BE:Squads/ÖPNV/Auswertung

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Version vom 13. November 2009, 23:49 Uhr von imported>Ideenflotte (→‎Wer soll die Kosten für Berlin tragen?)
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Hier zunächst einmal die Fragenstruktur zusammenbasteln. Wer also noch konkrete Fragen im Hinterkopf hat bitte hier einsortieren. Im Logbuch stehen noch einige, sowie in Ideen und Michas Ideensammlung

Bei den Antworten bitte darauf achten, daß soviel wie möglich in kostenloser öffentlicher Nahverkehr untergebracht wird und hier nur möglichst konkretes und auf Berlin bezogenes unterkommt.

Ist ein kostenloser ÖPNV in Berlin finanzierbar?

Die Frage läßt sich auf zwei verschiedene Weisen interpretieren:

Ist überhaupt genug Geld da, um den ÖPNV in der heutigen Form unter den heutigen Bedingungen zu finanzieren, ohne daß die Fahrgäste bezahlen?

Ja natürlich, das Geld wird schließlich nicht weniger. Die Frage ist nur, wie man drankommt, wenn man keinen Fahrpreis verlangt. Findet man eine Alternative zum Fahrpreis, etwa Steuern, Abgaben oder Spenden, verteilt man die Last um von den Fahrgästen auf die Bürger oder Unternehmen. Ob so eine Umverteilung gerecht ist, steht auf einem anderen Blatt und soll weiter unten besprochen werden.

Wenn Bahnfahren nichts mehr kostet, dann steigen -unter anderem weil die Fahrgastzahl steigt- die Betriebskosten. Gibt es für diese Zusatzkosten genug Geld in Berlin?

Dazu zwei Dinge: Erstens gibt es neben den Zusatzkosten auch Einsparungen, da Kosten für die gesamte Fahrkartenverwaltung wegfallen. Zweitens kurbelt ein kostenloser ÖPNV die Wirtschaft an (etwa im Bereich Tourismus), so daß neben den Zusatzkosten auch zusätzliche Einnahemen entstehen. Ob unter dem Strich Kosten oder Erträge übrig bleiben, ist im folgenden noch abzuschätzen.

Sofern Kosten übrig bleiben stellt sich die Frage, ob sich diese Investition lohnt. Auch hierzu zwei Punkte: Erstens ist es von fast jedem erwünscht, daß mehr Menschen den ÖPNV benutzen. Sogar von den Autofahrern, die sich auf staufreie Straßen freuen können. Anders etwa als beim Ausbau der Autobahn, kommt diese Investition allen zugute. Wer genau von einem kostenlosen ÖPNV profitiert, ist noch zu klären. Zweitens mache man sich folgendes klar: Wer aus Angst vor Zusatzkosten durch die erhöhte Fahrgastzahl einen kostenlosen ÖPNV ablehnt, der spricht sich im Umkehrschluß dafür aus, das man mit Hilfe des Fahrpreises die Fahrgastzahl drückt. Das aber ist zutiefst unsozial, da man auf diese Weise vor allem finaziell schwache Menschen vom ÖPNV verdrängt.

In der eingangs gestellte Frage stecken also letzlich folgende zwei:

  • Inwiefern ist eine Umverteilung der Kosten des ÖPNV gerecht?

Hierzu muss erstmal festgestellt werden:

Weniger als 1/3 der Berliner besitzen überhaupt ein eigenes Auto. Quelle: tagesspiegel vom 14.4.2009: 14.4.2009 16:07 Uhr


schnipp----

BAD EMS/BERLIN - Verkehrschaos in Berlin? Ja, aber nicht von Berlinern verursacht. Das sagen zumindest die Zahlen, die das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz heute veröffentlichte. Demnach kommen in Berlin auf 1000 Einwohner gerade einmal 319 Autos. Das ist der niedrigste Wert in ganz Deutschland. Ähnlich wenig Autos gibt es nur noch in Bremen (391) und Hamburg (402). In den deutschen Stadtstaaten geht der Trend also offensichtlich gegen ein eigenes Auto.

---schnapp---

Laut http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/verkehr_in_zahlen/download/s_019.pdf geht dieser Wert sogar jedes Jahr nach unten, das heißt, immer weniger Berliner besitzen ein eigenes Auto.

--> Heißt: Wir besprechen hier ein absolutes Mehrheits-Thema. Heißt aber auch --> Wir besprechen ein Berlin-Thema. In Wolfsburg z.B. liegt der Anteil der Autos pro 1000 Einwohner bei über 800! Selbst München kommt noch auf über 500 Autos pro 1000 Einwohner

Eine weitere relevante Zahl: Fast die Hälfte aller Berliner *Haushalte" verfügt über kein Auto. Auf http://www.autofrei.de/wb/pages/verein-vor-ort/berlin/statistik-berlin.php finden Sich hierzu diverse Zahlen mit Quellen-Angaben. Demnach waren im Jahre 2008 46,2% der Berliner Haushalte autofrei. Diese Zahlen ergeben sich aus der Recherche des Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Berliner Verkehrssenatskanzlei spricht von "...warum in Berlin fast 50 % der Haushalte auf einen eigenen Pkw verzichten können." http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/verkehr_in_zahlen/de/vorwort/index.shtml

Zusammendfassend lässt sich also sagen: Ca. die Hälfte aller Berliner Haushalte und sogar über 2/3 der Berliner sind für die individuelle Mobilität auf Fahrrad, zu Fußgehen oder eben ÖPNV angewiesen. ---

  • Lohnt sich ein kostenloser ÖPNV für Berlin?




Wer soll die Kosten für Berlin tragen?

