Benutzer:Navigator/Kandidatur LPT-2010
Allgemeines zu meiner Kandidatur
Seit mittlerweile fast einem Jahr bin ich sehr aktiv bei den Piraten. Ich war schon bei der Gründung des Freiburger Stammtischs dabei und bin dort schon seit dem 2. Stammtisch regelmäßiger Protokollschreiber. Neben den Protokollen bin ich für den Blog piraten-freiburg.de, für unseren Stammtisch-Newsletter und Materialbestellungen zuständig.
Als Freiburger Pressesprecher habe ich schon einige Begegnungen mit der Presse (BZ, fudder, SWR, ...) gehabt. Berührungsängste mit der Presse habe ich nicht. Ich habe auch keinerlei Probleme, vor größeren Menschenmengen zu reden. In meinem jetzigen Job führe ich des öfteren Schulungen für größere Gruppen durch und in meiner Freizeit halte ich z.B. Vorträge für die GI (Gesellschaft für Informatik).
Vor den Piraten war ich politisch nicht wirklich aktiv. Ich habe die letzen Jahre immer brav die Grünen gewählt, weil mir die Umweltthemen sehr am Herzen liegen. Ich sah aber nie die Notwendigkeit, mich in der Partei zu betätigen, da ich eher der Ansicht war, dass man mit Geld etwas für den Umweltschutz tun kann. So habe ich selbst Anteile an Windrädern und Holzpelletwerken. Zwar sind die Investments wirtschaftlich nicht wirklich lohnenswert, aber ein gutes Gewissen machen sie.
Als ich mich an der Sammelklage gegen die Vorratsdatenspeicherung und später an der Petition gegen Internetsperren beteiligt habe und feststellen musste, dass unseren Politikern die Meinung der Bürger relativ egal ist, habe ich mir vorgenommen, hieran etwas zu ändern. Bürgerrechte kann man nicht kaufen - für sie muss man kämpfen. Die Piraten halte ich derzeit für die einzige Partei, die Bürgerrechte wirklich ernst nimmt. Deshalb seit einem Jahr mein Engagement sowohl in der internen Parteiarbeit, im Wahlkampf oder auf Demonstrationen.
Wie man in meinem Steckbrief lesen kann, bin ich verheiratet und habe zwei Kinder. Es wäre unehrlich zu behaupten, dass das zeitlich nie mit der Parteiarbeit kollidiert. Insbesondere gemerkt habe ich das beim Ostermumble als wir zusätzlich auf Familienbesuchsreise waren. Zum Glück war das Mumble aber rund um die Uhr und somit konnte ich mich dank UMTS von abends bis spät in die Nacht einbringen. In meiner Arbeit mit der Presse habe ich aber festgestellt, dass man als Familienvater als deutlich erwachsener wahrgenommen und ernst genommen wird. Ich bin generell rund um die Uhr erreichbar und lese Mails und Twitter mehrmals am Tag.
Wenn ich mich an einem Thema verbissen habe, kann ich recht ausdauernd sein. Dazu passt auch, dass ich schon erfolgreich an einigen Marathon-, Halbmarathon- und Bergläufen teilgenommen habe. Bei meinem Hobby der elektronischen Musik habe ich so lange nicht aufgegeben, bis ich einige Plattenverträge in der Tasche hatte.
Was ich als Mitglied des Vorstands ändern möchte
Zusätzlich zu den Pressemitteilungen, die wir als Freiburger Stammtisch verschicken, habe ich mich schon an vielen der Pressemitteilungen auf Landesebene beteiligt. Danach war ich dann jedesmal enttäuscht darüber, wie lange es dauerte, bis die Pressemitteilung freigegeben und verschickt wurde. Gerade bei der Pressearbeit ist aber zeitnahes Handeln oberstes Gebot. Eine Pressemitteilung ist entweder noch am selben oder spätestens am nächsten Tag zu veröffentlichen. Alles was später kommt, kann man sich im Grunde sparen. Im Landesvorstand möchte ich mich dafür einsetzen, diesen Prozess deutlich zu beschleunigen. Gerade in Bezug auf die kommende Landtagswahl ist Medienpräsenz überaus wichtig.
Als Partei plädieren wir für mehr Transparenz im Staatswesen. Innerhalb unserer eigenen Partei gilt das aber anscheinend nicht immer. Für den gemeinen Basispirat ist das OTRS-System nicht sonderlich mitteilsam und man fragt sich des öfteren, was wohl mit dem Ticket gerade los sein könnte. Fragt man zu häufig nach, läuft man Gefahr, den Vorstand zu nerven. Als Mitglied des Vorstands möchte ich dafür sorgen, dass die Basis mehr Feedback darüber bekommt, was gerade vom Vorstand bearbeitet wird. Außerdem müssen in einer viel größeren Regelmäßigkeit Vorstandssitzungen öffentlich gehalten werden, um besser agieren zu können. Information ist eine Bringschuld des Vorstands.
