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Benutzer:Stephan A. (Quelltext anzeigen)
Version vom 18. Dezember 2013, 10:14 Uhr
, 10:14, 18. Dez. 2013keine Bearbeitungszusammenfassung
Studie beendet.
-----------------------------------------------------------
zur Erinnerung:
Für unser Land
Unser Land steckt in einer tiefen Krise. Wie wir bisher gelebt
haben, können und wollen wir nicht mehr leben. Die Führung einer
Partei hatte sich die Herrschaft über das Volk und seine Vertre-
ter angemaßt, vom Stalinismus geprägte Strukturen hatten alle
Lebensbereiche durchdrungen. Gewaltfrei, durch Massendemonstra-
tionen hat das Volk den Prozeß der revolutionären Erneuerung
erzwungen, der sich in atemberaubender Geschwindigkeit vollzieht.
Uns bleibt nur wenig Zeit, auf die verschiedenen Möglichkeiten
Einfluß zu nehmen, die sich als Auswege aus der Krise bieten.
Entweder
können wir auf der Eigenständigkeit der DDR bestehen und
versuchen, mit allen unseren Kräften und in Zusammenarbeit
mit denjenigen Staaten und Interessengruppen, die dazu
bereit sind, in unserem Land eine solidarische Gesellschaft
zu entwickeln, in der Frieden und soziale Gerechtigkeit,
Freiheit des Einzelnen, Freizügigkeit aller und die Be-
wahrung der Umwelt gewährleistet sind.
Oder
wir müssen dulden, daß, veranlaßt durch starke ökonomische
Zwänge und durch unzumatbare Bedingungen, an die einfluß-
reiche Kreise aus Wirtschaft und Politik in der Bundes-
republik ihre Hilfe an die DDR knüpfen, ein Ausverkauf
unserer materiellen und moralischen Werte beginnt und über
kurz oder lang die Deutsche Demokratische Republik durch die
Bundesrepublik Deutschland vereinnahmt wird.
Laßt uns den ersten Weg gehen. Noch haben wir die Chance, in
gleichberechtigter Nachbarschaft zu allen Staaten Europas eine
sozialistische Alternative zur Bundesrepublik zu entwickeln.
Noch können wir uns besinnen auf die antifaschistischen und
humanistischen Ideale, von denen wir einst ausgegangen sind.
[...]
Berlin, den 26. November 1989
Stefan Heym und viele andere mehr
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zur Erinnerung:
Für unser Land
Unser Land steckt in einer tiefen Krise. Wie wir bisher gelebt
haben, können und wollen wir nicht mehr leben. Die Führung einer
Partei hatte sich die Herrschaft über das Volk und seine Vertre-
ter angemaßt, vom Stalinismus geprägte Strukturen hatten alle
Lebensbereiche durchdrungen. Gewaltfrei, durch Massendemonstra-
tionen hat das Volk den Prozeß der revolutionären Erneuerung
erzwungen, der sich in atemberaubender Geschwindigkeit vollzieht.
Uns bleibt nur wenig Zeit, auf die verschiedenen Möglichkeiten
Einfluß zu nehmen, die sich als Auswege aus der Krise bieten.
Entweder
können wir auf der Eigenständigkeit der DDR bestehen und
versuchen, mit allen unseren Kräften und in Zusammenarbeit
mit denjenigen Staaten und Interessengruppen, die dazu
bereit sind, in unserem Land eine solidarische Gesellschaft
zu entwickeln, in der Frieden und soziale Gerechtigkeit,
Freiheit des Einzelnen, Freizügigkeit aller und die Be-
wahrung der Umwelt gewährleistet sind.
Oder
wir müssen dulden, daß, veranlaßt durch starke ökonomische
Zwänge und durch unzumatbare Bedingungen, an die einfluß-
reiche Kreise aus Wirtschaft und Politik in der Bundes-
republik ihre Hilfe an die DDR knüpfen, ein Ausverkauf
unserer materiellen und moralischen Werte beginnt und über
kurz oder lang die Deutsche Demokratische Republik durch die
Bundesrepublik Deutschland vereinnahmt wird.
Laßt uns den ersten Weg gehen. Noch haben wir die Chance, in
gleichberechtigter Nachbarschaft zu allen Staaten Europas eine
sozialistische Alternative zur Bundesrepublik zu entwickeln.
Noch können wir uns besinnen auf die antifaschistischen und
humanistischen Ideale, von denen wir einst ausgegangen sind.
[...]
Berlin, den 26. November 1989
Stefan Heym und viele andere mehr