Benutzer:Isabaellchen

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Wer is die denn überhaupt?

  • Name: Isabelle Sandow
  • Alter 32
  • Beruf: Software Development Consultant
  • Arbeitsverhältnis: Seit drei Jahren unbefristet angestellt
  • Mitglied seit 2009

Pöstchen etc.

  • Mitglied der Bratfish-Crew
  • Koordinatorin der AG Offline
  • Mitglied der Crew Bielefeld
  • Mitglied des Studierendenparlament Bielefeld für die Piraten
  • Stellvertretende Vorsitzende und Vorsitzende des Studierendenparlament der Universität Bielefeld.
  • Kreisvorsitzende des KV Bielefeld
  • Richterin am Landesschiedsgericht NRW
  • Listenplatz 13 für die Piraten in NRW zur BTW 13

Fragen zur Kandidatur

Unterstützung





Ein paar Worte über mich:

Was gestern noch galt, kann schon heute überholt sein. Ich habe in meinem Leben viel Erfahrung aus den unterschiedlichsten Ecken gesammelt. All dies formt meine Denk und Handlungsweise. Ich gebe mir Mühe mit jedem Menschen stets auf Augenhöhe zu reden und versuche die Person gegenüber zu verstehen, anstatt vor ab eine Wertung oder Motivation zu den Argumenten zu suchen bzw. zu interpretieren.
Ich betrachte mich selbst als Teil einer kritischen Linken, die ihr Zuhause unter anderem bei den NachDenkSeiten hat.
Ich habe mich nach dem Abitur 2005 zunächst an einem Studium der kognitiven Informatik und später der Medieninformatik und Gestaltung versucht. Im Zuge dessen habe ich gelernt zu Programmieren und verdiene damit heute mein Geld. Auf meiner Arbeit verbringe ich meine Zeit mit Java/Javascript, privat habe ich auch schon Projekte in Ruby und Python umgesetzt.
Einen Hochschulabschluss habe ich nicht vorzuweisen.

Politischer Werdegang

Meine politische Laufbahn begann zu der Zeit als die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit entstand.
Ich habe mich damals im Internet bei politischen Vereinigungen in deren Foren registriert, in der Hoffnung micht dort mit anderen Menschen über meine politischen Vorstellungen austauschen zu können. Zunächst beim Forum der PDS bzw. deren Jugendorganisation Solid'. Dort war es aber schon ein Problem, dass ich das Wort Revolution in einem Beitrag schrieb. Mein Enthusiasmus hielt sich darauf stark in Grenzen.
Dann, kurz danach, bin ich bei Attac gelandet und habe dort mit vielen Menschen über politik geredet und bekam mit, dass viele der Dinge die dort standen Hand und Fuss hatten und nicht blos hanebüchene Phantasievorstellungen waren, wie sie damals von 'Expertenseite' aus verschrien waren. Dort bekam ich dann auch die Vereinigung der WASG mit der PDS zur heutigen Linkspartei mit. Auch die Montagsdemos, die zu der Zeit von links besucht und vorangetrieben wurden. Aber ebenso wie ich die Verschmelzung der WASG mit der PDS erlebte, so wurden die Montagsdemos von Seiten der Führung von Attac, als das Momentum verflog, nicht weiter unterstützt, obwohl die Hartz Reform damals schon grosse Probleme entfaltete.
Es gab in dem Forum von Attac erste Bestrebungen eine Internet Partei zu gründen und auch ich befasste mich mit dem Thema. Mitte 2006 fing ich an aufzuschreiben wie eine Partei auszusehen hätte, wollte sie sich aus dem Internet heraus organisieren. Datenschutz, Privatssphäre und Transparenz waren für mich die Grundpfeiler die eine digitale Partizipation benötigten, damit die Teilnehmer keine Repressalien zu befürchten hatten und damit sich Ideen, ohne instrumentalisiert oder fehlgeleitet zu werden entfalten konnten.
Dann Geschah erst einmal nichts, bis ich 2009 einen kurzen Beitrag zur Piratenpartei bei der Europawahl sah. Ich schmunzelte.... Die Piraten.... So ein alberner Name, dachte ich mir zunächst.... Ich schaute mir jedoch ihre Ziele an und fand genau das wieder was ich vorher aufgeschrieben hatte, plus der Copyright und Patentreform, sowie freier Bildung und freiem Wissen.
Und los ging die wilde Achterbahnfahrt.

