Benutzer Diskussion:Shark51

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Kommentare Fragen

(16.10.2011) - Benutzer:Catweezle

Ich kann ihre Ansätze zu 100% nachvollziehen. Für mich stellt sich vor allem die Frage: Was sind die Alternativen? Wie können sie entwickelt, und gefördert werden? Ist mir klar daß das sicher Thema für viele Doktorarbeiten wäre. Aber haben Sie schon eigene Ansätze zum ändern, die sich in ein paar Sätzen ausdrücken lassen? Karlheinz Seidel Oberfranken

Antwort: Benutzer:Shark51 Danke für Ihre Frage, Karlheinz. Die Alternative ist ein Geldsystem, das

  • nicht durch Zins und Zinseszins getrieben ist und
  • nur durch Güter und Leistungen gedeckt ist, also kein reines Fiat Geld zur Grundlage hat

Unter diesen Voraussetzungen

  • wäre "Wachstum" überflüssig
  • gäbe es keine Deflation noch Inflation

Das sind die ganz groben Anforderungen an ein solches Geldsystem. Das Problem scheint mir eher die praktische Umsetzung zu sein. Da spielen nicht nur sachliche oder fachliche Fragen eine Rolle, sondern auch solche wie Macht. Denn solch ein Geldsystem würde den Mächtigen die Macht nehmen. (Sie spielen also mit "gefährlichem Gedankengut", wenn Sie sich mit solchen Dingen beschäftigen. In einem totalitären Staat, der alles überwacht, wären wir beide jetzt schon in "Schutzhaft"). Damit das nicht passiert, brauchen wir auch Bewegungen wie die Piraten.

Ich greife Ihre Anregung (Was sind die Alternativen? Wie können sie entwickelt, und gefördert werden?) aber gerne auf und richte hier den Abschnitt Vorschläge für Anforderungen an ein neues Geldsystem ein. Evtl. mache ich dann daraus eine neue Wiki Seite.

Zu Ihrer Frage Aber haben Sie schon eigene Ansätze zum ändern, die sich in ein paar Sätzen ausdrücken lassen? möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die Werke von Silvio Gesell und die Vorschläge von Paul Grignot Geld als Schuld und insb. seinen Vorschlag Betrachtung Beyond Money lenken zu dem er wohl ein neues Video erstellt, wovon zur Zeit wohl leider nur ein Preview zu existieren.

Benutzer:Catweezle: Die Ideen von Silvio Gesell gefallen mir, stehen aber schon im Widerspruch zu meiner unten eingegebenen 2. Anforderung, die ich schon vorher spontan eingab. Ich sehe diesbezüglich aber durchaus die Möglichkeit, das Bedürfniß nach Sicherheit und zeitlicher Freiheit, anders als durch Geld zu bedienen.

Ich möchte auch noch einen anderen Aspekt von Geld ansprechen: Geld (Verdienst) dient oft als Ersatz für soziale Anerkennung, befriedigt den Wunsch nach sozialer Wertschätzung aber nicht ausreichend oder nur sehr oberflächlich. Dies führt zu einer Art Suchtverhalten (Gier) nach immer mehr "Geld". Dies läßt sich aus meiner Sicht am ehesten durch mehr soziale Intelligenz "heilen". (Wissen, über echte Bedürfnisse). Echtes Glück entsteht nicht durch Gier und Anhäufen von Vermögen, sondern viel eher durch harmonischen, gerechten und bedürfnißorientiertem Austausch in Gemeinschaften. Benutzer:Catweezle: Hinweis auf eine verwandte Diekussionsseite: http://piratenpad.de/FreeBanking

Benutzer:Catweezle12.11.11 == Frage zur Vermögenssteuer == - Griechen als Vorbild. Ich sehe dies ähnlich. Ein Hauptproblem erscheint mir jedoch die Kapitalflucht in andere Länder: solange diese Steuer nicht weltweit gilt oder wirksame Steuerabkommen bestehen. (Leider sind die heutigen reichen Griechen auch hier ein schlechtes Vorbild). Es gibt weltweit eine Art Steuerdumping (früher Schweiz... heute Singapur u.w.). Welche Lösungen zur Vermeidung der Kapitalflucht sind denkbar? Änliche Probleme sehe ich auch bei Vorschriften zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Die schmutzigsten Produktionsprozesse würden einfach in Länder mit den geringsten Umwelt-Auflagen verlagert.

