Benutzer:Didikong

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Wer bist Du und worum geht es hier eigentlich?

Mein Name ist Dieter "Didi" Wöhrmann, bin 33 Jahre jung und wohne seit meinem zweiten Lebensjahr in der schönen Stadt Reinbek am Sachsenwald vor den Toren Hamburgs. Ich bin Direktkandidat der PiratenPartei im Wahlkreis 34 (Reinbek/Glinde/Barsbüttel/Oststeinbek) für die Landtagswahl in Schleswig Holstein am 27.09.2009.

Nach meinem Schulbesuch an der Grundschule Mühlenredder und dem Sachsenwaldgymnasium in Reinbek (Abitur 1996) habe ich meinen Zivildienst in einer Kinder- und Jugendwohngemeinschaft in Ahrensburg absolviert, bevor ich eine dreijährige Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann im Reinbeker Reisebüro Bruhns (später TIP, heute FIRST-Reisebüro) begann. Diese schloss ich im Jahr 2000 mit Ablegen der Kaufmannsprüfung vor der Handelskammer Hamburg erfolgreich ab.

Inspiriert durch die Arbeit mit Jugendlichen während meines Zivildienstes begann ich im Sommer 2000 ein Lehramtsstudium der Fachrichtung Englisch / Geographie an der Universität Hamburg. Zur Zeit unterrichte ich in der Mittelstufe eines schleswig-holsteinischen Gymnasiums.

Zwischenzeitlich gehörte ich zu den Mitorganisatoren der in der Stadt hoch angesehenen Netzwerkparty "Lan-Xperience", bei der zwischen 2001 und 2008 bei insgesamt zehn Veranstaltungen jeweils bis zu 150 meist jugendliche Teilnehmer bis zu zwei Tage lang ihre eigenen Computer im Sachsenwaldforum Reinbek zu einem überaus friedlichen virtuellen Kräftemessen vernetzen.


Wie bist Du in die Politik gekommen?

Auch einem ursprünglich unpolitischen Menschen fallen oftmals Dinge auf, die ihn ziemlich verärgern. Mein Heimatort Reinbek gefällt mir ansich ganz gut, nur bietet er gerade für junge Menschen wenig Abwechslung. Um dies zu ändern gründete ich zusammen mit anderen jungen Reinbekern Anfang dieses Jahrtausends die Reinbeker Jugendinitiative "WiR", aus der später der Reinbeker Kinder- und Jugendbeirat hervorging. In dieser Zeit war es auch, dass die Stadt Reinbek ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren aufgrund der Klage einer einzelnen Anwohnerin einen der wenigen wohnortnahen Bolzplätze in Reinbek per gerichtlichem Vergleich schließen wollte.

Dem konnte ich nicht tatenlos zusehen und wurde - damals noch als "einfacher Bürger" - in der städtischen Ratsversammlung vorstellig und fragte - was mir als Bürger erlaubt sein sollte - die Regierenden, nämlich CDU und SPD, was an der Schließung des Bolzplatzes ohne vorherige Information der Beteiligten, Nutzer und Anwohner und ohne Ausschöpfung sämtlicher rechtlichen Möglichkeiten denn sozial (SPD), christlich (CDU) oder gar demokratisch (haben beide in ihrem Namen) sei. Die verbalen Entgleisungen und persönlichen Anfeindungen, welche mir von eben diesen beiden Parteien daraufhin entgegengeschmettert wurden, erwähne ich lieber nicht, hätte ich mir doch bei Leibe nicht vorstellen können, so viel Inkompetenz auf einmal von einem Kommunalpolitiker zu spüren zu bekommen.

Einzig die GRÜNEN und die noch junge Reinbeker Wählervereinigung "Forum21" unterstützten mit sachlichen Antworten und gleichem Unverständnis mein Anliegen und berichteten, dass die politischen Parteien offenbar von der Rathausverwaltung über den Vergleich nicht informiert worden waren. Auf weitern Sitzungen versuchte ich zusammen mit der Jugendinitiative, anderen Anwohnern und Betroffenen, eine Rettung des Bolzplatzes herbeizuführen, wobei sich Forum21 immer wieder als sehr gesprächs- und informationsbereit hervortat, während SPD und CDU dieses Thema am liebsten unter den Tisch gekehrt hätten.

