Spendenportal

Aus Piratenwiki Mirror
(Weitergeleitet von GEMA 2)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
50px Diese Seite ist noch im Entwurfs-Stadium und wird gerade gemeinschaftlich erstellt. Beteilige Dich und beachte die Artikeldiskussionsseite.

Die Idee hat teilweise Ähnlichkeiten mit der Gema, jedoch geht es um etwas Anderes.

Grundgedanke

Der Grundgedanke ist der, dass Menschen durchaus dazu bereit sind, von ihnen hochgeschätzte Künstler*innen für ihre Arbeit zu entlohnen. Dies ist jedoch auf direktem Wege (momentan) problematisch (bei mir scheitert es oft an mangelnden Bankverbindungen, Paypal, Künstler im Ausland und dem mit dem Ganzen verbundenen Aufwand).

Motivation

Plan

Die Idee wäre nun einen gemeinnützigen e.V. zu gründen, dem interessierte Künstler für sehr geringe Jahresgebühren (ca. 6 bis 12 Euro) beitreten können. (Alternativ könnte auch eine Stiftung oder Genossenschaft gut für dieses Projekt geeignet sein, muss noch evaluiert werden.)

  • Der Verein bietet dann auf einem zentralen Internetportal an, sich um den Geldtransfer vom Konsumenten zum Künstler zu kümmern.
  • Damit dies einfach möglich ist, vergibt der Verein an seine Mitglieder (=Künstler) eindeutige Kennziffern und richtet ein (Spenden-) Konto ein.
  • Möchte nun jemand einen Künstler unterstützen, so kann dieser mit Angabe der Künstlerkennung auf dieses Konto einen beliebigen Betrag spenden. (Alternativ für große Musikliebhaber: Virtuelle Spende online und dann, gesammelter Bankeinzug durch den g. e. V. zum Monatsende).
  • Jedes Quartal überweist dann der Verein den Künstlern das an sie gespendete Geld zur Unterstützung ihrer Arbeit. Der Verwaltungsaufwand/Personal/Server /etc. werden dabei von den Zinsen der Spenden und den Mitgliedsbeiträgen getragen.
  • Da der Verein als gemeinnütziger Verein keine Gewinne erzielen darf, wird der Rest des Geldes dann zum Jahresende zu gleichen Teilen auf die Quartalsauszahlung aufgeschlagen.
  • An die Plattform könnte man dann noch direkt einen Newsletter (opt-in) andocken, der Fans über (regionale) live-Auftritte der gewünschten Künstler informiert.
  • Die Künstler sind dabei durch die Mitgliedschaft natürlich nicht darin eingeschränkt, wie sie ihre Werke verteilen wollen. Es geht nur um ein zentrales Spenden-Portal.

Insbesondere werden keine Verwertungs-, Urheber- oder Aufführungsrechte in irgendeiner Form angetastet.

  • Um Geldwäsche zu vermeiden, sollte der Verein neue Mitglieder nur nach kurzer Prüfung (z.B. Demotape) aufnehmen, aber jede Ablehnung öffentlich mit Begründung dokumentieren. Zusätzlich kann eine Beschränkung der Geldmenge, die pro Monat von einer Person zu einer anderen transferiert werden darf, sinnvoll sein.