Stichwortsammlung von Vorschlägen für Anforderungen an ein neues Geldsystem

Damit Struktur entsteht und alles überschaubar bleibt: Ich bitte sehr, Vorschläge zu Anforderungen nur als Stichwort (ein, zwei kurze Sätze) zu notieren, wenn möglich, mit dem Benutzernamen zu kennzeichnen (oder einfach einen Namen, den Du als "bist Du" identifizieren kannst, wenn ein Anderer etwas zu Deiner Meinung schreibt) und wenn gewünscht, darunter eine kurze Begründung für den Vorschlag anzubringen. Es geht an dieser Stelle nur darum WAS wir wollen - also eine Wunschliste. Wie und ob das nachher umsetzbar ist, ist eine andere Frage. Manche schönen Wünsche ("ich möchte ewig leben können) muss man einfach begraben, weil sie man der Realität scheitern - aber äußern darf man sie.

  1. Anforderung Benutzer:Shark51: Das Geldsystem muss gewährleisten, dass der Wert stabil bleibt und keine Inflation und keine Deflation entstehen.
    • Begründung: Beide Symptome (Inflation und keine Deflation) führen zu unerwünschten Verwerfen in der Gesellschaft und sollen deshalb vermieden werden
  1. Anforderung Benutzer:Catweezle: Das Geldsystem sollte ermöglichen, Geld zu sammeln um es in Zeiten ohne "Erwerbstätigkeit" wie Auszeit, Krankheit, Alter für den eigenen Lebensunterhalt verwenden zu können. Bei einem bedingungslosen ausreichendem Grundeinkommen oder einer guten "Versicherungslösung" wäre diese Anforderung aber auch entbehrlich.
    • Begründung: Die Möglichkeit "Geld" zu sammeln (sparen) verbessert die eigene Freiheit hinsichtlich der Zeiteinteilung von produktiven und nichtproduktiven Zeiten.
      • Meinung Benutzer:Shark51: Die Möglichkeit der Akkumulation von Vermögen ist in der Tat ein wichtiger Gesichtspunkt insb. für die Rücklagen (Notfälle, Alter usw.) Das Bedingungslose Grundeinkommen ist zwar grundsätzlich ein anderes Thema, jedoch halte ich es auch für richtig, den Gesichtspunkt hier wenigstens zu erwähnen. Grundeinkommen dient ebenso wie die Bildung von Rücklagen der Existenzsicherung.
  1. Anforderung Benutzer:Shark51: Das Geldsystem soll zu dem vorhandenen zinsgetriebenen durchlässig d.h. konvertierbar sein.
    • Begründung: Eine so umfangreiche, tiefgreifende Veränderung ist sehr wahrscheinlich nicht "von heute auf morgen" zu bewerkstelligen. Außerdem muss ein solches System von den Menschen, die an das "alte" System gewöhnt sind, auch angenommen werden und gewollt sein. Es muss organisatorisch bewältigt werden können. Wenn das neue Geldsystem neben dem vorhandenen existieren würde, könnte sich das neue System im Wettbewerb mit dem alten System behaupten und es nach und nach verdrängen (oder auch nicht). Auch schon vielfach vorhandene lokale alternative Währungen haben sich neben dem vorhandenen Geldsystem sehr gut bewährt. Ihre Verbreitung ist oft nur deshalb unterdrückt (wenn sie nicht nur einfach verboten) worden, weil es nicht möglich ist, seine Steuern (insb. aus den Erwerb mit der alternativen Währung) in der alternativen Währung bezahlen zu können.
  1. Anforderung Benutzer:Shark51: Das Geld muss fälschungssicher sein
    • Begründung: selbstredend
  1. Anforderung Benutzer:Shark51: Das Geldsystem muss ohne Zinsen auskommen können
    • Begründung: Die Entwicklung von zinsgetriebenen Geldsystemen hat sich nicht bewährt, führt zu exponentiellem Wachstum, was in einem System mit endlichen Ressourcen nicht möglich ist.
      • Meinung Benutzer:Shark51: Wenn Zinsbeträge statt in private Taschen oder in Ergänzung von Steuern anfielen, könnte das eine Rechtfertigung für Zinsen sein. Es hat auch Ähnlichkeit mit der Liegegebühr, die S. Gesell (begründet) fordert. Vielleicht könnte man das so ausgestalten, dass kein Wertverlust entsteht und dennoch der Umlauf gesichert wird.
  1. Anforderung Benutzer:Catweezle: Das Geldsystem sollte ausschließlich dienenden Charakter haben und keinesfalls Möglichkeiten beinhalten, dass der "Inhaber" oder "Kontrolleur" des Systems leistungslose Gewinne für sich selbst herauszieht. Denke dabei an ein System wie Wikipedia oder "Open source" Software.
    • Begründung: Andernfalls bestünde wieder die Gefahr, dass Gier und Ungerechtigkeit sich durchsetzen.

