Investivwirtschaft
50px | Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei; die Idee ist von aloa5 Wenn du meinst diese Idee erweitern zu können, tu es. Diskutiert ihr zu mehreren an der Idee, könnt ihr auch die Vorlage:Diskussion setzen. |
Vorwort
Der Artikel hier befindet sich noch im Aufbau und ist nicht komplett. Ich bitte darum, dies zu beachten. (Edit 6.6./2009... nach nur wenig Arbeit daran welche schon 2 Jahre her ist kann man vielleicht das ein- oder andere mal überarbeiten... mal sehen.... War nicht sonderlich viel. Also noch ein Anlauf 9.2.2010 um es zumindest weniger provisorisch aussehen zu lassen. Wichtig erscheint noch das einbauen des Faktorproportionentheorems sowie die Möglichkeit der negativen Lonsummenausgleichssteuer bzw. neg. Lohnkostensteuer als von der SV getrennte Möglichkeit des Produktivitätsausgleiches. Das sollte zu schaffen sein in den nächsten Tagen.)
Warum diese Auführungen und executive summary
Bisherige Betrachtungen welche ich lesen durfte gingen immer bis zu einem Punkt "Investitionstätigkeit". Das herunterbrechen von Problemen des Geld- und Arbeitsmarktes auch auf den Punkt davor - die Innovationen - sowie auf den Faktor "Produktivität" als nicht unproblematisch ist mir bisher nicht begegnet.
Wohl haben Boldrin & Levine (Case Against Intellectual Monopoly [2]) gegen Patente als Innovationshindernis gewettert (wenn auch schlampig und nicht immer korrekt) und viele VWL-Wissenschaftler sprechen sich i.d.R. gegen Investitionshindernisse aus. Nicht zuletzt auch Gesell mit seinem "negativ-Zins". Es wird immer nur partiell betrachtet und es wird oftmals nicht zu Innovation, Investition und Geldfluss auch noch der Arbeitsmarkt und die Produktivitätsunterschiede als Folgeproblematiken unter die Lupe genommen.
Anhaltspunkte ergeben sich vielleicht aus dem Kondratjew-Zyklus und der RBC-Theorie [1] Die RBC-Theorie geht von Konjunkturzyklen aus welche aufgrund von Technologieschocks entstehen... sie helfen bis zu 70% bei der Erklärung der Zyklen. Es wäre aber auch das umgekehrte denkbar - wie bei Kondratjeff, das dies u.a. mit der Auslastung der Produktionsfaktoren zusammen hängt.
Des weiteren stelle ich die Überlegung an inwiefern das Heckscher-Ohlin-Theorem bzw. Faktorproportionentheorem auch eine Rolle spielt. Und dies explizit nicht nur wie selbiges in Bezug auf den Außenhandel sondern auch innerhalb einer geschlossenen Volkswirtschaft. Die fortschreitende industrialisierung, Computer usw. tragen zu einer erhöhten Produktivität bestimmter Branchen bei und ein Beitritt Chinas und anderer Schwellenländer führt zu einer weiteren Verstärkung der so oder so schon weiter aufklaffenden Produktivitätslücke. Der Faktorreichtum aufgrund Kapitaleinsatzes bzw. aufgrund des Produktivitätsunterschiedes kommt so verstärkt einer Gruppe zugute. So kann denn ein Autobauer immer weiter Roboter und Computer einsetzen und Personal sparen, Erfindungen tätigen, davon profitieren. Ein Friseur kann es nicht. Der Vorteil wird im Export wie in der Volkswirtschaft monetarisiert und so führt der kapitalisierte (und kapitalisierende) Produktivitätsunterschied zu einer Komponente welche eines Ausgleiches Bedarf. Wird nicht ausgeglichen kommt es zu Arbeitslosigkeit, Fehlallokationen des Kapitals und weiteren unvorteilhaften Entwicklungen.
Ich will hier beginnen das in Teilen aufzuarbeiten.
In einem weiteren Teil wird auf soziale Bedürfnisse und zwischenmenschliche Komponenten und Geldflüsse eingegangen. Ohne diese zu beachten wird man keinen dauerhaften Kreislauf erreichen können. Der Schwerpunkt wird hierbei auf dem Punkt Fairness' liegen.
Investivwirtschaft
Der Geldverteilungsmechanismus in einer Wirtschaft ist u.a. von Innovationen und darauf aufbauend auch der Produktivität abhängig. Wenn nicht ordnungspolitisch eingegriffen wird kommt es zu sehr starken Vermögens- wie Geldkonzentrationen und den damit verbundenen negativen Auswirkungen.
In einer Wirtschaftsform, in welcher (sehr) unterschiedlich hohe Einkommen vorkommen, muss Geld oder Geldwertes jenseits einer Grenze, welche den maximalen Konsum darstellt, entweder reinvestiert oder umverteilt werden, um eine Wirtschaft oder besser den Wohlstand (oder/und den Wohlstandsgewinn) zu optimieren. Reinvestitionen wirken besonders dann nachhaltig, wenn ihnen Innovationen zugrunde liegen oder eine Erweiterung von Kapazitäten darstellen.
Ein zweiter Aspekt der beleuchtet werden muss ist die Koexistenz von Fortschritt und Wohlstand. Und dies nicht nur als Erscheinungen materieller Natur sondern eben auch explizit den immateriellen Teil dieser Begriffe. So ist es wohl einsichtig, das der Einsatz von Maschinen für das ersetzen von körperlich harter Arbeit eine Zunahme an Wohlstand bedeutet. Dafür ist man u.U. bereit Geld zu investieren (Geld für Wohlstand). Wie sieht es jedoch aus mit Begriffen wie Gesundheit, Pflege und Freizeit in Verbindung mit Begriffen wie Innovation und Fortschritt? Schon lange ist das Gesundheitssystem ein großer Wirtschaftsfaktor in welchem beispielsweise in Deutschland direkt 300Mrd Euro jährlich umgesetzt werden (mithin 15% des BIP) und entsprechend viele Menschen arbeiten.
Worin also investieren wir Geld? Muss man nicht eher fragen wofür? Diese Frage ist dann relevant wenn man Berge und Täler (Zyklen) der Entwicklung in materiellen Bereich ("Wirtschaft") mit dem immateriellen Bereich ("Gesellschaft") in Einklang bringen bzw. optimieren will. Es ist wie bei allem nicht sinnvoll einen Aspekt überzubewerten. Es ist jedem klar, das eine maximale materielle Ausstattung nur dann seinen Wert entfaltet wenn der immaterielle Wert Freiheit damit verbunden ist. Umgekehrt kann man eine absolute Freiheit sicherlich eher genießen wenn eine materielle Ausstattung gegeben ist.
Wirtschaft ist ein Teil der Gesellschaft
Man neigt oft dazu, wirtschaftliche Aspekte getrennt von sozialen oder menschlichen zu betrachten. Tatsächlich ist es ein ganzheitliches Gebilde, in welchem eines nicht losgelöst von den anderen betrachtet werden kann. Wirtschaft funktioniert dann am Besten, wenn es sozialen Frieden gibt - und sozialen Frieden gibt es dann, wenn es der Wirtschaft gut geht bzw. die Wirtschaft der Gesellschaft einen möglichst hohen Mindeststandard an Wohlstand ermöglicht.
Der Staat ist u.a. dazu da, den Ausgleich herzustellen und diese Waagschalen auszutarieren. Das ist in praktisch jedem Wirtschaftssystem gleich welcher theoretischen Ausrichtung eine der Aufgaben.
Das was die Wirtschaft als ein Mechanismus zur Erwirtschaftung und Verteilung von Wohlstand nicht zu bringen vermag - eher soziale Aspekte - wird am Ende über eine Umverteilung geregelt. Auch dies ist je nach Lage der Wirtschaft und Konsens in der Gesellschaft möglich oder notwendig. Auf diesen Aspekt gehe ich später einmal ein. (Anm.: noch nicht hier aufnotiert bislang; kommt in Kapitel II) Umverteilung bedeutet nicht zwingen, das die Geldströme vom Staat gesteuert werden. Dazu zählt auch die Verteilung von Wohlstand z.B. innerhalb der Familie oder einer anderen sozialen Gemeinschaft.
erster und zweiter Hauptsatz
Ich Teile hier auf. Der erste Hauptsatz beschäftigt sich mehr mit der wirtschaftlichen Komponente als solche ("systemisch" innerhalb des Kapitalismus, wenn man so will). Der Zweite geht darauf ein, welche Gedanken man sich über die gesellschaftlichen Implikationen machen muss, wenn man die Gesellschaft mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbinden will.
Es wir später einmal ein Resumée geben - das ist das Ziel. Die Synergie dessen - das Zulassen von wirtschaften in einer Gesellschaft die eben nicht nur eine kleine Gruppe darstellt und sich auch über den immateriellen Inhalt von "Wohlstand" Gedanken macht (z.B. Freizeit, Freiheit u.a.).
Erster Hauptsatz (Vulgo: Wirtschaft)
Konsumgrenze
Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Es gibt sog. Grundbedürfnisse (wie Essen und Trinken) und darüber hinausgehenden Bedarf[2], welcher mit weiteren Mitteln finanziert werden kann.
Nun gibt es für jeden eine Grenze, ab welcher seine (monetär zu befriedegenden) Bedürfnisse gesättigt sind. Er kann, auch wenn er das Geld dafür hat, nicht mehr konsumieren (und sei es aus Zeitmangel). Darüber hinausgehendes Kapitalvermögen kann er nun anlegen oder investieren. Wird es aktiv investiert, dann gilt auch dieses in der Investivwirtschaft als Konsum.
Die Konsumgrenze ist nun dort, wo mehr Geld vorhanden ist, als verkonsumiert werden kann bzw. wird. Das Geld jenseits dieser Grenze ist aus dem Wirtschaftskreislauf herausgelöst und führt zu einer Kapitalkonzentration. Dies ist eine etwas weitergehende Annahme als z.B. in der Freiwirtschaft, welche den Zins inkl. Zinseszins als für den Kreislauf "verloren" ansieht (was aber nicht per se gesagt werden kann).
Es ist kein statischer Wert, da der "Nachschub" an Einkommen und die Geschwindigkeit des konsumierens sich laufend verändern. Man muss also betrachten, wie sich die Kapitalmenge verändert und wieviel bei einer Zunahme als Ansparen für später betrachtet werden muss. Die dann noch überschüssigen Kapitalmengen würden im Kreislauf einen besseren Effekt für die Wirtschaft und die Gesellschaft erzielen.
Dabei ist zu beachten was mit angesparten wie auch aus der Geldschöpfung entspringenden Geld geschehen kann. Es kann der selbstreferentiellen Vermehrung dienen. Also durch Tausch unterschiedlicher „Geldarten“ (Bankguthaben, Devisen, Aktien, Anleihen, Rohstoffderivate, etc.) ergibt sich die charakteristische Tauschsequenz: Geld – Geld – Geld – Geld, und damit wird Geld Mittel zum Selbstzweck [3] [4].
Folgerung: wird also Geld (wohl auch: Vermögen) auf diese Weise “vermehrt” ist es ohne einen realwirtschaftlichen Hintergrund. Der Markt schießt über den (Gleichgewichts)Preis hinaus und bricht zusammen. Es wurde sehr wohl “gehortet” – und zwar indem in der Summe immer größere Anteile(!) an Geld sich in der reinen Tauschsequenz Geld,Geld,Geld befinden weil dieser Teil der Quantitätsgleichung in der Boom-Phase eine höhere Rendite durch Bewertungen verspricht als die Realwirtschaft zu leisten in der Lage ist.
Dies ist ein Teufelskreis, denn indem immer mehr Wirtschaftssubjekte “sparen” und sich das radikale Geld zusammen mit dem aus der Geldschöpfung Rendite suchen wird es, einmal im Boom befindlich, der Rendite der Realwirtschaft den Boden (Umsatz) entziehen und dafür Geldderivaten Traumrenditen bescheren. Die Spirale läuft unabwendbar, es sei denn es kommt zu einem Technologieschock wie bei der RBC-Theorie zu finden.
Ein derartiger Schock löst die Spirale auf. Ob die Spirale jedoch einen Schock auszulösen vermag sei vorerst dahingestellt.
Kapitalkonzentration und Arbeitsmarkt
Kapitalkonzentrationen sind nicht per se negativ zu sehen, da sie durchaus auch Erfordernissen dienen können. Zu den nicht negativ zu wertenden Kapitalkonzentrationen gehört die Ansparphase für Anschaffungen und generell das Kapital, welches für Konsum zu einem späteren Zeitpunkt zurückgelegt wird - in Abhängigkeit zur Enfernung zum Ursprungsort (Einkommen). Je weiter zurück der Zeitpunkt liegt desto "schädlicher" ist das Sparen und wäre sinnvoller als Konsum ausgegeben welcher das Einkommen später erhöht.
Alle darüber hinausgehenden Kapitalkonzentrationen können Ausdruck einer wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht sinnvollen Verteilung des vorhandenen Kapitals sein. Sie verlangsamen den Geldfluss bzw. die Umlaufgeschwindigkeit und stellen in der Investivwirtschaft totes Kapital dar, welches zu Konsummangel führt. Es wirkt zudem kumulativ - d.h. eine einmal vorhandene Kapitalkonzentration verstärkt sich immer weiter und schneller.
Je mehr Innovationen es gibt, in welche investiert werden kann, desto weniger Geld oder geldwerte Dinge werden aus dem Wirtschaftskreislauf herausgenommen und das Geld hat eine höhere Umlaufgeschwindigkeit. Kapitalkonzentrationen werden nach dieser Theorie weniger häufig auftreten, da eine Konkurrenzsituation und auch die Konsumverlagerung begünstigt wird. Es ist wenig Umverteilung notwendig.
Gibt es wenig Innovationen (und vermehrt Monopole), dann spricht man (spreche ich hier) von "statischer Wirtschaft", in welcher Kapitalkonzentrationen verstärkt auftreten. Hierbei ist dann eine verstärkte Regulierung bzw. Umverteilung notwendig.
Kondratjew
Wenn ich Kondratijew richtig verstanden habe ist er auf ähnlichem Wege wie vorstehend beschriebenem. Er geht davon aus, das sich immer wieder (zyklisch) ein Feld ergibt, an welchen die Wirtschaft und Gesellschaft stagnieren und Basisinnovationen notwendig sind. Diese ergäben sich (nahezu automatisch) aus den Bedürfnissen heraus bzw. indirekt auch aus den daraus entstehenden Kapitalströmen zur Überwindung der Knappheit. Sind die Basisinnovationen dann erfolgt, dann folgt lt. seiner These (und es erscheint logisch) ein starker wirtschaftlicher Anstieg (eine Welle) mit Produktivitätsfortschritten. Stagnieren diese Fortschritte, kommt man an einen erneuten Punkt an welchem die Forschung gezielt an einer Lösung arbeitet.
