Benutzer:Sandra Burger

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Ein beispielhaftes Schulprojekt: "Wir müssen über Armut sprechen!"

Was ist "Hartz IV"? - Was Schüler, Eltern und Lehrkräfte wissen sollten:

  • Lehrer-Online (Politik / SoWi): Armut in Deutschland
  • Unterrichtsmaterialien (Teil der Jugendrotkreuzkampagne "ARMUT: SCHAU NICHT WEG!"):
    1. (zum Download; zip) "Reiches Land - arme Kinder" • Kinder- und Jugendarmut in Deutschland (2004)
    2. (zum Download; zip) "Ohne Moos nix los" • Kinder- und Jugendarmut in Deutschland (2003)

    Infos von & über "Sandra Burger"

    Vgl. die Hinweise auf folgenden Webseiten:

    1. http://wiki.bildung-schadet-nicht.de/index.php/Benutzer:Sandra_Burger
    2. HBS (Bildungswiki "Klimawandel"): Benutzer "Sandra Burger"

    Liebe Grüße:. (san.draB@web.de) --Sandra Burger 22:59, 26. Aug. 2009 (CEST)

    "Quizfrage" zu "Hartz IV"

    [...] For every job, so many men
    So many men no-one needs [...]

    Don't give up 'cause you have friends. (Peter Gabriel & Kate Bush)
    TEXT: http://lyricskeeper.de/de/kate-bush/dont-give-up.html
    MUSIK: http://members.tripod.com/~Porcinet/dngiveup.mid
    Video: http://www.youtube.com/watch?v=uiCRZLr9oRw

    Prüfsteine für eine gute - zukunftsweisende! - Politik

    Fragenkatalog I (Gesellschaftswandel / Globalisierung)

    1. Wie charakterisieren Parteipolitiker und andere gesellschaftliche Gruppen unsere Zeit?
      ANTWORT: Unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch von der Industriegesellschaft zur postindustriellen Wissensökonomie (bzw. im Wandel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft / zur Informationsgesellschaft).
    2. Gab es in der Vergangenheit schon einmal einen Gesellschaftswandel? (Oder ist diese politische Situation völlig neu?)
      ANTWORT: Es gab den Gesellschaftsumbruch von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft (die erste »Industrielle Revolution«)
    3. Was wissen wir (was lernen alle Schüler) über die »Industrielle Revolution«?
      ANTWORT: Die (erste) »Industrielle Revolution« (PLAKATIV: der Gesellschaftswandel vom Ackerbau zum Autobau) führte zu (war begleitet von) sozialen Problemen (zu sozialen Verwerfungen wie Massenarbeitslosigkeit, Hungerlöhnen usw.). Diese sozialen Probleme werden zusammengefasst unter dem Begriff »Soziale Frage«.
    4. Wie wird das Kernproblem der sozialen Verwerfungen (der »Sozialen Frage«) beschrieben?
      ANTWORT: Otto von Bismarck bezeichnet als Kernproblem die Existenzunsicherheit der arbeitenden Bevölkerung. Vgl. Otto von Bismarcks Rede im Deutschen Reichstag am 20. März 1884; (auch abrufbar bei der Staatsbibliothek zu Berlin: online):

      [...] Der eigentliche Beschwerdepunkt des Arbeiters ist die Unsicherheit seiner Existenz. Er ist nicht sicher, daß er immer Arbeit haben wird, er ist nicht sicher, daß er immer gesund ist, und er sieht voraus, daß er einmal alt und arbeitsunfähig sein wird. [...]

    5. (Zurück zur GEGENWART:) Welche Aussage hinsichtlich der Situation der arbeitenden Bevölkerung trifft zu?
      1. [  ] Kaum ein Arbeitnehmer muss sich um seinen Arbeitsplatz Sorgen machen.
      2. [  ] Auch heute führt der Gesellschaftsumbruch (»Digitale Revolution« bzw. synonym "Globalisierung") zur MASSIVEN Existenzunsicherheit ALLER Arbeitnehmer. (Keiner weiß wirklich, ob er morgen seinen "Job" noch hat.)

