HSG:Uni Bremen/Wahlprogramm

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Wahlprogramm 2013

Mehr Mitbestimmung

LIQUID UNIVERSITY

Bei einer so geringen Wahlbeteiligung, wie sie derzeit herrscht, ist der Studierendenrat bei Weitem nicht repräsentativ und die Entscheidungen, die in ihm gefällt werden, nicht zwingend von den Studierenden gewollt. Durch ein Demokratie-Tool, das nach dem Liquid-Democracy-Modell gestaltet ist, könnten sich alle Studierenden direkt an der Hochschulpolitik beteiligen. Dies dürfte nicht nur zu einer höheren Beteiligung, sondern auch zu einer höheren Akzeptanz der Entscheidungen führen.

Gerade durch das Bachelor-/Master-System haben die wenigsten Studierenden Zeit oder Interesse, sich in die Hochschulpolitik einzubringen. Durch das mögliche Delegieren der eigenen Stimme, das jederzeit auch wieder rückgängig gemacht werden kann, fällt das Gewicht dieser Studierenden nicht komplett weg, sondern bleibt erhalten.

EINFÜHRUNG EINES STUDIERENDENHAUSHALTES

Die Studierenden zahlen jedes Semester ihren Beitrag. Teile davon sind bereits fest veranschlagt (Studentenwerk; Semesterticket; Sekretariat für Studierende). Der andere Teil davon geht an den AStA, also in die studentische Selbstverwaltung. Hier haben Studierende ein Recht darauf, ihre Ideen zur Verwendung dieses Geldes einzubringen. Ein "Studierendenhaushalt", angelehnt an die s.g. "Bürgerhaushalte" , würde diese Möglichkeiten schaffen.

Außerdem können die Studierenden so neue Impulse setzen und neue Ideen sind wichtig für die Weiterentwicklung einer Gesellschaft.

Ein breiter Input ist wichtig, um herauszufinden, was die Studierenden für Wünsche und Schwerpunkte haben, wo also das Geld ausgegeben werden soll. Somit wäre der AStA-Haushalt viel näher an den Bedürfnissen der Studierenden als bisher.

Open University

LIVE-STREAM VON SR-SITZUNGEN

Den Studierenden muss die Möglichkeit gegeben werden, von zu Hause aus oder unterwegs den Sitzungen des Studierendenrates folgen zu können. Dafür fordern wir die Einrichtung eines Streams aller Sitzungen. Weiterhin wollen wir durch Twitter und ähnliche Medien den Informationsfluss nach außen verbessern.

TRANSPARENTE HOCHSCHULVERWALTUNG

Als Studierende werden wir oft vor vollendete Tatsachen gestellt und erfahren von Neuerungen erst, wenn sie bereits umgesetzt wurden. Wieso und von wem bestimmte Entscheidungen getroffen wurden, ist in den wenigsten Fällen bekannt. Daher muss es eine Veröffentlichung der Diskussionsprozesse bereits vor deren Abschluss geben.

ONLINE-SAMMLUNG ALLER FORMULARE UND SCHEINE

Dem Chaos beim Suchen von Formularen und Scheinen muss ein Ende gesetzt werden. Eine zentrale Sammelstelle ist die Lösung und soll das jetzige dezentrale System ablösen. In Form eines Dokumenten-Management-Systems soll dieses auch von den Studierenden selbst aktuell gehalten werden können.

Datenschutz statt Überwachen

Verständliches und Robustes Datenschutzkonzept

Die Kenntnis von Datenschutzrichtlinien und verantwortungsvollem Umgang mit persönlichen Daten von Studierenden und anderen Universitätsangehörigen fehlt an vielen Stellen. Die Hochschulpiraten Bremen fordern die Einrichtung von Angeboten und Bildungsmaßnahmen zum Umgang mit persönlichen Daten.

Wir setzen uns dafür ein, das Datenschutzkonzept auf alle Bereiche auszuweiten. Die Uni soll Daten über die Universitätsangehörigen erheben , die für ihre Arbeit relevant sind und diese bestmöglich schützen. Auch elektronische Karten, RFID-Chips zur Bücherausleihe und weitere Systeme, in denen persönliche Daten erhoben und verarbeitet werden, müssen in dieses Konzept aufgenommen werden.

Überwachung Stoppen

Die Video-Überwachung in der Uni ist intransparent und unverhältnismäßig. Die Uni muss ihre Blockadehaltung hinsichtlich der Offenlegung von Qualität und Quantität der Überwachung aufgeben. Wir werden Projekte fördern, die das Ausmaß der Überwachung aufdecken und Transparenz schaffen.