Die Elemente:
- Entwicklung ist auch gesellschaftlicher Natur
- Innovationen sind Teil der Zyklen
- Produktivitätsfortschritte erfolgen immer wieder auf und aufgrund der neuen Basisinnovationen
sind bemerkenswert. Völlig unabhängig von der Definition einer Basisinnovation ist ihm hier grundsätzlich zuzustimmen. Es zeigt anschaulich, wie unterschiedlich die Produktivitätsfortschritte dann ihre positive Wirkung entfalten und der Wegfall von Fortschritt gesellschaftliche Krisen auslösen kann.
Man könnte daran verdeutlichen, das es nicht nur Kontraktionen in den Geldflüssen an sich sind, sondern auch in den (Lohn- und Vermögens-)Strukturen der Gesellschaft. Die Basis hierbei sind dann - Innovationen. Man könnte die Investivwirtschaft dahingehend verstehen, das sie den Versuch darstellt sowohl die wirtschaftlichen als auch die gesellschaftlichen Verwerfungen die sich hieraus ergeben zu glätten.
In der Praxis vielleicht dies: in ansteigenden Phasen der Zyklen den Vorteil durch die Produktivitätsfortschritte gleichmässiger verteilen und Innovationen welche den Abschwung-Phasen folgen ("Innovations-Notstand") vorziehen. Gleichzeitig aber auch die negativen Folgen des Abschwungs auffangen - so das es ggfs. gar nicht mehr so negativ ist auf die Basisinnovation "warten" zu müssen.
Diese Konzeption gilt unabhängig davon, ob Kondratjew recht hat mit der Reihenfolge oder nicht. Also ob Basisinnovationen die Folge des Abschwungs sind oder ob die Innovationen nur immer Beginne von Aufschwüngen sind. Es ist tatsächlich noch nicht einmal abhängig davon ob Kondratjew überhaupt recht hat was "Basis"-innovationen angeht. Unbestreitbar erscheint die partielle Wirkung von Innovationen auf gewisse wirtschaftliche Bereiche und die sozusagen generelle Wirkung auf die Gesellschaft und das Kapital. Daher ist "Innovationspolitik" (Forschungspolitik, Patente usw.) auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Innovation
Ein wesentlicher Faktor in einer funktionierenden Wirtschaft sind Innovationen und Ideen. Ohne diese stagniert die Wirtschaft und das fehlen begünstigt auf diese Weise ebenfalls eine Kapitalkonzentration.
Ein gewinnträchtiges Unternehmen, welches für den/die Inhaber sehr viel Geld oberhalb einer Konsumgrenze erwirtschaftet wird i.d.R. entweder durch Konkurrenz oder durch Wandel der Bedürfnisse/der Nachfrage den Erfolg verteidigen müssen und früher oder später einbüßen. Das kann natürlich erst dann geschehen, wenn andere Marktteilnehmer das notwendige Kapital und die Möglichkeit dazu haben bzw. erhalten.
Voraussetzung für den notwendigen Wandel sind Innovationen. Sie sorgen mittels erfolgsversprechenden Ideen für neue Bedürfnisse und neuen Konsum und hierdurch auch für veränderte Kapitalströme. In einer statischen Wirtschaft mit wenig innovativen Ideen wird zwar auch eine Konkurrenz existieren, aber ein gravierender Wandel der Geldströme alleine durch einen Verdrängungswettbewerb ist nicht sehr wahrscheinlich. Alles geht viel langsamer, geringere Umlaufgeschwindigkeit des Kapitals und zunehmende Geldkonzentration ist die Folge.
Monopole und Kartelle
Monopole können diesen Kreislauf empfindlich stören. Ein Monopolist kann Innovationen bremsen oder durch seine beherrschende Marktmacht alle Innovationen an sich binden. Daher ist die Möglichkeit der Monopolbildung stark einzuschränken. Es mag in einigen Fällen sinnvoll sein einen Monopolstatus zu belassen, aber gerade dort muss darauf geachtet werden, das Kapitalkonzentrationen nicht über die Maßen gefördert werden.
Monopole und Kartelle bilden durch ihre (überhöhten) Firmenwerte und Gewinne eine Anlageform, die große Geldmengen oberhalb der Konsumgrenze binden. Das schlägt durch bis zu einer ungleichen Einkommensentwicklung, da auch die Arbeitnehmer solcher Betriebe sehr überdurchschnittlich partizipieren. Es sind oft ganze Branchen, welche sowohl bei den Gewinne als auch bei den Löhnen dauerhaft dem Durchschnitt davon eilen. Rohstoffe, Patente und das Urheberrecht machen dies möglich und/oder verstärken diesen Effekt.
Patente und Schutzrechte
Patente und ähnliche Schutzrechte haben u.a. den Sinn, Geld für eine Innovation bereitzustellen und das Know-How, das Wissen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Prinzipiell entspricht dieses Ziel (Fortschritt wie auch Wissensmehrung) den Interessen innerhalb der Investivwirtschaft. Es gilt hierzu aber einige Einschränkungen zu beachten.
Das Unterstützen einer Konzentration/Bereitstellung von Geldern ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn es nicht bereits in ausreichendem Maße auf dem Kapitalmarkt zur Verfügung steht. Wenn ausreichend Kapital oberhalb der Konsumgrenze für eine Investition vorhanden wäre, dann können Schutzrechte hinderlich sein. Das kann sowohl das Schutzrecht generell betreffen oder auch nur die Laufzeiten.
Insbesondere deshalb sollten bei Bestehen von Schutzrechten die Laufzeiten grundsätzlich anpassbar sein, um ggfs. reagieren zu können, wenn zu große Kapitalkonzentrationen aufgrund der vergebenen Rechte entstehen. Man kann sich als Beispiel durchaus den Fall von Boldrin/Levines "Case against..." nehmen (Dampfmaschine). Auf 30 Jahre wurde dort das Patent gestreckt - der Innovationsstau hat sich danach entladen. Die Kurve des Innovationsschocks und damit auch die Geldströme nahmen dadurch einen völlig anderen Verlauf. Innovationen sind zu Beginn des 21.ten Jahrhunderts wesentlich schneller einem wesentlich größeren Publikum (weltweit) zugänglich - mehr Umsatz in kürzerer Zeit als als z.B. vor 200 Jahren der Fall.
kurz und knackig
Es geht hierbei um Gewinne, welche über die Maßen gemacht werden. Selbstredend ohne eine Festlegung was "über die Maßen" ist, da dies kein feststehender Wert sondern nur eine Näherung darstellt und sich verändert.
Jedes Patent ist ein Monopol, welches prinzipiell (etwa) 3 Zwecken dient (dienen sollte):
- Veröffentlichung der Unterlagen
- Reamortisation der Investition (mit Gewinn)
- Ermöglichen/Vorverlegen der Innovation (Innovationsförderung)
Nachteile/negative Nebeneffekte von Patenten (bzw. zu langen Laufzeiten):
- Nach hinten verlagern von Folgeinnovationen (siehe: Dampfmaschine)
- Monopolgewinne über das "normale" Maß (Bsp.: NOx - Stickstoffmonoxyd)
- Verhindern von Konkurrenz (Einwirkung auf den Marktpreis und weniger Investitionen in Konkurrenzbetriebe)
Alle Nachteile wirken kumulativ negativ. Monopolgewinne sorgen für Kapitalanhäufungen. Das angehäufte Kapital kann nicht investiert werden z.B. in einen Konkurrenzbetrieb oder ein Produkt, welches auf dem patentierten (auch in anderen Branchen) beruht. Das sorgt dafür das sich das Kapital in Spekulationen und Spekulationsblasen "verirrt" und mittels Spekulationsgewinnen weiteres Kapital anhäuft - welches wiederum nicht investiert werden kann. Es entsteht dadurch vermehrt die Tauschsequenz Geld-Geld-Geld zwischen Geld/Finanzderivaten. [4]
Prinzipiell kann man sagen, das die vorhandene investierbare Geldmenge in einem direkten Verhältnis zu Patentlaufzeiten gehalten werden müsste für einen optimalen Geldkreislauf.
Es sein denn, es kommt eine "absolute Neuheit" auf den Markt. Man kann diese Innovationsschübe empirisch sehen. Trotz Dampfmaschine kam der Boom erst nach Auslaufen des Patentes - 30 Jahre danach....darauf folgte ein immenser Wirtschaftsaufschwung. Der Computer war eine weitere "Neuheit", welche einen Sprung ermöglichte.
Ob in der Pharmabranche oder in anderen Sektoren (Solarzellen usw.) - es gibt (Patent-)Monopole, welche über einen zu langen Zeitraum und/oder überzogene Gewinne ermöglichen.
Wer viel hat (Vermögen, Kapital, Produktionsmittel) wird ein Patent auch halten und den Markt mithilfe dessen auch protektionieren können während derjenige der kein/wenig Geld hat das Patent nicht ausnutzen kann und es u.U. schon im vornherein an den vermögenderen abtreten muss oder ggfs. später im Patentstreit. Der Kapitalinhaber ist vermehrt (nicht zwingend immer) der Nutznießer des derzeitigen Patentrechtes. Das ist so lange kein Problem wie eine "ausreichende" (im Sinne von: ausgleichende) Kapitalstreuung vorliegt und/oder überhaupt Kapital für viele(tm) vorhanden ist. Je weniger Kapital für wenig besitzende zu Verfügung steht (z.b. Risikokapital) desto einseitiger auch die Wirkung des Protektorates durch Patente.
Dies ist zugunsten der Innovationen/der Wirtschaft (des Wohlstandes ist damit gemeint) ändern und z.B. Patentlaufzeiten verkürzen. Es geht dabei nicht um eine Enteignung sondern um nicht optimal eingesetzte Mehrwerte (die man nicht exakt messen kann im übrigen) nicht nur wenigen (Arbeitgebern wie Arbeitnehmern im übrigen) zugute kommen, sondern allen.
Es ist das gleiche, was nachfolgend bei der Lohnsummensteuer gemacht wird. Diese korrigiert diesen Punkt auch (da Patente u.ä. Monopole schwer einzudämmen sind und zudem auch natürliche Monopole existieren)
Anlagenotstand bzw. Investitionsfalle -> die Investitionslücke
Als Anlagenotstand bezeichnet man, wenn Geld zwar vorhanden ist, es aber keine renditestarke Anlagemöglichkeit dafür gibt. Das Geld wird dann gehortet und nicht in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Als Variante davon ist die Investitionsfalle [5] zusehen. Letztere, von Keynes formuliert, liefert als Begründung nicht ausgelastete Produktionsfaktoren in einer Depression.
Das Renditen und selbige nicht nur in einer Depression (wie bei Keynes Investitionsfalle) eine erhebliche Rolle spielen werden ich auch später in einem anderen Kapitel ansprechen. Faktisch kann schon in einer nicht depressiven Phase eine Investitionslücke in der sog. Realwirtschaft existieren (prä Wirtschaftskrise/subprime; q.e.d.) in welcher die Renditen für Investitionen in Vermögenswerte (horten bzw. auch Transaktionen innerhalb der Finanzwirtschaft) lukrativer sind.
Wenn
- Monopole/Oligopole Investitionen verhindern
und - Monopolrechte Innovationen verhindern
wird die Investitionslücke begünstigt. Und zwar dann, wenn die Renditen gleichbleibend gut sind. Zum einen garantiert durch Gewinne aber/und auch durch Wertsteigerungen wie weiter oben beschrieben.
3.) Auch das Fehlen von Monopolrechten kann und wird unter gewissen Umständen einen Anlagenotstand begünstigen. Zum einen ist dies der Fall, wenn Investitionen in Innovationen möglich wären, die Refinanzierung/Rendite aber nicht in einem adäquaten Verhältnis zu den Kosten stünde. Zum anderen kann dies der Fall sein wenn zwar eine Refinanzierung möglich wäre, aber es in der Finanzwirtschaft eine lukrativere Anlagemöglichkeit gibt oder zu geben scheint.
Man kann eine Art Gleitzone bei derartigen Rechten unterstellen. Es ist weder eindeutig davon zu sprechen, das Monopolrechte ausschließlich Innovationen verhindern, noch das sie diese ausschließlich begünstigen. Der exakte Effekt wird sehr stark von den vorherrschenden interagierenden Faktoren abhängen.
Dies wird klarer, wenn man sich mögliche Gegenmaßnahmen verdeutlicht:
Verhindern Monopole und Monopolrechte, das investiert wird, dann schafft man diese Strukturen/Regelungen ab und der "Innovationsstau" kann beseitigt werden.
Ist ausreichend Geld da und trotzdem halten sich Anleger zurück, weil die Renditen sehr mager sind, dann hat man mit der Einführung von Schutzrechten durchaus die Möglichkeit einen künstlichen Investitionsanreiz zu schaffen. Geschwindigkeit ist nicht das Ziel sondern der Ausgleich ist es. Wenn es rein um die Renditen im Verhältnis zur Finanzwirtschaft geht sind Monopolisierungen m.E. jedoch der falsche Weg. Wenn man diese Methode wählt kommt die nachgelagerte Verzerrung der Einkommensstrukturen hinzu welche wiederum die Renditen der Finanzwirtschaft ansteigen lassen können. Da man jedoch nicht immer weiter über Monopolrechte Renditen in der Realwirtschaft erzeugen/"garantieren" kann kommt es zu Vermögenssicherungen in Form von Marktkonzentrationen durch Firmenübernahmen.
der Arbeitsmarkt
Sollte man lesen - ist ganz interessant und hat die Insider/Outsider-Theorie mit drin, die ich später verwende. Es ist eine der kompaktesten Zusammenfassungen der Arbeitsmarkt-Theorien, welche ich kenne: http://www.nuernbergk.de/pdf/effizienzlohn.pdf
Wirtschaft - und der Arbeitsmarkt als Teil davon - organisiert sehr viel selbst. Aber eben nicht alles. Die Wirtschaft unterliegt selbst starken Schwankungen, welche einmal mehr und einmal weniger Arbeitslose zulässt. Die Politik ist der Faktor, welcher neben dem Ausgleich der Waagschalen (Innovation/soziale Umverteilung) den Arbeitsmarkt mit zu organisieren hat (m.E. Ordnungspolitik zu nennen).
