HSG:Münster/StuPa-Wahl 2009

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Unser Ziel war es Anfang Dezember mit der Hochschulgruppe Münster ins 52. Studierendenparlament einzuziehen.

Themen

Bildung

Freier Zugang zu Bildung
Die Freiheit nach Bildung zu streben darf nicht dadurch behindert werden, dass die soziale Herkunft, die Zeit nebenher Jobben zu können oder die Bereitschaft sich zu verschulden darüber entscheiden. Die Möglichkeiten, sich frei um Wissen zu bemühen, dürfen weder vor Ort noch durch Ortsbindung eingeschränkt werden.

Der kostenlose Zugang zu Bildung ist ein Menschenrecht.
Dies bestätigte Deutschland mit der Unterzeichnung des internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in dem sich Deutschland zur Unentgeltlichkeit des Studiums verpflichtete.

Artikel 13
(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden auf Bildung an. Sie stimmen überein, daß die Bildung auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und des Bewußtseins ihrer Würde gerichtet sein und die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten stärken muß. Sie stimmen ferner überein, daß die Bildung es jedermann ermöglichen muß, eine nützliche Rolle in einer freien Gesellschaft zu spielen, daß sie Verständnis, Toleranz und Freundschaft unter allen Völkern und allen rassischen, ethnischen und religiösen Gruppen fördern sowie die Tätigkeit der Vereinten Nationen zur Erhaltung des Friedens unterstützen muß.
(2) Die Vertragsstaaten erkennen an, daß im Hinblick auf die volle Verwirklichung dieses Rechts
c) der Hochschulunterricht auf jede geeignete Weise, insbesondere durch allmähliche Einführung der Unentgeltlichkeit, jedermann gleichermaßen entsprechend seinen Fähigkeiten zugänglich gemacht werden muß;

Auszug aus: Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, zitiert nach Wikipedia]

Entgegen dieses Pakts wurden in Deutschland seit 2005, in NRW seit 2006 Studienbeiträge eingeführt.

Datei:HSG Muenster Stud dt Unis.jpg
Entwicklung Studierende an dt. Unis

Die Zahl der Studienanfänger sank mit der Einführung der Studienbeiträge um 6,5%, obwohl die Zahl der Zugangsberechtigten um 4,9 % angestiegen ist.1 Zwar stiegen die Zahlen in den folgenden Jahren, jedoch blieben die Länder mit Studiengebühren deutlich unter dem Bundesschnitt.

WIESBADEN – Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind im gerade begonnenen Wintersemester 2004/2005 an den Hochschulen in Deutschland 1,966 Millionen Studierende eingeschrieben, fast 54 000 oder 3% Studierende weniger als im Vorjahr. Diese Entwicklung geht überwiegend auf einen starken Rückgang der Studierendenzahlen an den Universitäten in Nordrhein- Westfalen (– 66 000 oder – 16%) und Hessen (– 17 000 oder – 14%) zurück. Beide Bundesländer haben zum Sommersemester 2004 Studiengebühren zum Beispiel für Langzeitstudierende eingeführt.
[...]
Die Zahl der Studienanfänger betrug im Studienjahr 2004 (Sommersemester 2004 und Wintersemester 2004/2005) rund 356 000 oder 6% weniger als im Vorjahr.
[...]
Damit ist erstmals seit der Vereinigung Deutschlands ein Rückgang bei der Studienanfängerquote festzustellen.
Quelle:Pressemitteilung Nr.505 vom 29.11.2004, Stat. Bundesamt

Datei:HSG Muenster Dt. Stud Ausland.jpg
Entwicklung dt. Studis im Ausland

Zeitgleich musste ein deutlicher Anstieg deutscher Studierender im Ausland verzeichnet werden:

Waren es 2004 noch 66.085 Studierende, so stieg die Zahl mit Einführung der Studiengebühren auf 75.875.2 In den weiteren Jahren stieg damit der Anteil der dt. Studenten im Ausland an der Gesamtzahl der Studierenden von 3,87 % (2004) auf 5, 28 % (2007), Tendenz steigend. Insgesamt haben sich die Zahlen der Menschen, die lieber im Ausland studieren, in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt!

Diese Entwicklung ist nicht nur auf längere Sicht ein gewaltiges Problem für Deutschland. Daher fordert die Piraten - Hochschulgruppe Münster einen sofortigen Stopp sämtlicher Studienbeiträge.