Materialbeschaffungen für den Wahlkampf sind äußerst wichtig. Als Vorstand kann man sich diesbezüglich gern von AGs helfen lassen, aber man sollte diese wichtigen Dinge nicht einfach komplett an AGs delegieren und alle Materialanfragen an diese verweisen. Als Mitglied des Vorstands möchte ich dafür sorgen, dass die richtigen Rahmenbedingungen für Materialbeschaffungen geschaffen werden. Vorhandene Budgets müssen transparent kommuniziert und Sammelbestellungen koordiniert werden. Jeder Bezirksverband oder Stammtisch muss genau wissen, womit er wann rechnen kann.
Fragebogen
Fragen zur Person
- Vorname und Name (Wiki Nick, IRC Nick)?
- André Martens (Wiki/IRC: Navigator, Twitter: Brainvibes)
- In welchem Jahr bist Du geboren?
- 1970
- In welcher Stadt, welchem Kreis wohnst Du?
- Denzligen, Kreis Emmendingen bei Freiburg
- Dein Familienstand?
- Verheiratet
- Hast Du Kinder?
- Ja, 2.
- Dein Beruf?
- Diplom-Informatiker. Seit 12 Jahren bei einem Halbleiterhersteller in Freiburg tätig.
- Seit wann bist Du Mitglied bei den Piraten?
- Juni 2009, Mitgliedsnummer 2408
- Welchem LV, BzV oder KV gehörst Du an?
- BaWü, Stammtisch Freiburg
- Kollidiert Dein Beruf mit dem angestrebten Amt oder hilft er?
- Mein Beruf kollidiert nicht mit meiner Parteiarbeit. Ganz im Gegenteil. Er verschafft mir z.B. Kontakte zur GI, bei der ich dann über piratige Themen Vorträge im Uni-Hörsaal halten kann. Meine Familie kollidiert zeitlich schon eher (siehe oben).
- Betreibst Du eine eigene Webseite oder ein Blog?
- Ich betreibe einen Blog. Webserver betreibe ich rein technisch schon genügend in meinem Job und inhaltlich reicht mir das Austoben auf Twitter und dem Freiburger Piraten-Blog.
- Falls ja, unter welcher Adresse?
Fragen zur politischen Ausrichtung
- Wie ist Deine generelle politische Ausrichtung?
- Bürgerrechte wie die freie Meinungsäußerung, Demonstrationsfreiheit und Zensurfreiheit sind mir sehr wichtig. Darüber bin ich in erster Linie zu den Piraten gekommen.
- Bürgerbeteiligung muss von der gegenwärtigen Politik viel ernster genommen werden. Im Idealfall ist ein Abgeordneter eine Marionette seiner Wählerschaft (natürlich nur so weit, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren kann).
- Die Wahrung der Umwelt liegt mir sehr am Herzen, weshalb ich mich auch finanziell in dem Bereich engagiere.
- Soziale Gerechtigkeit ist ein Muss. Es ist unmöglich, wie einige Parteien auf Hartz IV-Empfängern herumhacken, nur weil diese sich nicht wehren können. Auch in meiner Firma habe ich schon einige Entlassungswellen überlebt und gesehen, wie gute Leute ihren Job verloren und z.B. aufgrund des Alters enorme Schwierigkeiten hatten, etwas Neues zu finden - trotz hervorragender Qualifikation. Was nützt mir all mein Geld, wenn ich dann einen Stacheldrahtzaun um mein Grundstück bauen muss, weil viele nicht genug zum Leben haben?
- Auf meiner Wiki-Seite habe ich einen politischen Kompass.
- Deine Haltung zum Bedingungslosen Grundeinkommen?
- Ich habe mich schon sehr umfangreich über das Thema informiert und halte es für sehr sinnvoll. Derzeit ist aber sicherlich nicht durchsetzbar, da dafür die Hälfte aller Gesetze geändert werden müsste. Es ist aber ein Ziel, an dem man arbeiten sollte.
- Deine Haltung zu Liquid Democracy?
- Ich finde solche Tools extrem sinnvoll. Wir in Freiburg experimentieren gerade mit Adhocracy. Man muss aber auch sagen, dass die Tools derzeit noch etwas unübersichtlich sind und damit die Hürde für eine Basisbeteiligung rein technisch sehr hoch liegt. Diese Systeme müssen noch viel einfacher in der Bedienung werden, damit wir möglichst große Teile der Piraten und später der Bürger ansprechen können.