Das Problem ist kumulativ: je mehr Arbeitslose, desto mehr Geld muss der Staat als Transferleistung umschichten und desto mehr muss der Staat dafür Sorge tragen, das der Arbeitgeber Wirtschaft Innovationen und Ideen für den Wirtschaftsmotor erhält.
Einkommensschere und Wertschöpfungsschere
Ebenso ist eine Umverteilung zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen notwendig. (Bei den Instrumenten näher beschrieben) Kurzform: Einkommensscheren kommen u.a. auch durch ungleiche Maschinisierung/Produktivitätssteigerungen zustande. Nicht alle Produktionen/Dienstleistungen sind gleich gut (oder überhaupt) für Produktivitätsstiegerungen geeignet. Das ergibt Einkommensscheren und Geldakkumulation. Es kann also sogar sein, das Innovationen für Ungleichheit sorgen. Da ein Wandel aber nicht Wirkungsvoll verhindert werden kann und soll (sonst befänden wir uns noch in der Steinzeit), muss das in Rechnung gestellt werden.
Die Wertschöpfungsschere ergibt sich aus eben genanntem Produktivitätsunterschied und ist die Grundlage der Einkommensschere. Während die eine Gruppe von Arbeitern immer höhere Werte erarbeitet - auf immer weniger Arbeiter verteilt - bleibt die ander Gruppe zurück. Es ist eine logische Folgerung aus der Insider/Outsider-Theorie. Die Theorie selbst spricht ja nur von einem Unternehmen und vom Arbeitsmarkt. Die im Betrieb befindlichen erwirtschaften immer mehr, während die ausserhalb nicht hinein kommen und arbeitslos bleiben.
Das ist aber nur die Hälfte der Wahrheit, da es nicht einmal so sein muss, das durch den Produktivitätsfortschritt Arbeitskräfte abgebaut werden. Der Branchenübergreifende Effekt ist wesentlich grösser. Während der Insider/Outsider-Effekt davon ausgeht, das die Outsider arbeitslos sind, kann man von der Investivwirtschaft aus gesehen davon sprechen, das auch Arbeitende (also trotz Arbeit) in "unproduktivieren" Branchen zu Outsidern werden. Sie haben ohne Ausgleich keine Chance an wirtschaftlicher Weiterentwicklung teilzunehmen und es entsteht dadurch ein Nachfrage-Defizit.
Die Schere betrifft im übrigen nicht ausschliesslich die Arbeitnehmer - sondern insbesondere auch die Unternehmer in den benachteiligten Branchen.
Hier greift dann auch das Heckscher-Ohlin-Theorem in Verbindung mit David Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile. Nimmt man die hochindustrialisierten Länder so kann man z.B. anhand Deutschlands sehen wie eines an Faktor dominiert: Kapital. Ein hoher Kapitaleinsatz gibt im int. Handel den Vorteil der Produktivität und stärkt den Faktor Kapital auf der Einnahmeseite enorm. Somit erhalten vor allem Kapitaleigner und die dort arbeitenden den Profit aus dem Exporthandel, während Arbeit in Beschäftigungssektoren mit wenig Produktivitätsfortschritten (Mögleichkeiten, z.B. Friseur etc.) nur gering entlohnt wird. Der Verteilungsmechanismus funktioniert mit steigendem Niveau und auch mit abnehmender Beschäftiungsquote nicht mehr eigenständig, der sog. "Arbeitsmarkt" kann sich nicht mehr aus dieser "Produktivitätsfalle" erholen. Arbeitslosigkeit ist die Folge. Hier kollidiert auch das Fairness-Prinzip mit dem der rationellen Folgerung. Während diejenigen in Arbeit tatsächlich auch das ganze BIP erwirtschaften und damit auch Anspruch darauf erheben müsste man um das zu beheben die Rahmenbedingungen so setzen das andere arbeiten sich lohnen können obwohl ihnen weniger Produktivität innewohnt bzw. keine derartigen Produktivitätsfortschritte möglich sind wie z.B. bei der Altenpflege oder auch dem Friseur.
Eine hohe Arbeitslosenquote fördert die Einkommensschere
Der Effekt trifft insbesondere auf, wenn die Arbeitslosigkeit relativ hoch ist. Während bei Vollbeschäftigung die nicht partizipierenden Branchen ihre Löhne bzw. Gewinne anpassen können, so ist das bei einer hohen Arbeitslosenquote nicht mehr immer der Fall. Gerade in Branchen wo eine hohe Rate an Selbstständigen zu finden ist wie beispielsweise dem Friseurhandwerk sorgt der Konkurrenzdruck aus der Arbeitslosigkeit heraus dafür, das die Preise und Löhne niedrig bleiben. Die Wertschöpfung bleibt zurück.
Wenn wir hier wieder einen Schritt zurückgehen, dann kommen wir auf den Punkt Monopole wie z.B. Patente, Infrastruktur oder Urheberrecht. Selbst die Deutsche Bank hat nun erkannt, das Monopolrenditen nicht immer dem Vorteil gereichen. Hier zwar nur am Beispiel der Stromleitungen aber es wäre blind, wenn man es tatsächlich nur hierauf beschränkt sehen würde. Natürlich existieren diese Monopolrenditen auch in den anderen Sektoren. Diese hier erzielten Gewinne kommen nicht nur den Eignern und Aktionären zugute, sondern ebenfalls deren Angestellten (das ist oft Gewerkschaftsarbeit - und auch Arbeitsmarkt). Andere - nicht Monopolrenditen-Branchen - haben diesen Vorteil nicht. Es sind nicht nur die Aktionäre, welche mehr Geld einnehmen als ihnen "zusteht", sondern auch deren Arbeitnehmer - das ist ebenso zu korrigieren wie beim o.g. Produktivitätsunterschied.
Wir haben zwei Märkte:
- den Arbeitsmarkt als solchen und
- den "Produktmarkt"
Der "Preis" den ein Arbeitnehmer erzielen kann wird letztenendes durch Beides bestimmt. Wenn ich ein Produkt durch Monopolrenditen überteuert verkaufen kann, dann ist zu beobachten, das die Arbeitnehmer (zu denen auch Vorstönde und GmbH-Geschäftsführer zählen) i.d.R. auch mehr verdienen (ob Pharma, Energie, Infrastruktur oder anderes). Der Lohn des Arbeitnehmers richtet sich somit neben den Punkten wie Wissen und Ausbildung (sowie Verfügbarkeit) auch an der zu erwartenden Rendite aus. Die Rendite wird somit eingesetzt um an die knapperen Arbeitnehmer heranzukommen und treibt deren Preis in die Höhe. Das ist so lange Marktkonform wie es keine übermässigen Rendite-Verschiebungen wie z.B. durch Monopolrenditen gibt. Da aber praktisch überall Monopolrenditen existieren (mehr oder weniger) kommen Verschiebungen immer vor.
Früher (Mittelalter vielleicht) waren Handwerker in der Situation gefragte "Spezialisten" zu sein. Von dort rührt der "Meisterzwang" her. Eine Monopolisierung - mit Monopolrenditen.....früher. Das wechselte im Verlaufe der Jahre immer wieder und wenn man hier einen Ausgleich schaffen würde, wäre allen geholfen (s. weiter unten die LSSt).
Eklatant problematisch wird eine Verschiebung dann, wenn Hochqualifizierte in grösseren Mengen dauerhaft sozusagen überbewertet werden und somit das allgemeine Lohn-/Preisgefüge stören. Ich halte es für wahrscheinlich das dies das grosse Problem der Volkswirtschaften darstellen könnte das Lohn/Preis-Gleichgewicht bei geringer Qualifikation zu halten. Die Folge sind sog. "Hungerlöhne" und Wegfall von geringqualifizierter Arbeit (bzw. Verlagerung ins Ausland).
Kumulativ (aufeinander folgend - einander bedingend) wäre dann folgendes anzutreffen:
- Lohnverschiebungen
- mehr Geld über der Konsumgrenze
- Spekulationsblasen (Aktien und auch Immobilien mit Wirkung auch auf Mieten)
- höhere Lebenshaltungskosten
- (sinkender Wohlstand)
- zwingend höhere Löhne im unteren Bereich, da Existenzsicherung notwendig
- Wegfall/Verlagerung von Arbeitsplätzen
- Arbeitslosigkeit
Und als "Lösung" einiger Länder dann Transfer in Wohlfahrtssysteme über steigende Staatsquoten. Einstellungen in den öffentlichen Dienst bzw. solche Dinge wie eine Pflegeversicherung welche über den sozialen Standard Arbeitsplätze schaffen. Letzteres - der soziale Standard - könnte ein Teil der Lösung darstellen. Das wird aber im zweiten Hauptsatz behandelt.
- Abseits obiger Ausführungen bin ich mir über die Werthaltigkeit (bzw. den Sinn und die Schlussfolgerungen) des Gini-Indexes noch nicht im Klaren. Hierbei geht es um die Frage, wie viel bzw. eher welches Einkommensgefälle in einer Volkswirtschaft notwendig ist. Hierbei bin ich noch auf der Suche. Es scheint mir so, als ob das Gefälle ebenfalls einer Elastizität unterliegen muss (die Frage ist aber welches Gefälle bzw. das Gefälle welchen Einkommens). Die Prämissen und Stellgrössen hierbei sind mir noch nicht ganz klar.
Einkommensspreizung/der Gini und die Arbeitslosen
Wichtig!!: Dieser Abschnitt ist "in Progress" und eine Baustelle!
Fragen:
- Was könnte an einem Mindestlohn von 10 Euro oder 15 Euro verkehrt sein?
- Warum haben wir einen Notstand an qualifizierten Arbeitnehmern (in D)?
- Warum haben wir eine Menge an gering qualifizierten Arbeitslosen (in D)?
Wir leben in einer Zeit der globalisierten Arbeitsteilung (zumindest noch). Dies ermöglicht zwar die "Spezialisierung" auf hochwertige Arbeiten, dabei entsteht nur ein Problem: die Bevölkerung. Die ist nicht zwingend darauf eingerichtet und kann vor allem nicht so schnell (oder überhaupt) diese Spezialisierung mittragen.
Der Gini-Index misst in etwa die Einkommensspreizung. Vom Kopf her würde man im allgemeinen annehmen wollen, das eine geringe Spreizung "gut" ist und mit zu Vollbeschäftigung führen sollte. Alles unterhalb von 0,29 wird (folgerichtig) von Wikipedia (und in der Ökonomie) mit "grün" untermalt.
Nun - dem ist aber offensichtlich nicht so. Frankreich z.B. hat einen von 0,25 - und ein Arbeitslosenquote von >8% (und einen Mindestlohn von etwa 8 Euro). Wir hier in D haben einen Koeffizienten von 0,29 - und uns geht es nicht wirklich besser. Nur warum ist das so? Warum geht es weder uns noch vielen anderen Ländern so "gut", wie man meinen könnte bei nahezu "idealer" Verteilung (Anführungszeichen wurden gesetzt, da relative Begriffe)?
short summary
Weniger/kürzere Monopole führen zu mehr Markt und damit zu mehr Arbeitsplätzen. Eine Lohnkorrektur der Rendite-Schieflagen aufgrund von Monopolrenditen und Produktivitätsunterschieden ist nicht nur fair, sondern auch der Wirtschaft im allgemeinen zuträglich.
Es fördert den Geldfluss, schafft Arbeitsplätze und macht auch "billige" Arbeitsplätze mit einem auskömmlichen Lohn ausstattbar bzw. verhindert das langfristige ausscheren ganzer Branchen aus dem Lohn- und Preisgefüge. Weltweit wird dies derzeit vernachlässigt.
kurzer Exkurs zu bekannten Volkswirten
Ich will ein paar Sätze zu diesen Artikeln sagen:
Volkswirt Carl-Ludwig Holtfrerich, Professor an der Freien Universität Berlin
Ich beginne mit Zitaten aus den verlinkten Texten:
Holtfrerich: Das ist die Grundthese meines Buches. Ich in also nicht der Ansicht, dass man zu der alten Nachfragepolitik allein zurückkehren sollte, wie sie Ende der 60er vielleicht tatsächlich aus dem Ruder gelaufen ist, als Angebotsorientierte Ansätze fehlten, sondern ich bin der Ansicht, dass sich beide Ansätze gut ergänzen können und in den Ländern, in denen das praktiziert wird, mit beiden Ansätzen USA, Großbritannien haben Sie Vollbeschäftigung ohne Inflation und es funktioniert offensichtlich.
Rifkin (jew. Frage und Antwort): Aber es gibt doch Gewinner. In Europa gilt England als Vorbild. China wächst in irrem Tempo. Und in Ihrem Land läuft es auch gut. Die amerikanische Arbeitslosenquote ist doch traumhaft niedrig.
- Das können Sie alles vergessen. Unsere Quote ist niedriger als Ihre, das stimmt. Aber zu welchem Preis? Das schmutzige Geheimnis hinter dem US-Wirtschaftsboom in den 90er Jahren ist die wahnsinnige Verschuldung der privaten Haushalte. Die Verbraucherkredite haben jedes Jahr um neun Prozent zugenommen. Die Mehrzahl der Amerikaner hat heute nicht mal 1000 Dollar an Rücklagen. 2005 wird die Zahl der Privatinsolvenzen die Zahl der Ehescheidungen übertreffen.
Wenn die USA nicht als Vorbild taugen, dann aber England? Dort gibt es so wenig Arbeitslose wie seit 30 Jahren nicht mehr.
- England ist dasselbe in grün. Der durchschnittliche Engländer gibt heute 120 bis 130 Prozent seines Jahreseinkommens aus. Das ist Wirtschaftswachstum per Kreditkarte.
Landmann: Wie diese Disziplin hergestellt werden kann, ist letztlich das Problem, das gelöst werden muss, wenn die strukturelle Arbeitslosenquote sinken soll. Im Blickpunkt stehen dabei inflexible institutionelle Regelwerke, beschäftigungsfeindliche Anreize in den Transfer- und Steuersystemen, marktwidrige Lohnstrukturen und andere Funktionsstörungen auf den Arbeits- und Gütermärkten, die zu korrigieren sind. Auf dieser Ebene, auf der es darum geht, wie die Spielregeln und Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes reformiert werden können, damit die Lohnpolitik die notwendigen Anreize erhält, ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Verbesserung der Beschäftigungslage zu leisten, mögen noch viele Fragen klärungsbedürftig sein. Aber die vorgelagerte Frage, worin dieser Beitrag überhaupt besteht, und wie die Lohnpolitik hierbei mit der Nachfragepolitik zusammenwirken muss, ist - auch wenn die wiederkehrenden Debatten immer wieder das Gegenteil suggerieren - nicht mehr klärungsbedürftig. Die Antworten gehören längst zur Routine jedes volkswirtschaftlichen Grundstudiums.