Piratiger Werdegang

Ohne Mitglied zu sein, konnte ich mich direkt einbringen, entwarf Grafiken, Flyer, half bei einem Piratenkalender, gestaltete Plakate und noch einige kleine Werbegimmicks. So übernahm ich als teil der Bratfish Crew, so wie sich unsere skype gruppe damals nannte, die Koordination der AG Offline.
Bei den Plakaten ging es dann los. Natürlich wollte jeder seine Vorschläge einbringen. Wozu brauchen wir denn jetzt eine Corporate Identity, also Richtlinien für die Plakatgestaltung um ein stimmiges Gesamtbild abzugeben, und wer hatte das überhaupt zu bestimmen? Die Kompetenzfrage stellte sich sehr schnell, kein Vorstand wollte uns Rückendeckung geben, schliesslich sollte ja alles für jeden offen stehen. Wir machten einen Plakatwettbewerb, aber wer sollte die Kompetenz haben über gut und schlecht zu bewerten?!
Aus systemtheoretischer Sicht ist das Problem recht einfach zu erklären, unser Netzwerk hatte Konnektivität, alle waren über die verschiedenen Kommunkationstools und das Wiki mit einander verbunden. Unser Netzwerk hatte auch Stimulation, ständig entstanden neue Dinge, es wurde heiss diskutiert. Aber was weiterhin fehlte war die Wertung. Denn etwas was man in dem Kontext nicht machen darf, ist die Wertung durch einen Filter zu ersetzen. Dieser spaltet das Netzwerk in die jenigen die damit konform gehen und die jenigen die dies nicht tun und so ihr eigenes Subnetz erzeugen, welches auch keinen Grund dazu hat den Filter anzunehmen, es ist ja schliesslich alles offen.
Unsere Crewordnung wurde 2010 von einer Verbandsstruktur abgelöst, auch wenn es hiess die Crews könnten weiter existieren. Crews hatten damals die Möglichkeit direkt Geld für Projekte beim Landesvorstand zu beantragen. Dies wurde durch die U-Boot Satzung in Soest, durch welche die Verbandsstruktur bis runter auf die kommunale Ebene gehen sollte, unterbunden und die finanzielle Hoheit sollte Fortan in den Händen der neuen Verbände liegen. Aufgrund des Mangels an klaren Kompetenzen erschien dies zumindest teilweise als logischer Schritt. Crews hatten jedoch etwas, dass es heute nicht mehr gibt. Ihre Mitgliederzahl war auf 15 Mitglieder begrenzt. Wollten mehr dazu kommen, so musste sich die Crew aufteilen bzw. es musste eine neue gegründet werden.
2011, nach dem Erfolg der Piraten in Berlin, hatten wir auf einmal 40 Leute bei uns am Stammtisch. Wo sollten diese alle hin? Wir trafen uns alle regelmäßig und kamen am Ende zu dem Schluss dass wir einen Kreisverband gründen wollen, auf diese Weise konnten wir unser eigenes Budget vor Ort haben. Im Zuge dieser Neuausrichtung gründeten wir auf lokale Themen bezogene AGs. Eine regelmäßige Mitgliederversammlung am Stammtisch wurde einberufen, damit wir agil sein konnten und bei unseren regelmäßigen Stammtischen beschlussfähig waren, mit Abstimmung der Kreismitglieder. Was dennoch nicht so wirklich rund lief. Dann fehlte das socializing und man kannte sich zwar oberflächlich, in der tiefe wurde jedoch selten über wirkliche Politik geredet.
Immer gab es Wahlkämpfe zu kämpfen, Infostände zu organisieren Mitgliederversammlungen auf Kreis und Gebietsebene, Landes und Bundesparteitage standen häufig an, ab und an gab es auch noch die Organisation von Demonstrationen oder Infoveranstaltungen zu erledigen. langweilig wurde es nur selten, aber es fehlte doch etwas essentielles. Den Gedanken der digitalen Demokratie hatte ich nicht aufgegeben, musste jedoch zusehen wie das Liquid Feedback in Problemen versank, die dezentralen Parteitage waren nicht erfolgreich, eine Ständige Mitgliederversammlung wurde ausprobiert und zerlegte den Landesverband MV. Natürlich lag der Schluss nah, dass Mensch nicht dafür gemacht sei oder Schwarmintelligenz nicht funktioniere.