    Fragenkatalog II (»Soziale Frage«)

    1. Wie reagierte "man" damals (zu Zeiten der ersten »Industriellen Revolution«) auf die Nöte der Arbeitnehmer?
      ANTWORT: Vgl. die Schülerhausarbeit von Carola Dietrich & Annika Burchard: Soziale Frage im 19. Jahrhundert
    2. Wie unterschieden sich die „Rezepte“ zur Lösung der sozialen Probleme?
      ANTWORT: Vgl. die Schülerhausarbeit von Carola Dietrich & Annika Burchard: Soziale Frage im 19. Jahrhundert (dort insbesondere KAPITEL 9: Vergleich der Postionen von Liberalen und/oder Sozialisten und Konservativen.)
    3. Welche "Parolen" (Phrasen und Begriffe) von damals werden auch heute in der aktuellen politischen Debatte verwendet?
      ANTWORT: Vgl hierzu: "Neue" soziale Marktwirtschaft - ein Blick zurück in die Zukunft

    Fragenkatalog III (»Soziale Frage« der »Digitalen Revolution« ["Globalisierung"])

    1. Auf welches Jahr datiert man den Beginn der »Digitalen Revolution« (synonym: »Dritte industrielle Revolution«)?
      ANTWORT: Auf das Jahr 1975. (Seit dieser Zeit steigt die Massenarbeitslosigkeit kontinuierlich an.) Vgl.:
      1. Werner Bührer: Wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik, in: Informationen zur politischen Bildung, Heft 270: Deutschland in den 70er/80er Jahren
      2. Bundeszentrale für politische Bildung: Arbeitslose und Arbeitslosenquote (1980 bis 2007)
    2. Mit welchen Maßnahmen wollten/wollen die Politiker die (seitdem) stetig steigende Massenarbeitslosigkeit eindämmen?
      ANTWORT: Seit Mitte der 1970er Jahre hoffen die Politiker darauf, dass eine "angebotsorientierte Wirtschaftspolitik" (gemäß der neoliberalen GIB Formel [G=Gewinn - führt zu I=Investitionen - führt zu B=Beschäftigung] zu mehr Arbeitsplätzen führen würde. - Parallel zur Entlastung der Unternehmer forderte man von den Arbeitnehmern "Lohnzurückhaltung". Ferner wurden (seither) die Arbeitnehmerrechte "zurückgefahren" sowie auf breiter Ebene die Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld etc. reduziert ("Sozialabbau"). Siehe hierzu (z. Bsp.):
      1. die Literaturnachweise in "Ein Überblick")
      2. Joachim Jahnke: Ein Nachruf auf 11 Jahre SPD in der Bundesregierung (lange "Liste der Volkslasten")
      3. NachDenkSeiten: Klassenunterschiede: Wie gerecht ist unser Steuersystem?
      4. Reinhard Jellen (Telepolis vom 22.09.2009): Aushungern und Fordern

        [...] Seit 2005 hat sich in Deutschland die Armut, die Kinderarmut und die Anzahl der Tafeln verdoppelt. Der Niedriglohnsektor hat sich innerhalb der letzten zwanzig Jahre gleichfalls dupliziert. Während Einkommen aus Gewinnen und Vermögen um 36 Prozent zugenommen haben, bleibt die Lohnquote mit 66,2 Prozent auf einem historischen Tiefstand: Neun Prozentpunkte unter dem Spitzenniveau von 1974. [...]

      5. Nobelpreisträger Joseph Stiglitz: Von Ungleichheit zu Überschuldung (NachDenkSeiten)

        [...] Stiglitz’ Argumentation beginnt mit der Einkommensverteilung: In den vergangenen 30 Jahren hat die Ungleichheit in den USA – aber nicht nur dort – zugenommen. „Im Ergebnis haben wir Geld von den Armen an die Reichen umverteilt, von Leuten, die das Geld ausgeben würden, an Leute, die es nicht nötig haben, das Geld auszugeben.“ Daraus resultierte eine zu schwache gesamtwirtschaftliche Nachfrage. [...]