________
Sicher ist, das in der Volkswirtschaftslehre schlicht alles behauptet werden kann - und "erfolgreich" ist im Sinne von: es kann vermarktet werden. Alle drei Volkswirte sind gefragte und dekorierte Menschen und Autoren - und sicherlich gute Wissenschaftler. Landmann und Holtfrerich kommen über den gleichen Ansatz: "Angebot und Nachfrage müssen zueinander finden" oder "two-handed approach" (Landmann) bzw.: singulare Betrachtung von nachfrage- oder angebotsorientierter Politik bringen nicht die Lösung....über diesen Ansatz kommen Beide zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Alleine die Fälle USA und Grossbritannien werden völlig unterschiedlich gesehen - mit (wie ich finde eher offensichtlichen) Fehlern auf Beiden Seiten. Holtfrerichs Argumentation, dass es dort problemlos funktioniert, kann ich so nicht nachvollziehen. Die Verschuldung in den USA und England erscheint mir signifikant - ausserdem ist entgegen seiner obigen Äusserung die Inflationswelle in Grossbritannien am Anlaufen und liegt knapp unter 3% - die Bank of England sieht dies gar als mittelfristiges, dauerhaftes Problem (3 Zinsanhebungen seit August 2006 - für Mai eine weitere angekündigt). Er hatte vermutlich noch keine Zeit, die Daten auszuwerten. In GB ist Inflation eine steigende Staatsquote und auch eine steigende Arbeitslosenzahl ebenso zu vermelden wie wilde Immobilien-Spekulationen. Der Bericht 2007 der lowpay-Kommission aus dem März 2007 ist so nahe an einem Eingeständnis, dass nicht alles ganz so glatt läuft wie es bei einer derartigen Kommission, die selbst die Empfehlungen gegeben hat, zu erwarten ist. Ich gebe ihm Recht in Bezug darauf, das man die Nachfrageorientierung nicht vernachlässigen darf. Mindestlöhne wie in GB führen aufgrund der fehlenden Rückkoppelung (Regelkreislauf) zu obigen Folgen. Inflation wegen steigender Kosten, eine brummende Wirtschaft - das Geld kommt oberhalb der Konsumgrenze bei Besserverdienenden heraus (FAZ). Einige Arbeitsplätze fallen weg und aus den letzen beiden Argumenten folgt dann mehr Umverteilungs-Bedarf (Staatsquote). Die staatlichen Stellen wurden seit ´99 (ML-Einführung) um 700.000 ausgestockt (siehe lowpay-Bericht). Das zusätzliche Geld bei den Besserverdienenden führt zu mehr Geld in spekulativen Geschäften (Immobilien) zumal Zuwanderung seit 2004 stattfindet. Folge ist u.a., dass Rentnern die Rente nicht mehr ausreicht (FAZ) und auf den Arbeitsmarkt drücken.
Rifkins Schlussfolgerung aus der Wirtschaftslage ist lt. Artikel, das wir nie mehr so etwas wie Vollbeschäftigung haben werden. Gleichzeitig weiss er sehr wohl zu berichten, das dies in den USA und England der Fall ist - mit der Begründung der Verschuldung. Das ist ebenfalls nicht schlüssig. Wenn wir das mit unserem Exportüberschuss sagen würden wäre dies etwas anderes. Aber die Amerikaner arbeiten mehr für sich selbst (wenn man so will) als für andere. Die Einkommen gleichmässiger verteilt und Löhne angepasst würde auch Vollbeschäftigung erreichen ohne Verschuldung (es ist ja nicht weniger Arbeit da). Schlussendlich bringt Prof. Landmann es auf den Punkt: "Störungen, die zu korrigieren sind" - hat er nett gesagt. Eine Lösung an sich bietet er nicht an. Seine Aussagen scheinen zu bedeuten, das man (angeblich zwar genau) weiss wie die Wirtschaft funktioniert, aber nicht wie man das Ziel funktionierende Wirtschaft erreicht. (ob er wohl dänische Verhältnisse vor Augen hat?)
Ich halte es am ehesten mit Prof.Dr. Holtfrerich. Sein Gedankengang (abseits von obigem) scheint sich in meiner Richtung zu befinden. Ich halte meinen Ansatz sowohl in der Analyse als auch in den Instrumenten bzw. der konkreten Ausgestaltung bisher für durchaus reputabel und würde mit zu seiner Grundaussage passen. Um hier konkreter zu werden: ich kann mit meiner (bisherigen, provisorischen) Analyse und auch den Lösungsansätzen sowohl die Verhältnisse in Deutschland als auch diejenigen in England und den USA erklären und obigen Dissenz auflösen. Ausserdem bietet der Lösungsansatz auch wenn Rifkin recht haben sollte und weniger Arbeit "übrig" ist einen Weg an. Er ist in alle Richtungen offen und scheint in sich schlüssig. Mankos sind bisher noch die grossen Lücken und der (mangelnde) wissenschaftliche Ansatz bzw. die wissenschaftliche Aufarbeitung/Verifizierung.
Zur Thematik ob (oder wohin) die Arbeit "verschwindet" habe ich woanders einen längeren Absatz mit einigen Fakten bzw. Statistiken geschrieben: Die Arbeit verschwindet Mythos oder Wahrheit?
Steuerungsinstrumente
Vorwort
Es ist nicht schwierig, in ein Wirtschaftssystem einzugreifen. Jede Steuer, jede Abgabe und jede Subvention stellt schließlich einen Eingriff dar. Sinnvolles einzubauen (und noch mehr etwas abzubauen) ist jedoch äußerst schwierig, so das volkswirtschaftliche Zusammenhänge immer noch unergründlich scheinen.
Ein Kardinalproblem des Kapitalismus
Tatsächlich spare ich teilweise ein Kardinalproblem (noch) aus (inzwischen unter Kapitel Nachfrage, Kredite Krise weiter angesprochen), welches noch eine in der Volkswirtschaft (ungelöste) große Problematik des Kapitalismus darstellt: Vermögenszuwachs nicht aus Einkommen, sondern aus Wertsteigerungen durch freies Kapital oberhalb der Konsumgrenze.
Marx hat es Erkannt und auf "seine Weise" eliminiert - er schaffte einfach den Kapitalismus ab. Das ist zwar äußerst kreativ, aber nur wenig zielführend.
Gesell hingegen hat einen Zwischenweg gesucht und versucht den Boden wie das Geld als Träger dieser Wertsteigerung herauszulösen und schneller in den Kreislauf zurückzubringen.
Das alles sind aber unbefriedigende Ansätze. Sowohl Marx als auch Gesell irren. Keynes scheint sich eher darauf verlegt zu haben es zu akzeptieren im Sinne von "hinnehmen". Das widerstrebt mir ebenfalls.
Alle Steuerungsformen wie: Tobin-Steuer, Spekulationssteuer, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Umlaufsicherung (Negativ-Zins), Börsenumsatzsteuer
....haben natürlich den Sinn Geld von denen zu nehmen, welche mehr davon besitzen - und eben das oben beschriebene Problem zu lösen. Es ist wie ein Phantom schwer greifbar. Angebot und Nachfrage erzeugt in Kombination mit einer Erwartungshaltung in die Zukunft und überschiessendem Geld Werte, welche nicht in der Realwirtschaft vorhanden sind. Die EZB hat eine umlaufende, reale Geldmenge M1 - das sind die Banknoten. Aber es gibt sehr viel mehr Geld, welches rein aus der Wertschöpfung entsteht.
"Ich gebe Dir heute einen Korb mit Beeren, wenn Du mir morgen von der Jagd ein Stück Fleisch mitbringst." Geboren ist die Wertschöpfung und ein Wert in der Zukunft - die Spekulation (und das Problem welches entsteht, wenn die Jagd erfolglos bleibt). Je mehr überschüssige Beeren im Umlauf sind, desto werthaltiger wird auch dieser noch gar nicht vorhandene Wert. Das funktioniert natürlich auch mit "realen" Dingen wie Immobilien und Gold. Wenn man 10.000 Euro oberhalb der Konsumgrenze z.B. in Gold anlegt wurde das Geld natürlich schon versteuert....und das Gold entspricht dem Wert. Wenn nun aber das Gold in den nächsten Jahren 5-10% (pro Jahr) an Wertsteigerungen hat, dann wird dies nicht erfasst. Das macht keine Steuer der Welt. Bei Aktien ergeben sich noch viel mehr und ergiebigere Quelle für derartigen Vermögenszuwachs.
Ich arbeite noch an einer besseren, schlüssigeren Lösung für diese Auswirkung. Bis dato gibt die Investivwirtschaft schon einmal das Handwerkszeug her, um die Kapitalbildung oberhalb der Konsumgrenze einzuschränken. Die Vermögenssteuer und die Risk-Bank können auch einen Beitrag zur Symptombekämpfung leisten. Wichtig ist aber in der Investivwirtschaft, das die Steuern nicht primär zur Geldbeschaffung für den Staat erhoben werden, sondern um das Gleichgewicht zu erhalten. Es wird davon ausgegangen das ein permanentes Ungleichgewicht herrscht, dieses prinzipiell gut ist (das zur Abgrenzung zum Kommunismus), sich jedoch in Grenzen halten muss um nicht in eine Kapitalismus-Falle zu treten. (Vielleicht um einen Vergleich anzustellen die Wellen auf dem Meer für wünschenswert zu erachten aber die Monsterwelle nicht entstehen zu lassen vs. das entstehen von Wellen im gesamten zu verteufeln wie das im Kommunismus der Fall ist.)
Grundsätzliches
Innovationen bedingen fast zwingend eine Produktivitätssteigerung. Man kann aber nicht überall maschinisieren oder einsparen. Es gibt Bereiche - gerade bei menschlichen Tätigkeiten - in welchen keine oder nur geringe Produktivitätssteigerungen möglich sind (Friseur, Handwerker, Agrarwirtschaft u.a.).
Es gibt eine gewisse Dynamik, welche oftmals so aussieht:
- Mehr Maschineneinsatz führt bei gleicher Arbeitnehmer-Anzahl zu höherer Produktion - höhere Produktion führt zu mehr Gewinn - die Arbeitnehmer dieses Betriebes fordern mehr Lohn.
Das ist ja auch richtig so - nur beginnt hier die Einkommensschere zwischen Betrieben (und deren Arbeitnehmern), welche diese Produktivitätsschritte machen können und denen, welche das nicht können.
Die Steuerungen innerhalb des Staates hat dies mit zu berücksichtigen und auszugleichen. Geldakkumulation und relative Armut ist ansonsten vorprogrammiert. ___________
Weiterhin ist einzurechnen, das Monopole und ähnliche Marktverzerrungen Einkommensungleichheiten hervorrufen können. Patentierungen z.B. führen zu höheren Gewinnen. Das diese notwendig und gewünscht sein können so weit sie der Innovationsförderung dienen ist unbestritten. Jedoch werden i.d.R. trotzdem noch darüber hinausgehende Überschüsse erzielt, was bei Unternehmen und später auch den Angestellten zu höheren Löhnen aufgrund eines gewährten (z.B. künstlichen oder natürlichen Monopols) führt.
ASt - Steuer
Mangels einer vernünftigen Idee nenne ich meine Steuerkombination die "Aloa-Steuer" (ASt). Sowohl die Zusammensetzung als auch die Wirkung bedarf einer komplexen Betrachtung.
Zusammensetzung der ASt:
- eine Lohnsummensteuer und
- eine Abschreibungssteuer auf Maschinen und Anlagen (diese Komponente ist bei derzeitigem Stand der Maschinisierung verzichtbar - das Steueraufkommen zu niedrig)
Im nachfolgenden werden Gründe und Wirkung auch/und anhand des bestehenden Systems in Deutschland gezeigt.
Lohnsummensteuer bzw. Lohnsummenausgleich
Die angedachte Lohnsummensteuer hat in Zielsetzung und Höhe nichts mit derjenigen gemein, welche es bis 1980 in Deutschland gegeben hat. Die damalige Steuer war eine zusätzliche Gemeindesteuer in Höhe von 2 Promille.
Grund/Wirkung:
Der primäre Grund für eine Lohnsummensteuer ist die Bildung von Umlageeinnahmen in einem Sozialsystem. Kurz: Umverteilung. Dies jedoch um den Ausführungen davor gerecht zu werden und die Erhebung der Mittel optimierend zu gestalten.
Der Vorteil gegenüber der bisherigen SV-Abgaben in Deutschland ist u.a. der Wegfall der Beitragsbemessungsgrenzen. Man könnte jetzt zwar sagen: die kann man auch ohne neue Steuer wegfallen lassen. Das hätte aber den Nachteil, das man sich an versicherungsrechtliche Maßgaben halten müsste, was den Gestaltungsrahmen für die Ausschüttung (und die Umverteilung) etwas Eng hält. In der Schweiz wird es in einer Säule der Alterssicherung so gehandhabt (jeder zahlt - jeder bekommt, auch Selbstständige).
Ein weiterer Vorteil (auch gegenüber der Schweiz) sowie ein Unterschied ist, dass die Erhebung nicht vom Bruttolohn abgezogen wird.
Primär wird bisher (in Deutschland) faktisch der obere Gehaltssektor über geringere Lohnnebenkosten subventioniert. Grobes Beispiel: 10 Arbeitnehmer a´ 5.000 Euro kosten 60.000 Euro im Monat. Brutto 50.000 + 10.000 Lohnnebenkosten. 5 Arbeitnehmer a´ 10.000 Euro haben zusammen ebenfalls 50.000 Euro Brutto - kosten einen Arbeitgeber jedoch nur 55.000 Euro.
Weiterer Grund ist die Einkommensschere die sich aufgrund der Monopole/Oligopole (u.a. wie Produktivität - siehe 2.6 ) zwischen Hochqualifizierten und Geringqualifizierten über ein gewisses Maß hinaus vergrößert. Man spricht davon [6] , das von 1997 bis 2004 der Lohnunterschied ("Akademiker-Prämie") zwischen Hochschulabsolventen und Beschäftigten mittlerer Qualifikation vor Steuern von 33% auf 53% gestiegen ist.
Wirkung
Die Wirkung umfasst einiges, aber die primäre Wirkung ist nicht die Steuer selbst, sondern das der Sozialstaat schon vor einer Lohnverhandlung lenkend eingreift.