Meinungen zum Gedankenexperiment im Zusammenhang mit der Frage zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen

  1. Meinung Benutzer:Shark51: Arbeit (im Sinne von Erwerbsarbeit) sollte, wo es möglich ist, immer weiter abgeschafft werden. Das Geschrei "Arbeitsplätze, Arbeitsplätze" (einhergehend mit "Wachstum, Wachstum") verdeckt nur das eigentliche Problem: Das gegenwärtige System der Verteilung von Gütern und Leistungen ist ungeeignet und fehlerhaft und die Ursache für die Fehlerhaftigkeit - ist das fehlerhafte Geldsystem.
    • Begründung: Wenn wir nicht laufend Arbeit abgeschafft hätten, würden unsere Kinder heute noch in der Kohlengrube schuften. Es besteht kein prinzipieller Unterschied (qualitativ schon) zwischen dem Schuften von Kindern in der Kohlengrube und dem Ausüben einer Erwerbsarbeit, die den Menschen, der sie ausübt gar nicht befriedigt sondern nur belastet. Das Schuften von Kindern in der Kohlengrube haben wir schon abgeschafft - prima - weiter so.


Textentwürfe für Flyer und Werbematerial

Woher kommt das Geld?

Es wird behauptet, dass das Geld von den Banken aus dem Nichts “erzeugt” wird – durch einen simplen Buchungsvorgang. Diese Behauptung ist, auch wenn Sie Ihnen vielleicht nicht vernünftig erscheinen sollte, richtig. Weiter unten erkläre ich es.

Es wird behauptet, dass das Geld durch nichts gedeckt sei. Diese Behauptung ist falsch – es ist gedeckt: Durch die Leistungsfähigkeit aller Bürger.

Es wird behauptet, dass man in das Geld vertrauen würde. Das ist fast richtig. Nur - Sie werden zum Vertrauen gezwungen. Denn für jede Leistung, die Sie erbringen, müssen Sie das gesetzliche Zahlungsmittel akzeptieren. Weil alle dazu gezwungen sind, fällt das mit dem Zwang nur nicht so auf.

Sie haben sich, wie die meisten Menschen, vermutlich noch nie konkrete Gedanken darüber gemacht, woher das Geld kommt. Schließlich weiß ja jedes Kind, woher es kommt – von der Bank. Aber woher bekommt es die Bank? Oder Sie – Sie bekommen das Geld von Ihrem Arbeitgeber – doch woher hat der es – von seinen Kunden – und die, woher haben die es – klar, von ihren Kunden und die…? Sie können den Faden immer weiter spinnen... Sie werden keinen physischen Ursprung finden.

Es ist tatsächlich so, dass unser Geld aus dem Nichts entsteht. Gemeint ist das Geld, dass auf Konten gebucht wird und das nur aus Zahlen in Computern besteht, selbst das das Geld in Papierform entsteht, bis auf den Druckvogang aus – Nichts.

Wenn Sie einen Kredit erhalten, wird Ihnen die gewünschte Summe aufs Konto “eingetragen”. Fertig. Es wird kein Geld von anderen Kunden der Bank benötigt. Sie erhalten ganz frisches, neues Geld, was es vorher nicht gab. Geld ist also das Äquivalent von Schulden - gäbe es keine Schulden, gäbe es auch kein Geld. Auch das Papiergeld nicht – dass muss sich die Geschäftsbank von der Zentralbank (die einzige, die es drucken darf) leihen die – die druckt es einfach.

Die Bank muss für Ihren neuen Kredit eine minimale Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegen, die sogenannte Mindestreserve, zur Zeit sind das 2% des neu erzeugten Kreditbetrags bzw. Kundeneinlagen. Damit Sie es nicht so schnell durchschauen, ist alles ein wenig komplizierter gemacht – aber das Prinzip ist genau so. Sie als Kunde müssen Ihrer Bank jedoch ein Pfand in voller Höhe Ihres Kredites abtreten (sehen Sie, Sie haften immer). Manchmal reicht Ihre Arbeitskraft und für den Fall, dass die verloren gehen sollte, müssen Sie oft eine Restschuldversicherung abschließen. Es kann nun durchaus passieren, dass Sie Ihr Pfand verlieren, wenn Sie Ihren Kredit nicht mehr bedienen können.

Vielleicht denken Sie: Das kann doch nicht wahr sein! Nun, es ist wahr. Geld wird tatsächlich einfach durch Kredite “erzeugt”.

Mit der Rückzahlung des Kredits verschwindet das Geld in demselben Nichts, aus dem es entstanden war. Mit dem Kredit haben Sie hoffentlich einen Mehrwert (Wertschöpfungsäquivalent nennt man das wissenschaftlich) erzeugt oder der Verkäufer einer Leistung oder Ware hatte es getan und Sie haben den Nutzen davon.