Ich habe mich damals als Kreisvorsitzende immer um neue Mitglieder gekümmert, vor allem die jenigen die noch nicht so grosse Erfahrung mit digitalen Medien und den Möglichkeiten dieser hatten. Einem ehemaligen Professor der Sozialpsychologie verhalf ich zu seinem Sprung in das Internet, er würde später mit diesen Mitteln, zusammen mit Menschen aus ganz Deutschland, den Inklusionsantrag schreiben, der die Grünen abgehängt hätte, wäre dieser nicht nach der dritten Wahlwiederholung doch abgelehnt worden. Ich weiss, dass Schwarmintelligenz funktioniert, wenn die Gruppe aus vielen kleinen Teilen besteht die zusammen ein grosses Ganzes ergeben und man gemeinsam einen Themenkomplex bearbeitet.
Auch eine AG Senioren formte sich in der Region, um mit ein paar nerds zusammen den Techniknoobs die Mittel und wege der Piratenpartei zu zeigen, wie mumble funktioniert wie twitter funktioniert, was facebook war, allerdings nur lokal in unserem relativ kleinen Kreis. So weit funktionierte das soziale Netz. Von digitaler demokratie war jedoch weiterhin weit und breit keine Spur. Und natürich kamen die Querelen hinzu, auf die sich die uns sowieso nicht wohlgesonnenen Journalisten stürzten und ein desaströses Bild in der Presse zeichneten. Auch wenn wir vielleicht für uns die ein oder andere positive Entwicklung erlebten, es wurde stets überschattet von dem drohenden Damoklesschwert, welches uns bescheinigen wollte, dass unsere Idee von der Politik mit dem Internet (nicht Internetpolitik) nicht funktioniert.
Mittlerweile haben sich die Probleme die wir damals innerhalb der Piratenpartei hatten auf die ganze Welt übertragen. Und inzwischen gibt es viele Stimmen die sagen Demokratie funktioniert nicht. Aber das was wir haben ist keine Demokratie, genauso wie das was die Piratenpartei bis dato hat, niemals eine digitale Demokratie ist. Der Bedarf dazu ist da, so dass neben DiEM25 auch Demokratie in Bewegung versucht eben diesen Teil zu erfinden, den die Piratenpartei bis heute nicht erfolgreich aufbauen konnte. Aber wie konnte es zu den Querelen kommen, die letztlich sämtlichen Enthusiasmus auf ein minimum schrumpfen liessen, so dass viele Menschen enttäuscht davon zogen? Die Antwort dazu bekam ich durch wenige Mitglieder meines Kreisverbandes.
Es gibt sicherlich Menschen die von sich aus Fehler machen und versuchen diese zu vertuschen anstatt offen damit umzugehen. Es gibt auch Querulanten die aus einer Verletzung heraus dinge zerschlagen.
Fehler sind menschlich, sonst wären wir Maschinen.
Es gibt jedoch zusätzlich Ereignisse, die darauf schliessen lassen, dass nicht jeder Mensch auch wirklich für die Ziele eintritt die er oder sie vorgibt zu haben. Dies erfuhr ich dadurch, dass mir ein politisch sehr versiertes Individuum, wenn auch dieses Individuum nicht an unseren Veranstaltungen und regelmäßigen Treffen teilnahm, versuchte ein paar Beinchen zu stellen, als ich für den Bundestag kandidierte. Kurz nach den Snowden Leaks lud dieser Mensch mich zu sich ein und erzählte mir er habe für den BND als Agent Provocateur gearbeitet und er möchte das nicht mehr, Zeitform Präsenz wohlgemerkt. Würde ich dies jemandem erzählen so würde mich diese Person umbringen.
Ein anderes Individuum, dass in unserer Gruppe die politischen Inhalte diktierte, jedoch niemals die Vorstandsposition übernehmen wollte, hatte diese Person wohl auf mich angesetzt, da ich zum Beispiel auch mit einem Robin Fermann sprach, der von vielen als Persona non grata betrachtet wurde, ohne jedoch genau hin zu schauen was denn genau das Problem war. Herr Fermann war ein Fall für sich, viele seiner Äusserungen waren untragbar, aber was ihm den grössten Widerstand brachte, war dessen Ansinnen einen zweiten parallelen Stammtisch aufzubauen, einen Migrantenstammtisch, den ich auch besuchte, denn wo in unserer Satzung war festgelegt, dass es nur einen Stammtisch pro Stadt und Kreisverband hätte geben dürfen?! Dies war schon zu viel. Kein Fuss Breit heisst es schliesslich und der Herr Fermann hat leider auch etwas antisemitisches geäussert, weil er, so nehme ich an, aufgrund seiner Herkunft anders sozialisiert war und die Brisanz seiner Aussage wohl garnicht richtig verstand. Er war aber ausserhalb seiner emails eine integre Person die sich ein Mandat in einer Bielefelder Bezirksvertretung erarbeitet hatte, ohne die Piraten.