Man kann die Lohnsummensteuer entweder mit einem Steuersatz für alle einsetzen oder auch progressiv mit steigenden Sätzen.
progressive Steuer
Wie soll die Wirkung nun konkret aussehen !?
Ein Arbeitgeber, welcher bisher für einen Lohn jenseits der Beitragsbemessungsgrenzen keine zusätzlichen Kosten einrechnen musste, hat jetzt der Situation, das dies teuer werden kann, Rechnung zu tragen. Das wird zu niedrigeren Löhnen im oberen Bereich beitragen und gleichzeitig dafür sorgen, das z.B. bei einer Umlage der Einnahmen in eine Sozialkasse (z.B. Rentenversicherung), das der Beitragssatz dort sinkt und Arbeitnehmer mit Löhnen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenzen billiger werden und etwas mehr Nettogehalt herausbekommen.
Also als Wirkung:
- weniger Kapitalbildung oberhalb der Konsumgrenze erstens durch ein niedrigeres oberes Lohnniveau
- mehr Kapital unterhalb der Konsumgrenze
- niedrigerer Beitragssatz z.B. in der gesetzlichen Rentenversicherung - daraus resultierend dann auch entsprechend positive Argumente für die Beschäftigung eines Arbeitnehmers
Diese Auswirkungen fallen nicht allzu dramatisch aus. Für ein Unternehmen mit gesunder Gehaltsstruktur ergibt sich auch fast keine Änderung. Das was durch die Steuer abgeführt wird kommt fast ganz wieder durch die Beitragssatz-Senkung herein.
= Konkret =
Bsp. (tatsächlich kann man dort so etwas wie einen "gewünschten Mindestlohn" mit einbauen - ich mache das einmal beispielhaft):
7% der Rentenversicherung werden durch eine Lohnsummensteuer ersetz.
Löhne zwischen 7 und 8 Euro Brutto werden mit "null" LSSt belastet. Löhne darunter und darüber mit einer langsam steigenden LSSt. Bei etwa dem Durchschnittslohn von 3300(?) Euro Brutto sind wir bei den 7%LSSt angekommen. Dort wäre derzeit in etwa ein Gleichgewichtslohn, in welchem die LSSt dem zu ersetzenden RV-Anteil entspricht.
- alle AN´s bis zur derzeitigen Deckelungsgrenze (4-5000 Euro) haben nun etwa 3,5% mehr Nettogehalt (durch die Parität teilen sich die 7%) - alle AG´s unter dem "gewünschten Mindestlohn" (z.B. unterhalb von 7 Euro) werden ebenfalls mit einer LSSt belegt. Diese kann recht schnell ansteigen, um Lohndumping unrentabler zu machen. Je mehr AN´s in diesem Bereich arbeiten, desto grösser der Betrag, welcher in die SV einfliesst und sozusagen "netto" an die AN´s zurückfliesst. - und es fällt dem AG leichter, den Lohn auf 7Euro zu erhöhen (die LSSt fällt ja weg).
Mit diesem Modell ist alles enthalten.
- Förderung der Nettogehälter unten mit 3,5% mehr NETTO.
- Föderung eines Mindestlohnes von 7 Euro Brutto (5,84 netto statt bisher 5,60).
- Belastung von Arbeitgebern der oberen Lohngruppen, was deren künftige Lohnsteigerungen langsamer ausfallen lassen wird.
- Beteiligung aller unteren Lohngruppen an Gehaltssteigerungen - egal, wo diese stattfinden (Manager, GmbH-Geschäftsführer oder was auch immer)
- Nicht industrialisierbare Arbeiten haben Teil an der Gesamtwirtschaft; Verteilung des BIP ist "gerechter" (ein relatives Wort)
- Monopolgewinn-Löhne (also ausserhalb der Refinanzierung) werden sozial zurückgeführt
- Dynamisch zu gestalten - jederzeit änderbar in den Einstiegspunkten. Idealerweise ist der Durchschnittslohn der Punkt, an welchem die Kosten für die Rente eingespielt werden. Daran ist die Progression festzumachen. "Nullpunkt" variabel.
- Wettbewerbsfähiger gerade in schwierigen Bereichen (Bau)
= weiterer, konkreter Vergleich =
Ich benötige dafür 3 Beispiele und 3 Zeiten. "Heute" - "kurzfristig" - "langfristig". Ich bitte zu beachten, das "meine" Lohnsummensteuer niemals so in einem Schritt einzuführen wäre, wie ich es unten darstelle. Es ist ein Prozess über Jahre hinweg, um die Lohnentwicklungen zu steuern. Um gegenzusteuern, wenn über Jahrzehnte alles in eine andere Richtung ging, benötigt es Zeit, damit sich die Arbeitgeber darauf einstellen können. Es sollte so langsam gehen , das es zu keinen oder minimalen Mehrbelastungen kommt (mögen 1%-Schritte sein).
Gesetzt für "bisher": 40% Abgaben (also 20%RV - 6%AV - 14% KV) ; das ganze paritätisch wie bisher 20% AN und 20% AG. Deckelung bei 5000 Euro Brutto (für den Lohn darüber entfallen die Beiträge).
'Arbeitnehmer 1200 Brutto - 0% LSSt' | |||
---|---|---|---|
Brutto | Gesamtkosten Arbeitgeber | Netto (StKl. I ) | |
Heute | 1.200,-- | 1.440,-- | 907,-- |
kurzfristig | 1.200,-- | 1.398,-- | 949,-- |
langfristig | 1.250,-- | 1.456,25 | 981,-- |
'Arbeitnehmer 3.500 Brutto - 8% LSSt' | |||
---|---|---|---|
Brutto | Gesamtkosten Arbeitgeber | Netto | |
Heute | 3.500,-- | 4.200,-- | 1.983,-- |
kurzfristig | 3.500,-- | 4.357,-- | 2.105,-- |
langfristig | 3.400,-- | 4.233,-- | 2.062,-- |
'Arbeitnehmer 10.000 Brutto - 12% LSSt' | |||
---|---|---|---|
Brutto | Gesamtkosten Arbeitgeber | Netto | |
Heute | 10.000,-- | 11.000,-- | 5.149,-- |
kurzfristig | 10.000,-- | 12.450,-- | 5.325,-- |
langfristig | 9.000,-- | 11.205,-- | 4.801,-- |
Somit Ziel
- Arbeitgeber bei der Lohnpolitik so zu beeinflussen, das die Löhne schon im Vorfeld weniger auseinanderdriften
- Mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf zurückfliessen lassen. Das gibt konjunkturellen Aufschwung. Die 40 oder 70 Euro netto werden eher verkonsumiert als das Brutto oberer Gehälter.
Man kann sich das einmal für ein Siemens-Manager-Gehalt ausrechnen. Für dieses wird auch nur auf Basis von 5000 Euro in die Sozialkasse einbezahlt. 20% LSSt auf 10 Millionen sind 2 Millionen - das senkt auf Dauer die Managergehälter bzw. die Geschäftsführer-Gehälter.
Das senkt ggfs. auch die Staatseinnahmen durch die Einkommensteuer etwas, weil diese auf dem Brutto basieren. Das ist aber zu vernachlässigen. Das kommt leicht wieder herein durch die positiven Effekte. Alleine der Konsum/Mehrwertsteuer dürfte das meisste kompensieren - zusätzlich Effekte auf dem Arbeitsmarkt. Weiterer Vor- 'und' Nachteil.... der Staat kann die Arbeitgeberkosten und Lohnverteilung tatsächlich 'effektiv' beeinflussen.
Zudem: im unteren Lohnsektor sind nach einer Umstellung Reserven für Bruttolohnerhöhungen (das ist das, was "langfristig" bedeutet)
wem wird "in die Tasche gegriffen"
Dies ist eine häufig gestellte Frage die zwar obig schon beantwortet wird aber sehr kompliziert ist. Ich versuche es hier noch einmal kompakter (redundant zwar, aber es erscheint mir notwendig). Wer zahlt also die "Zeche" - oder zahlt überhaupt jemand?
Zuallererst greift die LSSt (eigentlich) keinem einzigen Arbeitnehmer direkt in die Tasche - jeder Arbeitnehmer (RV-pflichtig) erhält mehr Netto als zuvor. Erst über die Arbeitgeber-Belastung (es ist eine Arbeitgeber-Steuer) führt die LSSt zu entsprechend niedrigeren brutto-Löhnen in oberen Lohnsektoren. Tatsächlich greift die Steuer schon in die Brutto-Lohnkosten ab etwa 2500 Euro ein (oder ab 1000 Euro abwärts) - nur für Arbeitnehmer macht das erst ab etwa dem Durchschnittslohn von 3300 Euro einen kleinen "Malus" aus bei späterer Lohnentwicklung (aber nur indirekt - es wird niemandem in die Tasche gegriffen).
Die Löhne werden so "zusammengeschoben" - aber nur die NETTO-Löhne. (die Lohnkosten der Arbeitgeber bleiben gleich weit entfernt)
So - wem greift die LSSt in die Tasche? Gibt es in einer Firma nur einen Angestellten (z.B. einen Geschäftsführer) mit 10.000 Brutto, dann zahlt der Arbeitgeber 15% LSSt MEHR. Dem Arbeitgeber "greife ich in die Tasche"....aber ist der Geschäftsführer RV-Pflichtig bis 5000 Euro, dann spart der AG wiederum 3,5% von 5000 Euro Arbeitgeberanteile. Also Kosten 1500-175= 1325 Euro Kosten.
Hat er aber z.B. zusätzlich zum 10TSD-AN weitere 10 Angestellte mit 1200 Brutto (dort ist die LSSt bei null), dann spart er (der AG) wieder 1200 * 10 * paritätische RV-senkung von 3,5% macht eine Ersparnis von 440 Euro. Also 1500 Kosten - 440 Ersparnis -175 für den Geschäftsführer macht Kosten von 885 Euro. Die Arbeitnehmer erhalten Netto mehr. Die zehn 1200 Euro AN´s zusammen ebenfalls 440 Euro mehr Netto und der 10.000 Euro AN 5000 Euro (Beitragsbemessungsgrenze) * 3,5% = 175 Euro mehr Netto.....
Hat er nun keine 10, sondern 30 Angestellte zahlt er 1500 Euro mehr vom Gewinn minus einer Ersparnis von 3x 440 Euro (siehe Ersparnis von oben für 10AN´s) - die 175 für den Geschäftsführer. Macht noch Kosten von 5 Euro. Bei 40 Angestellten SPART der Arbeitgeber sogar noch.
Für obiges Beispiel des (neu) 9000 Euro AN´s hatte ich das schon in etwa saldiert. Der hat ja nun 1000 Euro weniger Brutto - macht bei 45% ESt ein Verlust von 550 Euro Nettolohn. Aber durch die RV-Senkung bekommt er 175 Euro wieder dazu macht ein Verlust von rd. 375 Euro (hatte 300 angegeben und somit gemogelt *rofl*).
So - wie will man jetzt die Frage beantworten: "wem greift die LSSt in die Tasche"?
Allenfalls so: den Arbeitgebern, welche im Verhältnis zu "normalen Arbeitnehmern" sehr viele hochdotierte Stellen im Betrieb haben. Und längerfristig über Lohnzurückhaltung auch den hochdotierten Arbeitnehmern ab etwa 5000 Euro Brutto. Beides jedoch in Maßen - und wird durch den steigenden Umsatz wieder wett gemacht.
Letzenendes wird somit eigentlich nahezu keinem in die Tasche gegriffen. Klingt unglaublich, aber ich halte das für plausibel darstellbar. Es wird eine BIP-Steigerung alleine über die Geldfluss-Geschwindigkeit erreicht - Wohlstandsmehrung.
Wirkung auf Produkt- und Dienstleistungspreise
- Die Preise für Produkte und Dienstleistungen in den Niedrig-Lohn-Sektoren bis zum 0%-LSSt-Lohn (der fiktive ML) sind durch die Lohnsummensteuer nicht betroffen, da die Arbeitgeber-Kosten in etwa gleich bleiben.
- Um diesen "ML" herum spart der Arbeitgeber sogar noch etwas und die gegebenen Preise Sinken.
- Mit steigendem Durchschnittslohn in einem Betrieb (inkl. Manager-Ebene) steigen in der Übergangsphase die Lohn-Stückkosten mäßig an bis es zu einer Angleichung kommen kann. Da hier faktisch nur Hochlohn-Sektoren betroffen sind (sprich Wachstums-Branchen..viel Export) ist dieser kurzfristige Preisanstieg um 1-3% der Lohnkosten (imho das absolute Maximum) über einen Zeitraum von 2-6 Jahren verteilt für den Endkundenpreis nicht relevant. Er führt nicht zu signifikanten Erhöhungen.
- Durch die ebenso leicht gesteigerte (Binnen-)Nachfrage wird außerdem der Preisanstieg über den Umsatz/Gewinn (Output) wieder wettgemacht.
Also entweder tritt kein negativer Effekt ein oder es wird:
- über den höheren Output neutralisiert (alter Preis)
- über Lohnanpassungen neutralisiert
- über Einsparungen im Zulieferer-Bereich neutralisiert ("ML")
--Und über die gesteigerte Nachfrage und OHNE Preissteigerungen in den Regionen, wo die Nachfrage GESTEIGERT werden muss (DAS ist der Knackpunkt beim ML), bekommt man genau DA wo man zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt sehen will (z.B. Unqualifizierte) auch welche eingestellt.
Abschreibungssteuer...richtig, aber noch nicht sinnvoll ?
- Ich habe die Überschrift angepasst. Meine nachstehende Argumentation ist wasserdicht. Aber mir stellt sich derzeit die Frage, ob das resultierende monetäre Aufkommen im Verhältnis zu den Sozialabgaben nicht zu klein ist. Es ist möglich, das der sinnvolle Einsatz der Abschreibungssteuer sehr weit in der Zukunft liegt - wesentlich weniger Arbeitnehmer und sehr viel grösserer Maschineneinsatz. Am Ende einer investiven Entwicklung. Mir fehlen verlässliche Rohdaten.
Die Zukunft ruft ! Wir müssen uns darauf vorbereiten !
Die Abschreibungssteuer soll dem Rechnung tragen, das es nicht nur alleine der Mensch ist, der werthaltiges schafft. Er wird zunehmend in Wirtschaftlich relevanter Form durch maschinelle Methoden ersetzt und unterstützt. Es ist aber zunehmend so, das ein grosser Teil des Bruttoinlandsproduktes durch maschinelle Arbeit entsteht. Dieser Teil des BIP trägt weniger als "manuelle" Arbeit zur sozialen Absicherung der Gesellschaft bei. Zwar ist auch hier der Gewinn mit Steuern belastet, jedoch nicht der Herstellungsprozess mit den hohen Abgaben der Sozialkassen.
