Bundesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Satzungsänderung 017

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Vorlage:Antragsfabrikat BPT


Anregungen

Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.

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Diskussion

Bitte hier das Für und Wider eintragen.

Contra-Argument

In einer Satzung wird die Organisationsstruktur geregelt. Politische Stellungnahmen wie diese gehören in Programme oder Positionspapiere, nicht in die Satzung. --- Acamir

Es gibt viele böse Sachen in der Welt. Wenn dann müssen wir alle gleichberechtigt nennen. Allerdings würde dieser Satz dann zu nem eigenen Buch Bartzi

Contra-Argument: ...

Die historische Tatsache der Shoa ist über jeden vernünftigen Zweifel hinaus bewiesen (statt vieler: Jean-Claude Pressac, Die Krematorien von Auschwitz. Technik des Massenmordes, München 1994, dem ein gerichtsfester Sachbeweis gelungen ist). Seit 1948 stellt eine völkerrechtlich bindende UN-Konvention weltweit Völkermord unter Strafe, ganz ausdrücklich in der Absicht, Wiederholungen derartiger Untaten in Zukunft zu verhüten, so weit das überhaupt menschenmöglich ist. Ein völkerrechtlich bindendes Verbot wäre aber sinnlos, wenn der (übrigens jüdische) Autor der UN-Konvention Völkermorde in Zukunft nicht als wiederholbar (und damit auch vergleichbar) gefürchtet hätte. Der Völkermord der Nazis ist vor allem deswegen einmalig, weil er so bürokratisch durchorganisiert war; da aber jedes noch so "einzigartige" Extrem schon aus rein logischen Gründen am End- oder Höhepunkt eines Vergleiches steht (sei es nun explizit oder implizit) muss die Shoa als bekanntes Extrem des Völkermordes auch vergleichbar sein – damit aber entbehrt die sterile Diskussion um "Einzigartigkeit" und "Unvergleichbarkeit des Holocaust" ihrer logischen Grundlage. Zumindest im deutschsprachigen Raum jedoch führt ein satzungsmäßiges Verbot, diesen Völkermord zu "relativieren", erfahrungsgemäß zum Sekundärverbot, andere (weit weniger bürokratisch durchgeführte) Völkermorde auch nur zu erwähnen. Selbst wenn jemand überhaupt keine Verbindung zwischen Massenmorden herstellt, es jedoch wagt andere ("informelle") Völkermorde auch nur anzusprechen, dann wird er quasi automatisch in die "Braune Ecke" gedrückt; das dürfte wohl Folge eines pädagogisch induzierten (Pawlowschen) Reflexes sein. Ausserhalb Deutschlands (ja selbst in Israel) sieht man das bei weitem nicht so engstirnig; allein für das 20. Jahrhundert führt z.B. Jared Diamond nicht weniger als 26 andere mehr oder weniger organisierte Völkermorde an (statt vieler: J. Diamond, Der Dritte Schimpanse, Frankfurt/M. 1994, Kap.16; Übersicht über vergleichbare Völkermorde auf S.358 f). Gerade weil seit zweitausend Jahren auf uns Juden die ebenso absurde wie mörderische Anklage des "kollektiven Gottesmordes" lastet, ist es töricht von einem Volk zur verlangen in totalitärer Zerknirschung zu verharren "bis ins neunte Glied". Selbst wer die Denkfigur einer "Kollektivschuld" grundsätzlich akzeptiert, der kann sie immer nur der Generation vorwerfen, die dafür verantwortlich ist; wer jedoch an Massenmorden der Nazis auch nur eine Spur Verantwortung tragen könnte (und sei es nur durch Unkenntnis der Tatsachen), der ist heute weit jenseits des achtzigsten Lebensjahres (und damit bald nicht mehr handlungsfähig). Wer dagegen der heute lebenden Generation die Schandtaten ihrer noch nicht einmal persönlichen Vorfahren zur Last legen will, der instrumentalisiert nicht nur die Shoa als säkulare Variante der "Erbsünde" (wodurch v.a. emotionale Dominanz zementiert wird), sondern verwendet eine "völkische" Pseudoargumentation in genau der gleichen Weise wie schon die Nazis – was generalisierte Pogrome wie die Shoa letztlich erst ermöglichte. Das deutsche "Relativierungsverbot" führt wie gezeigt in "vorauseilendem Gehorsam" zum absoluten Vergleichsverbot, was nicht nur die Aufklärung begangener Massenmorde erschwert, sondern auch die Verhinderung bevorstehender Genozide; wer also immer noch auf der "Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit des Holocaust" beharrt, der besorgt das Geschäft derer, die er genau damit angeblich bekämpfen will. Hadassa bint-Ito, Haifa --Hadassa 12:07, 27. Okt. 2011 (CEST) Kontakt: Feedback

Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. tarzun
  2. PhLo
  3. Korbinian 20:37, 11. Okt. 2011 (CEST)
  4. AndreR
  5. Carabas 00:08, 12. Okt. 2011 (CEST)
  6. Wolfgang Z. Wenn Du daneben auch noch das verbrecherische SED-Regime benennst wäre ich einverstanden.

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Monarch 01:52, 12. Okt. 2011 (CEST)
  2. Laird_Dave 15:47, 12. Okt. 2011 (CEST)
  3. Spearmind 18:59, 12. Okt. 2011 (CEST)
  4. Alu 01:23, 15. Okt. 2011 (CEST) (keine Extrawürste: Pol Pot, Armenier, etc.)
  5. Magnus R.
  6. Rainer Sinn Steht zwischen den Zeilen schon allgemein im Text. Ein Bewertung von Unrechtssystem ist nicht nötig.
  7. Andena links-rechts-Diskussionismus
  8. Bartzi 13:14, 17. Okt. 2011 (CEST) nur dafür wenn alles andere Böse in der Welt auch noch aufgenommen wird. Tierquälerei, Menschenhandel, Kinderarbeit usw........
  9. Hadassa 12:11, 27. Okt. 2011 (CEST) Der deutsch-doofe Büßerstaub schmekt fasst nach Weihrauch !

Piraten, die sich vrstl. enthalten

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