Das angebliche Ex-BND Individuum, dessen Aussage nach Kinder und Jugendpädagoge/in war, versuchte mich ständig gegen den jenigen Menschen in unserem Kreisverband anzustacheln, der das politische Ruder übernahm und den Vorstand stets mit Aufgaben beschäftigt hielt. Ich ging nicht darauf ein. Bis ich eines Tages mitbekam, wie ein Mitglied unseres KV, dass durch seine neurologische disposition (Tourette) auffiel, von eben jenem angeblichen Ex-BND Individuum angestachelt wurde doch endlich seinem Ärger Luft zu machen, denn der Mensch mit Tourette hatte das Spiel des politischen Lenker durchschaut und war, wie ich finde, zurecht sauer. Leider war er für die meisten Menschen, durch sein doch etwas unübliches und oft anstrengendes Verhalten, ebenfalls zur Persona Non Grata geworden. So wollte sich natürlich niemand mehr auf dessen Seite stellen und das Wort gegen den Lenker erheben. Dort wurde mir klar, ganz egal ob ich hier nun wirklich etwas mit Geheimdiensten zu tun hatte oder nicht, dass unsere Verbandsstruktur und die Parteitage gradezu prädestiniert dazu waren unter anderem durch das ausnutzen neurologischer und neurotischer Dispositionen von einigen Parteimitgliedern den ganzen Verein zu lenken und vor sich her zu treiben. So wie ein Schäfer seine Schäferhunde ausbildet um die Herde zu kontrollieren.
Genau genommen muss man an dieser Stelle attestieren, dass unsere Unsicherheit und die wackelnden Strukturen auch einer stringenten Unterwanderung von rechts nicht hätten stand gehalten, was vielleicht den Auftrag rechtfertigt, es bleibt die Frage wo die Piratenpartei ohne diese mutwillige Zersetzung heute stehen würde, ganz egal wo her diese auch gekommen sein mag.
Es ist müßig in Paranoia zu verfallen und überall nur noch Feinde zu sehen, denn man kann diese Einflussnahme nicht unterbinden ohne sich selbst die Freiheit zu nehmen. Man bräuchte eine Gedankenpolizei und ein ausgiebiges Mitgliederscreening um zumindest ansatzweise etwas gegen derartige Dinge unternehmen zu können, dies kann jedoch kein ernsthaftes Ziel sein, wenn man Politik für und mit allen machen möchte und die Kreativität der Pluralität will. Aber ebenso wie bei der Sicherheit, bei der es eben keinen absoluten Zustand der hundert prozentigen Sicherheit geben kann, ist das einzige Mittel dem etwas entgegen zu setzen, den Aufwand für das erfolgreiche Durch- und Zersetzen so weit zu erhöhen, dass es sich nicht mehr lohnt dies zu tun. Das ist eine fundamentale Sicherheitslücke im philosophisch ideologischen Konzept der Piratenpartei seit 2010. Und dies ist es leider auch heute bei DiEM25 und Demokratie in Bewegung.
Vielleicht war es einigen Vordenkern auch schon aufgefallen und deswegen hatten sie das Crew-Konzept so gestaltet wie sie es gestaltet haben. Schaut man in die Geschichte, von Machiavelli über Sun Tsu bis zum COINTELPRO Programm dass von der CIA mittlerweile deklassifiziert, also öffentlich gemacht, wurde, so muss man ganz nüchtern feststellen, dass dies nichts mit Verschwörungstheorien zu tun hat sondern offenbar Gang und Gebe ist. Etwas das man hätte bedenken müssen, wo in meinen Augen die Aufklärung durch die Bildungssysteme fast gänzlich ausbleibt. Schon John F. Kennedy hatte vor Geheimgesellschaften gewarnt.
Schaut man weiter in die Snowden Leaks, so findet sich dort auch ein Teil zu JTRIG, was letztlich genau in diese Sparte fällt.
Wie gesagt, es ist müßig in Paranoia zu verfallen und sich gegenseitig nicht mehr über den Weg zu trauen. Diese Operationen sind darauf ausgelegt nicht aufzufallen und blinde Verdächtigungen, weil man unter Umständen schon viel Leid in dieser Partei erfahren musste, hat einen noch viel einschlagenderen und lähmenderen effekt als es die paar Hanseln mit ihren Framing und Radikalisierungsversuchen anrichten könnten. Etwas wogegen sich die geleakten Programme richten ist erfolgreiche und unkontrollierbare Zusammenarbeit. Denn damit kann man wirklich etwas erreichen. Am besten als digitale Demokratie mit der Geschwindigkeit des Internet. In meinen Augen eine unabwendbare und unverzichtbare Entwicklung, wenn man denn in diesem Universum überleben möchte.

