SH:Stammtisch Lübeck/RFID

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Was ist RFID?

  • RFID steht für Radio Frequency Identification.
  • Ein RFID-Tag besteht aus einem kleinen Mikrochip und einer Antenne.
  • RFID ermöglicht berührungsloses Auslesen eines spannungslosen Mikrochips ohne eigene Stromversorgung.
  • RFID Chips können bis zu 0,4mm² klein sein und sind mit dem bloßen Auge nicht immer auszumachen.
  • Auf dem Mikrochip können beliebige Daten gespeichert sein.
  • Je nach Größe variiert der Speicherplatz zwischen wenigen Zeichen und einigen Kilobyte.
  • Passive RFID-Chips bekommen ihre Stromversorgung über das Magnetfeld, das vom abfragenden Gerät aufgebaut wird.
  • Leistungsfähigere Chips mit eigener (aktiver) Stromversorgung sind größer und teurer, haben aber auch eine größere Reichweite.
  • Die Herstellungskosten von RFID-Chips sind sehr gering (0,5 cent pro Chip werden von den Herstellern bei Massenfertigung angepeilt – RFID soll EAN-Code ersetzen).

Wo findet man RFID im Alltag?

  • Im deutschen Reisepass werden Name, der Geburtstag, das Geschlecht, das Gesichtsbild des Inhabers und seit 2007 auch 2 Fingerabdrücke elektronisch gespeichert.
  • Guthabenkarten (Mensa Hoschschulen Lübeck, Stadionkarte Hannover)
  • Kunden- und Rabattkarten (Metro Kundenkarte)
  • Fahrkahrten (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, BahnCard 100)
  • Eintrittskarten (Fußball-WM-Karten 2006)
  • Zutritts- und Schlüsselsysteme (Transponder, berührungsloser Autoschlüssel)
  • Diebstahlsicherungsetiketten im Einzelhandel.
  • Großbritannien: Kfz-Kennzeichen
  • USA: Implatation von Chips mit „lebenswichtigen Informationen“ unter die Haut.

Vorteile von RFID

  • schnelles und einfaches Auslesen von benötigten Informationen, bspw. In der Logistik.
  • Komfortable Abrechnungs- und Zugangskontrollsysteme.
  • Witterungsfest und lange Haltbarkeit, da kein direkter Außenkontakt nötig.
  • Massenauslesen von vielen Chips auf einmal möglich (Zeitsparende Warenabrechnung).

Gefahren von RFID

  • Personenbezogene Daten auf RFID-Chips ermöglichen das Anlegen von Bewegungsprofilen.
  • RFID-Chips sind von außen nicht sichtbar, dem Inhaber ist oft nicht bewusst, dass seine Daten ausgelesen werden können.
  • Auch nach dem Einsatz des RFID-Chips bleibt dieser aktiv und kann ausgelesen werden.
  • Das Entfernen des Chips zerstört in vielen Fällen das Produkt, da RFID-Chips mitunter auch in Textilien eingearbeitet werden können.
  • Das Auslesen des Chips geschieht unbemerkt, es ist dem Besitzer nicht immer klar wer auf welche Daten Zugriff hat.
  • Mit der Einführung der massenhaften Verwendung von RFID-Chips als Warenkennzeichnung ist eine größere Umweltbelastung durch die Entsorgung zu erwarten, wenn nicht rechtzeitig geeignete Recyclingmaßnahmen für den RFID-Abfall entwickelt werden.
  • Durch das Auslesen der Daten lässt sich das Konsumverhalten der Karteninhaber ermitteln. Dadurch können u.a. Rückschlüsse auf Kaufkraft, Bonität und Lebensstil gezogen werden.

Was kann man tun?

  • Meiden und Boykottieren von Produkten und Dienstleistungen mit verpflichtender RFID-Technik. Nutzung von RFID-freien Alternativen
  • Nutzung von RFID blockierenden Aufbewahrungsmitteln wie bspw. Geldbörsen.
  • Aktive Mitarbeit in Organisationen und Parteien, die sich für die Aufklärung der Wirkweise und Gefahren von RFID starkmachen.

Wie stehen die Parteien zu RFID?

Piratenpartei Deutschland

  • Gegen RFID in Pässen und Ausweisen
  • Kritische Haltung zu anderen RFID-Einsatzmöglichkeiten aufgrund Datenschutzbedenken.

Weitere Informationen http://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2009/Wahlprogramm http://wiki.piratenpartei.de/Was_%C3%BCber_uns_gespeichert_wird#Funkchips_.28RFID.29 http://www.piratenpartei-bottrop.de/rfid-chips-in-bekleidung-318

Die Linke

  • Keine RFID-Chips im Endkundenbereich und in Ausweisdokumenten.
  • Selbstverpflichtung der Industrie funktioniert nicht, die Politik muss Regeln schaffen.

Weitere Informationen http://www.linksfraktion.de/rede.php?artikel=1397804159

Bündnis 90 / Die Grünen

  • Gespeicherte Daten in Ausweisdokumenten müssen für den Bürger einsehbar sein.
  • Datenschutzsiegel mit Kennzeichnungspflicht für RFID wird gefordert.
  • Aber: Münchener Grüne wollen City-Maut mit RFID.

Weitere Informationen http://www.gruene-bundestag.de/cms/archiv/dok/217/217499.datenschutz_bei_rfidchips.html http://www.heise.de/newsticker/meldung/Muenchner-Gruene-wollen-City-Maut-mit-RFID-Technologie-98989.html

SPD

  • RFID ist zukunftsträchtige Technologie
  • Transparenz und informationelle Selbstbestimmung des Bürgers muss gewahrt bleiben
  • Keine Aussage zum Thema RFID seit 2006 gefunden.

Weitere Informationen http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=108645&sektor=pm&detail=1&r=225057&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0

FDP

  • Stopp und Rücknahme des ePass.
  • Verantwortungsvoller Umgang mit RFID gefordert.

Weitere Informationen http://www.gulli.com/news/fdp-will-eperso-stoppen-2010-03-13 http://www.heise.de/newsticker/meldung/Grosse-Koalition-haelt-RFID-Regulierung-derzeit-fuer-unnoetig-112699.html

CDU

  • RFID ist Zukunftstechnologie, die nicht durch Überregulierung unpraktikabel gemacht werden darf.
  • Deutschland ist Marktführer im Milliardenmarkt RFID. Diese Position darf nicht leichtfertig aufgegeben werden.
  • Einsatz im Endkundenbereich nur mit regelmäßigen Datenschutzaudits.

Weitere Informationen http://www.heise.de/newsticker/meldung/CDU-CSU-will-RFID-den-Weg-ebnen-106279.html