Situation so gut wie möglich vorbereitet sind. --SvenS 00:42, 17. Jul. 2009 (CEST)

(i) Marktwerkt geht gegen 0, je mehr Bildung im Volk (Punkt 5) Nach einiger Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eher das Gegenteil eintreten müsste, und ich versuche das nun darzulegen:

  1. Je mehr Verständnis für eine gewisse Materie (z.B. Kunst, Gerechtigkeit, pädagogische Erkenntnisse) in der Bevölkerung vorhanden ist, desto mehr Bedarf nach noch hochwertigeren "Produkten" und "Herstellern" besteht. Dieses klingt Paradox. Am Beispiel Kunst. Wäre kein Kunstverständnis in der Bevölkerung, so würde niemand Kunstwerke kaufen. Auf einem ganz niedrigen Kunstniveau würden also alle mit ihrer eigenen Schmiererei zufrieden sein. Erst wenn ein gewisses Kunstverständnis vorhanden ist, kann Kunst geschätzt und "konsumiert" werden. Ähnliches bei Gerechtigkeit. Menschen mit einem geringen Rechtsverständnis begnügen sich dem Anderen einfach physisch zu antworten. Erst mit höherem Rechtsverständnis werden die Bedürfnisse subtiler - so dass es am Ende in einen philosophischen Streit ausarten kann.

‡? Haben wir nicht schon längst in Deutschland eine Situation, wo der Marktwert von Bildung gegen 0 tendiert? Mein Gefühl ist, dass man im Ausland deutlich mehr für seinen Abschluß bekommt als hier. Allerdings muss man ja auch deutlich mehr fordern, wenn man den Studienkredit zurück zahlen muss, um das gleiche nach Abzug der Kosten übrig zu haben. Die Idee, dass das Gehalt einen von der Not sein Leben zu finanzieren befreit und einem die Freiheit gibt zu arbeiten, scheint sich empirisch zu bestätigen, auch wenn der Ansatz des Gewinnmaximierers anderes erwarten ließe. Nur so kann ich es mir erklären, dass viele deutsche Akademiker bereit sind zu Hungerlöhnen zu arbeiten. Auch frage ich mich, warum ein Handwerker über seine Steuern die Uni mitfinanzieren muss.CAP 16:38, 22. Jul. 2009 (CEST)


(i) Bedarf durch Wirtschaft (Punkt 6) Der Bedarf an Akademikern wird in Punkt 6 an der Wirtschaft gemessen (+10% für Unis). Den Bedarf an Forschern/Akademikern nach seiner Kaufkraft zu bewerten (also am Geld) halte ich für falsch, und will das im folgenden darlegen.

  1. Eine akademische Ausbildung hat den Sinn eine gewisse Tätigkeit nicht nur durchzuführen - e.g. Kartoffeln aussähen, sondern auch die Vorgänge dahinter zu verstehen, ihren Sinn und auch neue kosten- und ressourcensparende Wege zu finden. Ein Bauer, der Biologie und Technik studiert könnte auf die Idee kommen die Pflanzen direkt an der Wurzel zu bewässern (somit Dünger, Wasser und Arbeit zu sparen)
  2. Geld regiert leider nicht die Welt. Jeder, der einmal an einem Krankenbett von einem unheilbar kranken Menschen gestanden ist, oder ein traumatisiertes Kind erlebt hat, oder einen Tsunami wird dieses "leider" verstehen. Es wäre schön, wenn man einfach einen gewissen Betrag auf den Tisch legen könnte und der Patient oder das Kind wäre geheilt, oder man wäre vor dem Tsunami gewarnt gewesen. Geld hilft nur da, wo die Forschung schon war. Nur Wissen und Forschung kann dem Geld und der Wirtschaft überhaupt einen Sinn geben. Sie entschärft nicht nur die Missstände (z.B. neue Energien) sondern sie bringt auch neues (z.B. Internet) wobei sich soziale Neuerungen ergeben, die sich kein König jemals für alles Geld der Welt kaufen hätte können.
  3. Universitäten und die Forscher/Akademiker, die sich dort ausbilden haben die Aufgabe das Wissen zu fördern. Jeder Mensch, der etwas dazugelernt hat, verstärkt die Basis für soziale, technische, medizinische und künstlerische Neuerungen in der Gesellschaft. So stärkt das Erlernen von Physik die Technik, das Erlernen von Rechtswissenschaften die Gerechtigkeit und jedes andere Erlernen stärkt einen anderen Teil in unserer Gesellschaft. Sollte dies in einem Fall nicht so sein (was wahrscheinlich manche dem Fach Jura vorwerfen würden, so sind das die Versäumnisse der Universitäten oder derjenigen Wissenschaft und sie bedarf desto mehr Bildung um wieder positiv zur Gesellschaft beizutragen).