Was will die denn eigentlich?

Mein Ziel ist es, wie ich es vor ab bereits sagte, der Piratenpartei sowohl eine politische Vision zu geben, als auch Strukturen zu schaffen, die dem von mir angesprochenen Problemen widerstehen können. Dazu werde ich mich nicht der klassischen Satzungsanträge bedienen, so lange es keinen funktionierenden Weg gibt den man in eine Satzung giessen könnte. Ich bin von Beruf Software Entwicklerin. Genau hier muss der Vorstand in meinen Augen vorran gehen und sowohl die existierenden Dinge, wie beispielsweise einen BEO endlich aufsetzen, als auch die Kommunikationssmittel auf ein der Zeit angemessenes Niveau zu heben. Die AfD hat beispielsweise ihren Wahlkampf durch die Software Discord betrieben. Das ist quasi wie ein Mumble mit integrierter Timeline wo Bilder, Audio und Videoinhalte geteilt werden können. Dazu gibt es bereits freie und OpenSource Software, die aber warscheinlich die wenigsten kennen. Sie haben sich im grunde der digitalen Mittel bedient wie es die Piratenpartei damals tat als Twitter und Facebook der neue heisse Scheiss waren. Dort sind wir stehen geblieben und haben vielleicht mit Mattermost, was jedoch ein freemium Modell zur Grundlage hat, einen Hauch von Neuem.
Ich möchte die Softwareentwicklung in die Hand des Vorstandes nehmen und mit möglichst vielen interessierten Entwicklern die Arbeit übernehmen, die von keinem Unternehmen geleistet wird, und die nötigen Mittel bauen, die unsere Vorstellung von direkter Demokratie benötigt. Ansätze derer gab es bereits viele und ohne ein funktionierendes Wertungssystem laufen wir dort nur unserem Idealismus hinterher. Darum möchte ich die Tooldiskussion, bzw die Projektentwicklung in die Kompetenz des Vorstandes heben, damit man nicht schon an der Wahl einer Programmiersprache scheitert, wenn die Einhörner zu fechten anfangen. Keine Sorge, ich möchte niemandem sein Förmchen wegnehmen, dazu fehlt dann auch letztlich die Legitimation in der Satzung, aber ich möchte diesen essentiellen Bestandteil einer Netzpartei nicht länger dem Zufall überlassen und in Vorbildfunktion für die restliche Partei vorran gehen. Grade was die furchtbaren netzpolitischen Entwicklungen der letzen GroKo angeht, stehen wir als Piraten in der Technikwelt wie Steinzeitmenschen da. Wir sind nicht mehr die mit den Fragen, wir sind die ohne Antworten.
Welchen Messenger kann ich denn heute überhaupt noch guten Gewissens benutzen? Etliche der Apps von heute haben eine Cloud im hintergrund, über welche Nachrichten ausgetauscht und gespeichert werden. Das ist per se schon schlecht. Viele kiddies denken heute sie würden etwas für ihre Privatssphäre tun wenn sie Snapchat benutzen. Wer steht denn hinter telegram? WhatsApp und Instagram sind von Facebook. All dies sind dinge auf die wir nicht reagieren können sondern schon im Vorfeld die drängenden Fragen dieser Zeit beantworten müssen. Dazu braucht es keine Programmanträge, sondern eine Auseinandersetzung mit der Problematik.