Nachdem CDU und SPD einige Wochen später den Antrag der Jugendinitiative auf Einführung eines Kinder- und Jugendbeirates als politisches Mitbestimmungsorgan torpedierten und dafür sorgten, dass die Satzung des Beirates bewusst eine möglichst geringe Einflussnahme der Mitglieder zur Folge haben wird, begann meine politische Aktivität, um dem neu gegründeten Beirat von Seiten der Politik den Rücken zu stärken.

Nach intensiven Gesprächen mit der Wählervereinigung "Forum21" trat ich dieser im Jahre 2002 bei und kandidierte für die Kommunalwahl im Jahre 2003 für selbige in Reinbek. Im Laufe der politischen Arbeit zeigte sich, dass meine Wahl die Richtige war. Die Motivation der beiden "großen" Parteien läßt bei vielen Entscheidungen viele Fragen offen, ein Miteinander im Sinne der Bürger tritt dort oftmals durch scheinbar persönliche Belange in den Hintergrund. Doch die Erfahrung zeigt, dass man auch in einer "kleinen" Fraktion viel bewegen kann.


Warum dann jetzt die PIRATEN?

Genau wie bei meinem Beitritt zur lokalen Wählervereinigung "Forum21" gibt es für meinen Beitritt zu den PIRATEN einen wesentlich weitreichenderen Stein des Anstoßes, welcher sich kommunalpolitisch nicht bewegen läßt.

Seit Jahren verfolge ich schon die absurden Diskussionen über die sogenannten "Killerspielverbote" und die Ohnmacht der Bundes- und Landespolitiker, die wahren Hintergründe von so unbegreiflichen Taten wie Amokläufen zu akzeptieren. Eine von der Politik mit aufgebaute Gesellschaft, der es nur um Leistung statt um den Mitmenschen selber geht, sorgt dafür, dass einige Menschen durch ein soziales Raster fallen und aus der Gesellschaft ausgesiebt werden. Doch anstatt diese Erkenntnis zu nutzen und gegenzusteuern, bevor bei Einzelnen ein Ventil platzt und es zu solch unerklärbaren und unbegreiflichen Aktionen wie in Erfurt oder Winnenden kommt, machen es sich unsere Landes- und Bundespolitiker vor allem in den großen Volksparteien einfach und schieben die Schuld auf die neuen Medien, mit denen altersbedingt niemand aus den eigenen Reihen umzugehen vermag.

Der Dialog, der immer zwischen Jugend und gestandenen Menschen gefordert wird, um Erfahrungen und Informationen über Neuerungen auszutauschen, funktioniert auf politischer Ebene, auf der es mehr um die Stärkung persönlicher Machtstrukturen geht, nicht.

Hinzu kommen ein Herr Schäuble und eine Frau von der Leyen, die - bedingungslos gestärkt durch die Koalition aus CDU und SPD - eigene Phobien zu bekämpfen scheinen. Während Herr Schäuble, seines Zeichens Opfer eines Attentats, dieses Trauma bis heute offensichtlich nicht verarbeitet hat und hinter jedem Bürger eine potentielle Gefahr für sich und seine Umwelt sieht und daher eine möglichst lückenlose Überwachung des Deutschen Volkes "aufgrund von Terrorismusabwehr" anstrebt, scheint Frau von der Leyen sich mitten in einer Midlife-Krise zu befinden und versucht mit bedingungsloser Inkompetenz im Bereich neue Medien durch Internet- und Medienzensur auf ihre nicht mehr vorhandene Jugendlichkeit aufmerksam zu machen.