Primäres Ziel des ganzen ist explizit nicht das hemmen von Innovationen. Das Ziel ist hauptsächlich die Lastenverteilung der Staatsquote. Die Steuer- und Abgabenlast wird derzeit in der Hauptsache von Arbeitnehmern getragen. In einer durchindustrialisierten Welt können wir bekanntlicherweise ein vielfaches unseres Bedarfs produzieren. Kann irgendwann die "Innovationsmaschinerie" nicht mehr nachkommen im erfinden von neuen, arbeitsschaffenden Massnahmen, dann stehen wir ggfs. vor dem Problem, das wir wenige Arbeiter haben, die ensprechend viel Geld verdienen müssen. Sie müssen die komplette Abgabenlast und das eigene Gehalt aufbringen - das birgt Gefahren und Unmöglichkeiten. Wenn 10% der AN´s z.B ausreichen würden um alle Bedürfnisse zu befriedigen, müssten diese das 9-fache verdienen und davon 60-80% abgeben. Geld- und Machtakkumulation ist da vorprogrammiert. Ein Ungleichgewicht der Wirtschaft, die Wertschöpfungsschere, kann hiermit ausgeglichen werden.
Noch einzubauende Argumentation
Punkt1
Natürlich haben Sie teilweise recht. Maschinen ersetzen nicht einfach alles oder sind generell an den Arbeitslosen schuld.
Ich sehe es so: es gibt verschiedene Wege um etwas zu produzieren. Bei extrem niedrigen Löhnen und sehr teuren Maschinen wird der Punkt, an welchem eine Maschine gekauft wird nach hinten verlagert. Im umgekehrten Fall - sehr teure Löhne und eher billigen Maschinen (im Verhältnis) kommt dieser Zeitpunkt früher.
Das er kommt, kann man eigentlich niemals verhindern. Das soll man auch nicht, denn das bedeutet Fortschritt. Beide Versionen einer Produktion können in einer relativ gesunden Wirtschaft zu ähnlichen Ergebnissen führen.
Näherungsweise ist es aber so: mit Maschinen lässt sich bei gleicher Anzahl von AN´s mehr produzieren. "Höhere Produktivität". Das BIP-jedoch bleibt für diese Firmen-Einheit gerechnet fast stabil. Es steigt lediglich um die Abschreibung (wenn ich vereinfacht mal rechne: gleiche Anzahl von AN´s). Und dies trotz höherer Stückzahlen - bzw. +noch einen höheren Gewinn durch die Marge pro Stück.
Das BIP ist ja praktisch der "Mehrwert", der von Menschenhand geschaffen wird. Das beruht auf Marxens Schultern und der prä-industriellen Historie. Ist ja auch nicht schlimm so weit und ganz richtig.
[i]Aber[/i] (jetzt kommts) - die Problematik ist die [i]Lohnverschiebung[/i]. Bei manchen Leistungen wie z.B. eben den Friseuren KANN man nicht eine Produktivitätssteigerung generieren. Das gilt für viele einfacheren Arbeiten. Die Gewerkschaften nun haben für den industriellen Bereich immer mehr Geld für AN´s herausgeschlagen, während die Maschinisierung dort Einzug gehalten hat. Also obiger Mehrgewinn durch höhere Stückzahl wurde von den Gewerkschaften in Lohnerhöhungen umgemünzt.
Handwerker/Putzhilfen - bei denen geht das nun einmal nicht. Da gab es nie "mehr Gewinn" durch höhere Stückzahlen, welche in "mehr Lohn" umgemünzt wurde.
Das ist in unserem Lohn- und Sozialsystem aber nicht vorgesehen gewesen. Es gibt nur wenig Wege, um dies sinnvoll zu korrigieren. Tatsächlich müssten wir das Rad der Zeit um etwa 100 Jahre zurückdrehen und diesen Faktor einbauen. Ein Lagerarbeiter macht auch rel. einfache Arbeit. Der Unterschied bei diesem ist, das er ein einem Betrieb arbeitet, welcher der Gewinn-in-Lohn-Umlage unterliegt/unterlag.
Schieflage korrigieren - das ist das Ziel.
Punkt 2
Gegenargumentation
- Ja, ganz richtig. Produktivitätszuwächse in immer kapitalintensiveren Branchen erlauben dort ständig wachsende Löhne. Überträgt man diese wirtschaftlich gerechtfertigten Lohnzuwächse z.B. über kollektive Tarifverträge auf von Natur aus arbeitsintensive Branchen dann erzeugt man dort über kurz oder lang Preisinflation der angebotenen Güter, denn ein kompensierender Produktivitätszuwachs ist hier nicht möglich. Entweder akzeptiert dann der Markt das sich ständig verschlechternde Preis-Leistungs-Verhältnis oder die Branche lagert ein Teil der Arbeit in Niedriglohnländer aus oder die Branche stirbt ganz aus (die Produkte werden gar nicht mehr nachgefragt oder aus dem Ausland importiert). Frisöre und ähnliche einfachere Handwerksberufe haben allerdings das Glück daß die Arbeit nur am Ort durchgeführt werden kann und deren Dienste mehr oder weniger unabkömmlich sind. Also ist der Kunde gezwungen hier das Verteuerungsspiel bis zu einem gewissen Grad mitzumachen.
Dieses "Glück" beschert uns aber nicht nur gutes:
Niedriglohnbereich teilweise am Rande des Existenzminimums: Friseur, Bäcker, Bauarbeiter, Bauern, Berufskraftfahrer
Produkte, bei welchen das u.a. Probleme bereitet: Erdbeeren, Spargel (also Argrar) sowie Dienstleistungen wie Friseur
Es sind dort 1. teilweise keine höheren Preise durchsetzbar (bzw. es wird am unteren Limit bleiben) - im Baubereich und auch woanders auch durch europ. - Ausschreibungen und Verlagerungen der Fall 2. man findet keine Arbeiter (Agrar-Bereich)
aber
3. in der Summe sind wir auch auf diese Arbeiten/Arbeitnehmerplätze angewiesen. Wir können nicht sagen "na dann halt nicht". Diese Arbeitsplätze machen Millionen aus.
Man hat die Einkommenslatte nach den Industrie-Bereichen ausgerichtet und somit mit Gewalt einen strukturellen Niedriglohnbereich geschaffen und auf anderen Seiten Arbeiten ins Ausland verlagert.
Schuld: Sozialsystem und Steuerumlage sowie Gewerkschaftsinteressen. Diese sind immer nur nach Industrien ausgerichtet (dem Hauptklientel) und kümmern sich nicht um kleine Betriebe. ("man kommt gut ohne aus...dann halt nicht")
Somit noch einmal: Das System gehört insofern umgebaut, das man jeden dieser durchaus notwendigen Berufszweige am gesamtwirtschaftlichen teilhaben lässt. 20Euro für den Friseur ist eine Variante, welche schon beim Bauarbeiter-Mindestlohn scheitert (da Konkurrenzkampf mit dem Ausland).
Macht man das NICHT, dann bleibt es dabei->wachsende Einkommensschere, wachsende Arbeitslosigkeit, stagnierender Binnenumsatz (Gewerkschaften wollen das ausbauen....weiter an der Schere und an den Einkommens-Leuchttürmen arbeiten) - und HartzIV kommt der unteren Einkommensgrenze immer näher.
Diese Teilhabe der unteren Lohngruppen am Gesamtwachstum kann nur durch Teilhabe an den Industriellen Gewinnen stattfinden. Bisher nur Industrie-Intern so (Lagerarbeiter).
Es schmeckt keinem, was ich hier vorbringe - nichtsdestotrotz bleibe ich dabei: Abschreibungssteuer ist das Mittel, welches funktioniert und "gerecht" ist. Schmeckt der Industrie nicht und schmeckt den Gewerkschaften nicht. Beide sind nur an der Industrie interessiert. Und somit die Politik auch - und dann wundert man sich hinterher, das es nicht vorwärts geht.
HAH! Und die Gewerkschaften sagen->die Industrie wars. Die Industriellen sagen->die Gewerkschaften warens. Und die Politik sagt->die Tarifparteien warens (oder China).
Ich sage-> die alle waren es mit
Zukunftsmusik/Innovationen
Wir müssen uns auf eine maschinisierte-re Zukunft vorbereiten. Der Wirtschaftskreislauf funktioniert noch recht gut und wir "erfinden" in unserer Dienstleistungesgesellschaft neue Arbeitsformen dazu für die weggefallenen Arbeiten.
Das wird nur durch Innovationen am Laufen gehalten und diese geht nicht immer lineare Wege und führt durch Täler. Die Investivwirtschaft plädiert für Innovation, welche dem Menschen hilft. Auch die Wirtschaft und die Maschinen müssen dem Menschen dienen - sie sind Teil der Gesellschaft.
Wo und wenn es uns nicht gelingt Arbeit für alle zu schaffen, weil es aufgrund Produktivitätssteigerungen und Maschinisierung nicht genug gibt - dort benötigen wir einen Steuerungsfaktor.
Wir müssen uns bemühen Innovationen zu fördern. Alle beschäftigen zum Wohle aller - auch schon bekanntes nutzen und bezahlen (soziale Arbeiten). Aber dies gelingt nicht immer und es ist so, als ob Maschinisierung einen grossen Anteil (und das ist gut so) an unserem Wohlstand hat. Der Anteil des BIP, welches durch die Maschinisierung entsteht darf nicht ausgeblendet werden.
Verwendung
Die Abschreibungssteuer sollte zur sozialen Wohlstandsmehrung und zur Innovationsförderung genutzt werden.
[[
Vermutung bzw. Denkansatz hierbei (noch weiterzuführen und zu verifizieren): Bisher wird der soziale Wohlstand faktisch grösstenteils über Lohnabhängige Steuern finanziert. Ich bin dabei gedanklich den sozialen Wohlstand, welcher losgelöst von der Wirtschaft gesehen werden könnte anders einzuordnen. (Ein Beispiel für solch eine Wohlstandsmehrung ist die Pflegeversicherung)
Diese Art der Wohlstandsmehrung alleine auf dem Faktor Arbeit basieren zu lassen erscheint mir nicht logisch. Einmal angenommen man nimmt solch eine Wohlstandsmehrung via Umverteilung aus dem BIP vor, um Arbeitsplatzmangel zu "beheben".-> Wieso belastet man dann zusätzlich noch ausschliesslich andere Arbeitsplätze über Lohnzusatzkosten?
]]
mögliche Kritikpunkte
Anschaffungen werden teurer - ein Nachteil
Diese Aussage stimmt grundsätzlich auch - aber in sehr begrenztem Umfang.
Tatsächlich haben Anschaffungen positive und Negative Aspekte. Gerade Gewerkschaften schielen immer auf die hohe Produktivität der Arbeitnehmer und verlangen mehr Lohn. Alleine - Sie (die G.) sind dafür mit verantwortlich. Im guten wie im schlechten.
Der Boden der Gewerkschaften liegt weit zurück. Dort gab es schlechte Arbeitsbedinungen und schwerste Arbeiten für Arbeitnehmer. Eine wichtige Aufgaben der Gewerkschaften ist es (und war es), solche Missstände (blödes Wort..3 "s" ? ) abzuschaffen. Maschineneinsatz für solche Dinge war dringend von Nöten.
Nun wurden Arbeitnehmer teurer und teurer - diese schweren Arbeiten dafür seltener und seltener. Den Platz bei der Maschinisierung haben jetzt Massnahmen, welche möglichst die teuren Arbeiter einspart und durch Spezialisierte Maschinenführer ersetzt. Dies erhöht natürlich die Produktivität. Also höhere Stückzahlen pro Arbeiter in gleicher Zeit.
Was man bei diesem Vorgang aber anscheinend nicht bedacht hat ist der Stress, der teilweise hierdurch entsteht. Nun geht man oftmals hin und spricht davon, das man aufgrund der Produktivität und des Stresses hierdurch mehr Lohn verdient hätte.
Dies ist natürlich grundsätzlich richtig - nur ist dies ein Teufelskreis - dazu hausgemacht - aus welchem wir wieder herauskommen müssen.-> die Abschreibungssteuer. Der Sinn...Maschinen werden etwas teurer (nicht zu sehr - "angemessen"). Der dort sich ergebende Betrag kommt den Sozialkassen zugute und führt zu niedrigeren Lohnkosten. Das senkt den Druck zur Maschinisierung / Produktivitätssteigerung etwas und hat wie die Lohnsummensteuer den Nebeneffekt, das Arbeitnehmer Wettbewerbsfähig bleiben im Wirtschaftskreislauf.
Die Steuer ist nicht hoch. Einmal angenommen man hat etwas für 30'000 erworben und dies wird auf 10 Jahre abgeschrieben ergibt das 3'000 Euro Abschreibung pro Jahr. Als Bsp. 5% ASt genommen ergibt dies einen Betrag von 150 Euro...der Betrag ist aber nicht zu zahlen, sondern wird lediglich von der Abschreibung abgezogen. Man kann somit statt 3'000 nur 2'850 Euro abschreiben. Das ergibt je nach Steuersatz nur einen Betrag von um die 50 Euro weniger Einnahmen...sprich auf die komplette Laufzeit gerechnet erhält man für eine 30'000 teure Anschaffung z.B. anstatt 10'000 Euro Steuerhilfen nur 9'500 Euro Steuerhilfe (weniger Gewinnsteuer - 1/3 angenommen).
Das sollte verschmerzbar sein.
Verbrauchsteuer-Kritik.... verschoben
ist nun hier zu finden: Klick
Risk- oder Innovations-Bank
Gezielte Förderung von Innovationen - möglichst Monopolfrei (Patentfrei im Inland/EU-weit) - ist positiv zu werten und beschleunigt die Umsetzung aus der Grundlagenforschung.
Man könnte z.B. über steuerliche Freistellung von Zinseinnahmen für Kredite an die Innovationsbank nachdenken. Ausserdem gleiches bei einer steuerlichen Ausgestaltung einer Vermögenssteuer.
Innovationsabgabe
Grundsätzlich muss ein Staat auch Steuergelder in die Grundlagenforschung investieren. Aus der Grundlagenforschung kommt oft ein Innovationsschub, welcher die Wirtschaft beflügelt und positive Geldumlaufeffekte herbeiführt. Es kann investiert werden und alle profitieren.