Strukturell

Durch den Wegfall der Parteienfinanzierung der Länder wird unsere Infrastruktur beeinträchtigt werden. Wir müssen für die kommende Zeit unseren Haushalt konsolidieren und vorrausplanen. Darum brauchen wir jetzt bereits einen Haushaltsplan für 2018, den ich bislang leider nicht finden kann. Eine zeitgemäße Kommunikation ist unumgänglich, wenn wir uns weiterhin für netzpolitische Themen einsetzen wollen. Und wir brauchen, wie gesagt, eine eigene Entwicklung die die Mammutaufgabe der direkten digitalen demokratie gezielt angeht.

Politisch

Ich habe im Vorfeld versucht durch kleine Video-Botschaften meine politische Idee zu formulieren. Dort sprach ich von einer aufgeklärten, mündigen Demokratie. Diese beschreibt unsere sechs Kernthemen

  • Freie Bildung, freies Wissen
  • Datenschutz
  • Privatssphäre
  • Partizipation
  • Transparenz
  • Urheberrechts und Patentreform

plus drei weitere

  • Aufklärung
  • Säkularität
  • Hybridökonomie

Das was ich in meinen Videos und auch hier beschreibe ist bereits in unserem Programm enthalten. Aufklärung findet sich in freier Bildung, freiem Wissen sowie Transparenz und Nachvollziehbarkeit wieder. Säkularität haben wir bei den Themen Gleichberechtigung sowie natürlich der Trennung von Staat und Religion. Und Hybridökonomie fordern wir, wenn wir von Partizipation, aber auch von Grundversorgung bzw. dem BGE sowie Netze in Nutzerhand sprechen.


Und was soll diese Hybridökonomie sein?