      6. Georg Schramm (Neues aus der Anstalt): Aufschwung 2002 bis 2007 (Video; www.youtube.com)
      7. DIW Wochenbericht Nr. 4/2009 vom 21. Januar 2009: Abbildung 1: Individuelles Nettovermögen nach Dezilen in Deutschland 2002 und 2007, Seite 59 (Seite 6 von 15 der PDF-Datei)
      8. www.tagesschau.de (21.Januar 2009): Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter
    3. Wie hoch muss der Stundenlohn (brutto) mindestens sein, damit ein alleinstehender (!) Arbeitnehmer (ohne Unterhaltsverpflichtungen) bei vollschichtiger Arbeit (40-Stunden-Woche) ein existenzsicherndes (auf "Hartz-IV-Niveau") Einkommen hat?
      ANTWORT: Nach verschiedenen ("vorsichtigen" = äußerst maßvollen) Modellrechnungen muss der Brutto-Stundenlohn MINDESTENS (rund) 7,50 Euro betragen. Vgl.:
      1. Johannes Steffen: Bedarfsdeckende Bruttoarbeitsentgelte (PDF-Datei; ca. 313 KB)
      2. Literaturnachweise in: Lohn unter Hartz-IV-Niveau ist rechtswidrig (!!!)
    4. Wie viele Arbeitnehmer erhalten - heutzutage - einen Stundenlohn von WENIGER als 6 Euro?
      ANTWORT: 2,2 Millionen Arbeitnehmer (im Haupterwerb) - Zählt man noch Schüler, Studenten und Rentner hinzu, dann gibt es rund 3,3 Millionen Arbeitnehmer, die für einen Stundenlohn unter 6 Euro arbeiten. Vgl. Böckler Impuls zum Thema Mindestlohn bzw. Seite 3 der PDF-Datei
    5. Ist es in Deutschland erlaubt, Arbeitnehmer mit einem "ungerechten" Lohn abzuspeisen?
      ANTWORT: Nein. Art. 1 GG "verbietet" »ungerechte« Arbeit, das heißt die Ausbeutung eines zum Objekt degradierten Menschen. (Brutto-Stundenlöhne unter 7,50 Euro sind - strafbare (!) - Ausbeutung = "Lohnwucher" gem. § 291 StGB. - Siehe hierzu auch: Kritik am Begriff "Lohnwucher".) Vgl.:
      1. Deutsches Fallrecht (DFR): BVerfGE 98, 169 - Arbeitspflicht (dort insbesondere Rdnr. 189 ff. mit weiteren Nachweisen.)

        [...] Der Mensch wird in seiner existentiellen Befindlichkeit in Frage gestellt, wenn er - aus welchen Gründen auch immer - einer Ordnung ausgesetzt ist, in der für ihn der Zusammenhang zwischen abverlangter Arbeit und angemessenem (gerechtem) Lohn prinzipiell aufgehoben ist. Die dann in Betracht kommende Feststellung von Ausbeutung eines zum Objekt degradierten Menschen ist unserer Gesellschaft seit dem 19. Jahrhundert geläufig. Sie ist auch in die Sozialethik der Kirchen aufgenommen. [...]

      2. Literaturnachweise in: Lohn unter Hartz-IV-Niveau ist rechtswidrig (!!!)
    6. Dürfen die Gewerkschaften in Tarifverträgen "Hungerlöhne" (= Stundenlöhne von weniger als 7,50 Euro) aushandeln?
      ANTWORT: Nein. Auch die Gewerkschaften (Art. 9 Abs. 3 GG: Tarifautonomie) sind an Art. I GG gebunden und müssen beachten, dass "Lohnwucher" (= die Ausbeutung von Arbeitnehmern) gemäß § 291 StGB verboten (strafbar) ist. (Vgl. hierzu: StGB (Allgemeiner Teil, Dritter Titel): Täterschaft und Teilnahme
    7. Darf die Agentur für Arbeit einen Arbeitsuchenden an einen Arbeitgeber vermitteln, der einen "ungerechten" Lohn zahlt?
      ANTWORT: Nein. - § 36 Abs 1 SGB III - Grundsätze der Vermittlung: Die Agentur für Arbeit darf nicht vermitteln, wenn ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis begründet werden soll, das gegen ein Gesetz oder die guten Sitten verstößt. (Derartige Stellenangebote mit Brutto-Stundenlöhnen unterhalb von 7,50 Euro dürften folglich - wenn sich die Agentur für Arbeit an die gesetzlichen Vorgaben halten würde - auch NICHT in die JOBBÖRSE aufgenommen werden.)
    8. Ist das (neoliberale) Credo, (nämlich:) dass ein KRÄFTIGES Wirtschaftswachstum zu mehr Arbeitsplätzen führen würde, eine ernstzunehmende "Option", von der in Zukunft die Lösung der – gegenwärtigen - sozialen Probleme (Massenarbeitslosigkeit, Hungerlöhne etc. pp.) zu erwarten ist?
      ANTWORT: Nein, nicht wirklich: Ein hohes Wirtschaftswachstum führt im Ergebnis - zwangsläufig - dazu, dass sich der Klimawandel dramatischer entwickelt. Vgl. SRES-Szenario A1.
    Die vier Szenariofamilien[1] des Fourth Assessment Report des IPCC und die prognostizierte Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur bis 2100
    AR4 Summary (PDF)
    Wirtschaftsorientiert
    (ökonomisch ausgerichtet)
    Umweltorientiert
    (ökologisch ausgerichtet)
    Globalisierung
    (homogene Welt)

