PiratenNews/un/eu/de/nds/2010/01/Interview/Segment02

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Version vom 23. Februar 2010, 22:15 Uhr von imported>Matthias Kellner
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Brandenburger Tor und haben dort mitgefeiert und die Nacht auf der Mauer verbracht. Nicht zuletzt durch das diesjährige Jubiläum hat sich hier gezeigt wie wichtig dieses erlebte Ereignis für mein politisches Denken war und ist.

4) Welches war der bewegendste Moment im letzten Jahr und warum?

Das war durch den Tod meiner Großmutter ein leider nicht so schöner. Allerdings gab es im Zusammenhang mit den Piraten bewegende und vor allem schöne Momente. Ein Highlight war sicherlich die „Standing Ovation“ am Landesparteitag, oder aber auch der Wahlausschuss, der den Piraten Niedersachsen, als eine der wenigen Parteien, ohne Probleme die Wählbarkeit zugesprochen hat. Es gab ansonsten viele kleine Momente mit Höhen und Tiefen, wie das in einem Jahr halt so ist.

5) Gerade Dein ehemaliges Amt kostete viel Zeit und Kraft, woher hast Du diese genommen?

Keine Ahnung. Ich habe viel Zeit von anderen Aktivitäten und Privatleben einfach weggenommen und für Parteiarbeit verwendet. Aber das ist auch einer der Gründe, aus denen ich eben nicht mehr für ein Amt kandidiert habe, denn es blieb zum Schluss einfach zu viel auf der Strecke. Was die Kraft angeht, die fehlte jetzt zum Schluss einfach. Nach knapp zwei Jahren am Stück und hier insbesondere mit dem Jahr 2009 und den beiden Bundesweiten Wahlen, ist jetzt erst einmal die Luft raus.

Aufgetankt habe ich zwischendurch immer durch den Rückhalt von Freunden und meiner Familie, aber auch durch Piraten die immer mit unterstützt haben.

6) Was sind Deine Gedanken bzw. Empfehlungen für politische Ämter?

Radikal gesagt brauchen wir keine Ämter, sondern Ansprechpartner für Bereiche. Das wir bei den Piraten die Titel Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzende und Schatzmeister haben ist nur dem Parteiengesetz zu verdanken.

Viel wichtiger ist wer was macht, wenn ja warum er, wenn nicht warum nicht und wie ich den erreiche. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Piratenpartei eine Partei der Themen und nicht der Köpfe ist und bleiben muss.

7) Was hättest Du im Nachhinein betrachtet innerhalb des letzten Jahres in Deiner Tätigkeit anders gemacht?

(lacht) Nichts. Es gibt sicherlich Dinge die hätten besser gemacht werden können. Aber im Nachhinein und mit dem Wissen wie es war, gab es keinen besseren Weg.

8) Wo siehst Du die Piratenpartei in 4 Jahren stehen?

Ich habe keine Glaskugel und ich bin da sehr zwiegespalten. Wir können eine politische Zukunft haben, aber nur wenn wir dieses ewige klein klein sein lassen. Einmal grundlegend an einen Tisch setzen, hauen stechen diskutieren, und dann ist gut. Je länger wir uns mit Grabenkämpfen aufhalten und nicht alle ein Ziel verfolgen, so lange werden wir stehen bleiben und in viele Einzelteile zerfallen. Nicht von ein zwei Hanseln auf den Mailinglisten oder im Forum den scheinbaren Weg vorgeben lassen. Das sind anonyme Wichtigtuer die keinen Arsch in der Hose haben und nur zum scheinbaren profilieren Steine in den Weg legen.

Wenn wir es aber schaffen uns selber zu finden und wieder zusammenarbeiten, und davon gehe ich aus, dann steht uns Piraten nichts im Wege unsere Ideen aktiver einzubringen und entscheidend die politischen Strukturen mitzugestalten.

9) An welchen Dingen bzw. Themen, muss die Piratenpartei Deiner Meinung nach bis dahin konsequent arbeiten?

Erst einmal an uns selber. Bevor wir nicht mit uns selber im reinen sind und alle wissen was unsere bisherigen Themen bedeuten und wie weitreichend