Wir betrachten Kapitalismus und Kommunismus als zwei sich gegenseitig ausschliessende Modelle, die ihren Höhepunkt im Kalten Krieg wieder fanden und der bis heute in unsere Zeit klingt, auch wenn die Sovietunion seit fast 30 Jahren nicht mehr existiert. When you are downloading MP3, you are downloading communism.
Der Neoliberalismus der uns heute fest im Griff hat möchte gerne alles zu einem Markt erklären. Schauen wir uns beispielsweise das Gesundheitssystem oder die Bildung an, so muss man ganz nüchtern feststellen, dass es hier keinen Raum für Wettbewerb geben kann. Trotzdem wird hier privatisiert was das Zeug hält. ÖPPn (Öffentlich Private Partnerschaften im englischen PPP Public Private Partnership) sind das Gegenmodell zur Hybridökonomie. Gesundheit kostet immer Geld. Dieses wird von den Versicherungsgesellschaften bezahlt die für sich wiederrum auch als profitorientiertes Marktmodell aufgebaut sind. Es kommt zu den bekannten Problemen dieser Zeit, dass man keine Behandlung bekommt, weil kein Diagnoseschlüssel passt und somit keine Leistung von den Kassen eingefordert werden kann. Also gibt man den Menschen heftigere oder völlig unpassende Diagnosen und Medikationen um irgendwie noch seinem Hippokratischen Eid nach zu kommen. Ebenso bei der Bildung. Bildung ist ein Menschenrecht. Dort kann man nicht einfach Eliteschulen hinstellen, die ein Profitmodell haben. Menschen aus weniger gut situierten Familien bekommen dann eine gravierend schlechtere Bildung, wenn diese überhaupt noch möglich ist, da ein Lehrermangel herrscht, diese noch dazu in den Privatsektor gehen und sowieso kein Geld für eine angemessene staatliche Bildungsinfrastruktur existiert. Dieses Dilemma kann man auf allen Gebieten einer Grundversorgung in Kommunikation, Logistik, Wohnraum, Lebensmittel, Wasser, Strom oder Gasversorgung sowie dem ÖPNV, wieder finden. Wohnungen stehen leer, keiner kann sie sich leisten und mehr und mehr Leute landen auf der Strasse. Riesige LKW-Kolonnen zerstören unsere Strassen, verpesten die Luft, die Stromversorgung legt ihre Wirtschaftlichkeit auf die Kunden um, um profitabel zu bleiben und auf dem Land fahren keine Busse mehr, weil es sich nicht rechnet.
Darum halte ich den Dualismus von Kapitalismus und Kommunismus für eine falsche Dichotomie.
Wenn wir Partizipation bzw. Bürgerbeteiligung, also Netze in Nutzerhand, fordern, wie stellen sich die Piraten diese Idee im Endeffekt vor? Sollen das alles ÖPPn werden? Soll dann etwa ein Bürgerkonzern auf dem freien Markt mit finanzschweren investoren konkurrieren, bis dieser Bürgerkonzern geschluckt wird weil er im Vergleich nicht mithalten kann? Darüber hinaus, damit in einem Land vernünftige neue Unternehmen und damit Wirtschaftskraft entstehen kann, wie soll dies passieren wenn die Menschen ihre gesamte Kraft dem Überleben widmen müssen, wo doch eigentlich genug für alle da wäre. Die Grundversorgung ist das Fundament auf dem freie Märkte entstehen. Also brauchen wir sowohl eine planwirtschaftlich von den Bürgern geführte Grundversorgung und einen freien Markt mit möglichst wenig Regulierung, auf dem sich der Unternehmergeist, den eine neoliberale Politik fördern möchte, entfalten kann. Diese Mischform aus Kapitalismus und Kommunismus bezeichne ich als Hybridökonomie. Es beschreibt in meinen Augen eine Maxime an Sozialliberalismus, im Wettbewerbsdenken der heutigen Zeit nicht einmal erdacht werden kann.
Grade auch in Bezug auf unsere Daten gibt es keine Clearingstelle die die daten anonymisiert und für alle bereit stellt, jeder kocht hier sein eigenes Süppchen und sammelt alles dessen man habhaft werden kann. Entgegen unserem Grundrecht auf Datenschutz. Und besonders auch zum Nachteil der öffentlich finanzierten Forschung an den Universitäten die in die Teilprivatisierung gezwungen wird.