NRW - Semester-Ticket

In den Kontext des freien Zugangs zu Bildung gehört auch das NRW - Semseter-Ticket.
Mobilität ist eins der größten Güter im Studium, lässt sich doch auch soziale Gerechtigkeit durch den Grad der Mobilität bemessen. Und „wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“, wie Matthias Claudius (1740-1815) schon richtig sagte. Noch besser für Studenten ist es sogar, wenn man eine Reise tut, um etwas erzählt zu bekommen. Zum Beispiel, um Gastvorträgen an anderen Unis beizuwohnen. Immer und überall in NRW die Möglichkeit zu haben, mobil zu sein, das sollte jeder zu schätzen wissen. Ein Besuch an einer anderen Uni zu einer Gastvorlesung, zum Nutzen der dortigen Bibliothek oder dem Gespräch mit Kommilitonen, Dozenten und Wissenschaftlern wird somit nicht mehr zur Kostensache, sondern zu einer Frage der Zeit, die jeder nach eigenem Ermessen einsetzen kann. Gleiches gilt für die Möglichkeit nun die Pflicht-Praktika während des Studiums in ganz NRW absolvieren zu können und so auch lästige und kostenintensive Wartezeiten zu vermeiden.
Auch der freizeitliche Aspekt kann und darf nicht außer Acht gelassen werden. In NRW gibt es viele schöne Flecken und bestimmt auch Freunde und Familie, die man besuchen kann. So kann man einfach seine Seele baumeln lassen und sich vom Unistress entspannen ohne direkt den Kostenfaktor einer jeden einzelnen Reise im Nacken zu haben. Das gelegentliche Aufladen der eigenen Batterien ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, um ein schnelles und effizientes Studium zu absolvieren. Hinzu kommt der pädagogische und intellektuelle Gewinn, den man aus dem Besuch von Ausstellungen und Museen auch für das Studium erzielen kann. Das Erweitern des Horizontes über den eigenen Fachbereich hinaus verbessert die eigene Herangehensweise an Problemstellungen und schafft weitere Lösungsansätze.
Daher fordern die PIRATEN den Beibehalt des NRW - Semestertickets.


Open Access

“OPEN ACCESS” - Was ist das?
“OPEN ACCESS”, engl. für “freier Zugriff”, bezeichnet die Idee, dass Forschungsergebnisse, welche mit öffentlichen Mitteln gewonnen oder gefördert wurden, auch allen kostenlos zur Verfügung stehen sollen.

Jeder, der schon einmal in seinem Studium auf Literatursuche gegangen ist, wird das Problem kennen: Die spannendsten Veröffentlichungen - die man für seine Hausarbeit oder seine Protokoll unbedingt lesen muss - sind nicht in der ULB aufzutreiben. Und das obwohl die Arbeiten ursprünglich an der Uni Münster geschrieben wurden.
Der Grund dafür liegt im aktuellen Verlagswesen. Weil Wissenschaftler ihre Veröffentlichungen, zusammen mit sämtlichen Verwertungsrechten, in die Hand von Verlegern geben, wird es selbst für die eigenen Studenten schwer, frei auf legalem Weg darauf zuzugreifen. Denn obwohl die Universitäts- & Landesbibliothek jedes Jahr gut 2.2 Millionen Euro für Zeitschriften-Abonnements ausgibt, reicht das bei weitem nicht, um sämtliche Publikationen zu kaufen. Und bei Preisen um die 50 $ pro einzelnem Paper - welches man dann als PDF runter laden darf - ist es für die meisten Studenten auch keine Alternative diesen Weg zu wählen.
Eine Alternative, die den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen ermöglichen will, ist Open Access. Auch an der Uni Münster gibt es bereits Bestrebungen dazu: Beispielsweise in Form des Online-Verzeichnisses MIAMI. Dieses ermöglicht es Uni-Mitarbeitern und Doktoranden ihre Arbeiten offen zugänglich und kostenlos zu publizieren. Diese Form der Verwertung ist nicht nur für Wissenschaftler bequem, sondern darüber hinaus von Vorteil für alle potentiellen Leser die nun - ganz ohne Abogebühren - Zugriff auf Inhalte haben.* Daher fordern die PIRATEN, dass die Uni die einzelnen Fachbereiche auffordert, ihre Artikel, Ergebnisse und Materialien eben nicht nur in teuren Journalen zu publizieren, sondern mindestens auch parallel dazu im Rahmen der eigenen Open Access - Möglichkeiten zeitnah zu veröffentlichen und keine Exklusivverträge mit Verlagen abzuschließen.
Darüber hinaus sollten sich die Lehrenden im Rahmen ihrer Möglichkeiten (zum Beispiel auf Kongressen, ihrer Mitgliedschaften in der DFG etc.) dafür einsetzen, die Open Access - Bewegung zu unterstützen und den gemeinnützigen Anstrengungen eigene Taten folgen lassen.


