Benutzer:Rwolupo/Piratenwatch LTW 2010

Aus Piratenwiki Mirror
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Durch Aachener Piraten wurde ein Interview mit Kandidaten für die Landesliste der Piratenpartei zur Landtagswahl 2010 in NRW durchgeführt. An diesem Interview, welches unter strengen Bedingungen durchgeführt wurde, habe auch ich teilgenommen.

Das Audio-Interview findet ihr hier: http://politfunk.de/audio/pw028.mp3

Die Interviews der anderen Kandidaten gibts hier: http://politfunk.de/piratenwatch

Ich habe das Telefoninterview für Euch auch in Textform gebracht, so dass ihr hier gerne was nachlesen könnt und in Diskussionen gern auch daraus zitieren könnt.

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politfunk.de: Hallo Daniel, könntest Du Dich bitte kurz vorstellen?

Daniel Düngel: Mach ich!. Hallo, ich bin Daniel Düngel, 33 Jahre alt und verheiratet. Ich habe 3 Kinder, zwei Mädels und einen halbjährigen Jungen. Vielleicht ein bisschen was zu meiner Bildung und Ausbildung: Ich habe 1995 mein Abitur gemacht, danach eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Seitdem im selben Unternehmen in unterschiedlichen Funktionen tätig, im Moment in Düsseldorf in der Landesgeschäftsstelle. Dort bin ich Teamleiter in einem Service-Center.

Pirat bin ich jetzt ein gutes halbes Jahr, da bin ich im Rahmen der Europawahl dazugestoßen - wie die meisten wahrscheinlich - und seitdem mit vollem Engagement dabei. Schwerpunkt war bisher die Pressearbeit im Bund und auch auf Landesebene. Da habe ich Mailinterviews vorbereitet, gegeben, wie auch immer und mit dem Vorstand in Kooperation Presseanfragen bearbeitet. Die Pressemappe erstellt für den Bund. Ein paar Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreise in denen ich aktiv bin, wer da mehr wissen will, darf sich gern auf meiner Wikiseite umschauen.

politfunk.de: Warum bist du der Piratenpartei beigetreten und warst du vorher schon einmal politisch tätig?

Daniel: Vorher war ich noch nicht politisch tätig. Bei der letzten Landesmitgliederversammlung habe ich salopp gesagt "geht ja auch nicht, wir hatten bis dato ja keine Piratenpartei". Ja, warum bin ich der PP beigetreten? Zum einen, weil sehr viel berichtet wurde im Rahmen der Europawahl. Für mich persönlich waren halt verschiedene Punkte, wie z.B. ich nenn's jetzt einfach mal das "Zensurgesetz", das Zugangserschwerungsgesetz, was mich dazu gebracht hat, den letzten Schritt zu gehen und zu sagen ich will da mitmachen! Ein anderer großer Punkt ist weniger inhaltlich, das ist einfach die Form, die Basisdemokratie, die mich einfach dazu bewegt hat, beizutreten und die mir jetzt, bis heute immer noch zeigt, Mensch, das ist klasse, ich kann was bewegen, von hier aus ohne bei großen Versammlungen dabei sein zu müssen. Und ich kann mitmachen bei der Partei - das ist ne Mitmachpartei! Das ist toll!

politfunk.de: Was qualifiziert Dich für ein Mandat im Landtag?

Daniel: Politisch glaube ich wenig, ich bin halt kein Berufspolitiker. Ich glaube davon haben wir ja recht wenige in der Partei. Ich glaube persönlich, dass ich eine Person bin, die recht gut diskutieren kann auf persönlicher und sachlicher Ebene. Ich glaube, dass ich gut mein Wissen einbringen kann. Ich glaube, dass ich gut anderen zuhören kann. So geht es mir jedenfalls im privaten Kreis. Da schätzen mich die Menschen, dass ich eigentlich immer darauf aus bin, einen vernünftigen Konsens zu finden. Ich glaube, dass das Eigenschaften sind, die ich in den Landtag einbringen kann und damit gut für die Piratenpartei einbringen kann.

politfunk.de: Wo siehst Du die Schwerpunkte, für die Du Dich im Landtag einsetzen würdest?

Daniel: Na Schwerpunkte sind natürlich zum einen unsere Kernthemen an sich. Desweiteren muss man jetzt sehen, wie die weitere Entwicklung ist. Es gibt ja einige Arbeitskreise, die derzeit in der Gründung sind bzw. gegründet wurden, wie z.B. Gesundheit, Bildung usw., wo wir inhaltlich zwar Bildung schon im Programm haben, aber noch nicht wirklich sehr viel Inhalt mitgestaltet haben. Da bringe ich mich selber auch derzeit ein. Gesundheit ist ein gutes Thema, das ist eben auch mit mein berufliches Engagement, was ich wissenstechnisch einbringen kann. Da wäre sicher auch ein Punkt, in dem ich im Landtag mitarbeiten würde: Gesundheit, Bildung, das sind Punkte in denen ich mich gut sehen könnte neben den eigentlichen piratigen Kernthemen wie Innenpolitik. Das ist natürlich für jeden Piraten interessant.

politfunk.de: In welchem Maß hältst Du die frühkindliche Bildung für ausbaufähig und die Maßnahmen der Landesregierung für ausreichen?

