C Flexibler Schulanfang

Titel: C Flexibler Schulanfang
SortKey: BCCK
Status: Abgelehnt
Ansprechpartner: SD
Sub-AG: Bildung
Ausarbeitung: erfolgt via Pad
Dieser Vorschlag ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei

Abgelehnt

Dieser Text wurde auf einem Landesparteitag abgelehnt (u.U. zugunsten einer alternativen Variante) und wird voraussichtlicht nicht wieder abgestimmt.

Textvorschlag

Flexibler Schulanfang

Durch die frühe Anfangszeit des Schulunterrichts wird der individuelle Tagesrhythmus von Schülern nicht berücksichtigt. Flexible Schulanfangszeiten ermöglichen den Schülern die Wahl, ob sie das dafür ausgewählte Unterrichtsfach lieber vormittags oder nachmittags belegen wollen. Diese Lösung wird allen Notwendigkeiten biologischer Regeneration gerecht und kann auf die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Familien eingehen.

Kommentar

Alternativantrag zu Unterrichtsbeginn ab neun Uhr

Idee soll in einen Vorschlag zum Kurssystem eingearbeitet werden. Alternative (generelles Verschieben) wurde abgelehnt

Kurzfassung

Durch die frühe Anfangszeit des Schulunterrichts werden Schüler, deren bilogischer Rythmus darauf angelegt ist später zu schlafen, benachteiligt. Bei (dadurch unvermeidbarem) Schlafmangel leidet die Konzentrationsfähigkeit und die schulischen Leistungen liegen signifikant niedriger.

Diese Problem soll durch flexible Schulanfangszeiten gelöst werden. Dabei bekommen die Schüler die Wahl, ob sie das dafür ausgewählte Unterrichtsfach lieber morgens oder lieber Nachmittags belegen wollen. Diese Lösung wird sowohl Früh- als auch Spätschläfern gerecht und kann auf die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Familien eingehen. Indem z.B. 2 Klassen ihre Schüler für das entsprechende Fach zusammenlegen und dann auf den Morgen bzw. Nachmittag verteilen, kann ein zusätzlicher Aufwand für die Schule vermieden werden.

Bearbeiter

SD

Vorschlag

Ein gesunder Schlaf ist eine wichtige Grundvorraussetzung für effektives Lernen an der Schule.[1][2] Dennoch leiden viele Schüler an Schlafmangel, der sie an der Entfaltung des vollen Leistungspotenzials hindert. Leider lässt sich die Schlafdauer nur begrenzt durch die Zeit des Schlafengehens steuern, da nicht jeder Mensch die gleichen biologischen Vorraussetzungen mitbringt.[3] Die Schlafforschung unterscheidet die Menschen in sogenannte "Eulen"- und "Lerchen"-Schlaftypen, die es in verschieden starker Ausprägung gibt.[4] Lerchen gehen dabei früher zu Bett und sind am nächsten Tag auch früher fit und dementsprechend Leistungsbereit. Eulen werden später müde und müssen für die gleiche Schlafdauer entsprechend später aufstehen.[5] Ein gezieltes Umtrainieren ist dabei nur in soweit möglich, wie es die Biologie zulässt. Wenn der Körper nicht mitmacht, führt früheres zu Bett gehen zu vielen wachen Stunden im Bett, aber nicht zu mehr Schlaf.[6] Während die Wirtschaft diesem Problem häufig mit flexiblen Arbeitszeiten begegnet, sind die Zeiten an Schulen in der Regel unflexibel. Dadurch haben "Eulen"-Schlaftypen einen permanenten Nachteil in Ihrer Schulzeit, der sich auf die schulischen Leistungen und damit auch auf das folgende Leben auswirkt.[7][8][9] Zusätzlich verschärft wird das Problem, wenn die Schüler zusätzlich zum frühen Schulbeginn, der in der Regel im Bereich von 7:20 Uhr - 8:00 Uhr liegt (eigene Schätzung), eine lange Anreisezeit haben, die bis zu einer Stunde oder in Extremfällen sogar mehr betragen kann.[10]

Entsprechend dieser Erkentnisse sollte der Schulbeginn daher flexibel gestaltet werden.

