Archiv:Augsburg/AG/Energie/PA
Programmantrag PAXXX, Wahlprogramm
Themenblock 4, Infrastruktur, Umwelt & Energie,
Christian Steinle, Werner Steppuhn, ( Franz Ratzinger, Ronnie Rigl, Karl-Heinz Greppmeier)
Der Bezirksverband möge folgendes beschließen und an passender Stelle in das Wahlprogramm des Bezirksverbandes aufnehmen:
Förderung von Energiesparmassnahmen und zur besseren Energienutzung in bestehenden Gebäuden und in Neubaugebieten
Antrag:
Sowohl in bereits bestehendem Wohn- und Gewerbebestand als auch in neu zu genehmigende Wohn- und Gewerbebebauung soll der Regierungsbezirk Schwaben sowohl eine Bestandsaufnahme als auch eine energetische Vorplanung für die optimale Nutzung und Verteilung von Energie ( Strom, Wärme, Kälte ) vorschreiben.
Um die Akzeptanz und die Kontrolle voranzutreiben errichtet der Bezirk entweder ein eigenes Ingenieurbüro oder beauftragt ein Büro der Fachrichtung TA-Gebäude mit dieser Aufgabe
Begründung
Bestandsgebäude
In bereits bestehenden Gebäuden hauptsächlich im Gewerbebereich werden heutzutage Unmengen an Energie und hier hauptsächlich im Wärmebereich ungenutzt in die Umwelt geblasen. Hier zwei kleine Beispiele:
Fast-Food-Restaurant:
Im Küchenbereich und in den Kühlräumen werden gewaltige Mengen an Wärme produziert und dann in die Umwelt abgeleitet. Gleichzeitig wird meist durch eine Gastherme Warmwasser produziert für den Küchenbereich und im Winter noch zusätzlich für die Gebäudeheizung. Durch einen sinnvollen Entzug der Abwärme könnte das ganze Jahr über das Brauchwasser damit erwärmt und im Winter noch zusätzlich eine Heizungsunterstützung erzielt werden. Mindestens 50% der jetzt verbrauchten Energiemenge, in der Hauptsache Erdgas, könnte eingespart werden.
Server-Raum in einem IT-Büro
Bei unserem Beispiel hier stehen in einem separaten Server-Raum rund 60 Server sowie noch einige zusätzliche elektrische Geräte. Der Stromverbrauch und damit die erzeugte Abwärme beträgt rund 7 KW/h. Und das 24 Stunden am Tag in 365 Tagen im Jahr. Und diese Wärme wird über eine Entlüftung wiederum einfach in die Umwelt transportiert. Mit diesen rund 60 MW im Jahr könnte man die gesamte Warmwasserversorgung des Gebäudes und im Winter noch eine Heizungsunterstützung bewerkstelligen. Und da auch in diesem Falle Warmwasser und Heizwärme mit einem Gaskessel betrieben wird würde man wiederum eine große Menge Erdgas einsparen.
Neubaugebiete
Bei allen größeren Bauprojekten im Bezirk Schwaben sollte vor der Erteilung der Baugenehmigungen ein energetisches Konzept für diesen Bereich erstellt werden. Hierbei ist besonderes Augenmerk zu legen auf eine möglichst dezentrale Energieversorgung mit optionaler Nutzung der Abwärme. Beispiel:
Es wird ein Neubaugebiet mit 50 WE geplant. Für diese 50 WE wird ca. 150 MW Strom und 500 MW Wärme benötigt. Wenn man für die Stromversorgung ein BHKW mit KWK errichten würde könnte man damit den gesamten Strom sowie fast 40% der benötigten Wärme damit erzeugen. Da jedoch der Strom ganzjährig fast gleichmäßig benötigt wird, die Wärme jedoch hauptsächlich in den Wintermonaten, würde man im Sommer bedeutend mehr Wärme erzeugen als abgenommen werden kann. Und dam man auch Wärme nur bedingt zwischenlagern kann sollten für die Sommermonate weitere Wärmenutzer mit in so ein Projekt hineingezogen werden. Hier würden sich Gewerbetreibende wie zB Kunststoffwerke, Holzwerke (Leimhölzer) aber auch öffentliche Gebäude wie Schulen, Alter- und Pflegeheime und und und anbieten. Selbstverständlich wird man niemals eine 100%ige Ausnutzung von erzeugter Energie erreichen können aber wenn so eine. Auch würde durch den Einsatz von PV-Modulen die Erzeugung von Strom in den Sommermonaten den teilweisen Einsatz des BHKW’s unnötig machen und damit die dadurch erzeugte Überflusswärme reduzieren. Oder man schafft in den Wintermonaten eine zusätzliche Wärmebereitstellung durch zum Beispiel oberflächennahe Geothermie.
Wenn so eine Anlage sauber gerechnet und geplant wird könnte sie als Genossenschaftsanlage durch die angeschlossenen Bauherren oder durch die zuständige Gemeinde / Kommune / Landkreis betrieben werden.
Zusammenfassung
Wir würden mit diesem Konzept gleich mehrere Forderungen erfüllen.
Die Energiewende durch den Einsatz einer Kombination aus BHKW, PV-Anlagen und evtl. Geothermie
Die Dezentralisierung der Energieversorgung
Die Energieversorgung zurück in die Kommunen / Städte
Bürgerbeteiligung