    A1

    (Hohes Wirtschaftswachstum)
    (Szenario-Gruppen: A1T; A1B; A1FI)
    1,4–6,4 °C

    B1

    (Globale Nachhaltigkeit)
     
    1,1–2,9 °C
    Regionalisierung
    (heterogene Welt)

    A2

    (Regionale Wirtschaftsentwicklung)
    2,0–5,4 °C

    B2

    (Regionale
    Nachhaltigkeit)
    1,4–3,8 °C

    Von Bismarck lernen

    Sozialrichter Dr. Jürgen Borchert: "Von Bismarck lernen"

    DIAGNOSE: Existenzunsicherheit und Verarmung der Bevölkerung

    ULRIKE HERRMANN in der taz vom 27.08.2009: Das Schickedanz-Syndrom

    [...] Dieses "Schickedanz-Syndrom" hat nun das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) näher untersucht. Als reich wurde dabei eingestuft, wer mehr als das Doppelte des mittleren Nettoeinkommens verdient. Im vergangenen Jahr waren dies 2.600 Euro monatlich für einen Single; bei Familien steigt das notwendige Einkommen natürlich, um noch als reich zu gelten. Nach dieser Definition zählen inzwischen 7 Prozent der Deutschen als reich - doch nur 1 Prozent sei "sorgenfrei reich". [...]

    "Unten ist die Hölle los!" - Vgl.:
    Dr. Jürgen Borchert: Zur Situation der Familien: Plädoyer für eine radikale familienpolitische Strukturreform! (PDF-Datei)

    Äußerst aufschlussreich (basierend auf einem Durchschnittseinkommen von mtl. 2.500 Euro brutto)
    Tabelle 1: Horizontaler Vergleich/ frei verfügbare Einkommen 2003 (Seite 14 von 18 der PDF-Datei)

    Infratest dimap (LänderTREND • Sachsen August I 2009):

    [...] Sorgenbarometer: Vier von zehn Erwerbstätigen sorgen sich um ihren Arbeitsplatz [...]

    Soziale Frage

    "Eine positive Lösung der sozialen Frage stellt Bismarcks Sozialgesetzgebung dar.
    Bismarck erkennt das Kernproblem: Die Unsicherheit der Existenz des Arbeiters".

    Wörtliches ZITAT aus Bruno Huhnt: Industrielle Revolution und Industriezeitalter, Seite 73, unter Hinweis auf die Ausführungen Otto von Bismarcks zur Begründung seiner sozialpolitischen Gesetzgebung, Reden im Deutschen Reichstag am 15. und 20. März 1884; (auch abrufbar bei der Staatsbibliothek zu Berlin: online) Hg.: Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, 1966

    Wikipedia
    Soziale Frage (in der Version vom 19:29, 16. Mai 2007)
    ==== Schematische Übersicht (Zeit-Tafel)====