Aus all den oben genannten Gründen, halte ich es von hoher Dringlichkeit die universitäre Ausbildung so gut wie möglich auszubauen, und mit den aktuellen Ressourcen und durch die Hilfe neuer Technologien möglichst vielen Menschen (unabhängig von Alter oder Vorbildung) einen Zugang zur Universitären Bildung zu ermöglichen. Dabei muss immer bedacht werden, dass Menschen mit höherer und geeigneterer Vorbildung nie benachteiligt werden gegenüber Menschen mit geringerer Vorbildung. Sollten die Ressourcen nicht vorhanden sein, so müssen die mit geringster Vorbildung zurücktreten. Werden aber nicht schon per se ausgeschlossen.

(i) Ungerecht gegenüber Gymnasiasten, die sich die Universität schwerer verdienen müssen (Punkt 7)

  1. Jeder hat nach diesem Vorschlag das Recht zu jeder Zeit ein annähernd kostenneutrales Studium zu betreiben. Also auch schon vor dem Erreichen des Abiturs.
  2. Das Abitur gibt später immer noch ein Vorrecht auf die begrenzten Ressourcen.
  3. Das Gymnasium bereitet natürlich am besten auf die Universität vor. Damit wird der Fokus des Gymnasiums wieder zurück auf diese Vorbereitung gelegt und der aktuelle Fokus "Abitur als Eintrittskarte", welcher rein formal ist, verliert. So wird das Abitur wieder "sinnvoll".


(i) Umbau der Universitäten zur Volks"hochschule" (Punkt 8)

  1. Es geht nicht darum das Studium einfacher zu machen, sondern zugänglicher. Es würden nur marginal mehr Leute einen Abschluß machen, nur eben viel mehr überhaupt mit dem Studium anfangen.
  2. Da nun auch Menschen, die erst einmal einen anderen Lebensweg gegangen sind, mit ihren zusätzlichen Erfahrungen und realen Wünschen ins Studium eintreten können, kann es ebenfalls zu einer Niveausteigerung kommen.
    1. Bsp.: Eine Mutter möchte sich in Pädagogik qualifizieren
    2. Bsp.: Ein Bauer will Agrarwissenschaften studieren um Forschung vor Ort zu betreiben.

All diese Menschen werden mit fertigen Fragen und konkreten Vorstellungen an die Universität gehen. Heutzutage werden sie davon abgehalten erst mal ihr Abitur machen zu müssen (2 Jahre irgendwas lernen - mit ungewissem Erfolg) bevor sie dann vielleicht richtig einsteigen können.


(i) Inflation der Noten/Abschlüsse (Punkt 9)

  1. Diese Schreckensvision wird nur eintreten, wenn das Niveau gesenkt wird.
  2. Diese Inflation tritt eher wegen den geschlossenen Universitäten auf. Erklärung: Da ein Universitätsabschluss das Ziel fast aller Eltern für ihre Kinder ist ergibt sich daraus die Notwendigkeit mit allen Mitteln gute Noten zu erkämpfen. (wenn nötig mit Rechtsanwälten)

Dadurch steigt das Notenniveau, da auch Lehrer oft nicht wollen, dass sie einem Kind die Zukunft verbauen.

  1. In den USA gibt es diese Inflation. Dort werden die Leistungen einmal von den Lehrern bewertet (Zeugnisse) und dann noch einmal von einer unabhängigen Stelle für Schulevaluation (ähnlich einem nationalen PISA). Die Leistungergebnisse sinken seit Erfassung kontinuierlich (laut unabhängiger Stelle). Die Zeugnisnoten steigern sich dagegen im Durchschnitt kontinuierlich. Bei uns geschieht diese Inflation zuerst über die Schulsysteme. So wird die Hauptschule verschwinden, danach die Realschule. Im Anschluss werden im Gymnasium die schlechten Noten dünner (wenn es so weitergeht wie bisher, wird sich diese Übertragung der amerikanischen Entwicklung hier wiederholen).
  2. Zusätzlich entdecken Politiker oft die Hoffnungen junger Eltern für sich und legen Programme auf, die diese Inflation begünstigen. Dieses wurde besonders deutlich mit der "No Child left behind" Initiative.
  3. Da man vielleicht mehr Studienanfänger gewinnen kann, kann es sogar zu einer Niveausteigerung kommen.
  4. Die Inflation staatlicher Abschlüssen gibt es nur, wenn das Niveau sinkt, wie ich bereits erwähnt habe. Das Abitur hat damit aber ein Problem, da heute

jeder ohne Abitur "nichts wert" ist. Da es an Schulen unausgesprochene Quotenregelungen gibt, wie viele bestehen müssen... solange man sich also nicht an einer Quote orientiert.