  • Finanzierung durch direkte Kosteneinsparungen (nicht mehr nötig (Ticketverkauf, KOntrolle, ...)
  • Reduktion der Betriebskosten durch effizienteren Betrieb
  • Finanzierung durch Reduktion der CO2 Emissionen
  • Finanzierung durch geringer Betriebskosten des Strassennetz
  • Finanzierung durch geringeren Wertverlust von Immobilien (Steuern!)
  • Finanzierung durch weniger Unfallverletzte und Tote sowie Geschädigte durch Strassenlärm
  • evtl. Teilumlage auf Tourismusanbieter
  • Rest durch Steuer, bzw. Umlage, neue Kosten sind nicht durchsetzbar
  • Gründung einer Stiftung Öffentlicher Nahverkehr in Berlin, damit können Unternehmen und Privatpersonen aus der ganzen Welt für den Berliner Nahverkehr spenden), Bürger können mit der Stiftung mehr über die Verwendung der Gelder entscheiden.

Wem sollen die Gewinne aus Berlin zugute kommen?

Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hätte ein kostenloser ÖPNV in Berlin?

Wer profitiert von einem kostenlosen ÖPNV in Berlin?

  • Die Touristen und alle Tourismusanbieter
  • Schulen und Kitas, hier sind die Kosten für Ausflüge immer ein Thema und es ist immer ein Thema die Fahrten auch wegen Fahrkosten eher zu reduzieren
  • Geringverdiener, die Angebote in der Stadt sind vielfältig uns oft genug kostendgünstig (wenn nicht kostenlos), doch ein Ticket muss immer gelöst werden. Für eine Familie kommt da schnell ein nennenswerter Betrag zusammen
  • Familien und Gruppen
  • Kutlureinrichtungen, Veranstalter, ...., wenn die Leute problemloser (vor allem in der kälteren Jahreszeit) mobil sind, wird es infolge auch mehr Teilnehmer geben
  • Vermieter, wenn Mobilität keine zusätzlicher Kostenfaktor ist, werden auch Wohnungen interessant, die nicht mehr sehr zentral sind
    • Aufwertung der Wohnqualität auch durch Reduktion aller Emissionen
  • Die Stadt durch weniger Verkehr und damit
    • weniger Verschmutzung
    • weniger Lärm
    • weniger Verschleiss der Strassen
    • weniger Unfälle und damit weniger Folgeschäden (Sach- und Personenschäden)

Wem schadet der kostenlose ÖPNV in Berlin?

  • Taxi Gewerbe

Widerspruch: Durch einen kostenlosen Nahverkehr wird es noch mehr Menschen ermöglicht, ohne eigenes Auto zu leben. Diese Zielgruppe fährt auch, sofern die finanziellen Mittel da sind, natürlich auch Taxi. (Nachts um 3 hilft mir auch der kostenlose Nachtbus nix, wenn er erst in 30 Minuten kommt und mir kalt ist...)

  • einige Mitarbeiter und Dienstleister der S-Bahn/BVG
    • Ticketverkauf
    • Fahrscheinkontrolle
    • Betrieb der Verkaufsautomaten
    • Aboverwaltung

Wer bleibt vom kostenlosen ÖPNV in Berlin unbetroffen?

  • Schwarzfahrer

Was sind die Vorteile des kostenlosen ÖPNV in Berlin für die Allgemeinheit?

  • die Angebote der Stadt werden leichter zugänglich
  • weniger Umweltbeieinflussung (Lärm, Abgase)
  • weniger Tote und Verletze durch den Strassenverkehr
  • attraktivere Stadt, da weniger Autoverkehr
  • weniger Abnutzung der Strassen (spart Instandhaltungskosten)
  • weniger Notwendigkeit zum Ausbau des Strassennetzes (Beispiel A100, auch wenn hier der Bund das meiste zahlt - sind ja trotzdem UNSERE Steuergelder, egal, wer sie nun in "unserem Namen" ausgibt)
  • die, die Auto fahren MÜSSEN (beruflich z.B.) kommen besser durch den Verkehr (weniger Stau) und finden eher einen Parkplatz
  • größere touristische Attraktivität
  • Mehr Fahrgäste im ÖPNV (was zur Bewältigung dieser Fahrgäste einen dichteren Takt benötigt)
  • stärkere Durchmischung der Bevölkerung
  • Besonders Familien würden profitieren. Denn: Ein Einzelfahrer ist von den Kosten her auch jetzt schon mit dem ÖPNV sehr viel günstiger als mit dem Auto unterwegs. Eine 4er-Gruppe (Mama, Papa, Kind1, Kind2, um bei den Klischees zu bleiben) allerdings nicht.
  • grundsätzlich andere Sichtweise auf die "Leistungen" des Staates: "Sieh an, hier gibt der Staat meine Steuergelder ja wirklich vernünftig aus". Im besten Fall Veränderung des Blicks der Bevölkerung auf den ÖPNV (das bezahlen wir alle im gleichen Maße, also soll es nicht kaputt gemacht werden
  • Auch die Wirtschaft profitiert: Ein kostenloser Nahverkehr ist ein echter Standortvorteil (denn der Arbeitnehmer spart mal eben ca. 600 EUR Kosten für ein reguläres Ticket)

Was sind die Nachteile des kostenlosen ÖPNV in Berlin für die Allgemeinheit?

Wie verhält sich ein kostenloser ÖPNV zum Parteiprogramm der Piraten?

Wen kann man mit neuen Abgaben/Steuren belasten?

Was sind Alternativen?

Alternativ können Versuchstage (Wochenenden im Sommer) oder Versuchsmonate probiert werden (siehe FDP-Forderung)