Faire Studienbedingungen

STAATLICHE STATT PRIVATE WOHNHEIME

Die Wohnsituation in Bremen ist höchst problematisch. Günstiger Wohnraum ist knapp und es wird immer schwieriger für Studierende, einen angemessenen Wohnort zu finden. Die überteuerten Wohnheime in Uninähe tragen zu dieser Situation erheblich bei und sollten deshalb ihre Zimmer zu günstigen Konditionen anbieten. Gleichzeitig hat die Landesregierung weiteren Wohnraum durch Erweiterung der bestehenden Wohnheime und Neubau von Wohnheimen zur Verfügung zu stellen.

MASTER-GARANTIE

Wir setzen uns dafür ein, dass Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Universität Bremen, unabhängig von der Note des Bachelor-Abschlusses, eine Garantie auf einen Masterstudienplatz haben, wenn sie ein weiterführendes Studium anstreben.

Freies Wissen, Freie Menschen

OPEN ACCESS AUSBAUEN

Forschung funktioniert am Besten, wenn die Forscher einen Zugang zu den Artikeln, wissenschaftlichen Arbeiten und Papers des Forschungsbereich haben. Leider erschweren heute rechtliche und finanzielle Barrieren den freien Zugriff auf diese Publikationen. Daher setzen wir uns dafür ein, dass wissenschaftliche Arbeiten per Open Access zur Verfügung gestellt werden, so dass diese Barrieren fallen.

MEHR OPEN SOURCE

Finanzielle Belastungen von Studierenden und Universitäten können wir angesichts der Freien und Open-Source-Alternativen nicht nachvollziehen. Die Universität soll offene Formate fördern und auch selbst einsetzen. Offene Formate wie LaTeX, PDF, und HTML5 sollten möglichst ausschließlich genutzt werden. Zudem sollten die Lizenzprogramme ausgebaut werden

MEHR E-LEARNING

Schon seit einigen Jahren bieten manche Professoren ihre Vorlesungen im Internet als „E-Lectures" an. So können Studenten bequem von überall die Vorlesungen anschauen und wiederholen. Die notwendige Technik ist in vielen Hörsälen bereits vorhanden, wird aber leider nicht oder nur selten genutzt. Das Angebot sollte allgemein ausgeweitet werden. Dies kann auch als Mittel gegen Raumnot genutzt werden.

AUSWEITUNG DES SEMESTERTICKETS UND EINFACHERE ÜBERNAHME VON FAHRTKOSTEN

Mobilität ist eines der wichtigsten Elemente für Studierende, um ihre Bildung zu verbessern. Deswegen ist eine Erweiterung des Semesterticket notwendig um diese Mobilität zu verbessern. Konferenzen, Conventions und andere Veranstaltungen zur Weiterbildung gehören zur akademischen Bildung und fördern den Austausch. Die Fahrtkosten für solche Veranstaltungen sollten verstärkt von der Universität übernommen werden, wenn sie außerhalb des Bereichs des Semestertickets liegen.

WIEDEREINFÜHRUNG DER MITTAGSPAUSE UND DISKRIMINIERUNGSFREIE ESSENSANGEBOTE

Viele Veranstaltungen finden zu den Mensaöffnungzeiten statt. Möchten Studierende ihr Essen nicht herunterschlingen oder die teuren/ungesunden Alternativen am Nachmittag nutzen, dann können sie nicht an der Universität essen. Deswegen setzten wir uns für die Wiedereinführung der Mittagspause von 12 bis 14 Uhr ein. Dies würde auch zu einer Umsatzsteigerung der Mensa führen, wodurch wiederum das Angebot verbessert werden könnte. Gleichzeitig sollte mindestens eine subventionierte Vegane Mahlzeit angeboten werden. Die derzeitige Essenspolitik der Hochschule grenzt Menschen aus. Dies kann nicht hingenommen werden. Diese Maßnahme müsste aber auch durch eine erfolgreiche Raumnotbekämpfung begleitet werden.

KOOPERATION UND VERNETZUNG

ZUSAMMENARBEIT DER HOCHSCHULPOLITISCHEN AKTEURE FÖRDERN

Die Studierendenschaft an der Universität ist weit gefächert und fragmentiert. Das Spektrum ist groß, deshalb gibt es viele Differenzen zwischen den hochschulpolitischen Akteuren. Wir denken aber, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt, durch die Zusammenarbeit möglich ist. Wir als Studierende können unsere Macht als Akteur nur nutzen wenn wir Kompromisse finden, die wir gemeinsam der Universitätsverwaltung gegenüber vertreten. Nur so lässt sich etwas verändern. Deshalb setzen wir auf gemeinsame Aktionen und regelmäßige Treffen.