Noch ein paar Anmerkungen

  • Das Modell des g. e. V. ist das, was mir spontan als Möglichkeit eingefallen ist. Eine gGmbH ginge sicher auch, aber dort wäre es schwieriger für Künstler sich anzuschließen.
  • Es macht Sinn, zusammen mit den anderen Piratenparteien gleich ein Internationales Projekt zu starten.
  • Wir können vom Staat aus diesem einen Verein ja gewisse Sonderrechte (Steuerfreiheit, Finanzierung der Infrastruktur, o. Ä.) und dafür strikte Auflagen verpassen (z.B. max. Höhe des Mitgliedsbeitrags).
  • Die Verwaltung wird nur durch die Mitgliedsbeiträge und Zinserträge bezahlt. Es kommen also 100% der Spenden bei den Künstlern an.
  • Der Ansatz von Magnatune ist mir bekannt und ich finde ihn auch nicht schlecht. Allerdings steht dahinter natürlich ein Unternehmen, was gewinnorientiert arbeitet und 50% für den Künstler finde ich nur deswegen gerade noch akzeptabel, da Magnatune sich um alles (Hosting, Promo, Rezensionen, etc.) kümmert. Jedoch ließen sich viele der Kosten (Traffic) einsparen, wenn man stark auf P2P (z. B. Bittorrent/eMule mit einem offiziellen Seeder=Server) setzen würde. Der Verein selber braucht keinen Seeder/Tracker betreiben, dies können die einzelnen Web-Labels für ihre Künstler ja tun.
  • Menschen sind faul, wollen allerdings, wenn sie Geld abgeben, auch bestimmen, wer es denn bekommt. Deswegen halte ich Spendenmodelle für besser, da dies einfach direkter ist, als erstmal eine Pauschale einzusammeln, alles in einen Topf zu kippen und dann nach evtl. manipulierten Zahlen (mit viel Verwaltungsaufwand) wieder zu verteilen.
  • Bei Spenden wird sich eine Art automatischer Deckelung einstellen, wenn ein Künstler übermäßig erfolgreich wird und nur noch vor Geld stinkt, da so einem Menschen nur wenige noch freiwillig Geld geben möchten. --> Wer berühmt ist, kann dann eben eher über Konzerte, Ausstellungen, Auftragsarbeiten o.ä. Geld verdienen.
  • Es liegt im Ermessen des Verbrauchers, wieviel ihm die Kunst eines Künstlers wert ist und er kann seinen Mitteln entsprechend spenden. Es ist hierbei natürlich Aufgabe des Künstlers den Verbraucher z.B. durch qualitativ gute Werke oder Eigenständigkeit dazu zu animieren. Insgesamt wird so der Kunstmarkt stärker demokratisiert.
  • Wenn hier von Künstlern die Rede ist, sind allgemein kreativ-schaffende Menschen gemeint. Dies beinhaltet Musiker, Schauspieler, Dichter, Programmierer, DJs, VJs und Künstler im klassischen Sinne (Maler, Bildhauer, Video-Künstler, ...). Der Verein soll allen diesen Menschen offen stehen, aber natürlich nicht obligatorisch sein, da es für bestimmte Gruppen einfach sinnvoller ist sich hier anzuschließen, da ihre Werke einfach reproduziert werden können.

Rechtfertigung

Auch, wenn eine Vergütung der Künstler für in der jetzigen Situation illegal erworbenen Werke allenfalls eine moralische Wiedergutmachung, nicht aber eine rechtliche Befreiung von Ansprüchen des Rechteverwerters darstellt, ist eine Einführung des hier vorgestellten Konzepts dennoch sofort sinnvoll, um die prinzipielle Notwendigkeit totaler Kontrolle der Datenströme zu widerlegen, bei Erfolg dem Künstler die Möglichkeit zu geben, von seiner Kunst zu leben, ohne eine Rechteindustrie zu finanzieren und so mehr Künstler aus der Abhängigkeit zu befreien. Letztlich beschleunigt das System den ohnehin stattfindenden Wandel des Kunstmarktes zu einem offeneren und direkteren Markt, der keine Verwerter als Zwischenhändler mehr braucht.

Umsetzung

  1. Jeder Künstler (=Mitglied) bekommt eine eineindeutige DID (Donation-ID), die er z.B. auf seiner Homepage veröffentlichen kann.
    • Aufbau einer DID: Prefix (2 Buchstaben),vom_Künstler_frei_wählbar (3-12 Buchstaben),Prüfwort (4 Buchstaben)
    • Also z.B.: DO,DIE ÄRZTE,ROCK oder DO,PANIQ,BASS
      • Das Prefix ist dafür gedacht, falls es mehrere Organisationen in diesem Stil gibt, damit falsch laufende Gelder automatisch umgeleitet werden können.
      • Für das Prüfwort hat der Künstler die freie Auswahl aus einer Liste mit vorgegebenen 4-letter-words ;), der Sinn des Prüfwortes ist es, dass nicht ausversehen durch Tippfehler Spenden an wen anders gelangen. Nicht zuzuordnende Spenden werden (bei der Quartalsabrechnung) auf das ursprüngliche Konto zurücküberwiesen.
      • Als Zeichen sind nur Zeichen das ZKA-Zeichensatzes erlaubt (0123456789ABC...XYZ ÄÖÜß./+*&%), da die DID als Verwendungszweck in Überweisungen angebbar sein muss.
    • optional: Es ist den Nutzern des Systems zusätzlich möglich für bisher nicht vorhandene Künstler eine temporäre DID zu erzeugen. Dazu muss der Künstler allerdings eindeutig Identifiziert werden (zusätzlich zu seinem Künstlernamen) z.B. über seine Homepage bzw. seine bisherigen Werke. Dies ist nötig, damit andere genau diesen Künstler auch über die Suchfunktion finden können.
      • Die Spenden an diesen Künstler können keine zweckgebundenen Spenden sein, sondern gehen direkt an den Verein.
      • Der Verein sammelt diese Spenden für ein Jahr und kontaktiert den Künstler mit dem Hinweis auf die bisher aufgelaufenen Gelder.
      • Wird der Künstler dann innerhalb eines Quartals Mitglied, so erhält er die entsprechende Summe. andernfalls fällt das Geld dem Verein zu (und wird dann im Falle eines Überschusses zu gleichen Teilen an alle Mitglieder verteilt).
  2. Auf dem zentralen Server kann man über den Künstlernamen die zugehörige DID nachschlagen. Zur Sicherheit werden dort auch einige Werke des Künstlers namentlich genannt, damit keine Fehlzuordnungen entstehen.
  3. Nutzer des Systems können entweder von Hand eine Überweisung tätigen, oder sich einen Account anlegen und die Spenden Online veranlassen. Der Verein holt das Geld dann per Lastschrift (nach vorheriger Verifikation des Kontos durch 1-cent-Überweisung).
  4. Es werden nur die minimal rechtlich und technisch erforderlichen Daten gespeichert. Insbesondere die Kontodaten werden offline (bzw. über unidirektionales LAN Webserver->Datenserver) vorgehalten und nur wenn sie benötigt werden abgefragt. (Also z.B. einmal täglich um die Lastschriften zu erstellen und bei den Künstlern einmal je Quartal, um die Spenden zu überweisen).