- Sollten Arbeitsgemeinschaften in der Satzung erwähnt werden?
- Nein. Ich denke, dass es nicht sinnvoll ist, bestimmte Piraten mit einer besonderen Kompetenz der inhaltlichen Arbeit zu bestimmen.
- Sollte die Partei sich an Kundgebungen gegen Neonazis beteiligen?
- Ja, unbedingt. Wir sollten aber dafür sorgen, dass wir als Partei der Bürgerrechte wahrgenommen werden und uns von radikalen Gruppierungen auf der linken Seite des politischen Spektrums fernhalten. Der schwarze Block passt nicht zu uns.
- Was ist Dein Ziel für die Piratenpartei bis 2013?
- Der Landtag. Danach entern wir den Bundestag. Das habe ich zwar bei der letzten Bundestagswahl schon gesagt, aber ich habe stark die Vermutung, dass wir damals mehr als 5 Prozent bekommen hätten, wenn es keine 5-Prozent-Hürde gegeben hätte - wegen der taktischen Wähler.
- Soll sich die Piratenpartei auf ihr Kernprogramm beschränken oder das Programm erweitern?
- Bei den zahlreichen Infoständen habe ich damals immer wieder den Vorwurf gehört, dass man in anderen Bereichen nicht weiß, was die Piraten wollen. Nach dem LPT sollte das der Vergangenheit angehören. Deshalb: Ja, ich bin für eine behutsame Erweiterung des Programms in den Bereichen, in denen wir Kompetenzen haben - und das sind mittlerweile so einige.
- Bist oder warst Du in einer Bürgerinitiative oder anderen Organisation tätig?
- Nein.
- Warst Du früher in einer anderen Partei Mitglied oder Aktive?
- Nein. Ich bin Pirat - durch und durch. ;)
Fragen zum Amt
- Hast Du dieses Amt bereits einmal innegehabt?
- Nein. Ich denke aber, dass ich sehr dafür geeignet bin. Als Pressesprecher der Freiburger Piraten habe ich diesbezüglich schon einiges an Erfahrung sammeln können.
- Was hast Du für Ziele für die zur Wahl stehende Amtsperiode?
- Siehe oben.
Tätigkeit in der Partei
- Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du für die Piraten?
- Das ist ganz unterschiedlich. Grundlast werden wohl so um die 20 Stunden sein. Wenn es darauf ankommt, wird das aber deutlich mehr. Im Wahlkampf zur Bundestagswahl haben wir Infostände von 10 Uhr morgens bis um 1 Uhr nachts gemacht - durchgängig. Spät abends kamen noch viele von unserer Zielgruppe vorbei, weshalb sich das sehr gelohnt hat. Das gute Ergebnis in Freiburg zeigt, dass das was gebracht hat.
- Wieviel Zeit kannst Du nach der Wahl aufwenden?
- Wie bisher auch - soviel geht.
Motivation der Kandidatur
- Warum kandidierst Du für dieses Amt?
- Ich möchte einiges ändern und die Partei voranbringen. Wie genau: siehe oben.
- Was qualifiziert Dich für die Aufgabe?
- Das habe ich oben wohl schon ausführlich genug dargelegt.
- Für wie teamfähig hältst Du Dich?
- Ich kann durchaus dickköpfig sein, wenn ich von meiner Meinung überzeugt bin. Ansonsten bin ich aber wohl teamfähig genug, dass mich die Freiburger Piraten als Stammtischkoordinator und Pressesprecher anerkennen. In meiner Firma bin ich kürzlich in den Betriebsrat gewählt worden.
Piraten fragen den Kandidaten
Fragebogen von Jonas Müller
- Wie sollte man private Meinungsäußerungen von seinem Amt abgrenzen?
- Das hängt ganz vom Amt ab. Bei einem Generalsekretär geht das sicherlich einfacher als beim politischen Geschäftsführer. Gerade bei letzterem sehe ich da fast keine Möglichkeit. Wenn man das tut, sollte man dringend ganz deutlich für alle kennzeichnen, dass das keine Parteimeinung ist. Wer aber mit Herzblut dabei ist, hat das Problem aber wahrscheinlich sowieso nicht, da er die meisten Standpunkte mit der Partei teilen sollte - sonst wäre er fehl am Platz.
- Welches Medium würdet ihr für virtuelle Vorstandssitzungen bevorzugen, wie wollt ihr dabei die Basis einbinden?
- Öffentliche Mumble-Sitzung mit Pads für die Protokollführung.
- Sollte der Landesverband Stellungnahmen zu Themen abgeben, die noch nicht von
Grundsatz- oder Wahlprogramm abgedeckt sind?