Transparenz

Warum mehr Transparenz?
Hast Du schon mal irgendeinen Beschluss des StuPa oder des AStA mitbekommen? Das geringe Wissen um diese Mitbestimmungsrechte zeigt sich in den Wahlbeteiligungen der letzten Jahre. StuPa und AStA sind in der Pflicht diese Mauer ihres eigenen Schweigens und ihrer Isolation zu durchbrechen. Die Vertretung der Studenten muss wieder auf einer breiten Basis stehen, um mehr bewegen zu können.

Politik soll transparent sein. Doch Transparenz, was ist das eigentlich?
Transparenz bedeutet, dass der Bürger (der als Souverän die Basis der Politik sein sollte) schnell und einfach nachvollziehen kann, was die Politik entschieden hat.
So einfach ist die Theorie. Doch leider sieht die Praxis sehr düster aus. Weißt du was der AStA ist? Was ist das StuPa? Und selbst wenn du das weißt: Was machen diese beiden Gremien? Was tun sie für dich? Die Protokolle der Sitzungen des Studierendenparlaments sind extrem lückenhaft. Ende November (Stand 23. November) fehlen immer noch die Protokolle aller Sitzungen dieses Studierenden-parlaments (das ist das StuPa) von September und Oktober (von den Sitzungen im November ganz zu schweigen). Die Protokolle der Ausschüsse sind noch lückenhafter (einige Ausschüsse fehlen sogar komplett). Auch was der AStA macht ist nur für Eingeweihte ersichtlich. Aus diesem Grund fordert die Piraten - Hochschulgruppe eine deutlich transparentere Hochschulpolitik. Öffentliche Protokolle der Sitzungen (auch des AStA-Plenums) sollten selbstverständlich sein. Weiterhin sollte der AStA einmal im Monat eine allgemeine Sprechstunde anbieten, in der Studierende mit den AStA-Referenten über ihre Probleme diskutieren können. Den Kontakt zwischen Hochschulpolitikern und den Studenten könnte man so schon deutlich erhöhen.

Weiterhin muss die Bekanntheit des AStAs erhöht werden. Dies würde durch mehrere schwarze Bretter, eine vernünftige (professionelle) Website und eine aktivere Außendarstellung erreicht werden.


Quellen

1 Weniger Studienanfänger an NRW-Hochschulen. Homepage Information und Technik Nordrhein-Westfalen. www.it.nrw.de (20. Nov. 2009)
2 Statistisches Bundesamt; Deutsche Studierende im Ausland. Statistischer Überblick 1997 - 2007

Kandidaten

Datei:HSG Muenster Kand09.jpg
Unsere Kandiaten 2009

Liste 8 – PIRATEN
Die Liste PIRATEN tritt in ihrem ersten Jahr mit der Listennummer 8 und 8 Kandidat/innen an.

  1. Manuel Doebel; Philosophie
  2. Johannes Rehborn; Jura, Piratenpartei
  3. Mirjam Horstmann; Geographie
  4. Thomas Kocar; Medizin
  5. Philipp Wilhelm; Chinastudien, Piratenpartei
  6. Peter Horstmann; Ur- und Frühgeschichte, Piratenpartei
  7. Bastian Greshake; Biologie, Piratenpartei
  8. Eduard Spitzer; Biologie

Manuel Doebel

Ich bin Manuel Doebel, bin 31 Jahre und studiere Philosophie und Geschichte im 2-Fach Bachelor.
Das ich ein so alter "Ersti" geworden bin, liegt daran, dass ich zwar nach meinem Abitur schon einmal kurz an der Uni Münster ein Studium der Philosophie angefangen hatte, dies aber schon bald wegen persönlicher Gründe aufgeben musste.
In den Jahren nach diesem Studienversuch habe ich zwar einiges erlebt und gemacht, aber mein Wunsch nach einem Studium der Philosophie ist dadurch nur noch größer geworden.