    SCHAUBILD - 1. bis 3. industrielle Revolution
    Zeit Terminus technicus Charakteristika / Details    
    ab ca. 1750 Erste industrielle Revolution .
    . maßgebliche Erfindungen Dampfmaschine; mechan. Webstuhl; Spinnmaschine; Eisenbahn .
    . Technischer Wandel Industrialisierung .
    . . Mechanisierung (menschliche Muskel- wird durch Maschinenkraft ersetzt) .
    . . . .
    . Gesellschaftswandel Übergang von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft
    Entstehung eines Lohnarbeiter-Proletariats mit Tendenz zu absoluter Armut
    .
    . Soziale Frage Verelendung und totale Existenzunsicherheit der Arbeiter .
    . . Massenarbeitslosigkeit, Hungerlöhne etc. pp. .
    . . . .
    um 1900 Zweite industrielle Revolution .
    . maßgebliche Erfindungen Dieselmotor; Ottomotor; Automobil .
    . Technischer Wandel Elektrifizierung; (großindustrielle) Chemieindustrie; Rüstungsindustrie .
    . . Rationalisierung (Fließbandarbeit); Ausbau der Massenproduktion .
    . . . .
    . Gesellschaftswandel Imperialismus und Realer Sozialismus führen zur Dreiteilung der Welt.
    Industrialisierte Kriegsführung; Umweltverschmutzung durch die Industrie
    .
    . (Anomalie) => WK I; Weltwirtschaftskrise; WK II .
    nach 1945 politische Entwicklung
    nach Blöcken getrennt
    1.) westlich-kapitalsitische "Wohlfahrtsstaaten"
    2.) sozialistische "Staatengemeinschaft"
    3.) "Entwicklungsländer" der "Dritten Welt"
    .
    . . . .
    ab ca. 1975 Dritte industrielle Revolution bzw. "Digitale Revolution" .
    . maßgebliche Erfindungen Computer; Mikrochip; Mikroprozessoren .
    . Technischer Wandel "Computerisierung", Digitalisierung .
    . . Automatisierung (Automaten, Roboter) .
    . . . .
    . Gesellschaftswandel Globalisierung .
    . . Übergang von der Industriegesellschaft zur postindustriellen Wissensökonomie .
    . Soziale Frage Verelendung + massive Existenzunsicherheit der Arbeiternehmer .
    . . Massenarbeitslosigkeit, Hungerlöhne etc. pp. .
    .   Schwinden einzelstaatlichen wirtschaftspolitischen Einflusses gegenüber Weltmarkt und Weltfinanzströmen: Erosion der bisherigen sozialen Sicherungssysteme in den Industriestaaten; Zunahme der individuellen Arbeitsplatz- und Niedriglohn-Risiken durch weltweite Konkurrenz um die kostengünstigsten Produktionsstandorte; rückläufige Bedeutung der beruflichen Erstqualifikation zugunsten des "lebenslangen Lernens". .
    . . . .

    Industrielle Revolution

    Vgl. (Bildungswiki "Klimawandel"): Industrielle_Revolution
    Definition (Epochenbegriff): Gesellschaftsumbruch von der Agrar- zur Industriegesellschaft
    (plakativ: Gesellschaftswandel vom Ackerbau zum Autobau)

    Digitale Revolution

    Definition (Epochenbegriff): Gesellschaftsumbruch von der Industrie- zur Informationsgesellschaft (bzw.: zur postindustriellen Wissensökonomie)

    Vgl. hierzu insbesondere auch:
    US-Ökonom Jeremy Rifkin: Deutschland führt Scheindiskussion

    Wikipedia
    Digitale Revolution (in der Version vom 6. Aug. 2006 13:08)
    Der Begriff digitale Revolution (Synonyme: Dritte industrielle Revolution[2] [3][4]; Informationsrevolution[5]; Elektronische Revolution) bezeichnet eine technische Revolution, die im ausgehenden 20. Jahrhundert, ähnlich wie die Industrielle Revolution 200 Jahre zuvor[6][7], einen Umbruch sowohl der Produktivkräfte als auch (fast) aller Lebensbereiche darstellte und noch immer darstellt[8]. Im Zentrum der Wahrnehmung bzw. der politischen Diskussion standen zunächst primär jene unter dem Begriff Globalisierung thematisch zusammengefassten gesellschaftlichen Veränderungen. [...]

    ==== Digitale Revolution und Soziale Frage (Gesellschaftswandel) ====
    In Anlehnung an den historischen Terminus technicus »Industrielle Revolution«  bezeichnet man den gegenwärtigen (noch nicht abgeschlossenen) gesellschaftlichen Umbruch von der Industriegesellschaft zur postindustriellen Wissensökonomie[9] (mit anderen Worten: den Gesellschaftswandel von der Industriegesellschaft zur postindustriellen Wissensgesellschaft / Dienstleistungsgesellschaft / Informationsgesellschaft) als »Digitale Revolution«.

    Zu den durch den Gesellschaftsumbruch (siehe auch: Globalisierung) ausgelösten sozialen Verwerfungen siehe die Artikel: Soziale Frage (in der Version vom 19:29, 16. Mai 2007) bzw. Globalisierungskritik. [...]

    Brauchen wir einen neuen Otto von Bismarck?

