Diskussion:AG Drogenpolitik/Bundestagswahl 2013/E-Zigarette

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VolkerBY Sollten hier Verlinkungen zu Informationsquellen hinein? Gerade auch, damit nicht jeder (Un)-beteiligte bei Null anfangen muss. Ich werfe einmal http://wordpress.ig-ed.org/ aus Nutzersicht und Startpunkt ein


Frecklesfairy Wenn die E-Zigarette nach heutigem Kenntnisstand kaum schädlich für den Dampfer sein soll, warum soll man sie dann erst ab 18 Jahren kaufen dürfen? Normale Zigaretten gibt es bereits ab 16 Jahren. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Kids irgendwann zwischen 14 und 16 anfangen zu rauchen. Warum ihnen dann nicht die Möglichkeit geben, sich für die angeblich unschädlichere Variante zu entscheiden?

Antwort von Spiff: Das stimmt so nicht. Es war früher für 16-Jährige erlaubt, Tabakprodukte zu kaufen, das ist aber geändert worden, ich meine 2002. Das JuSchG sagt dazu "(1) In Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit dürfen Tabakwaren an Kinder oder Jugendliche weder abgegeben noch darf ihnen das Rauchen gestattet werden." Nachzulesen hier.


Xenija Es wäre noch gut, den Bezug zu wissenschaftlichen Studien auch bei dem Punkt zum Nichtraucherschutz mit reinzunehmen (im Sinne von: "solange wissenschaftliche Studien nicht eine Gefährdung der Umgebung durch Passivdampf von E-Zigaretten nachweisen können, sollen E-Zigaretten nicht dem Nichtraucherschutzgesetz unterworfen werden")


Rursus Da ich im Moment nicht weiß, wohin mit der Info und sich im Moment alle Welt über eine evtl. vorhandene "Passivdampf-Gefahr" Gedanken macht, will ich hier mal mit dem "es existieren keine wissenschaftlichen Studien zur Gefährdung der Umgebung" aufräumen. Es gibt FÜNF Veröffentlichungen zu dem Thema. Davon sind vier ernst zu nehmende Studien und eine Veröffentlichung ist ein Untersuchungsbericht eines Labors über die ausgeatmete Luft von "Dampfern".

  1. Gutachten "Wessling Labor" in Auftrag gegeben vom "Verband des eZigarettenhandels" -> Obwohl dieses Gutachten das "Stigma" einer "Herstellerfinanzierten Untersuchung" hat, so zeigte dieser Bericht vom renomierten "Wessling-Labor" erstmals, mit welchen "Gefahren" ein Passivdampfer zu rechnen hat.
  2. Studie des Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI): Does e-cigarette consumption cause passive vaping? -> Diese (mMn) sehr sauber durchgeführte Studie, zeigte erstmal auf, dass es so etwas wie "Passiv-Dampf" gibt. Allerdings sind die gemessenen Daten in einem Kleinstbereich zu finden. Einem Kleinstbereich, bei der keine Gefahr bei der Exposition von Dritten zu befürchten ist.
  3. Studie G. Romagna et al.: Characterization of chemicals released to the environment by electronic cigarettes use -> Diese veröffentlichte Studie, bestätigt die Ergebnisse der ersten Untersuchung des unter Nr 1 aufgeführten Gutachtens und die Studienergebnisse des WKI. Allerdings geht dieser Studie etwas mehr auf die Tatsachen ein und erklärt, mit teilweise erstaunlich offenen Worten für eine Studie, die gegebenen Fakten. In der Tat ist diese Studie sehr lesenswert - Ich zitiere mal aus dem Fazit: "However this preliminary assessment indicates that passive vaping impact, when compared to the traditional cigarette smoking, is so low that it is just detectable, and it does not have the toxic and carcinogenic characteristics of cigarette smoking. The absence of combustion and the lack of sidestream smoking, with its known toxic effects [2, 6] are probably the main reasons for the differences observed in air pollution characteristics between e-cigarettes and tobacco smoking. On the base of the obtained results and on ARPA data about urban pollution, we can conclude by saying that could be more unhealty to breath air in big cities compared to staying in the same room with someone who is vaping."
  4. Studie Flouris, A.D., et al. - Acute effects of electronic and tobacco cigarette smoking on complete blood count. Food Chem. Tox- icol. (Oct 2012) -> In dieser Studie hat ein World Health Organisation (WHO) Experte herausgefunden, dass "Passivdampf" keinen Effekt auf die Blutwerte von Dritten hat. Der Autor der Studie, Andreas Flouris, erklärt weiterhin, dass wenn Tabakraucher die EZigarette nutzen, dies auch keinen Effekt auf die Blutwerte hat. Im Gegensatz dazu steht, dass gem. Studie Aktiv und Passivtabakrauch zu einer erhöhten Anzahl von Leukozyten, Lymphozyten und Granulozyten führt.
  5. Studie T. R. McAuley et al. Comparison of the effects of e-cigarette vapor and cigarette smoke on indoor air quality (Oct 2012) -> Hier wurde, wie bei den unter Nr. 2 und 3 aufgeführten Veröffentlichungen, die Auswirkungen von EZigaretten auf die Luft von Innenräumen untersucht. Wieder wurden EZigaretten und Tabakzigaretten verglichen und einer Risikoanalyse unterzogen. Für den Dampf von EZigaretten wird hier eindeutig "No Significant Risk for human health" bewiesen. Weiter sagen die Autoren, dass keine der untersuchten Proben von EZigarettenliquiddampf die Grenzwerte für ein Krebsrisiko überschritten hätten. Das Fazit der Studie ist dann auch eindeutig: "For all byproducts measured, electronic cigarettes produce very small exposures relative to tobacco cigarettes. The study indicates no apparent risk to human health from e-cigarette emissions based on the compounds analyzed."

Im Gegensatz dazu gibt es nicht eine einzige Studie, die belegt dass soetwas wie Passivdampf irgendwelche Schadstoffe an Dritte weitergibt! Durch die Bandbreite der Veröffentlichungen und dass sogar ein ehemaliger WHO-Experte eine Studie mit negativen (für Dampfer natürlich positiv^^) Ergebnissen veröffentlicht hat, ist die "Passivdampf-Behauptung" damit durch und "vom Teller runter".


Willi Gasser: Warum eine Eine Höchstkonzentration für Nikotin in den Liquids? Dann kommt so was dabei raus:

http://www.bundesrat.de/cln_236/SharedDocs/Drucksachen/2012/0801-900/820-12,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/820-12.pdf

Art. 3.7. Nikotinhaltige Erzeugnisse

Nikotinhaltige Erzeugnisse, die einen Nikotingehalt von über 2 mg oder eine Nikotinkonzentration von über 4 mg/ml aufweisen oder deren bestimmungsgemäße Verwendung zu einer mittleren maximalen Peak-Plasmakonzentration über 4 ng/ml führt, dürfen gemäß dem Vorschlag nur in Verkehr gebracht werden, wenn sie – aufgrund ihrer Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit sowie einer positiven Risiko-Nutzen-Bilanz – als Arzneimittel zugelassen worden sind.

Da der durchschnittliche Dampfer Nikotingehalt zwischen 6 und 18mg/ml Nikotin dampft, wäre er gezwungen wieder auf die Verbrennungszigarette umzusteigen, um seinen Nikotinbedarf zu decken. Siehe auch: https://20piraten.piratenpad.de/242?