Wie jeder Pirat sehe ich Bildung als elementares Recht jedes Menschen an, also muss sie frei zugänglich sein. Aber darüber hinaus darf der Wunsch nach Bildung einen nicht in seiner Selbstbestimmung beschneiden, indem die einzige Möglichkeit Bildung zu erhalten das derzeitig erstickend enge Korsett der Module ist. Die flächendeckende Bevormundung der Studenten durch Anwesenheitskontrolle und das häufig einfach klausurorientierte Vermitteln von Inhalten in vielen Seminaren hat nichts mehr mit der Idee des sich selber um Wissen bemühenden Studenten zu tun.
So wie ich nicht für die Schule lernte, will ich nun nicht für eine obskure "Wirtschaftlichkeit" lernen und dafür "Vergleichbar" sein. Daher müssen die Mitbestimmungsrechte der Studenten gestärkt und auch wieder von mehr Studierenden wahrgenommen und unterstützt werden. Dafür will ich mich insbesondere einsetzen.

Johannes Rehborn

Ich bin Johannes Rehborn, 24 Jahre alt und studiere Jura im 7. Fachsemester.
Im März dieses Jahres bin ich von Saarbrücken nach Münster gezogen, um in Münster mein Staatsexamen zu machen.
Für Hochschulpolitik interessiere ich mich bereits seit einigen Jahren. Unter anderem war ich im Jahr 2008 Projektleiter im AstA der Universität des Saarlandes.

Zu den Piraten bin ich gekommen, nachdem ich mich ein wenig mit der Hochschulpolitik in Münster beschäftigt habe. Hierbei ist mir aufgefallen, dass es für mich keine vernünftige Alternative gibt. Vorher war ich kurz bei der Liberalen Studenteninitiative, die jedoch meiner Grundüberzeugung zu sehr widerspricht, als dass ich sie weiterhin unterstützen könnte.
Sollte ich ins Studierendenparlament einziehen würde ich mich insbesondere für mehr Transparenz in der Hochschulpolitik einsetzen. Niemand weiß wirklich, was der AstA ist, ebenso wie es kaum Möglichkeiten gibt Beschlüsse des Studierendenparlaments vernünftig nachzuvollziehen. Dieser Umstand muss geändert werden.
Ich bin grundsätzlich gegen Studiengebühren, in welcher Art auch immer. Dies schließt für mich auch Langzeitstudiengebühren ein, da es diverse Gründe gibt, die einen dazu zwingen das Studium zu verlängern ohne, dass ein Härtefall greifen würde. Kostenlose Bildung, vom Kindergarten bis zum Studium, ist für mich ein Menschenrecht, welches der Staat aktiv zu schützen hat.
Abschließend unterstütze ich auch das NRW-Semesterticket, das den Studenten in Münster eine ungeahnte Mobilität ermöglicht, die es vorher noch nicht einmal annähernd gab. Die 38€ Mehrbetrag führen dazu, dass Tausende von Pendlern deutlich weniger für ihre Fahrten bezahlen müssen, was meiner Ansicht nach das absolute Argument für dieses Ticket ist.

Mirjam Horstmann

Nach einer einjährigen Reise um die Welt beschloss ich, das zu studieren, was ich am besten kann: reisen? Geographie! Mittlerweile bin ich im dritten Semester in der lebenswertesten Stadt der Welt sesshaft geworden.

"Ein Geograph verläuft sich nicht, er erkundet." So erkundete ich eines Tages den Piratenstammtisch in Münster und begeisterte mich spontan für die Idee der Hochschulpiraten. Die Uni stellt eine ideale Plattform dar, an der sich die Ziele der Piraten auf kleiner Ebene erreichen lassen, Stichworte: Open Access, freie Bildung!
Der freie Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen ist ein wichtiger Schritt Richtung Zukunft. Öffentlich (und damit durch Steuergelder) finanzierte Forschung sollte auch öffentlich zugängig sein! Jeder Student kennt das Ärgernis, nicht an bestimmte Publikationen zu gelangen oder diese teuer erstehen zu müssen. Es ist an der Zeit, sich von veralteten Strukturen zu lösen und sich den Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft zu stellen.
Die Abschaffung der Studiengebühren ist ein weiterer wichtiger Punkt. Statistiken belegen die Wirkung solcher. Unabhängig von seiner sozialen Herkunft sollte jeder Bürger freien Zugang zu der wichtigen Ressource Bildung haben.

