Benutzer:Till Neuhaus/Zwischenresümee SMV-Debatte
IST-Zustand "Parteitage"
- Der "Durchsatz" an Anträgen steht aus Sicht der SMV-Befürworter in keinem (gesunden) Verhältnis zu den Aufwendungen
- Aufwendungen für die Partei
- Hallenmiete
- Technik (Kauf/ Miete)
- Planung, Einladung (Arbeit Anthraxkommission), Orga, Auf- und Abbau
- Service (Catering, Gebärdendolmetscher, etc.)
- Aufwendungen für die Teilnemer
- Geld (Reisekosten, Übernachtungskosten, Verpflegungskosten, etc.)
- zeitlich konzentrierte Antragsvorbereitungen (Zeitraum zwischen Einladung und Veranstaltung)
- keine Delegationsmöglichkeit falls krank oder verhindert (inklusive dadurch theoretisch möglicherer "Verfärbungen" durch lokale Piraten an den jeweiligen Austragungsorten)
Verbesserung durch SMV
- niedrigere Beteiligungshürden
- Zeitsouverainität
- Konzentration auf persönliche Präferenzen bei der Themenwahl
- parallele statt serielle Bearbeitung von Anträgen
- DelegationsMÖGLICHKEIT
Nachteile von LQFB
- wird z.Zt. nur von einigen Aktiven genutzt
- Handhabung für nicht EDV-affine Menschen ohne Schulung schwierig
- keine geheimen Abstimmungen oder Wahlen möglich (auch nicht gewollt)
- hierzu sei angemerkt, dass die Geschäftsordnung (GO) der SMV ein Verfahren reglen kann, dass Anträge auf einen regulären Parteitag verwiesen werden können - um dort dann ggf. geheim abgestimmt werden zu können. Personenwahlen finden in der SMV grundsätzlich nicht statt.
Alternativen
- dezentrale Parteitage
- "Flaschenhals"-Problem (Zeit pro Antrag) bleibt
- Aufwendungen für Mitglieder verringern sich, Aufwendungen für Partei erhöhen sich (mehrere Säle + Technik)
- Rednerlisten müssen über mehrere Orte koordiniert werden
- Bei Streamabbruch an einem Ort ist Feierabend an allen Orten (will ich hoffen^^)
- Vorstandsbeschlüsse
- z.B. durch erweiterte Rechte für Stellungnahmen und Positionspapiere
- Ur-Abstimmungen
- redaktionell (von wem?) vor-formuliert
- keine Anregungen möglich
- keine Gegenvorschläge möglich
- andere Online-Systeme (z.B. PirateFeedback, Adhocracy, LiqDem, WikiArguments, etc.)
- haben alle ihre Pro- und Contras - LQFB ist den meisten Piraten bekannt.
FAQ & Kritik
- Wer ist stimmberechtigt bei der SMV?
- Die Stimmberechtigung in der SMV richtet sich nach § 4 Absatz 4 Satz 1 der Bundessatzung
- Erfolgt die Teilnahme an LQFB per Klarname oder per Peudonym?
- Das regelt die Geschäftsordnung der SMV. Bei Pseudonymen muss eine Auflösung der Klarnamen bei Anfechtung (z.B. per Schiedsgericht) möglich sein. Präferenz der Antragssteller: Klarnamen - bei deutlicher Kompromissbereitschaft! =)
- Die Akkreditierung bei LQFB muss besser werden!
- ja, das stimmt. Es wird an Automatisierungen gearbeitet.
- Warum wird nicht auf Delegationen verzichtet?
- Es gibt unter den SMV-Befürwortern viele aktive(!) Piraten, die delegieren wollen. Und es gibt auf der anderen Seite Piraten die das nicht wollen. Eine SMV in Form von LQFB bietet beiden Gruppen die Möglichkeit ihre Wünsche wahrzunehmen, denn dort sind Delegationen freiwillig. So muss keine der Gruppen den jeweils anderen ihre Willen aufdrücken.
- Wie verhindert man "Superdelegierte"?
- Durch aktive Beteiligung. "Superdelegierte" fallen nicht vom Himmel, sondern bekommen ihre Delegationen von Menschen, welche ihnen bewusst die Delegation (inklusive der eigenen) übertragen. Grundsätzlich gilt: Niemand muss delegieren, jeder kann sich frei entscheiden. Delegationen sind immer freiwillig, änderbar, aussetzbar, zurückziehbar. Immer. Je mehr Piraten sich selbst aktiv an der SMV beteiligen, desto weniger Delegationen und Superdelegierte wird es geben.