So weit so prima.. Aber es gibt ein sehr ernstes Problem.

Die Bank möchte für Ihren Kredit natürlich Zinsen haben. Sie möchte Zinsen für ihr selbstgemachtes aus dem Nichts entstandenen Geld haben. Doch woher sollen die Zinsen kommen? Wenn Sie der erste Kreditkunde überhaupt wären, gäbe es überhaupt keine Möglichkeit für Sie, jemals Zinsen zu bezahlen. Sie bekommen 1000 Kredit und sollen 10100 zurückzahlen. Woher kommen die 100 Zinsen?

Diese Zinsen müssen ebenfalls durch Kredit als Geld neu “gemacht” werden. Nicht unbedingt durch Sie, aber durch Ihren Arbeitgeber, der selbst auch einen Kredit für sein Unternehmen hat oder die Kunden des Unternehmens usw.

Sie ahnen es vielleicht schon. Wenn nicht immer mehr Kredite erzeugt werden, damit die die immer weiter (und immer schneller) wachsenden Zinsen bedienen können, würde irgendwann, irgendwer der letzte sein, den die Hunde beißen. Der Kredit und Zinsen nicht mehr zurückzahlen kann und – sein Pfand verliert und pleite ist.

Ein solches System ist ein Schneeballsystem, ein Kettenbrief. Schneeballsysteme und Kettenbriefe sind verboten – das Zinssystem aber nicht.

Es gibt Alternativen – gut bewährte, sehr alte Systeme. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen

Was Sie jeden Tag beschäftigt und wovon Sie (wahrscheinlich) fast nichts wissen.

Wahrscheinlich haben Sie aus den Tagesnachrichten schon einmal entnommen, dass die EZB (die Europäische Zentralbank) oder die amerikanische FED (Federal Reserve) wieder Milliarden „gedruckt“ und in den Markt „gepumpt“ hat. Haben Sie eine Vorstellung davon, was da tatsächlich geschieht? Oder meinen Sie, dass da Personen an einem Pumpenschwengel schöne neu gedruckte Geldscheine in Eimer abfüllen und auf dem Markt an die Leute verteilen? Nein, das glauben Sie sicher nicht. Aber dennoch – Was geschieht da wirklich? Woher kommen die vielen Milliarden, wohin werden sie bewegt und was bedeuten „drucken“ oder „pumpen“? Sie wissen es nicht so richtig? Seien Sie unbesorgt, Sie befinden sich in bester Gesellschaft – die wenigsten Menschen wissen es.

Was die wenigsten Menschen auch nicht wissen und was auf keiner Schule gelehrt wird, sind Antworten auf die Fragen: „Woher kommt das Geld an sich überhaupt?“ „Wie entsteht es?“ oder „Was genau ist eigentlich Geld?“ „Wie funktioniert Geld?“ „Warum fehlt es überall?“ Sie können diese Frage auch nicht so richtig beantworten? Auch hier befinden Sie sich wieder in bester Gesellschaft – kaum jemand weiß eine Antwort auf diese Fragen. Die meisten Menschen glauben, dass Sparer Geld zur Bank bringen und dass dieses Geld an Kreditnehmer ausgeliehen wird. Das stimmt sogar, doch es ist nur der kleinste Teil der Wahrheit. Außerdem wird die Antwort auf die Frage „Wie entsteht das Geld“ nur verlagert, denn der Sparer muss es ja irgendwo her haben und der von dem er es bekommen hat auch… an irgendeinem geheimnisvollen Ort muss es entstehen. Und es kann nicht nur das gedruckte Geld sein, denn das sind weniger als 5% des umlaufenden Geldes. Sie können sich sachkundig machen, indem Sie im Internet suchen nach „Woher kommt das Geld?“. Um es vorweg zu nehmen: Das Geld entsteht aus dem puren Nichts durch einen Buchungsvorgang immer dann, wenn jemand einen Kredit aufnimmt und zwar genau im Moment, wo er mit dem Kredit etwas bezahlt. Mit der Rückzahlung des Kredits verschwindet das Geld in demselben Nichts, aus dem es entstanden war. Sie können sich das nicht vorstellen? Auch hier befinden Sie sich in guter Gesellschaft – die wenigsten Menschen können sich das vorstellen. Leider auch sehr viele Politiker. Machen Sie sich selbst sachkundig – das ist alles, was ich von Ihnen erwarte.

Dass Geld aus dem Nichts entsteht ist schon erstaunlich genug und die meisten Menschen sträuben sich dagegen, das als Tatsache zu akzeptieren. Es kommt aber noch viel „dicker“.