Thomas Kocar

Ich bin 22 Jahre alt, studiere Medizin im 6. Semester und arbeite an meiner Doktorarbeit im Bereich Neurologie. Zum Einstieg in die Politik bewegte mich das Auftreten der Piraten-Partei.

Schon seit Jahren bemängele ich eine immer seichter werdende Politik, in der Ideologien über Argumente und Willkür über Fakten regieren. Eine inhaltsorientierte Partei mit dem Leitbild des aufgeklärten, mündigen Bürgers ist für mich ein Funken der Hoffnung. Seitdem engagiere ich mich in der Hochschulpolitik.
Persönlich liegt mir v. a. die Abschaffung der Studiengebühren am Herzen, da ich darin eine Bildungshürde vor allem für sozial schwache Mitglieder der Gesellschaft und damit die Beseitigung der Chancengleichheit sehe. Das kann und darf so nicht toleriert werden, sondern muss mit allen parlamentarischen Mitteln angegangen werden. Generell befürworte ich eine ideologielose, inhalts- und faktenorientierte Politik. Aus diesem Grund setze ich mich u. a. dafür ein, dass in den Mensen laktose- und glutenfreies Essen angeboten wird. Während wir uns den Luxus gönnen Bio-Essen anzubieten, hat ein großer Teil der Studenten aufgrund eines gesundheitlichen Problems keine Möglichkeit in der Mensa günstig an sein Mittagessen zu kommen. Das muss geändert werden.
Wer mehr über mich erfahren möchte, ist eingeladen meinen Webblog besuchen: http://myguete.de

Philipp Wilhelm

Ich bin 24 Jahre alt und studiere Chinesisch im ersten Semester.

Mein Interesse an der Hochschulpolitik hatte schon auf meiner alten Uni in Frankfurt am Main Bestand, jedoch waren mir die Hochschulgruppen zu inhaltslos und deren Mitglieder nur auf Posten aus.

Als ich das erste Mal in Münster zum Piratenparteistammtisch ging, erfuhr ich, dass eine Hochschulgruppe gegründet werden sollte. Frei unter dem Motto „Angucken kostet ja nix“ wurde ich eines der Gründungsmitglieder und war von Anfang an begeistert über die basisdemokratische Ordnung und die vielen politischen Meinungen, die man in der Piraten-HSG unter einen Hut bekommen hat. Produktives Arbeiten wurde dadurch nicht negativ beeinflusst - im Gegenteil.
Besonders am Herzen liegt mir bei der Hochschulpolitik die langfristige Abschaffung der Studiengebühren sowie der Beibehalt des NRW-Semestertickets.





Peter Horstmann

Nach Abi und Bundeswehr stand erst einmal eine Ausbildung auf dem Plan. So wurde ich Energieelektroniker. Doch auf Dauer schien mir dies nicht der wahre Weg. Das logisch erscheinende Studium der Elektrotechnik in Paderborn brachte ebenfalls nicht die erhoffte Erfüllung. Diese kam erst mit dem Wechsel nach Münster zur Ur- und Frühgeschichte und Archäologie in greifbare Nähe. So strebe ich nun die Weihen eines Magisters an, um meinen langjährigen Traum des Archäologen Tatsache werden zu lassen.

Hochschulpolitik war immer mal wieder ein Thema, ich fand im Spektrum der lokalen Möglichkeiten aber nur wenig für mich Passendes. Arbeit und Auftreten der einzelnen Gruppen sowie von AStA und StuPa blieben meist schwammig und sonnten sich im vermeintlichen Nimbus eines elitären Debatierclubs. Erst mit dem Erstarken der Piraten schien mir eine Gruppe auf die Bühne zu kommen, die lieber handelte als sinnlose Grundsatzdiskussionen zu führen. Daher war ich schnell für eine Hochschulgruppe zu begeistern, um die Tatkräftigkeit und hemmungslose Basisdemokratie auch im Hochschulbereich zu kultivieren.
So sind mir persönlich auch die Transparenz in AStA und StuPa sowie die Möglichkeiten dieser Instrumente für Hochschule und Studierende ein Anliegen. Hier ist noch viel zu tun. Der Klüngel vergangener Jahre hat dazu geführt, dass kaum ein Student wirklich weiß, wozu er in diesen Organen Zugang hat und was er damit selber an der Uni bewegen kann. Die Wahlbeteiligungen sind dabei ein deutliches Argument für mehr Übersicht und Transparenz.
Wie dringend wir die Studierendenschaft mobilisieren müssen, zeigen die Auswüchse der Universität im Bildungsstreik und die seit Jahren mangelhafte Kooperationsbereitschaft auf politischer Seite.