(i) Bedarf durch Wirtschaft (Punkt 10)

  1. Zertifikate sind eine Bescheinigung, dass jemand praktisch mit einem System oder Programm umgehen kann. Es sagt nichts über das theoretische Wissen aus.
    1. Ein guter Informatiker bringt Wissen über Probleme der Berechenbarkeit, NP-Vollständigkeit und wie man da approximieren kann, etc. JBoss oder Joomla sind konkrete Software-Systeme auf die er sich zertifizieren lässt. Die theoretischen Fähigkeiten (Patterns, ACID-Modell) helfen ihm bei der Erlangung der Zertifikate - sie sind Systemübergreifend
    2. Anderes Beispiel dazu: Ein Arzt musste einmal lernen, wie die Blase funktioniert. Er kann aber noch ein Zertifikat machen, wie man mit einem bestimmten Gerät eine Blasenspiegelung durchführt.


(i)Rückwirkung im System Diese Neuerung hat zusätzlich Rückwirkungen im System.

  1. Durch einen Realschulabschluss, Hauptschulabschluss wird die Chance auf eine höhere Ausbildung nicht mehr verbaut. Man kann sich beruhigt für den Schulzweig, den man für sich als richtig erachtet entscheiden und kann dennoch studieren.

--Ein Grund mehr die 3 verschiedenen Schulabschlüsse einzustampfen und einen Zentralen Schulabschluss zu erstellen.

  1. Da für viele Eltern heutzutage die Schule der Kampf um die "Universitätsberechtigung" ist und sich dort sozusagen entscheidet ob es ihr Kind mal genauso gut oder besser hat als sie, verschärft dieses die Erziehungssituation. Besonders in den Übertrittsjahrgängen scheint oft Krieg zu herrschen (siehe Sabine Czerny, oder Übertrittsübungsliteratur in Buchgeschäften). Durch die Neuerung würde die Erziehungssituation entschärft werden und Druck von Eltern und Kindern genommen.
  2. Durch die Neuerung würden die Diskussionen um die Gliedrigkeit entschärft werden.
  3. Durch die Neuerung würde die sozioökonomische Herkunft und die frühe Selektion entschärft werden.
  4. Durch die Neuerung würden die Schulen sich mehr auf die Vorbereitung der Schüler auf die Uni konzentrieren können (Metafähigkeiten). Aktuell wird mehr auf die Zulassung zur Uni "gebüffelt" und stark auf die Abschlussnote vorbereitet.
  5. Durch die Neuerung würden die Vorteile mancher privaten Schulen entfallen, die "ganz besonders" auf das Abitur vorbereiten, damit auch der NC für das Wunschfach kein Problem ist. Private Schulen würden somit wieder ihre Idee als Stätte sozialer und pädagogischer Neuerungen gerechter werden können.
  6. Ohne den Wettkampf um die Gymnasialempfehlung und später Hochschulreife würde für viele Eltern der Druck und die Motivation wegfallen ihre Kinder zu ritalinisieren. Dieses würde viel menschliches Leid vermeiden. Hier ein sehr gutes und auch faires Interview mit Georg Feuser: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-26/artikel-2009-26-ritalin-ist-ein-verbrechen.html

Maßnahmen

  1. Schritt: Jeder (egal welchen Alters) kann einen Studentenausweis für sich beantragen. Dieser bekommt ein Kürzel (in absentis - ia), das bedeutet er darf sich nur für Prüfungen anmelden, aber hat kein Recht auf sonstige Ressourcen der Universität. Auf seine Matrikelnummer kann er Prüfungen ablegen und Scheine sammeln, bis er sich zu einem Diplom anmelden kann. Die Anmeldung ist jederzeit möglich. Sie berechtigt auch zur Benutzung der Bibliotheken und ihrer Präsenzbestände.