Dass diese Vorgänge kaum jemandem bewusst sind, finde ich nun ganz erstaunlich. Die meisten Menschen machen sich nach meiner Erfahrung keine Gedanken darüber, was Geld genau ist. Sie benutzen es ganz selbstverständlich und ärgern sich vielleicht noch über steigende Preise. Vielleicht liegt es daran, dass es nicht weh zu tun scheint, die Frage „Wie funktioniert Geld?“ unbeantwortet zu lassen oder sich der Gewohnheit hinzugeben, dass es „irgendwie“ ja funktioniert. Dabei tut das Geldsystem so, wie es gegenwärtig ist, vielen Menschen gewaltig weh. Kennen Sie nicht auch Menschen, die einer Tätigkeit nachgehen, die sie nur deshalb ausüben, weil sie das Geld brauchen? Menschen, die tatsächlich gerne etwas anderes würden tun wollten, etwas, wo sie mit Herzen dabei wären (und das dann deshalb auch gut machen würden), aber es nicht können, weil – sie das Geld aus ihrer (möglicherweise ungeliebten) Tätigkeit so dringend benötigen? Finden Sie nicht auch, dass das nach einer Abhängigkeit klingt, die schmerzlich ist? Und mit Geld hat das ja etwas zu tun. Vielleicht tut die Unkenntnis über die Funktion des Geldsystems doch weh und man hat es bisher nur nicht bemerkt und hat etwas anderes als die Ursache des Unwohlseins identifiziert? Mit der Folge, dass man blind ist für die Zusammenhänge, sich an sein Schicksal gewöhnt hat – und jeden Tag mehr oder weniger fleißig etwas tut was man nicht möchte nur – um in den Besitz von Geld zu kommen. Früher nannte man Menschen, die etwas tun, was sie nicht wollen, nur um sich ernähren zu können – Leibeigene oder Sklaven. Nicht alle Menschen waren Sklaven – manche konnten tun, was sie wollten und andere dazu bestimmen, was sie zu tun hatten – weil sie das System durchschaut hatten und es skrupellos für ihre Zwecke, nämlich Macht auszuüben einsetzten. Genauso wirkt unser heutiges Geldsystem – nur viel subtiler. Mit dem Dispo wirst Du angefüttert und der persönliche Kleinkredit entspricht der Sklavenpeitsche. Wer seine Wohnung auf Pump erworben hat womöglich ich ein Auto, und zwei Kinder zu ernähern hat – der muckt nicht auf, der ist ein braver Bürger.

Geld durchdringt Ihr ganzes Leben. Es zwingt Sie u.U. Tätigkeiten auszuüben, die Sie nicht tatsächlich wollen. Es ist bei den allermeisten Menschen immer knapp. Geld macht sie abhängig, wenn sie nicht mehr haben, als Sie unbedingt für sich benötigen. Die Frage ist: Wie kann man die Situation verbessern?

Wie kommt es, dass der Staat bald mehr Zinsen zahlen muss, als soziale Leistungen? Und an wen zahlt der Staat (das sind ja letztlich wir, alle Menschen) – sicher nicht an die, die soziale Leistungen empfangen?

Wie kommt es, dass unser Sozialprodukt sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat, es aber immer mehr arme Menschen gibt? Sind die alle faul oder dumm? Es glaube nicht, dass es heute mehr faule oder dumme Menschen gibt, als vor 30 Jahren.

Irgendwo muss doch der ganze Reichtum bleiben? Wo hat er sich nur versteckt?

Warum wird auf keiner Schule gelehrt, was Geld genau ist und wie das System der Geldschöpfung und der Zinsen funktioniert und wer welchen Nutzen davon hat? Jugendliche werden mit 18 Jahren voll geschäftsfähig und haben keine Ahnung, worauf sie sich beim Umgang mit Geld, Banken und Versicherungen, Krediten, Dispos oder Teilzahlungen einlassen. Sogar auf den Universitäten werden die Zusammenhänge des existierenden Geldsystems unvollständig und tendenziös vermittelt. Warum bleibt das so nebulös? Warum nehmen Sie es einfach so hin, dass das Geld irgendwie „da“ ist? Warum hinterfragen Sie das Systems nicht? Es hat für mich den Anschein, als gäbe es Interessengruppen, die an einer Aufklärung kein Interesse haben. Ich weiß nicht ob es solche Interessengruppen gibt – ich glaube eher nicht, jedenfalls nicht solche, die absichtlich die Unwissenheit fördern. Für wahrscheinlicher halte ich, dass es sich um eine Eigendynamik, eine Selbstverstärkung des Geldsystems an sich handelt. Deshalb (nicht nur deshalb) bin ich auch nicht dafür „Sündenböcke“ zu suchen oder Bankgebäude einzuschmeißen. Das ist, wie ich meine, keine Lösung.