Bastian Greshake

Ich bin 24 Jahre alt, gebürtiger Münsteraner und studiere zur Zeit Biowissenschaften im 7. Fachsemester. Nach dem Abi lagen bei mir neben dem Zivildienst an einer Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen & Sprache noch ein einjähriges Praktikum als Studienvorbereitung in einem Münsteraner Labor an.

Zu den Piraten kam ich neben dem großen Aspekt der Bürgerrechte auch durch die Forderungen nach einem zeitgemäßen Urheber- und Patentrecht. Als Wissenschaftler & Student hat man mit der mangelhaften Rechtslage zur Zeit massiv zu kämpfen. Das betrifft für mich nicht nur den großen Bereich Open Access sondern auch die generelle Ablehnung von Patenten auf Nukleotid-Sequenzen - was allgemein so blumig immer als “Patente auf Leben” umschrieben wird.
Dies sind für mich auch keine Punkte die man nur auf Länder-/Bundes- oder gar Europa-Ebene umsetzen kann. Sondern damit kann man bereits an der eigenen Uni anfangen. Falls ich ins das Studierendenparlament komme, möchte ich mich gerne für diese Themen einsetzen.


Eduard Spitzer

Ich bin 21 Jahre und Student der Biowissenschaften.

Die belebte Natur wirft viele komplexe Fragen und Problemstellungen auf, deren Lösung die interdisziplinäre Teilnahme vieler Fachrichtungen benötigt. Diese Arbeitsweise sucht man in der heutigen Politik vergeblich. Entscheidungen werden nicht transparent und sogar gegen den Rat anerkannter Experten getroffen. Oft wird dabei ein Großteil der gesetzlichen Ausarbeitung in die Hände von Gruppen gelegt, die selbst ein persönliches Interesse an der Ausgestaltung haben. Die Öffentlichkeit und andere Positionen bleiben dabei meist außen vor. Die so erarbeiteten Lösungen werden den komplexen Problemen, denen unsere Gesellschaft gegenübersteht und in Zukunft immer häufiger gegenüberstehen wird, nicht einmal im Ansatz gerecht. Dabei lässt sich in der letzten Zeit eine deutliche Tendenz zu einer restriktiven Gesetzgebung feststellen, die einer modernen Gesellschaft den Raum zur Weiterentwicklung nimmt. Die ergebnisorientierte und wissenschaftsfundierte Herangehensweise der Piraten brachte mich dazu, mich selbst ebenfalls einzubringen.
In der Hochschulpolitik möchte ich verstärkt den Schwerpunkt auf "Open Access" legen. Der freie Zugang zu wissenschaftlichen, von der Öffentlichkeit bezahlten Publikationen fördert nicht nur das Gesamtwissen der Gesellschaft, es verschafft dem Wissenschaftler selbst auch mehr Leser und damit ein breiteres Feedback. Denn Wissenschaft bedeutet nicht nur selbst zu lernen, sondern auch von und mit anderen zu lernen.