In Zeiten, in welchen die Wirtschaft stagniert und statisch wird und ohne Impulse ist, muss umso mehr dafür Sorge getragen werden, das dieser Zustand beendet wird. Noch besser jedoch ist, zu verhindern das dies überhaupt eintritt. Es mag je nach Finanzlage opportun sein, entweder den Firmen, welche am meissten von den Forschungsergebnissen profitieren und/oder den Vermögenderen in einer Gesellschaft eine Zwangsabgabe aufzuerlegen und diese Zweckgebunden für die Forschung zu verwenden.
Vermögenssteuer
Je mehr die Geldumlaufgeschwindigkeit abnimmt und je statischer eine Wirtschaft wird, desto mehr Geldakkumulation wird stattfinden. Reichtum an sich ist nicht zwingend schädlich, wenn sich das Geld in Bewegung befindet und in der Wirtschaft zirkuliert.
Man sollte daher eine Vermögenssteuer in Betracht ziehen, welche diese Geldbewegung zum Ziel hat. Da Vermögen auch durch Wertzuwachs ansteigt, welcher nicht von der Einkommensteuer erfasst wird, muss auch dieser Faktor eingerechnet werden. Es gilt somit eine Differenzierung vorzunehmen. Dies kann über Freibeträge (z.B. Firmenkapital) oder unterschiedliche Steuerhöhen geschehen.
Bei der steuerlichen Freistellung kann man auch über eine Förderung der Risk-/Innovationsbank nachdenken.
Eine Möglichkeit des gezielten Einsatzes ist die Erhebung als Innovationsabgabe (siehe dort).
Nachfrage, Kredite, Krise
Gab/gibt es keine lohnenden Investments mehr? Was ist mit der Geldschöpfung? Haben wir zu wenig Kreditnehmer?
Einkommensunterschiede sorgen selektiv für hohe Sparquoten, was man auch gut in den USA beobachten kann (bei den 10% Bestverdienern). [7] Dazu sorgen sie unter gewissen Bedingungen (noch auszuführen) auch für Vermögenskonzentrationen. Auch das ist in den Industrienationen wie auch in Deutschland seit Jahren empirisch feststellbar [8].
Investitionen in die Realwirtschaft sind zum einen davon abhängig ob sie überhaupt getätigt werden können oder ob nicht ein Markt abgeschottet wurde (Monopole, Patente usw.). Zum anderen sind sie jedoch auch davon abhängig ob eine Rendite zu erwarten ist und zum dritten ist es davon abhängig wie hoch das Ausfallrisiko ist. Schwindet nun die Kaufkraft in Teilen dann schwindet mit dem Umsatz auch die Rendite der Realwirtschaft und das Risiko eines Verlustes steigt. Ein schwinden der Kaufkraft ist bei wachsenden und dauerhaften Einkommensunterschieden (wie oben postuliert) zu erwarten - so nicht die Akteure ständig wechseln (da kommt auch Erbschaftssteuer ins Spiel und auch eine Betrachtung von Kapitalgesellschaften als Akteur). Kredite welche zum einen aus der Sparquote generiert werden und zum anderen aus der Geldschöpfung kommen werden in Addition dazu nur gegen Sicherheiten vergeben. Da wie vor postuliert bei permanenten und statischen Einkommensunterschieden als Folge Einkommens- und Vermögenskonzentrationen stattfinden fällt auch das aufrecht erhalten des Konsums durch Kredite immer schwerer. Denn es fehlen ja die allseits erwarteten Sicherheiten in Form von zu hinterlegenden Vermögen oder verpfändbaren Einkommen. Als letztes konkurrieren die auf diese Weise generierten bzw. geschmälerten realwirtschaftlichen Renditeerwartungen dann mit den Renditen aus Wertzuwächsen aus Vermögen/Vermögensderivaten.
Der Effekt aus diesem Unterschied der Renditen ist kumulativ. Je weniger Kaufkraft zu Verfügung steht desto geringer die in der Realwirtschaft zu erwartende Rendite. Man behilft sich dann u.a. mit Marktabschottung - also mit Monopolrenditen - um Investitionsanreize zu schaffen. Das behindert jedoch die Konkurrenz respektive den Markt und schafft dadurch weitere Einkommensunterschiede und beschleunigt Vermögenskonzentrationen. Die Sparquote der Vermögenden wächst, die Kreditwürdigkeit der übrigen Marktteilnehmer sinkt. Die Konsumnachfrage wird weiter geschwächt und der Derivathandel (Gold, Rechte, Optionen, Aktien) mit seinen vermehrt generierten und fiktiven Wertzuwächsen erscheint immer lukrativer und verlockender im Vergleich zur Realwirtschaft.
Die Blase ist geboren. Es sollte unheimlich schwer fallen aus dem Kreislauf herauszufinden wenn man einmal darin eingebunden ist, denn das sind global laufende Vorgänge. Das abschotten ist nur (aber) begrenzt möglich, man kann jedoch über verschiedene Mechanismen wie hier (im Essay) gezeigt (wird) darauf einwirken und dafür sorgen das sowohl monopolisierte Marktmacht als auch das Schwinden von Kaufkraft eingedämmt wird. Man muss verhindern, das der last Ressort - der Staat - am Ende dazu verwendet wird als letzte kreditwürdige Bastion herzuhalten und sich sowohl zu verschulden als auch als Kreditabsicherer zu wirken (q.e.d. status quo bis in 2009) [9]
Ungeachtet dessen ist es nicht die Aussage hier, das Einkommen egalisiert werden müssen.
(noch auszuführen: warum daraus folgt das Geldtheoretiker nicht wirklich das Problem angehen sondern nur den Verlauf beeinflussen)
Lohnsummensteuer <> Mindestlohn kompakt
Frage: Also Mindestlohn ist suboptimal. Gar nichts machen wohl auch und Kombilohn erst recht. Habe ich das so richtig zusammen gefaßt? Falls ja stellt sich die Frage was denn nun die beste Lösung ist um das Ziel allen Arbeitnehmern mit Vollzeitstelle ein ausreichendes Einkommen zu verschaffen zu erreichen.
Antwort: Die Beste Lösung ist, das vorhandene Netto-Einkommen der Arbeitnehmer und die Produktivitätsgewinn innerhalb einer Volkswirtschaft besser zu verteilen, so das es
- für den Lebensunterhalt ausreicht und
- für mehr umlaufendes Geld sorgt und somit mehr Arbeitsplätze schafft
Fakten sind (u.a.):
- Der Gini-Index ist in den letzten 30 Jahren von 0,24 auf 0,28 gestiegen. Das bedeutet, die Einkommensspreizung (unten/oben) nimmt zu (Wert 1 ist das Maximum). (England hat übrigens einen von 0,34)
- Produktivitätssteigerungen kommen in der Hauptsache in der Industrieproduktion zustande (bzw. auch Exportwirtschaft). Es wird somit schon seit Jahren einseitig von Gewinnsteigerungen profitiert...sowohl was Arbeitnehmer aber auch Arbeitgeber angeht.
- Die Sparquote ist in den letzten 6 Jahren explodiert. 20% mehr in den Sparstrumpf bei denen, welche es können. 30Mrd sind 1% BIP.
- Die Beitragsbemessungsgrenzen sind schädlich - vor allem für Nettogehälter "unten" und die Rentenkasse.
Somit bleibe ich dabei: es führt um eine konsequente Umverteilung über Branchen hinweg nichts herum.
- Die Branchen, welche Gewinnsteigerung zu vermelden haben und die höchsten Löhne und Lohnsteigerungen im Schnitt zu verzeichnen haben und hatten sind heranzuziehen und haben in den unteren Lohngruppen für ein besseres Nettogehalt und auch für bessere Margen zu sorgen.
- Über "Anreize" (bzw. "Bestrafung") sind Arbeitgeber der unter-sten Lohngruppen ebenfalls für eine Netto-Umschichtung heranzuziehen. Diesen Arbeitgebern dürfen durch die Umschichtung aus 1. kein Vorteil erwachsen sondern ggfs. kleine Nachteile, welche in Richtung "Mindestlohn" nachlassen.
Ich (habe nichts zu sagen, aber) fordere somit eine doppelt progressive Lohnsummensteuer (LSSt) für Arbeitgeber, welche in die Rentenkasse fliesst.
Somit: - Aushebelung der Beitragsbemessungsgrenze ohne relevante (nicht verfassungskonforme) Rentenanwartschaften der Einkommens-Reichen.
- Senkung des Rentenversicherungs-Beitrages um etwa 7%-Punkte und somit
- einen höheren Nettolohn; Netto Steigerung um mind. 3,5% des Brutto´s - was um die 5% mehr Netto bringen dürfte (umgerechnet also bis zu 10% Bruttolohn-Erhöhung bedeutet)
- niedrigere Arbeitgeber-Belastung
- Die Arbeitgeber-Belastung wird durch die Progressionen der LSSt wieder hergestellt, so das:
- bei 1200 Euro (ML) eine Belastung von 0% herrscht (effektiv 3,5% weniger Lohnkosten für den Arbeitgeber dort)
- die Progression nach "unten" stark ansteigt und bei 400 Euro mit etwa 30% herauskommt
- die Progression nach oben moderat ansteigt; Bei etwa 3000Euro ist der Gleichgewichts-Lohn, bei welchem die LSSt 7% erreicht (also für die Rentenkasse "neutral");; Steigerung bis zu 15% für Löhne ab 10.000 Euro
Gesamtvolumen der Umverteilung sollte in etwa 25-50Mrd Euro betragen und sowohl jetzt, als auch bei zukünftigen Lohnrunden (ob "unten" oder "oben") direkt alle im System an Erfolgen anderer Branchen teilhaben lassen. Ein "davoneilen" ist nicht mehr möglich.
Danach - und zwar dann, wenn der Anreiz zu Lohnerhöhungen und das etwa um 1% gesteigerte BIP nicht für eine Räumung des Arbeitsmarktes und für anständige Löhne sorgen kann (in dieser Reihenfolge...das erstere würde letzteres mit sich bringen) - -
also danach ist eine Mindestlohn-Einführung ggfs. sinnvoll. Durch die Koppelung über die LSSt werden demnach diese Arbeiten nicht wesentlich teurer und wenn dann der darauf folgende Mehr-Konsum "oben" bei den Produktiveren herauskommt als Gewinn (und folgerichtig als höhere Löhne), sorgt die LSSt dafür, das eben die "unten" beim Mindestlohn (und darüber) daran beteiligt werden. Auch die Arbeitgeber dort ! (und auch das ist wichtig).
So baut man ein volkswirtschaftliches System um. Egal, an welcher Ecke man eine Schraube hinterher anzieht, kommt es allen zu gute. Eine eminente Vergrösserung der Einkommensspreizung ist nicht mehr möglich - ein gewünschter Mindestlohn jederzeit mit verschieben der 0%LSSt-Marke erreichbar (Arbeitgeber darunter werden einfach nach und nach mehr belastet).
Einführungs-/Kontrollkosten: keine/wird wie bisher mit der LSt-Erklärung gemacht; Schummeln lohnt sich auch nicht (im Gegensatz zum ML - 150h bezahlen und 200h arbeiten kann keiner auf Baustellen kontrollieren...schon gar nicht bei polnischen AN´s z.B.)
Weitere Anmerkung: ein Mindestlohn schiebt eigentlich nur die unteren Lohngruppen näher an das restliche Lohngefüge. Wenn sich durch die in der Investivwirtschaft beschriebenen Gegebenheiten die Lohnunterschiede wieder etabliert haben, dann ist alles wieder beim alten...es hat sich über die Inflationsrate alles wieder eingependelt. ...Die Lohnsummensteuer (bzw. ASt) hält die unteren Löhne dauerhaft im Rahmen...oder eigentlich: sie hält die oberen Löhne im Rahmen.
zweiter Hauptsatz / Gesellschaft und Wirtschaft
- Das wird hier weitergeführt: Investivwirtschaft_II._Hauptsatz (der Wiki-Artikel lässt sich schon so nicht mehr vernünftig abspeichern weil er zu groß ist)
Notizen - aufzuarbeiten
Teilweise aus anderen Diskussionen geklaut und nicht im Zusammenhang. "Gedankenkrücken"
Grundlegende Überlegung:
Tatsächlich sind Verschiebungen nach "unten" schwer zu realisieren. Das Problem scheint darin zu liegen, dass Anlageformen fast aller Art (z.B. Immobilien, Gold, Firmen) längerfristig neben den Gewinnen auch Wertsteigerungen über der Inflationsmarke beinhalten. Dies imho gerade auch bei Menschen/Firmen, welche Einkommen über der Konsummarke erwirtschaften - denn diese haben das Geld, um Anlagen zu tätigen.
Also: Mehr Einkommen als konsumiert werden kann wird angelegt. Diese Anlagen führen zum einen zu Renditen via Einnahmen und zum anderen zu Renditen via Wertsteigerung. Diese Wertsteigerungen ergeben sich wiederum aus der Nachfrage von anderen (nach eben diesen Anlagegütern), die ebenfalls ein Einkommen oberhalb der max. Konsummarke erwirtschaften.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Auch eine Investition in ein neues Produkt oder eine Firma ist ein Konsum.
Rahmen
- Je mehr neue Innovationen es gibt, neue Ideen, neue Konsumgüter, desto mehr Geld wird verkonsumiert - desto höher liegt die max.-Konsum-Marke. Gibt es Stillstand oder eine Verlangsamung, kommt es zu vermehrter Geldkonzentration.
- Grundsätzlich sind Einnahmen oberhalb der Konsumgrenze erst einmal schädlich, wenn sie in "feste" Anlagen fließen. Von Geldanlagen über Immobilien bis zu Gold. Desweiteren gelten bei statischer Wirtschaft (s. 1.) vermehrt auch Investitionen in bestehende Firmen als "fest". Sie dienen dann nicht mehr nur der Firmengründung oder dem Erhalt (also der Produktion), sondern unterliegen ebenfalls einer Wertsteigerung aufgrund der vermehrten Nachfrage. Es gibt nicht genügend neue, investive Anlagemöglichkeiten. Die Wirkung ist dann kumulativ - ähnlich wie bei der Freiwirtschaft beschrieben der Zins-/Zinseszins-Effekt. Den Gewinnen folgt die Wertsteigerung und dadurch kommt es wieder zu grösseren Einnahmen oberhalb der max. Konsummarke.
- Es gibt als Folge vieler Wirtschafts- und Steuersysteme eine große Spanne zwischen den Einkommen. Dies ist grundsätzlich eine Eigenheit, die nicht elementar unterdrückbar scheint, liegt sie doch in der Unterschiedlichkeit der Menschen begründet.
