PM-BRV-2012-10-26

Aus Piratenwiki Mirror
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Die Vermaisung wird nicht in Groß Meckelsen gestoppt

Das Projekt der Biogasanlage ist ein sympathischer Versuch die Energieversorgung und Einkommen im ländlichen Raum für das 21. Jahrhundert zu sichern. Die Vermaisung kann und muss durch die Gesetzgebung in Berlin und Brüssel gestoppt werden.

Über 200 Bürger haben sich am letzten Sonntag eingefunden, um gegen ein Projekt zu demonstrieren, das mit Produkten unserer Region Strom, Wärme und Flüssiggas herstellen möchte. Politische Prominenz wettert gegen das Bürgerprojekt der Groß Meckelsener, als wenn die Vermaisung unserer Heimat alleine auf sie zurückgeht. Das ist unfair und geht am Problem vorbei.

Weniger als fünf Groß Meckelsener waren bei der Kundgebung gegen die Anlage. Im Vorfeld haben sie sich mit überzeugender Mehrheit für die Anlage ausgesprochen und sich als Abnehmer der Fernwärme angemeldet. Es gab eine Gegendemo mit über 80 Teilnehmern für das Projekt. Vor Ort ist sie also gewollt! Das spielt für uns Piraten eine große Rolle.

Wir befinden uns in einem Strukturwandel von einer erdöl- zu einer bio-basierten Wirtschaft. Es geht darum, den Planeten vor einer zu schnellen Erwärmung zu schützen. Es ist verantwortungslos und konzeptlos sich diesem wichtigen Schritt auf dem Weg zu verweigern. Ein Schritt vorwärts ist eine Biogasanlage in Groß Meckelsen.

Die Anlage soll von bis zu 60 hiesigen Landwirten Getragen werden; ein starkes Zeichen gegen den durch die CDU-Politik forcierten Trend zu Großbetrieben. Wir Piraten treten für die Stärkung kleiner und mittelgroßer Betriebe ein.

Weil wir in Hannover, Berlin und Brüssel noch keine an den Bürgerinteressen orientierte Politik haben, fehlt der Regelrahmen, in dem eine nachhaltige, am Interesse aller Einwohner unserer Region orientierten Entwicklung stattfinden kann.

Wirtschaftliche Zwänge bringen die Landwirte dazu, Maismonokulturen anzulegen, die den Artenreichtum eines Reinraums bei einem Computerchiphersteller haben. Es gibt unzählige Alternativen zum Mais.

Die Nivellierung des EEGs in diesem Jahr war ein Desaster, durch das die Betreiber der Anlage in Groß Meckelsen dazu gebracht wurden, zu 60 % auf Mais zu setzen. Das ist nicht zum Vorteil unserer Region und nicht gut für eine nachhaltige Landwirtschaft. Solche Gesetze kommen zu Stande, weil die Bestechung unserer Politiker nicht wirklich verboten ist. Die Piraten fordern deshalb Transparenz um die Einflüsse auf unsere Politik offenzulegen.

Die Bioenergiemeiler in Groß Meckelsen können in Zukunft zum Beispiel mit Material der Durchwachsene Silphie, Energierüben, Szarvasi oder von Dauergrünflächen betrieben werden. Am Besten ist es die ohnehin anfallende Schnitt- und sonstigen Bio-Abfälle zu nehmen. Es ist nur politischer Wille notwendig um dies für die Landwirte attraktiv zu machen.

In Berlin muss die Einspeisevergütung des EEGs endlich so angepasst werden, dass die wirklichen (also auch ökologisch, sozialen und ästhetischen) Kosten Grundlage für die Einspeisevergütung sind. Die Landwirte zu nötigen unsere Natur durch Maismonokulturen zu belasten, muss endlich unterbunden werden.

Die durch Lobbygruppen unterwanderten Altparteien sind dazu offensichtlich nicht gewillt oder in der Lage. Wir brauchen zunächst in Hannover und dann in Berlin eine Politik die NUR den Bürgern verpflichtet ist. Natürlich erschrecken 140 Biogasanlagen in unserem Landkreis auf den ersten Blick. Wenn man sich davon verabschiedet anzunehmen, dass diese weit überwiegend mit Mais beschickt werden, klärt das den Blick: Wir können stolz auf unseren Landkreis sein. Hier wird an vorderster Front eine nachhaltige Energieversorgung vorgemacht. Ganz ohne unsicheres russisches Gas und teures und endliches saudisches Öl.

Außerdem wird unserer Mais größtenteils zur Fleischproduktion verwendet. Die "Herstellung" von Rindfleisch belastet das Klima mehr als 86 Mal so stark wie die Herstellung von Gemüse. Wen der Mais stört, könnte sich auch zu seiner Ernährung Gedanken machen, anstatt sich über den aktiven Klimaschutz zu erregen.

Ich als Pirat respektiere die Entscheidung eines Dorfes, sich der Verantwortung des Strukturwandels im ländlichen Raum zu stellen. Das Einkommen der Landwirte und ihrer Familien im 21. Jahrhundert sichern die Groß Meckelsener durch ihren Unternehmergeist.

Bedenklich ist die Größe der Anlage. Lieber würde ich je eine halb so große Anlage links und rechts von Sittensen sehen. Das würde die Wege deutlich verkürzen und die Trecker müssten nicht jedes Mal durch den Ortskern fahren. Grundsätzlich sollten Anlagen nicht mehr als 1 MW Leistung aufweisen.

Da die Anlage in Groß Meckelsen 1,5 MW Leistung hat, ist sie so leider nicht zu befürworten.

Außerdem gilt: Massentierhaltung und Monokulturen sind nicht „Bio“. Die erste Garde der Klimaretter sind die "echten" Biobauern. Alles Andere sind Zwischenlösungen.

Die Piraten betrachten Problemstellungen ohne Klientelinteressen und Ideologie. Das Wohlergehen der Menschen von Heute und unserer Nachfahren ist unser einziges Anliegen.

Klaus Bolte, Freyersen Kandidat der Piratenpartei im Wahlkreis 54 www.PiratenROW.de

Quellen: http://fleischfrage.wwf.de/worum-gehts/fleisch-klima/ http://www.biogas-grossmeckelsen.de/119.html http://www.fnr.de/ http://www.praxisnah.de/index.cfm/article/5509.html http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/landwirtschaft/FS_Biogas_03_2011.pdf http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/biogasanlage117.html http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz


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