Antrag:Bundesverband/Antragsportal/PP014

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Tango-dialog-warning.svg Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesverband eingereichter Antrag.

Antragsübersicht

Antragsnummer PP014
Einreichungsdatum
Antragsteller

Daniel Schwerd

Mitantragsteller
  • Wolf Weidner
  • Sasa Raber
  • Sabine Sartore
  • Britta Werner
Antragstyp Positionspapier
Antragsgruppe Allgemeine Werte und Menschenbild
Zusammenfassung des Antrags Feminismus ist weder ein Randthema, noch ist es das Überthema - es ordnet sich in den Kanon unserer Themen ein. Feminismus darf nicht zu neuer Diskriminierung führen. Geschlechtergerechte Sprache wird begrüßt, ist aber kein Dogma.
Schlagworte Feminismus, Gleichberechtigung, Geschlechtergerechtigkeit, Geschlechteridentität, Quoten
Datum der letzten Änderung 04.12.2014
Status des Antrags

Pictogram voting keep-light-green.svg Geprüft

Abstimmungsergebnis

Pictogram voting question.svg Noch nicht abgestimmt

Antragstitel

Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit

Antragstext

Der nachfolgende Text soll als Position der Piratenpartei beschlossen werden:

Wir stellen fest, dass Frauen noch immer benachteiligt sind und struktureller Gewalt unterliegen. Quoten können eine Maßnahme sein, diese Benachteiligung abzubauen. Die Diskussion über Quoten ist Teil des politischen Diskurses.

Geschlechtergerechtigkeit soll bei uns eine zentrale Rolle einnehmen, und ist keinesfalls ein Randthema. Ignoranz gegenüber diesem Thema verurteilen wir.

Feminismus als aktiven Kampf gegen die Benachteiligung von Frauen begrüßen wir. Er steht für uns in einer Reihe mit anderen Kämpfen gegen Diskriminierung, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Diese Anliegen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Feminismus darf nicht selbst zu Diskriminierung oder Beleidigung greifen.

Geschlechtergerechte Sprache begrüßen wir ebenso wie andere Formen der sprachlichen Rücksichtnahme. Unser Ziel ist dabei kein verpflichtender Regelkatalog zur Umstellung der Sprache, sondern die Schaffung eines Bewusstseins dafür, wie viele Muster in unserer Sprache strukturell diskriminierend oder sogar verletzend sind, sowie einen darauf aufbauenden respektvollen Umgang.

Unserer Überzeugung nach gibt es weit mehr als zwei Geschlechter. Die Zuordnung zu einem, mehreren oder keinen Geschlechtern obliegt alleine den Betroffenen. Ein Urteil steht anderen nicht zu.

Antragsbegründung

Im Moment drängt sich ein Eindruck einer Spannung zwischen der Position dar, die Feminismus ablehnt, Benachteiligung von Frauen nicht wahrnimmt und geschlechtergerechte Sprache komplett ablehnt, und der Position, die Feminismus einen übergroßen Stellenwert in der Partei einräumen will, Menschen diskreditiert, die nicht gendergerecht formulieren, und die Quoten unbedingt einführen will.

Beide Positionen sind falsch.

Selbstverständlich gibt es Benachteiligungen von Frauen. Selbstverständlich ist Geschlechtergerechtigkeit wichtig. Genauso wichtig wie der Kampf gegen andere Formen der Diskriminierung und Unterdrückung - man darf Opfer nicht gegeneinander ausspielen. Feminismus muss sich also in den Kanon der Werte einordnen wie alle anderen Themen auch. Jedoch auch nicht weniger, der Kampf für Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit ist ein Teil der Piratenpolitik.

Mit "struktureller Gewalt" meine ich gesellschaftliche, wirtschaftliche oder kulturelle Strukturen und Bedingungen die Menschengruppen benachteiligen, ohne dass das von einzelnen Personen ausgehen muss. (https://www.frauen-gegen-gewalt.de/was-ist-das.html und http://lsf.netzwerk-nrw.de/strukturelle-gewalt.html) Das soll keineswegs den zu recht kritisierten politischen Kampfbegriff meinen.

Die Diskussion über Quoten ist offen, ich will hier nichts festlegen. Es soll aber keine Diskussionsverbote geben.

Geschlechtergerechte Sprache ist wichtig. Ein Bewusstsein, dass auch Sprache verletzen und strukturell benachteiligen kann ist enorm wichtig, das wollen wir fördern. Es soll aber keine Sprachpolizei etabliert werden, wer nicht geschlechtergerecht formuliert, darf dafür nicht beleidigt oder gemaßregelt werden. Weg von der Pflicht, hin zu einem Bewusstsein dafür.

Zuletzt stelle ich fest, dass es es weit mehr als zwei Geschlechter gibt. Die Zuordnung zu einem, mehreren oder keinen Geschlechtern obliegt alleine den Betroffenen. Ein Urteil steht anderen nicht zu. Sprüche, die Menschen gegen deren Willen in Geschlechtern verorten lehnen wir ab.

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