- LQFB gefällt mir nicht, ist in der Bedienung zu umständlich, zu unübersichtlich und nicht intuitiv.
- Geschmacksfragen sind subjektiv - und die o.g. Aussage trifft ebenso vermutlich auch auf andere Software zu, mit welchen viele von uns täglich arbeiten (Betriebssysteme, Office-Pakete, Software aller Art). Aus Sicht der SMV-Befürworter steht die Funktion im Vordergrund: LQFB ist schlicht ein Werkzeug(!) um ein Produkt (politische Meinungsbildung) zu formen. LQFB ist nichts, was man sich in den Vorgarten stellt! =) Aber natürlich gilt: Die Software muss weiterentwickelt werden und sie wird weiterentwickelt (siehe LQFB 1.0 zu LQFB 2.0).
- In einem Willensbildungsprozess, der sich logisch in Informieren, Diskutieren und Beschließen gliedert, ist ein Beschlusssystem nur die Spitze des Eisbergs.
- Das stimmt. Seit Gründung der Partei findet (gefühlt) >90% des Informierens und des Diskutierens online statt (Recherche, Wikis, Pads, Mumble, Mailinglisten, Foren, etc.). Nur die Beschlussfassung - die "Spitze des Eisbergs" - findet seit Gründung *nicht* online statt. Und genau darin sehen die SMV-Befürworter den Flaschenhals und eine Inkonsequenz bezüglich der Nutzung des Internets zur politischen Arbeit in der Piratenpartei.
- Die Beteiligung ist zu gering; die Ergebnisse sind nicht repräsentativ
- Größtmögliche Beteiligung ist erklärtes Ziel der SMV Befürworter. Gründe für die geringe Beteiligung werden viele genannt - die meisten sollten in dieser FAQ zu finden sein. Grundsätzlich gilt: Jedes stimmberechtigte und akkreditierte Mitglied *kann* an der SMV teilnehmen. Häufig ist festzustellen, dass bei populären "Reiz-Themen" die Beteiligung sprunghaft nach oben schnellt - wohingegen bei "Expertenthemen" die Beteiligung abnimmt.
- Man kann die Antragsflut in LQFB überhaupt nicht bewältigen!
- Die Aussage steht zwar konkurrierend zu o.g. Punkt, allerdings ist dies im Vorfeld von Parteitagen tatsächlich ein auftretendes Phänomen. Der Vorteil von LQFB liegt darin, dass man sich auf seine persönlich präferierten Themengebiete konzentrieren kann und die anderen Themengebiete ignoriert oder delegiert. So lässt sich gemäß der eigenen Filtersouveränität auch der Antragsstau handhaben (zumal bei einer *ständigen* Mitgliederversammlung die Anträge an 365 Tagen im Jahr bearbeitet werden können, so dass in der Theorie keine "Flaschenhälse" mehr entstehen).
- Manche Anträge sind grottenschlecht / inhaltlich falsch und landen trotzdem in der Abstimmung!
- Auch das kann - UND SOLL - durch aktive Nutzung von LQFB behoben werden. Je mehr Teilnehmer sich mit den Anträgen auseinander setzen, desto mehr "Fehler" fallen auf und desto besser werden die Anträge. Und im worst-case-Fall bleibt auch nach beschlossenen Initiativen noch die Möglichkeit, erneut über ein Thema abzustimmen (z.B. auf Grund neu gewonnener Erkenntnisse).
- Als beschlussfähiges Organ müssten die Mitglieder der SMV gewählt werden.
- Das ist aus Sicht der SMV-Befürworter falsch: Eine beschlussfähige Mitgliederversammlung ist eine beschlussfähige Mitgliederversammlung. Online wie Offline. Offline "wählen" wir die Mitglieder auch nicht auf unseren Versammlungen.
- Was ist wenn ich meine Meinung zu einem Thema mal ändere? Bleiben dann meine "alten" Entscheidungen für immer im Netz dokumentiert?
- Nicht zwingend. Die GO der SMV kann Löschfristen regeln, sofern dies gewünscht ist (in Mecklenburg-Vorpommern ist das der Fall).