Dies wäre durch die Einführung zeitlich orientierter Wahlfächer möglich. Das selbe Unterrichtfach würde dabei sowohl früh morgens als auch Nachmittags angeboten. Durch die Zusammenlegung von 2 Schulklassen kann zusätzlicher Resourcenbedarf vermieden werden. Durch die Wahlmöglichkeit des Unterrichtbegins können sowohl die biologischen Gegebenheiten des Schülers, als auch - falls nötig - die Arbeitszeit der Eltern berücksichtigt werden, insofern diese nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Ist-Zustand

Viele Schüler müssen in Deutschland extrem früh aufstehen (im europäischen Vergleich), um rechtzeitig zur Schule zu kommen. Die Schulanfangszeiten werden von den Schulen selbst festgelegt und schwanken im Bereich zwischen 7:20 Uhr und 8:00 Uhr. Der Schulweg kann (besonders im ländlichen Raum) durchaus bis zu einer Stunde oder sogar darüber hinaus betragen. Zusammen mit dem Frühstück und sonstigen morgendlichen Aktiviätet sind einige Schüler damit gezwungen ab 6:00 Uhr (im Extremfall sogar früher) aufzustehen, was dem biologischen Rythmus vieler Jugendlicher krass zuwiderläuft.

Warum die Änderung notwendig ist

Aus den frühen Anfangszeiten der Schulen entsteht für Schüler des Schlaftyps "Eule" eine deutliches Schlafdefizit, das die betroffenen Schüler gegenüber Schülern des Schlaftyps "Lerche" diskriminiert und zu schlechteren schulischen Leistungen führt.

Soll-Zustand

Die unterschiedlichen Schlaftypen und daraus resultierenden Probleme im Bildungsbereich müssen von Gesellschaft und Politik anerkannt werden. Den Schülern soll eine Wahlmöglichkeit gegeben werden, mit der Sie entscheiden können, ob sie den Schultag lieber früher beginnen oder lieber später beenden möchten. Dadurch können alle Schüler unter gleichen körperlichen Bedingungen am Schulalltag teilnehmen und eine bessere Bildung erreicht werden. Wo nötig kann damit auch der beruflichen Situation der Eltern genüge getan werden.

Kosten

Da es sich nur um eine andere Aufteilung der Schüler auf die Unterrichtsstunden handelt, ist mit keinen zusätzlichen Kosten zu rechnen.

Alternativen

Als Alternative besteht die Möglichkeit den Schulanfang generell nach hinten zu verschieben, was bisher allerdings immer nach viel Kritik wieder fallengelassen wurde. Die Probleme sind dabei ähnlich wie bei der Ganztagsschule.

Quellen

Haltungen anderer Parteien

Günter Öttinger hat vor ca. 4 Jahren bereits einen Vorstoß unternommen, die Schulanfangszeit generell nach hinten zu verschieben, was nach viel Kritik wieder fallengelassen wurde. Hauptargument war damals vor allem, dass die Politik den Familien eher ein gemeinsames Frühstück ermöglichen wollte, indem die Schulzeiten den Arbeitszeiten angeglichen werden.[11] Hier wurde entgegnet, dass viele Eltern ihren Kindern trotzdem kein Vernünftiges Frühstück zur Verfügung stellen würden und dass viele Eltern durchaus so früh arbeiten würden, wie die Kinder zur Schule müssen. Außerdem wurde ein höhere Bedarf an Mittagsbewirtung an den Schulen und weniger Freizeit für die Schüler erwartet.[12] Aufgrund der Ähnlichkeit der Probleme wurde von einer Ganztagsschule durch die Hintertür gesprochen.[13]

Vor einem knappen Jahr wurde die selbe Forderung von der GEW in MV erhoben.[14]

An einer Berliner Schule gab es ungefähr zur gleichen Zeit eine Abstimmung unter den Schülern.[15]

Die Kultusministerien von Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Niedersachen haben eine solche Änderung Ende 2007 abgelehnt, weil die bisherigen Regelungen angeblich bewährt wären.[16]

Der Vorschlag der flexiblen Anfangszeit im Gegensatz zur generell späteren Anfangszeit könnte einige der Kritikpunkte abmildern. Die irrige Annahme man könne das Problem einfach durch früher zu Bett gehen lösen, muss allerdings durch mehr Information für die Bevölkerung entgegengetreten werden.

Behandlung in der Klausur

Abschnitt aus dem Klausur-Protokoll vom 13.02.2010 dazu:

# Flexibler Schulanfang
  * Scheint sehr kontroverses Thema zu sein. Viele Fragen ungeklärt.
  * Abstimmung: Anfangszeit fix verschieben?
    o mehrheitlich dagegen
    o recht uneinheitliche Meinungsbilder

Historie

Jedes Mal, wenn der Status geändert wird, hier bitte Eintragen.

Datum	Status	Begründung
13.01.2010	In Arbeit	Erster Entwurf veröffentlicht
13.01.2010	In Arbeit	um focus-Link erweitert Jasenka
22.02.2010	KlausurA	Klausur-Ergebnis hinzugefügt

BW:Arbeitsgruppen/Landespolitik/Bildung/Flexibler Schulanfang