Unterstützer

  1. jamasi (Initiator)
  2. inkorrupt (Antreiber)
  3. NoEwS
  4. Jan Huwald
  5. Lw (Alternativevorsteller)
  6. rka
  7. Onkelfritz
  8. Slash, der allerdings noch Überarbeitungsbedarf beim Umgang mit brach liegenden Spenden für Nicht-Mitglieder sieht.
  9. Pixel83, der etwas ähnliches erdacht hat. Entscheidend finde ich die manuelle Vergabe des Geldes.
  10. Stefan Majewsky, der für die technische Umsetzung noch vorschlägt, die DID in die Tags von Audio- und Videodateien aufzunehmen, damit freie Player direkt beim Abspielen einen "Spenden"-Knopf anbieten können
  11. Manuel

Ressourcen

gut passende Modelle und Lizenzen

  1. Street Performer Protocol (Wikipedia)
  2. Street Performer Protocol (Bruce Schneier)
  3. freinutz.net
  4. creativecommons.org
  5. Jamendo - geniales Portal für CC-Musik. Hat schon die beschriebene Spenden-Funktion und teilt 50% der Werbeeinnahmen mit der Band
  6. Musixxbox - noch ein Portal für freie Musik
  7. Bandcamp - Band-Promoportal
  8. Sell a band - Bezahlen im Voraus
  9. VODO - P2P Spendenplattform
  10. betterplace - Spendenplattform
  11. flattr.com - wohl genau das was auch hier das Ziel ist

Schaffende, die bereits auf das Modell "Spendenportal" setzen

  1. Joachim Deutschland
  2. Alle Künstler, die ihre Musik bei Jamendo anbieten und Spenden erlauben.
  3. "Democracy Now" - unabhängige TV- und Web-TV-Produktion, die seit 1996 fast ausschließlich durch Spenden von Zuschauern finanziert wird.
  4. Der vollzeitbeschäftigte Programmierer des Freenet-Projekts

mäßig passende Modelle und Lizenzen

Da jeder Künstler Mitglied werden kann, ist die Lizenz seiner Werke zunächst nachrangig. Jedoch werden Künstler, die Ihre Werke unter freien Lizenzen anbieten viel eher Menschen zum Spenden animieren können.

  (siehe hierzu auch Ansätze zur vorübergehenden GEMA-Reform )
  • Bezahlsoftware
  • shareware

Weblinks

zu klärende Fragen

In diesem Punkt wäre ich über die Mitarbeit von Fachleuten sehr erfreut.

  1. Ist das ganze bei der aktuellen Gesetzeslage umsetzbar? Wenn ja, wie genau?
  2. Ist eine Stiftung oder ein gemeinnütziger eV besser für das Projekt geeignet und vor allem: Warum?
Hier ist die Frage wichtig, wie es den umgesetzt werden soll. Falls jeder Künstler auch Mitglied sein soll, dann natürlich ein Verein. Andere Portale wie Jamendo sind eine Aktiengesellschaft oder wie Betterplace.org eine Stiftungs-GmbH. Hier noch ein kleiner Vergleich über die Formen: buergergfesellschaft.de --Manuel 18:08, 30. Sep. 2009 (CEST)