Sie hatten vorhin erfahren dass Geld nur durch Kreditaufnahme aus dem Nichts in Existenz kommt und dass es wieder im Nichts verschwindet, wenn der Kredit zurückbezahlt wurde. Mit dem Geld, das als Kredit ausgereicht war, wurde (hoffentlich) eine Wertschöpfung erreicht, Güter oder Leistungen hergestellt. Soweit die gute Seite des Geldsystems. Nun die Böse: Als Kreditnehmer müssen Sie nicht nur den Kredit selbst zurückzahlen sondern zusätzlich – richtig – die Zinsen. Aber woher kommen denn nun diese Beträge? Ich sage es Ihnen lieber gleich: Weil auch andere Kredite aufnehmen und Sie von deren Geldbeträgen durch Arbeit oder Handel einen Teil erwerben konnten. Für diese Kredite müssen nun aber auch wieder Zinsen bezahlt werden, für die wiederum Kredite… ad infintum. Ad infinitum? Nur wegen dieses zinsgetriebenen Geldsystems muss unsere Wirtschaft ständig wachsen! Wenn die Umsätze nicht ununterbrochen zunehmen, rutschen wir in Rezessionen oder das System bricht gar zusammen. Nur - in einem endlichen System kann nichts endlos wachsen. Alles was kontinuierlich wächst, verdoppelt sch in gegeben Zeiträumen. Ein nur 2%iges Wachstum führt zu einer Verdoppelung alle gut 35 Jahren (72er Regel) und das bedeutet eine Vervierfachung in 70 Jahren. Eine Inflationsrate von knapp 2% wird von der Bundesbank als notwendig erachtet. Will Ihnen irgendjemand ernsthaft weißmachen, dass unsere Wirtschaft in gut der Lebensspanne eines Menschen von heute an vier Mal so umfangreich sein kann? Aber das predigen unsere Politiker – wir brauchen Wachstum, Wachstum Wachstum! Nein Herrschaften – wir brauchen ein Geldsystem, das Wachstum nicht mehr notwendig macht. Wir „brauchen“ auch nicht ständig neue Produkte, die wir auswechseln müssen. Wir brauchen gute, langlebige Produkte, die wir durch Nachrüstungen verbessern. können.

Der Weg zu Lösung der Probleme liegt meines Erachtens darin, sich zunächst einmal solide sachkundig zu machen und dann auf dieser Grundlage gesicherten Wissens eine umsichtige Veränderung des Geldsystems herbeizuführen. Erst kommt das Wissen, dann das Handeln.

Es gibt Lösungen, die sich sogar schon vor langer Zeit bewährt haben.


Selbst emittiertes Ggeld

Ein Lösungsvorschlag ist es, sein Geld selbst herzustellen (emittieren zu dürfen). Wenn Sie jetzt mit dem Kopf schütteln sollten und meinen dass das Unsinn wäre und ich völlig durchgedreht – ich nähme es Ihnen nicht übel. Der Gedanke ist in der Tat ungewöhnlich. Und doch tun Sie seit Langem genau das – nur dass der Vorgang anders heißt und dass er Sie so, wie er heute abläuft, teuer zustehen kommt. Und da die meisten Menschen das nicht merken, werden Sie schlicht verarscht.

Überlegen Sie mal: Wenn Sie zur Bank gehen, erhalten Sie einen Geldbetrag als Kredit nur dann, wenn Sie ein Äquivalent (Ihre Arbeitsfähigkeit) nachweisen können, wenn Sie für den Kredit Sicherheiten stellen. – erst dann bekommen Sie den Geldbetrag. Erst dann und nur unter diesen Voraussetzungen entsteht der Geldbetrag – aus dem Nichts. Vertrauen tut dem Geld ja jedermann nur weil es eine Zertifizierungsstelle (u.a. die Zentralbank) gibt, die bescheinigt. Dieses Geld, das in einem Stück Papier oder einem Kontoauszug verkörpert ist, ist „echt“ – dafür bekommst Du ein Äquivalent an Gütern und Leistungen – Wir zwingen jeden anderen dieses Geld von Dir anzunehmen, wenn Du es als Bezahlung anbietest. Wir, die Zertifzierungsstelle haben die Bank beauftragt zu prüfen, ob Du für den Betrag gut bist. Alles ist in Ordnung

Genauso gut könnten Sie auch Ihr Geld selbst „herstellen“. Jeder könnte digitales Geld herstellen. Natürlich digital und absolut fälschungssicher – viel besser, als diese Papierscheine, unter denen manch „falscher Fuffziger“ ist. (Das man digitales Geld herstellen kann, das wirklich fälschungssicher ist, ist z.B. durch bitcoin bewiesen). Eine staatlich kontrollierte Zertifiziertungsstelle könnte sicherstellen, dass Sie nicht mehr Geld herstellen können, als Sie leistungsfähig sind. Sie würde Ihre Bonität genauso prüfen wie eine Bank das heute tut, wenn Sie einen Kredit möchten.