VERNETZUNG DER ASTEN

Wir halten eine engere Zusammenarbeit unseres AStAs mit anderen ASten für sehr wichtig. Nur so können oftmals universitätsübergreifende Reformen in Gang gesetzt und mit Nachdruck umgesetzt werden. Zudem kann unter Umständen in Kooperation mit anderen Hochschulen (bspw. HFK, Hochschule Bremen, Hochschule Bremerhaven, etc.) durch die größere Anzahl der hinter den Verhandlungen stehenden Studierenden eine bessere Verhandlungsposition erzielt werden.

Eine deutschlandweite Vernetzung ist nicht nur wünschenswert sondern auch notwendig. Dabei gilt es hier, eine gemeinsame Vertretung zu schaffen, die eine starke Verhandlungsposition einnimmt und demokratischen Grundsätzen unterliegt.

VERANTWORTUNGSVOLLE FORSCHUNG

FORSCHUNGSFELDER FÜR EFFIZIENTER VERNETZTE BILDUNG AUSBAUEN

Wir sind für eine verstärkte Integration von digitalen Mitteln, um unser marodes Bildungssystem zu sanieren. Die momentanen Infrastrukturen und Standards sind vor allem eins: ineffizient, teuer und träge. Wir fordern deshalb, dass Forschungsmittel sinnvoll eingesetzt werden, um unser Bildungssystem an die Umstände und Erfordernisse der Informations- und Cluster-Gesellschaft anzupassen. Am besten bereits gestern.

BEIBEHALTUNG DER ZIVILKLAUSEL UND ABLEHNUNG VON RÜSTUNGSFORSCHUNG

Unsere Gesellschaft basiert auf Frieden und Demokratie. Forschung, die Waffenproduktion verbessert und unterstützt widerspricht diesen Grundsätzen und ist deswegen abzulehnen. Auch materielle und finanzielle Unterstützung der Forschung durch Rüstungsunternehmen und der Bundeswehr lehnen wir ab. An Studierende der Universität Bremen sollen keine Stipendien (mehr) durch Rüstungsunternehmen und Bundeswehr vergeben werden.

EXZELLENZ FÜR ALLE

Wir unterstützen den Antrag der Fraktionen Bündnis 90/DIE GRÜNEN und der SPD in der Bremer Bürgerschaft vom 02. April 2013.

Es herrscht der Irrglaube, dass durch die Exzellenzinitiative die gesamte Universität gefördert werde. Es werden aber nur Teile des Forschungsbereiches der Universität gefördert. Dies muss deutlich besser kommuniziert werden und deswegen ist die teure Werbekampagne der Universität nicht zu wiederholen beziehungsweise, soweit sie noch läuft, abzubrechen. Stattdessen muss eine bessere Aufklärung über die Exzellenzinitiative betrieben und so eine kritische Debatte auf möglichst breiter Basis ermöglicht werden.

Es ist wichtig, dass es nicht zu einem zu starken Gefälle im Hochschulbereich kommt. Wettbewerb im Forschungsbereich ist unserer Meinung nach nicht prinzipiell abzulehnen. Dabei darf es aber nicht dazu kommen, dass einige wenige Universitäten systematisch bevorteilt oder Forschungseinrichtungen für kurze Zeit eingerichtet und dann bei Ende der Förderungsdauer wieder geschlossen werden.

Diese Praxis nimmt nicht zuletzt den wissenschaftlichen Mitarbeitern Planungssicherheit bei ihrer Familienplanung und Existenzsicherung. Ein derartiges Förderungsprogramm muss daher langfristig angelegt sein. Eine Förderung von bestimmten Forschungsbereichen lehnen wir jedoch nicht grundsätzlich ab.

KUNST UND KULTUR

MEHR KULTURELLEN FREIRAUM SCHAFFEN

Die Uni Bremen muss mehr Bereiche schaffen, die von den Studierenden selbst gestaltet werden können.

(Moos-, Reverse-) Graffities wären ein erster Ansatzpunkt, um unsere Uni zu einem schöneren und bunteren Ort zu machen. Kunst im öffentlichen Raum sollte gefördert werden. Das kreative Potenzial ist an der Uni in vielerlei Hinsicht vorhanden.

Entwürfe und Konzepte sollen dabei demokratisch ausgewählt werden (z.B. durch Online-Umfragen, Liquid University)

Das Budget dafür soll der AStA stellen.