Benutzer:Andizo/DigitalerGraben LiquidDemocracy

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Liquid Democracy und der "digitale Graben"

Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen Liquid Democracy ist, das der "digitale Graben", also eine imaginäre Grenze zwischen "Netzbewohnern" und "Offlinern", das Verfahren undemokratisch werden lässt.

Ein Zitat aus twitter:

"lqfb könnte z.B. Aktivisten welche 24/7 dort "wohnen" bevorzugen. Das wäre undemokratisch." 

,so @aloa5 am 27.April 2010

Meine Gegenthese dazu lautet: Offline-Demokratie schliesst schon heute viele Bürger an der Teilhabe aus. Mit dem Internet ist es möglich, wesentlich mehr Bürger in den demokratischen Meinungsbildungsprozess einzubinden.

Es ist an der Zeit, das die Meinungsbildung im Internet nicht nur begleitend zu einer "Offline-Demokratie" genutzt wird.

Ich denke an die vielen, die sich vielleicht nicht so trauen, auf einem Parteitag oder auch nur einem Stammtisch laut vorzusprechen. Ich denke an die vielen, die körperlich behindert sind, und ein Stammtischbesuch oder dgl. nur mit großen Hürden möglich ist. Alte, Kranke, Taubstumme, Auslandsdeutsche usw... Das Internet ermöglicht doch für viele erst die Teilhabe!

Man darf bei dieser Debatte nicht übersehen: Auch in der Offline-Demokratie gibt es viele Hürden, die nur mit viel Aufwand und Know-How zu überwinden sind. Die Einarbeitung in ein Abstimmungstool wie z.B. "LiquidFeedback" ist dagegen ein Leichtes.

--Andizo 17:09, 27. Apr. 2010 (CEST)


...und das digitale Missverstehen

Meine Aussage hatte nichts mit Online/Offline zu tun. Da hst Du mich missverstanden.
  • A) Es geht dabei um Präsenz und Hyperaktivität. Man kann es auch "Diktatur der Aktiven" nennen. Das geht auch "offline". Stelle Dir anstelle von einem BPT im Jahr deren 360 vor. Es würden dort verstärkt die Anliegen derer verhandelt und beschlossen welchen es möglich ist sich 360 Mal im Jahr zu den Veranstaltungen zu begeben und davor Eingaben zu machen. Beliebter Einwand der aktivisten ist: "Du hättest ja kommen und mitentscheiden können, es ist mir ja auch möglich".
  • B) Der Ermüdungseffekt beim Durchschnitt ist erheblich je höher die Frequenz der Eingaben ist. Ich hatte das bereits mit anderen Vorbehalten auf der Berliner ML behandelt [1]. Deine Kritik an meiner Kritik geht an der Kritik vorbei.... ;). Grüße Aloa5 17:53, 27. Apr. 2010 (CEST)


Ich glaube dennoch, das diese Sorge weit verbreitet ist und man diese auch Ernst nehmen sollte. --Andizo 18:20, 27. Apr. 2010 (CEST)
zu A: Was bitte soll eine "Diktatur der Aktiven" sein. Ich finde es richtig und sinnvoll, wenn diejenigen, welche aktiv ein Thema verfolgen auch mehr zu sagen haben. Das hat nichts mit Diktatur zu tun. --Andizo 18:20, 27. Apr. 2010 (CEST)
Ich bin ein Anhänger von "one man - one vote". Ich dachte das ist auch im allgemeinen das, was man mit dem Wort Demokratie bezeichnet. Abgesehen davon geht es im weitesten Sinne um Spam. Wir reden davon das es um die 200 Anträge pro Woche sind. Aloa5 18:25, 27. Apr. 2010 (CEST)
"One man one vote". Genau das ist doch in LFB implementiert! Wer mag, darf seine Stimme delegieren, muss aber nicht. --Andizo 19:30, 27. Apr. 2010 (CEST)
Spam? Es gibt ja keine anonymen Anwender, wie sollte es Spam geben. Spaßanträge etc. fallen ja automatisch durchs Quorum. --Andizo 19:30, 27. Apr. 2010 (CEST)
200 Anträge sind natürlich eine nicht zu bewältigende Menge. Ich denke, da muss der Vorstand selbst entscheiden, wieviele er in der Lage ist abzuarbeiten und das Quorum entsprechend erhöhen. --19:30, 27. Apr. 2010 (CEST)
Die Zahlen von Aloa5 sind leider frei erfunden. Statistiken zum Berliner System gibt es hier: [1] Dark 19:42, 27. Apr. 2010 (CEST)
zu B: Es gibt viele denkbare Möglichkeiten solche Probleme mittels Software zu lösen. Es ist für mich daher sehr wichtig, dass parallel auch ein demokratisch beeinflusster Entwicklungsprozess eingeführt wird (siehe Benutzer:Andizo/Politische_Softwareentwicklung). --Andizo 18:20, 27. Apr. 2010 (CEST)