- Ungern, aber vielleicht manchmal nicht zu vermeiden. Dazu sollte aber zumindest versucht werden, ein Meinungsbild einzuholen. Ganz schwierig wird das natürlich bei kurzfristigen Aktionen. Da muss man dem Vorstandsmitglied dann schon ein wenig Vertrauen schenken.
- Falls ja, wie kann er sich in diesem Fall eine Meinung bilden?
- Am einfachsten ist sicherlich die Frage über die ML und ein Kurzschließen mit den anderen Vorstandsmitgliedern, die hoffentlich alle gut erreichbar sind. Schöner wäre ein etablierter Prozess mit Adhocracy, Liquid Feedback, Limewire, o.ä.
- Wie weit sollte das Programm der Piratenpartei erweitert werden?
- Überall dort, wo wir Kompetenzen haben und das sind mittlerweile schon sehr viele Bereiche. Ein wirkliches Problemfeld sehe ich noch bei der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die Bereiche sind nicht umsonst von den bisherigen Klausuren weitgehend ausgeklammert worden, weil sie bei unserer Parteizusammensetzung wahre Minenfelder sind.
- Habt ihr schon Ideen zur Organisation des nächsten Landesparteitages?
- Das ist eine lustige Frage, wenn man gerade voll für den jetzigen Event eingeplant ist. Es sei mir gestattet, mir darüber eine Meinung zu bilden, wenn der jetzige Stress rum ist.
- In welchem Umfang sollte der Vorstand Arbeit delegieren?
- Bei organisatorischen Themen bin ich mir nicht sicher, ob das Delegieren immer so sinnvoll ist. Es muss dann schon klar kommuniziert werden, wann was wie gemacht sein muss. Bei Pressearbeit stelle ich mir das leichter vor - indem nämlich zur direkten Mitarbeit bei der Erstellung von Pressemitteilungen in Pads über die ML aufgerufen wird. Da darf dann jeder mitmischen und ist eingebunden.
- Gibt es Punkte im Grundsatzprogramm/Bundestagswahlprogramm 2009/unseren
Programmentwürfen, mit denen ihr nicht einverstanden seit?
- Nicht wirklich. Ein wenig Bauchweh habe ich bei dem Gedanken, das Wahlalter heruntersetzen zu wollen, weil das nach Klientelpolitik aussieht und weil ich mir nicht sicher bin, inwieweit die Altersgruppe noch von Älteren beeinflusst ist. Aus meiner eigenen Perspektive gesehen war es wahrscheinlich gut, dass ich erst mit 18 wählen durfte. Falls aber eine Mehrheit für den Antrag ist, werde ich den auch so unterstützen. Ein wirkliches Problem habe ich nicht damit - nur kleine Bedenken. Das habe ich auf der Klausur in Durmersheim auch so diskutiert.
- Ein paar kontroverse Themen, die nicht direkt unsere Kernthemen betreffen: Was haltet ihr von:
- Atomkraft
- Gar nichts. Ich habe deswegen auch mit einigen Piraten-Kollegen in Colmar gegen das AKW Fessenheim demonstriert. Bilder dazu gibt es bei uns im piraten-freiburg.de-Blog.
- Freisetzungsversuchen mit gentechnisch veränderten Organismen
- Ebenso. Firmen wie Monsanto sind mir ein Dorn im Auge. Man spielt da mit einer extrem schwer zu kontrollierenden Technologie, die sich durchaus auch mal selbständig machen kann. Oftmals geht es hier um reine Profitmaximierungsinteressen. Die Interessen des Verbrauchers sind hier den meisten Konzernen meiner Ansicht nach egal.
- Schulpflicht
- Finde ich gut. Ansonsten hätten wir sicherlich Familien, die das ihren Kindern vorenthalten würden.
- PKW-Maut
- Lehne ich ab. Einfacher ist es, den Spritpreis hochzusetzen, wenn man steuernd eingreifen will. Man muss vor allem bedenken, dass z.B. bei einer Autobahnmaut der Verkehr auf Landstraßen verlagert wird und es zu mehr Unfällen und damit Todesopfern kommen wird. In anderen Ländern kann man solche Tendenzen beobachten.
- Wehrpflicht.
- Ist mittlerweile nicht mehr sinnvoll - vor allem, wenn man wie Deutschland anscheinend auf internationalem Parkett wieder militärisch mitmischen will. Ich selbst war Z2 und u.a. im Persischen Golf zum Minenräumen. Der Einsatz war zwar sinnvoll, da rein humanitär, aber ich glaube nicht, dass ich zur Marine gegangen wäre, wenn ich das schon im Voraus gewusst hätte, dass ich beim ersten ernsthaften Einsatz nach dem 2. Weltkrieg selbst dabei sein darf/muss.
- Atomkraft
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