Interviews

  Radio Q: In 3 Wochen beginnen die Wahlen zum neuen Studierendenparlament an der Uni Münster, mit dabei sein wird eine komplett neue Liste: die Piraten-Hochschulgruppe. Die hat sich Anfang Oktober gegründet und wird direkt bei den StuPa-Wahlen antreten. Philipp Wilhelm ist einer der Sprecher der Piraten-Hochschulgruppe, an den großen Erfolg glaubt er bei der ersten Wahl noch nicht.
  Ph. Wilhelm: Wir sind bisher noch eine kleine Hochschulgruppe, was sich hoffentlich im Laufe der Zeit ändern wird. Ich denke, das erste Ziel, wo wir ganz realistisch sind, ist erst mal ins StuPa zu kommen. Und da dann auch mal ’nen bisschen unsere Meinung kund zu tun. Ich denk’, wir werden schon deutlich zu sehen sein werden in der Zukunft.
  Radio Q: Dabei sind die Ziele der Piraten-HSG durchaus ungewöhnlich und werden von den anderen Listen so noch nicht abgedeckt. Offene, öffentliche Forschung und ein transparenter AStA sind die Kernthemen der Piraten und eine neue Form der Hochschulpolitik.
  Ph. Wilhelm: Viele haben den Eindruck, auch bei uns in der Gruppe, dass die Hochschulpolitik mehr oder weniger eingeschlafen ist, dass sich viele überhaupt nicht mehr um irgendwas kümmern und wir dem entsprechend halt mal ’nen bisschen frischen Wind reinbringen. Weil wir sind nun mal seit längerer Zeit jetzt ’ne neue Gruppe, die auf den Plan tritt.
  Radio Q: Und diese neue Gruppe möchte sich keinem Lager zurechnen lassen. Links oder rechts – das spielt keine Rolle für die Piraten-HSG.
  Ph. Wilhelm: Wir reden mit jedem. Also, wir werden nicht sagen: So, dass sind die Blöden, mit denen werden wir nicht reden, weil, die haben eine ganz andere Programmatik wie wir. Wir haben gesagt, wir werden erstmal mit jedem reden und mit jedem gucken, wo wir in welche Richtung wir verhandeln können und mit wem wir was machen können.
  Radio Q: Gemeinsamkeiten gibt’s aber schon mal mit einigen anderen Listen. Nämlich die Verbindung zur Mutterpartei. Wie die JuSo-HSG mit der SPD verbunden ist oder der RCDS mit der CDU, so ist die Piraten-Liste eng mit der Piratenpartei verbunden. Das führt mitunter auch zu Problemen, erklärt Johannes Rehborn. Er ist ebenfalls Sprecher der Piraten-HSG.
  J. Rehborn: Wir sind sicherlich mit der Piratenpartei sehr freundschaftlich verbunden. Bei uns sind auch relativ viele Leute Piratenpartei-Mitglied. Wir haben momentan halt auch noch die gleiche Location zur gleichen Zeit. Dass … Wir gucken jetzt ob wir eventuell zumindest in der heißen Wahlkampfphase den Stammtisch irgendwie so legen, dass wir halt nicht die Piratenpartei bei ihrem eigenen Stammtisch stören, das ist leider letzte Woche z. B. vorgekommen. Aber grundsätzlich sind wir mit der Piratenpartei sehr freundschaftlich verbunden.
  Radio Q: Die Mitglieder der Piratenpartei haben dann auch gleich das Geld für die neue Hochschulgruppe geliefert.
  J. Rehborn: Wir haben jetzt eine in Anführungszeichen „Anschubfinanzierung“ durch eine Tischspende auf dem Piratenstammtisch bekommen, ansonsten finanzieren wir momentan eigentlich alles aus eigener Kasse. Also, die meisten Mitglieder von uns haben relativ viel Geld da rein gespendet. Also für eine Hochschulgruppe zumindest relativ viel Geld.
  Radio Q: Abmoderation mit Termin der Wahl


Flyer & Plakate

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Open Access-Plakat Kandidaten-Plakat Kernthemen-Plakat
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Open Access-Plakat Kernthemen-Plakat

Wahlergebnis

Endergebnis der StuPa Wahlen 2009
  Piraten HSG
403 Stimmen 4,6% 1 Sitz im StuPa
  LSI
773 Stimmen 8,8% 3 Sitze im StuPa
  Die Linke.SDS
537 Stimmen 6,1% 2 Sitze im StuPa
  JusoHSG
2847 Stimmen 32,6% 11 Sitze im StuPa
  RCDS
1183 Stimmen 13,5% 4 Sitze im StuPa
  Campus Grün
1481 Stimmen 16,9% 5 Sitze im StuPa
  uFaFo
578 Stimmen 6,6% 2 Sitze im StuPa
  DIL
297 Stimmen 3,4% 1 Sitz im StuPa
  US
497 Stimmen 5,7% 2 Sitze im StuPa
  Quelle: ZWA der WWU