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Benutzer:BuMa/Instant-Runoff für blockweise Listen

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  1. Gewählt wird nicht mit Kreuzen, sondern Zahlen. Jeder Wähler fängt bei 1 an und stellt seine bevorzugte Liste auf. Nur wer (aus Sicht des Wählers) nie niemals unter keinen Umständen auf die Liste soll, wird ausgelassen und bekommt gar´keine Nummer. Es ist nicht erlaubt, mehrere Kandidaten gleich zu nummerieren. In diesem Fall gelten diese und alle fortlaufenden Bewertungen dieses Stimmzettels als nicht gemacht. (Also wenn jemand 1,2,3,3,4,5 einträgt, zählen die 1 und 2 normal.) Niedrige Zahlen bedeuten also eine hohe Priorität.
  2. Die Gesamtheit der Stimmzettel wird nach der höchsten Priorität (also am Anfang nach 1er-Kandidaten) sortiert, wobei bereits gewählte oder ausgeschiedene Kandidaten ignoriert werden, also der nächstpriorisierte Kandidat den Stimmzettel erhält.
  3. Vereinigt ein Kandidat auf diese Art mehr als 50% der Stimmzettel auf sich, so ist er auf den nächsten freien Listenplatz gewählt. -> weiter bei 2.
  4. Der Stapel des Kandidaten mit der geringsten Anzahl Stimmzettel wird aufgelöst und nach der jeweils nächsten Priorität auf die anderen Stapel verteilt. Es können auch mehrere Stapel vom unteren Ende, die insgesamt nicht mehr als die Hälfte der Stimmzettel umfassen, in einem Schritt aufgeteilt werden. -> weiter bei 3.
  5. Sind mehrere Stapel gleich schwach, werden sie alle zusammen aufgelöst, sofern noch mindestens zwei weitere übrig bleiben. Ist letzteres nicht der Fall, werden die betreffenden Stapel einzeln testweise aufgelöst und es bleibt derjenige im Rennen, der dadurch das beste Ergebnis erhalten würde. Ist dieses immer noch gleich, entscheidet das Los. -> weiter bei 3
  6. Ist nur noch ein Stapel übrig, der aber weniger oder bloß genau 50% der Stimmzettel vereint, ist dieser Kandidat ausgeschieden. -> weiter bei 2 (Das passiert im weiteren Verlauf, wenn Kandidaten mehr als 50% komplette Ablehnung erfahren.)
  7. Theoretisch müsste man jetzt so viele Zähldurchgänge machen, wie Kandidaten vorhanden sind, um zu prüfen, ob noch irgendwer über 50% kommt. In der Praxis kann man das abkürzen indem man Stimmzettel, auf denen nur bereits gewählte oder ausgeschiedene Kandidaten gewählt wurden, als "endgültig erschöpft" beiseite legt. (Natürlich trotzdem in der Grundgesamtheit für die 50% weiter mitzählen.) Erreicht die Zahl dieser erschöpften Stimmzettel die 50%, kann kein Kandidat mehr über 50% Stimmzettel erhalten, und man kann die Auszählung abbrechen.
  8. Die Zahl der Listenkandidaten steht nicht vorher fest, sondern richtet sich danach, wieviele Kandidaten nicht von mehr als der Hälfte komplett abgelehnt werden. Sollte der Versammlung die Liste zu kurz sein, kann ein weiterer Block gewählt werden. (Ist aber recht unwahrscheinlich auf Grund des Wahlsystems.)

Vorteile des Verfahrens:

  • Weil man seine bevorzugten Kandidaten nicht dadurch benachteiligt, dass man hinter ihm weitere Kandidaten nominiert, wird man nicht animiert, nur wenige Leute zu wählen. (Wie es bei Approval Voting der Fall ist.) Im Gegenteil gibt man Einflussmöglichkeit ab, wenn man weniger Leute wählt. Optimales Wahlverhalten besteht also darin, möglichst alle Kandidaten durchzunummerieren, bis auf die richtig Bekloppten, für die man lieber einen leeren Sitz im Landtag (bzw. eine kürzere Liste) hätte.
  • Wenn die Mehrheit genau dieselbe Liste möchte, wie in Nienburg gewählt wurde, übertragen diese Leute einfach die alte Liste auf ihren Stimmzettel, und auf magische Art und Weise wird am Ende diese Liste herauskommen. Ist das nicht das, was die Mehrheit möchte, kommt eben was anderes bei raus.

Nachteil:

  • Das Auszählen wird ziemlich lange dauern, weil jeder Listenplatz einzeln ausgezählt wird. Versammlungsleitung und Wahlhelfer sollten sich also auf Überstunden einstellen. Allerdings werden die ersten Plätze relativ schnell feststehen, so dass jeder Wähler der Auszählung solange beiwohnen kann, wie es ihn persönlich interessiert, und dann was trinken gehen, schlafen oder nach Hause fahren. (Es werden schließlich keine weiteren Wahlgänge benötigt.) Generell ist es aber sogar einfacher auszuzählen als Approval Voting, weil man keine Zettel vorlesen und keine Strichlisten führen muss, sondern einfach nur auf Stapel sortiert und diese zählt.