    Wolfgang Baudisch: Arbeitslosigkeit und Faulheit in der Wissensökonomie

    [...] Führt man als Hypothese diese historische Parallele weiter, so folgt daraus, dass es demnächst entweder zu einer gewaltigen Revolution oder zu einem radikalen Umbau des ganzen Sozialsystems kommen wird, der weit über alles hinausgeht, was wir uns heute vorstellen oder in politischen Diskussionen analysieren können. Und zwar nicht im Sinn eines Abbaus von Sozialleistungen bis hin zur Zerschlagung des oft als Hängematte diffamierten "Sozialen Netzes", sondern in Richtung auf eine Umverteilung des Reichtums von oben nach unten!
    Otto von Bismarck hatte seinerzeit die Rolle der Proletarier durch Reformen, die wir erst heute in zunehmendem Maß in ihrer vollen Tragweite immer mehr zu würdigen beginnen, so stark verbessert, dass die latente Gefahr einer bolschewistischen Revolution in Deutschland gebannt worden war. Die von ihm eingeführte Sozialversicherung hatte fast unverändert bis zum heutigen Tag, also 120 Jahre lang, die Grundlage des Sozialwesens gebildet. Heute bräuchten wir einen neuen Bismarck, der in Lage ist, eine wirklich zukunftsweisende Sozialpolitik genau so machtvoll und so weit in die Zukunft vorausblickend zu betreiben wie jener. [...]

    Sozialwort der Kirchen vom 28. Februar 1997

    Das Sozialwort der Kirchen ist in seiner Analyse überaus deutlich: Das Kapitel 2 trägt die Überschrift „Gesellschaft im Umbruch“ – mit anderen Worten: das Sozialwort beschreibt u. a. die sozialen Verwerfungen, die mit dem aktuellen Gesellschaftswandel einhergehen.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Der Konsultationsprozeß
    ...
    2 Gesellschaft im Umbruch
    2.1 Lang anhaltende Massenarbeitslosigkeit
    2.1.1 Belastungen durch Arbeitslosigkeit
    2.1.2 Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern
    2.1.3 Ursachen der Arbeitslosigkeit
    2.2 Krise des Sozialstaats
    2.2.1 Armut in der Wohlstandsgesellschaft
    2.2.2 Benachteiligung der Familien
    2.2.3 Finanzielle Belastungen des sozialen Sicherungssystems
    2.3 Ökologische Krise
    ...
    2.5 Globale Herausforderungen
    ...

    2.1.3 Ursachen der Arbeitslosigkeit
    (60) Die Ursachen der seit 1973 trendmäßig zunehmenden strukturellen Arbeitslosigkeit in Deutschland sind vielfältig und in der politischen Öffentlichkeit wie in der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion umstritten. [...]
    (61) [...] Seit einigen Jahren ist ein erheblicher Abbau von Arbeitsplätzen zu verzeichnen, der sich in letzter Zeit weiter beschleunigt hat.
    (62) Hinzu kommt, daß der strukturelle Wandel im industriellen Bereich im Zuge des technischen Fortschritts mit einer enormen Steigerung der Arbeitsproduktivität einherging, ohne daß der Beschäftigungsrückgang im gleichen Maße durch eine Verringerung der Arbeitszeit oder die Ausweitung der Produktion kompensiert worden wäre. Der Beschäftigungszuwachs im Dienstleistungssektor hat nicht ausgereicht, den Verlust von Arbeitsplätzen im industriellen Bereich auszugleichen.

    (63) Eine der Hauptursachen der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland wird nach einer verbreiteten Auffassung in den weltpolitischen Änderungen und der Globalisierung der Wirtschaft und des Wettbewerbs gesehen [...].

    Die Geschichte der Weimarer Republik als warnendes Beispiel

    Christoph Butterwegge: Mit dem Sozialstaat stirbt die Demokratie
    Die Geschichte der Weimarer Republik als warnendes Beispiel

    Politische Willensbildung

    Prof. Christoph Butterwegge: Die Armut ist gewollt • Es muss eine Umverteilung von oben nach unten stattfinden:

    [...] Armut als Gefahr für die Demokratie [...] Vielmehr bildet Armut sozialen Sprengstoff und eine Gefahr für die Demokratie, weil diese mehr beinhaltet, als dass Bürger/innen alle vier oder fünf Jahre zur Wahlurne gerufen werden, nämlich auch einschließt, dass sie gleichberechtigt an den politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen teilnehmen. Hierzu müssen sie über die materiellen Mittel verfügen, um auch in ferner gelegenen Orten stattfindende politische und Bildungsveranstaltungen sowie Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen zu besuchen. Eine alleinerziehende Mutter, die nicht weiß, wie sie eine bevorstehende Klassenfahrt oder teure Schulmaterialien für ihre Kinder bezahlen soll, wird sich kaum an den politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen beteiligen können. [...]

    Arme (resp. bedürftige) Mitbürger erhielten ... für die Teilnahme am kulturellen Leben und Beziehungen zur Umwelt
    (Regelsatz; NDV 1986, Seite 50)

    Fußnoten / Einzelnachweise