Beispiel
(Ich überlege wie das folgende Beispiel den Geldmarkt beeinflusst und ob es überhaupt stimmt. Es scheint von M3 zu handeln. Von "virtuellem" Vermögen. Wie sieht es aus wenn ich eine AG habe und 50% der Aktien besitze (nie verkauft) und die anderen sind auf einmal durch Gewinne und Spekulanten 500% des Nominalwertes Wert. Welchen Wertzuwachs stellen meine Aktien jetzt dar - der Gewinn wurde nie realisiert....ist das Geld, welches oberhalb der Konsumgrenze Besitzer wechselt und für weitere Wertzuwächse sorgt (und nicht für Investitionen) mit Schuld an einem Börsencrash und an den Wirtschafts-Zyklen? )
Zum Thema: Gold wie auch ein Bild, ein Haus, ein Grundstück und auch manchmal ein Firmenanteil zieht sehr wohl Geld aus dem Kreislauf, wie ich finde. Bsp.: statische Wirtschaft. Es gibt nur eine Bäckerei und eine Metzgerei. Die Inhaber haben viel Geld (über der Konsumgrenze). Einer hat ein Stück Gold (mehr gibt es nicht). Der andere will es haben und bietet X Geld und das Gold wechselt oberhalb der Konsumgrenze unter verschieben des Geldes ebenfalls oberhalb dieser Grenze den Besitzer. Beide verdienen weiterhin viel Geld. Der andere kauft sich das zurück - da inzwischen mehr Geld vorhanden ist, ist der Wert gestiegen X+Y ist der neue Preis, da der Hauptangestellte der Bäckerei auch "zu viel" verdient und den Klumpen ebenfalls will - so wie der Hauptangestellte von der Metzgerei auch. Das Gold bindet somit alleine durch seine Wertsteigerung immer mehr Geld (welches zwar den Besitzer wechselt aber immer noch nicht im Kreislauf ist). Je mehr Geld über der Konsumgrenze vorhanden ist und je schneller dieses dorthin fließt, desto grösser ist der Wertzuwachs. Zusatzfrage: Benötigt Microsoft das Geld der Aktien, die im Umlauf sind? Oder haben diese schon den "Gold-Status" einer Festanlage!? Es fehlt: das Ventil, in welches man stattdessen investieren kann. Der Preis des Goldes sinkt daraufhin - und auch das Vermögen der "Bill Gates" in dem System, weil der Laden mit Kleidung daneben aufgemacht hat und Konsum/Gewinn/Wert von Bäckerei und Metzgerei abzieht (der Firmenwert sinkt). Die Konsummarke steigt nach oben. Im Freiwirtschafts-System wird u.a. die Monopol-Problematik mit eben diesen Firmen-Werten usw. nicht gelöst. Die reichsten Männer haben (wie schon gesagt) das Geld nicht via Zinsen gemacht, sondern via Gewinn (und der Wertsteigerung der eigenen Aktien - ohne Zutun) und als Anlage oft Firmen - und ebenso oft einen Monopol-Status dabei. Zinseszinsen spielen dabei imho eine untergeordnete Rolle. Das überschüssige Geld wird munter weiter oberhalb der Konsumgrenze gehandelt. Gold verkauft, dafür "feste" Aktien gekauft Beides gewinnt weiter an Wert (da Gewinne abgeworfen werden -> mehr überschüssiges Geld) und danach das ganze Spiel wieder zurück. Gold gegen Aktien, Wertsteigerung, Aktien gegen Gold, Wertsteigerung usw. usw...eine "Brötchen AG" ist dann Mrd. "wert" und das Gold auch - obwohl die "Brötchen AG" eigentlich nicht mehr produziert oder wert ist, als zuvor. Einfach nur aufgrund der gestiegenen Nachfrage des auch in der Freiwirtschaft oberhalb der Konsumgrenze verbleibenden Geldes. Firma kauft dann Gold - Gold-Verkäufer kauft andere Aktien, Bilder usw. usw.. Das Geld fließt schon, aber in einem Bereich, der nicht der Wirtschaft nutzt. (Siehe inzw. Fußnote1/Schulmeister... er hat es inzwischen gut formuliert)
Geldmarkt
Folgende Überlegung (zu vorstehendem Beispiel) grundlegender Art (verkürzend):
Wenn immer mehr Geld in den Bereich oberhalb des Konsumgrenze fliesst, ergibt dies steigende Preise von "Anlagegütern" (wie Immobilien und Gold...oder eben Aktien). Die Geschwindigkeit des Anstieges bildet in Zusammenhang mit dem weiteren Geldfluss in den Bereich oberhalb der Konsumgrenze die Rendite aus Wertsteigerung.
Die Rendite aus dieser Wertsteigerung konkurriert mit der Rendite aus Anlagen in der Wirtschaft. Gibt es also bei nachhaltigem bleibenden oder steigendem Geldfluss (Umverteilung nach "oben") ein bleibend hohes Rendite-Niveau, welches der Wirtschaft (und Gesellschaft) schadet, weil Geld aus dem Kreislauf herausgelöst ist? Wirkt das nicht sogar Kumulativ?
soziale Aufgaben, oder - was kann die Wirtschaft nicht
Die Wirtschaft hat die Aufgabe, Bedürfnisse zu befriedigen. Sie produziert Waren und stellt Dienstleistungen für Konsumenten gegen Entgelt zu Verfügung. Es gibt soziale Aspekte, welche von der Wirtschaft nur zum Teil wahrgenommen werden können und sollen. Nichtsdestotrotz muss aus der Gesellschaft und auch aus der Wirtschaft heraus das Wissen um die sozialen Bedürfnisse der Menschen erwachsen.
soziale Dienstleistungen
Sind soziale Dienstleistungen der Gesellschaft privat oder ein Teil der Wirtschaft ?
Da bin ich mir nicht sicher (an dem Abschnitt muss ich noch weiterdenken - oder ob ich ihn entferne).
Gedankenblase: Aufgaben, welche der Gesellschaft und dem Staat obligen sind u.a. die Fürsorge für Kinder und für ältere Menschen. Dies sind Stiefkinder geworden und es ist etwas, was wir nicht der Wirtschaft zuschieben können/sollen.
Trotz allem sei ein Blick nach Asien erlaubt, wo Firmen diese sozialen Aspekte zumindest in der Vergangenheit mehr berücksichtigt haben - natürlich mit anderen Vorzeichen und Umgebungsvariablen.
Das "erfinden" von Berufen und neuen Dienstleistungen in unserer Dienstleistungsgesellschaft ist ein wichtiger (innovativer) Punkt. Was können wir handeln oder für andere leisten. Die Frage, welche sich mir - Gesellschaftspolitisch - stellt: welchen Stellenwert hat die interne Leistung im Wirtschaftskreislauf ? Wenn wir diesen Aspekt einbeziehen und z.B. die häusliche Altenpflege als Aufgabe betrachten - vergütbare Aufgabe - wo stehen diese Kosten ?
Ist es möglich, das die Politik der Gesellschaft dadurch schadet, das sie diese Aufgaben nur als Wirtschaftsfaktor wirklich würdigt ?
noch auszuformulieren..erklärend
Stellen Sie sich einmal eine Innovations-Verlangsamung vor. Keine Supplementierung von Arbeitsplätzen durch die Dienstleistungsbranche. Wir produzieren mittels neuer Maschinen in einer vollindustrialisierten Welt das X-fache dessen, was wir benötigen und haben zu wenig Arbeitsplätze - die wenigen sind aber hoch-produktiv und hoch-effizient. Die Maschinen sind excellent.
Dann hat man in etwa das "Deutsche Problem" heutzutage im globalen Massstab. Wir sind weltführend in der Produktivität pro AN.
Wir werden so ein Szenario vermutlich so oder so erhalten. Und es ist nicht schlimm, wenn man sich zurücklehnen und einfach weniger arbeiten kann - das ist gewollt. Nur, das dann die Erhebung der notwendigen Transferleistungen schier zum Trapezakt wird, DAS kann man verhindern.
Nach Ihrer (und nach Gewerkschafts oder wemauchimmer-Logik) müssten dann die verbliebenen Arbeitnehmer und Firmen unglaubliche Summen von Steuern zahlen und die Produktivitätswerte (und auch der Stress) wären enorm. Hochspezialisierte Kräfte mit riesigen Gehältern und entsprechendem Einfluss und der "Wir finanzieren den Staat"-Mentalität. Konzentriertes Geld und konzentrierte Macht.
Es gibt alleine einen Weg, um diese Entwicklung zu begleiten und in die "Breite" wachsen zu lassen, anstatt Einkommens-Leuchttürme zu bauen mit riesigen Transfertöpfen. Schauen Sie uns heute an. Wir stehen erst am Beginn und schon heute ist das ein Faktor, der zu erkennen ist.
Ich rechne mit der Zukunft und schlage nicht vor Maschinen einzumotten. Mein Vorschlag bietet eine Steuerungsplattform im Mini-Format mit derzeit geringen Auswirkungen, die den Arbeitsmarkt entlasten. Aber mit dem Verfahren an sich ist man für Schwankungen der Innovationsleistungen gerüstet und kann diese Ausgleichen.
Kapitalgedeckte Rente ist schier unmöglich?
In meinen Augen (Investivwirtschaft) wird aber hierdurch die Monopol-/Produktivitätsbedingte Schräglage der Löhne ungehemmt in die Rente weitergetragen.
Aber gut - hier zum eigentlichen Problem ein erster Anhaltspunkt: die FAZ vom 28.01.2007 FAZ Zitat: Weite Teile der chinesischen Wirtschaft stehen auf tönernen Füßen
Zwar ist China durch eine Dekade der wirtschaftlichen Reformen gegangen. Doch steht die Börse, stehen die Finanzmärkte, stehen weite Teile der chinesischen Wirtschaft weiter auf tönernen Füßen. Die Chinesen wissen das. Und kaufen trotzdem Aktien und treiben die Kurse. Sie müssen kaufen, fehlen ihnen doch verlässliche Systeme für die Altersversorgung. Wer aber keine Rente bekommt und keine Anleihen kaufen kann, der spekuliert. Auch wenn die Aktien im Schnitt doppelt so hoch bewertet sind wie diejenigen amerikanischer Unternehmen. Dabei kann niemand behaupten, die Qualität der chinesischen Unternehmen beurteilen zu können, deren Anteilsscheine er erwirbt. Denn immer noch ist in China jeder Wirtschaftsbetrug - von doppelter Buchführung bis zu Korruption - eher die Regel als die Ausnahme. Zugleich regiert die Politik immer wieder in den Markt hinein. Volle "Kapitaldeckung" und die von mir gemutmassten Folgen werden imho diese Ausmasse annehmen: zu viel Kapital aus Einkommen nicht nur Selbstständiger, sondern dann auch Arbeitnehmern werden sich auf "zu wenige" Anlagemöglichkeiten stürzen (siehe Investivwirtschaft). Das Gleichgewicht: Kapital<>Investitionsmöglichkeit (Innovations- und Konsumbedingt) würde sich in Richtung Kapital verschieben und zu einer Spekulationsblase führen. (abgesehen von "länger" anhaltenden Spekulationen wie Immobilien und Gold - bei denen die Nachfrage den Preis bestimmt...so lange die Nachfrage stabil steigt würde der Preis/die Rendite "echt" sein)
Das ansparen in grossem Umfange zieht Konsum vom Markt und hemmt Innovationen (denn die Investitionen dort werden weniger lukrativ). Gleichzeitig strömt Geld auf den Anlagemarkt - auf die geschrumpften Anlagemöglichkeiten. Somit werden zwar die Werte steigen, aber nicht die Gewinne (Spekulation).
Wäre dann lösbar, wenn es ausreichend lukrative Anlagemöglichkeit gäbe. Was aber bei "wenig" Kapital (heute) schon ein Problem darstellt wird bei sinkendem Konsum proportional schlimmer. Ich bin aber noch nicht so weit, dies für den "status quo" (nach der Ansparphase) auch per se behaupten zu wollen (bzw. ggfs. die Behauptung aufzustellen, das dieser Zustand gar nicht erreichbar ist - imho ebenfalls eine Option).
Tatsächlich schätze ich, das so ein Übergang einer kleinen Volkswirtschaft derzeit weltweit möglich ist - es verschwindet in den massigen Kapitalströmen und Anlagemöglichkeiten anderer Länder. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Problematik in dieser Hinsicht...USA oder China - nicht eben (auch) auf solches zurückzuführen ist. Die Beweisführung hierbei (oder das widerlegen) würde sich durchaus schwierig gestalten. (es läuft wie bei den Mindestlohn-Wirkungen in GB auf Daten-Interpretation hinaus....und schlicht Behauptungen).
Links
Ist ganz interessant - nicht alle Folgerungen richtig, aber einiges ist wirklich interessant. [3] http://stephan-schulmeister.priv.at/index.php?id=6
Neoklassik widerlegt: http://www.trend.infopartisan.net/trd1006/t041006.html (Cambridge-Cambridge-Kontroverse)
Für mich eine Kurzzusammenfassung Keynes: http://www.politikforum.de/forum/showthread.php?t=156073
Noch zu lesen (muss ich noch): http://www.vwl.uni-freiburg.de/fakultaet/wt/team.php http://www.vwl.uni-freiburg.de/fakultaet/wt/data/downloads/papers/0106_landmann.pdf http://www-f.uni-magdeburg.de/~vwl1/arbeitistmachbar/links.htm
Bofinger Gutachten: http://www.wifak.uni-wuerzburg.de/vwl1/publbofingerdiskuss.htm
Zu Kondartieff:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17642/1.html (Anm.: da gibt es angeblich wohl auch Wissenslücken bei Wissenschaftlern)
- K.-Wellen http://www.kondratieff.net/index.htm
Einzelnachweise
- ↑ dazu Oliver Landmann mit einem historischen Abriss
- ↑ vgl. auch Maslowsche Bedürfnispyramide
- ↑ frei nach Stefan Schulmeister, “Die neue Weltwirtschaftskrise – Ursachen, Folgen Gegenstrategien”
- ↑ 4,0 4,1 [1]Stefan Schulmeister, Geld als Mittel zum Selbstzweck]
- ↑ Investitionsfalle bei Wikipedia
- ↑ Manager-Magazin zu Akademikerprämien-Entwicklung
- ↑ Hudson
- ↑ Entwicklung und Verteilung privater Einkommen
- ↑ Bundesbank: Schulden und Guthaben Deutschlands aufgeteilt in priv/Staat