Als ich 13 Jahre alt war, fiel die Berliner Mauer. Dieses Erlebnis wird mich mein Leben lang begleiten, zumal ich damals häufig zu Besuchen in der DDR gewesen war. Ich habe erlebt, was es bedeutet mit jemandem befreundet zu sein, der in den Augen des Staates jedoch keinen Kontakt mit einem pflegen darf. Ich weiß, was es bedeutet, wenn verschlossene Briefe (analog) nicht beim Empfänger ankommen oder zwischenzeitlich geöffnet wurden. Ich erinnere mich auch noch an die Meldepflicht und erniedrigende Grenzkontrollen sowie die totale Überwachung auf der Transit-Autobahn. Und ich erinnere mich an Millionen von Deutschen, die unter anderem aufgrund und trotz der ständigen Überwachung durch die Staatssicherheit der DDR auf die Straße gingen und für Freiheit demonstrierten, kämpften und schließlich gewannen. Und ich erinnere mich an die damals regierende CDU, die den Deutschen in der DDR Freiheit versprach - und als eines der wenigen Versprechen auch einhielt.

Eben diese freiheitliche Partei ist es aber mit teilweise noch immer den gleichen Drahtziehern wie 1989 in den obersten Führungsetagen, die seit den Terroranschlägen auf das World Trade Center im Jahre 2001 Stück für Stück versucht, unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung die persönlichen Freiheiten - übrigens durch ebendiese Partei Ende der 40er Jahre im deutschen Grundgesetz fest verankert - für jeden einzelnen Bürger einzuschränken. Der Bürger soll registriert werden, erhält eine Nummer und macht sich so unfreiwillig zur Marionette des Staates. Durch eine Steuernummer, die der Bürger schon bei seiner Geburt zugewiesen bekommt, ist er immer lokalisierbar - ausreichend Kindergartenplätze und Betreuungsmöglichkeiten gibt es trotzdem nicht. Multimediale Inhalte sollen für den Zugang aus Deutschland gesperrt werden - als Kampf gegen die Kinderpornographie zwecklos, aber sicherlich erweiterbar auch auf regimekritsche Inhalte oder Inhalte, die bestimmten priviligierten Leuten unangenehm sein könnten. Das Briefgeheimnis wird gelüftet - zumindest bei der elektronischen Post. Und während früher die Überwachung und das Mitschneiden von Telefongesprächen akustisch dem Benutzer mitgeteilt wurde, werden heute nicht nur Verbindungsdaten bis zu sechs Monate lang aufbewahrt, sondern auch noch der Aufenthaltsort bei Gesprächen vom Mobiltelefon aus registriert und gespeichert.

Fingerabdrücke auf Personalausweisen, biometrische (computerlesbare) Passbilder, Speicherung von besuchten Internetseiten - all das ist für jemanden, der sowieso nichts zu verbergen hat, kein Problem. Noch nicht, denn mit solch kleinen Schritten fing auch vor etwa 60 Jahren die totale Kontrolle der Deutschen Demokratischen Republik an, eben jenem totalitären System, welchem die CDU noch vor 20 Jahren die Freiheit versprach - und schenkte.

Und wer glaubt, dass die CDU mit ihren Überwachungsaktionen alleine darsteht, möge sich einmal das Abstimmungsverhalten von SPD, FDP und GRÜNEN anschauen. Trotz gegenteiliger Aussagen dem Volk gegenüber ist die Loyalität zum großen Partner stark genug, fast geschlossen für den Ausbau der Überwachung und der Zensur zu stimmen anstatt Vernunft walten zu lassen und dem Spuk ein Ende zu bereiten.

Die Piratenpartei setzt sich zu einem Großteil aus engagierten Bürgern zusammen, die sich für die Einhaltung des deutschen Grundgesetzes und für die Freiheit der Deutschen Bürger einsetzt und dem Überwachungswahn einhalt gebieten wollen. Viele von ihnen waren vorher nie politisch aktiv. Doch die Ignoranz der etablierten Politiker ihren Wählern gegenüber und das ganze Machtgeplänkel und Zurückstecken eigener Wertvorstellungen zugunsten eines hohen Parteiranges in den Reihen der Regierenden treibt diese Leute dazu, aktiv zu werden. Ich zähle mich dazu, denn ich möchte mir und meinen Kindern nicht vorwerfen lassen, wir hätten ja nichts gegen die Totalüberwachung unternommen.