Mit Ihrer digitalen Geldschöpfung haben Sie genau dasselbe gemacht wie es eine Bank tut. Nennen wir das neue Geld DigiCoin – einverstanden? Mit einer existierenden Infrastrukur, Computern und etwas Mathematik haben wir eine neue Technologie des Geldes erschaffen. Das ist nichts wirklich Besonderes – das Geld der alten Technologie wurde auch in einer Not erfunden –weil man seine liebe Not mit dem Tauschhandel hatte und etwas Neues, Besseres brauchte. An dem Punkt sind wir jetzt auch: Wir brauchen etwas Neues, Besseres, das unseren Anforderungen entspricht.

Besteht irgendein prinzipieller Unterschied zwischen dem selbst gemachten Geld dem DigiCoin und dem Kredit von der Bank? Nein? In der Tat – es besteht kein prinzipieller Unterschied. Und dennoch ein ganz wichtiger Unterschied besteht: Es gibt jetzt keine Bank mehr, die für etwas, das sie gar nicht hat (den Kreditbetrag) von Ihnen Zinsen bekommt. Sie zahlen keine Zinsen, sondern nur eine Steuer oder eine Gebühr an die staatliche Zertifizierungsstelle – eine gute Stelle wäre vielleicht das Finanzamt (die würden nämlich bald nichts mehr zu tun haben, wenn es das digitale Geld, die DigiCoin gäbe. Auch viele andere Bürokraten hätten Zeit für nützlichere Tätigkeiten ohne sich finanziell schlechter zu stellen –doch dazu an anderer Stelle mehr). Ihr Geld besteht aus einem Datensatz, der auf Echtheit geprüft werden kann und der den digitalen Stempel der Zeritfizierungsstelle trägt. Jeder kann Ihr Geld also bedenkenlos annehmen. Sie haften mit Ihrem Vermögen, Ihren Sicherheiten und Ihrer Arbeitskraft. Und für den Fall des Ausfalls springt eine Versicherung ein- dafür haben Sie eine Gebühr bezahlt. Hinter dem von Ihnen geschaffenen Geldbetrag steht als etwas vollkommen solides, jederzeit Überprüfbares: Ihre Arbeitskraft steht dahinter und zur Sicherheit Ihr Vermögen oder eine Versicherung, die den Ausfall Ihrer Leistungsfähigkeit deckt (bei der Bank müssen Sie meist auch eine Restschuldversicherung abschließen).

Moment!

Und was steht hinter dem Euro-Schein, den Sie in der Tasche haben oder dem Euro Geldguthaben, das in digitalen Zahlenkolonnen bei der Bank auf Ihrem Konto körperlos existiert?

Ich habe den Verdacht, dass Ihr eigenes Geld viel solider ist. Zumindest werde ich nachdenklich. Von den vielen Menschen und Organisationen, die alle ihr digitales Geld herausgebracht haben, weiß ich ganz genau, dass dahinter Leistungsfähigkeit und Sicherheiten stehen. Was für eine Sicherheit steht denn hinter dem Euro, oder dem Dollar, oder… irgendeinem annderen gesetzlichen Zahlungsmittel der alten Technologie?

Also wir können sicher festhalten, dass das von Ihnen geschaffene Geld – mindestens genauso solide ist, wie ein Euro oder ein Dollar, ein Schweizer Franken oder was ich…

Letzte Frage die wir klären müssen : Wann wird das Geld, dass Sie ausgestellt haben, weil Sie eine Leistung versprochen haben wieder zurückbezahlt? Es st ja nichts anders als es ursprünglich der Kredit war, den Sie von er Bank erhielten als Vorschuss auf Ihre Leistungsfähigkeit. Ganz einfach – wenn es zu Ihnen zurückfließt wenn jemand Ihre Leistung bezahlt. Die Bilanz geht immer auf. Sie emittieren DigiCoins und erhalten dafür ein Leistung – dann erbringen Sie eine Leistung und erhalten dafür DigiCoins. Da das für jeden Emittenten gilt, ist der Gesamtsaldo immer Null – die Bilanz geht auf.

Bei der Bank zahlten Sie den Kredit zurück und das aus dem Nichts geschaffene Geld verschwindet wieder im Nichts und bei dem Geld, das Sie selbst geschaffen (emittiert) haben, verschwindet es in dem Moment, in dem Sie digitales Geld als Bezahlung annehmen wenn Sie von jemandem andern eine Leistung oder ein Gut erwerben.

