HowTo Unterschriftensammeln im Rathaus

Unterschriften mit Ausweiskontrolle

Das Sammeln von Unterschriften mit Ausweiskontrolle, für zum Beispiel die Kommunalwahlen bei uns in Brandenburg, unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt vom üblichen HowTo Unterschriftensammeln: Die Menschen müssen an den Schalter im Rathaus gehen und dort ihren Ausweis vorzeigen.

Dafür ist eine höhere Motivation nötig, als für das simple Unterschreiben einer Sammelliste auf einem Klemmbrett irgendwo in der Stadt.

Damit ihr möglichst effektiv die Besuchenden aus dem Rathaus zu Unterstützenden unserer Listen machen könnt, haben wir hier ein paar Tipps zusammengetragen.

  1. Aufenthalt direkt vor Ort, also im Amt bzw. der Stelle, an der die Listen liegen. Die Verwaltung in Glienicke hat die Listen am Eingang beim Empfang liegen. Der Empfang ist zu den Öffnungszeiten besetzt, d.h. eine Person ist da und kontrolliert den Ausweis und die Unterschrift. Grund: Die Bürger/innen sollen ohne lange Wartezeiten und ohne den üblichen Arbeitsablauf zu stören, schnell ihre Unterschrift leisten können. Sollte das bei Euch nicht der Fall sein, fragt die Wahlleitung, ob sie das macht. Rechtlich ist das kein Problem.
  2. Sprecht jede Person an, die gerade das Amt verlassen möchte. Dann haben sie alles erledigt und sind entspannter. Geht mit einem offenen Lächeln auf die Personen zu, das macht die Menschen neugierig. Ein Lächeln kostet nichts und macht das Gegenüber selbst meist fröhlich.
  3. Kein Infomaterial, keine deutliche Kennzeichnung der Parteizugehörigkeit - das schreckt die Leute ab. Wir sind nicht im Wahlkampf, sondern wollen nur die demokratische Unterstützung, damit wir überhaupt zur Wahl antreten dürfen. Das ist das wichtigstes Argument. Keine Ziele, kein Programm, keine Werbung für die Piratenpartei, nur: "Bitte helfen Sie mir, dass wir überhaupt antreten dürfen. Sie müssen uns ja nicht wählen, Sie geben mit Ihrer Unterschrift der Demokratie eine Chance."
  4. Freundliches Lächeln und die Frage: "Entschuldigung, darf ich Sie mal was fragen?"
  5. Feststellen, ob unterschriftsberechtigt: "Wohnen Sie hier in .....?"
  6. Wenn ja, dann "Oh toll, dann könnten Sie mir nämlich wirklich helfen!" - Der Hinweis "helfen" ist besser als unterstützen - hilfsbereit sind die meisten Leute.
  7. Katze aus dem Sack: "Wir möchten gerne für ....... kandidieren. Da wir aber das erste Mal kandidieren, brauchen wir Ihre Unterstützung." Ggf. jetzt eine persönliche Vorstellung mit Händedruck und Nennung Piratenpartei - oder erst nach dem nächsten Schritt
  8. "Ich/Wir werde nämlich nur zur Wahl zugelassen, wenn xxx Menschen damit einverstanden sind, dass wir als demokratische Partei auch an den Wahlen teilnehmen dürfen."
  9. ggf nochmal wiederholen, dass man die Person die Piraten gar nicht wählen muss. Sondern es nur dazu dient, dass wir überhaupt antreten können.
  10. Wenn es klappt, freundlich lächeln und sagen, wie toll man das findet, und sich schon mal bedanken. Bei den Unterschriften nicht auf die Adresse schielen. Datenschutz!
  11. Wenn es nicht klappt, und die Person nein sagt, ruhig nochmal fröhlich anschauen und sagen "Ach, bitte, Sie würden uns wirklich sehr sehr helfen. Wir brauchen noch... und wenn Sie jetzt unterschreiben, sind es nur noch... Das dauert doch auch nicht lange. Das wäre toll!" Falls sie beim Nein bleiben sollten, freundlich für das Gespräch und und dafür, dass Sie uns zugehört haben, bedanken und lächeln.
  12. Hat geklappt und Mensch ist interessiert? Jetzt ggf., wenn Zeit ist, noch ein Kurzgespräch, warum man kandidiert, ggf, Visitenkarte mit Info, wo man mehr Informationen erhalten kann und bedanken. Schönen Tag wünschen. Die nächste Person ansprechen.

Wichtigstes Mittel: Lächeln, Fröhlichkeit, Hinweis auf Parteienvielfalt, Hinweis darauf, dass man uns nicht wählen muss (aber kann)

Also, in Glienicke war dieses Rezept durchschlagend. Viel Glück beim Sammeln!