Daniel: Ja, da kommen wir jetzt in einen Bereich, da wird es mit der Minuten relativ eng. Ich habe ja eben gesagt, dass ich drei Kinder selber habe. Zwei sind jetzt schon durch die derzeitige Form der Kindergärten gelaufen. Sie sind jetzt in der ersten und dritten Klasse in der Grundschule, der Kleine wird dann irgendwann da noch nachstoßen. Ich sehe natürlich die ganze Entwicklung, ich sehe, dass immer mehr jüngere Kinder früher in den Kindergarten kommen, was ich grundsätzlich für nicht schlecht halte, habe allerdings da teilweise auch Bauchschmerzen dabei, weil ich denke, dass da den Eltern viel Verantwortung abgenommen wird. Aber grundsätzlich und das ist wichtig, muss es solche Angebote geben, dass Kinder so früh wie möglich aber vor allem auch zielgerichtet gefördert werden und das passt nicht immer! Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule und auch von der Grundschule in die weiterführende Schule ist derzet alles andere als optimal.

politfunk.de: Zum Konjunkturpaket II. Wie funktioniert es, wie wird das Geld verteilt und wie passt das zum Programm der Piratenpartei?

Hmm schwere Frage muss ich sagen. Wie funktioniert es? Ich sehe viele Schilder, wenn ich durch die Stadt fahre. Ich komme ja selber aus Oberhausen und sehe dort viele Schilder, dass Dinge gefördert werden, glücklicherweise viele davon an Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten. Inwieiweit das piratige Themen betrifft? Hier ganz speziell in Oberhausen weiß ich, dass eben viel in Bildungseinrichtungen gemacht wird. Bildung ist eben Piratenthema und Investitionen in der Hinsicht kann ich erstmal nur gut heißen. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich da nicht so weit in der Materie bin das jetzt im Einzelnen beurteilen zu können.

politfunk.de: Zu den Studiengebühren. Trotz der Einführung von Studiengebühren und dem steigenden Druck auf Studierende steigen die Studienanfängerzahlen. Wie erklärst Du Dir das und was denkst Du: sind Studiengebühren sinnvoll wenn man diese Fakten betrachtet?

Daniel: Also grundsätzlich befürworte ich, dass immer mehr Menschen einen Studiengang einschlagen. Ich denke, dass dies für immer mehr Jugendliche erforderlich ist, da auch bei der Berufswahl eine immer höhere Qualifikation eingefordert wird. Studiengebühren an sich halte ich aus sozialer Sicht für nicht gerechtfertigt, wobei man sich da unterhalten kann, wenn man von einem Erst- oder Zweitstudium spricht, da muss man unter Umständen differenzieren. Ein Erststudium sollte aus meiner sicht immer kostenfrei sein - für jeden, egal wo er letztendlich herkommt! Eine Wirkung, dass Studiengebühren weniger Studenten hervorbringen, sehe ich nicht und halte ich auch nicht für wünschenswert. Ich denke, dass eine gute Ausbildung wichtig ist. Es muss nicht immer ein Studium sein, dass sehe ich ja an mir, ich habe nicht studiert obwohl ich hätte studieren können. Das muss man individuell sehen. Studiengebühren jedenfalls sollte es aus meiner Sicht nicht geben.

politfunk.de: Zum Schluss - was möchtest Du Deinen Wählern noch sagen?

Daniel: Ja, was möchte ich meinen Wählern sagen? Erstmal bemitleide ich uns alle eigentlich. Wir stehen alle vor demselben Problem, ich ja auch, wir müssen uns in zwei Wochen für einige Leute entscheiden, die wir gar nicht richig kennen. Ich persönlich denke, dass wir etwa 30 Leute auf unserer Landesliste stehen haben sollten, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Ich selber habe mir auch bei der letzten Landesmitgliederversammlung, die ja leider nicht zu Ende geführt werden konnte, einige Leute rausgeguckt, die ich so ein bisschen aus dem Bauchgefühl heraus beurteilen konnte. Das werde ich jetzt auch wieder tun. Mein persönliches Ziel ist, auf der Landesliste nicht nur vertreten zu sein. Ich hoffe, dass ich relativ gut gewählt werde und möglicherweise in die "TopTen" einziehen kann. Ich selber bin einfach davon überzeugt, dass ich mich und damit auch die Piratenpartei in der politischen Landschaft durchsetzen kann und was bewegen kann. Ich hoffe, dass auch dieses Interview dazu beiträgt, wobei mir wichtiger ist, dass eben in der realen Welt Aktivitäten erfolgen. In diesem Sinne sehen wir uns in Gelsenkirchen. Bis dann!


Das Interview für politfunk.de führte Benutzer:GinNTonic