Auf diese Weis befinden sich Güter und Leistungsmenge immer im Gleichgewicht mit der Geldmenge – keine Inflation – keine Deflation sondern Geldwertstabilität per definitionem als Eigenschaft des Systems.

Was machen wir jetzt mit den vielen gesparten Zinsen die früher für Bankkredite bezahlt werden mussten? Allein unser Staatshaushalt wäre doch enorm entlastet. Wir könnten Steuern senken (am besten vereinfachen) oder großartige Infrastrukturprojekte auflegen – woraus eine große Nachfrage entstünde, viel Arbeit und viele Einkommen das wiederum viel Nachfrage nach sich zöge und zu höherem Einkommen bei den Verkäufern führte… - wie? Schulden sollen wir zurückzahlen? Ich würde sagen – wir gleichen sie aus. Wie wir das tun sollten ist ein anderes Thema.

Mir erscheint die Idee des selbst emittierten Geldes viel solider als das Gequake vieler Volkswirtschaftler, Wirtschaftsweisen und Politikernaturen von Konjunkturschwankungen, Märkten die mit Geld „geflutet“ werden, dem „hervorholen“ „dicker Bertas“ und ähnlicher Rabulistik.

Davon abgesehen haben Ihre DigiCoins noch manch andere Vorteile, wenn Sie neben der absoluten Fälschungssicherheit nur an die beliebige Teilbarkeit denken, dass es kontenlos. transferiert werden kann, dass jederzeit kann jede andere Einheut umgerechnet werden kann und solche Probleme wie Drogengeld, Erpressung, Korruption der Vergangenheit angehören würden.

Was mir noch Kopfzerbrechen macht ist, wie man verhindern kann, dass genau und vollständig nachvollziehbar wäre, wann Sie was wofür bei wem ausgegeben oder erhalten haben. Vielleicht muss man das System mit etwas anonymisiertem Geld anreichern. Das ist aber ein lösbares technisches Problem.

Was auch noch zu klären ist ist, was ein DigiCoin „wert“ ist. Wenn ich z.B alleine 10.000 DigiCoins schaffen wollte –welche Sicherheiten und woran gemessen müsste ich denn hinterlegen? Auch dafür gibt es Lösungen. Eine, wie ich finde sehr überzeugende ist die von Paul Grignon. Sie verhindert auch spekulative Auswüchse wenn DigiCoins gegen ander Währungen, die es wahrscheinlich noch lange und in vielen Ländern geben wird, getauscht werden.

Man könnte das Ganze sogar am Staat vorbei organisieren – die Sache hätte nur ein Haken: Wir könnten mit DigiCoins unsere Steuern nicht bezahlen. Deshalb wären wir gezwungen, Euro zu erwerben. Das ist in vielen Fällen auch der Grund für das Scheitern sogenannter regionaler oder komplementärer Währungen.

Wir müssen deshalb die Politik davon überzeugen, dass DigiCoins ein überlegenswerter Weg ist und dass man darüber auf breiterer Ebene sprechen muss. Und wenn die existierenden Politiker das nicht wollen, müssen wir, alle Menschen, die Bevölkerung, dafür sorgen, dass für vernünftige Gespräche bereite Menschen an die Macht kommen. Dafür gibt es ein feines Instrument -. Der Wahlzettel. Den setzen Sie bei Ihrem nächsten Wahlgang einfach mal ein.

Selbskritik

So bestechend mir die Idee der DigiCoins erscheint – es muss alles versuch werden, um die Idee zu widerlegen. Es geht nur um die beste Lösung. Erst wenn es trotz großer Anstrengungen nicht gelungen sein sollte die Idee zu widerlegen wird sie wahrscheinlich ein richtiger Weg sein können. Vielleicht kann man auch lückenlos beweisen, dass es ein richtiger Weg ist. Aber solch eine Beweis – im mathematischen Sinn habe ich nicht. Gute Argumente alleine reichen mir nicht. Anderer Probleme die in diesem Zusammenhang auftreten sind das vorhandene Geldkapital, das gewaltig nach Sachwerten insbesondere Immobilien nachfragt und die Preise bereits jetzt schon extrem treibt. Ich vermute, dass es mit DigiCoins allein nicht getan sein wird, sondern dass auch Fragen wie die einer Bodenreform oder die der Rückführung leistungsloser Einkünfte oder aus leistungslosen Einkünften enstandene Vermögen behandelt werden müssen.

Wenn ich Ihr Interesse geweckt haben sollte, schreiben Sie mir doch eine E-Mail. Dann halte ich Sie gerne weiter auf dem Laufenden.