AG Drogen/Ablage/Mind Map

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Kategorien von Drogen

Wir unterscheiden hier verschiedenen Kategorien von Drogen. Es gibt gefährliche, harte und weiche Drogen.

Heroin z.B. ist eine Droge die man Bekämpfen muss und diese gefährliche Droge nicht frei erhältlich sein darf. Zumindest der Besitzverbot für harte Drogen, sollte bestehen bleiben, da ein Heroinabhängiger ein wirkliches Problem hat, bei dem er Hilfe braucht und ohne Hilfe in den seltensten Fällen aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann. Heroin ist eine Droge die man als Konsument nicht selber kontrollieren kann, sondern die die Kontrolle über Konsumenten übernimmt. Hiervor muss man den Bürger versuchen zu beschützen.

Marihuana dagegen ist eine weiche Droge und ist medizinisch unbedenklicher als Alkohol. Sie ist in Deutschland verboten, weil wir hierzu keinen kulturellen Bezug haben, wie mit dem Alkohol. Ein Marihuanakonsument hat weniger Probleme am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen als ein Alkoholkonsument. Ein Marihuanaabhängiger hat keine Probleme sich von der Droge zu lösen, wenn der Wille da ist. Selbst wenn ein Alkoholiker denn Willen hat trocken zu werden muss er sich in der ersten Phase medizinische Hilfe in Anspruch nehmen um den Entzug zu überleben. Aber alleine nach dem Entzug ist eine lange Zeit in Selbsthilfegruppen maßgebend um wirklich weiterhin trocken zu bleiben. Auf Flatratepartys wird so viel Alkohol getrunken, dass viele junge aber auch reifere Menschen ins Krankenhaus mit einer Alkoholvergiftung eingeliefert werden. Eine Marihuanavergiftung ist praktisch nicht möglich und im Falle von einer zu großen konsumierten Menge, besteht keine Lebensgefahr. In welcher Kategorie jetzt Alkohol zum Marihuana eingestuft werden sollte, ist schwer. Ich würde Alkohol als harte Droge bezeichnen und Marihuana als weiche Droge. --Hr.GPunkt 15:30, 27. Jul. 2009 (CEST)


Möchte einigen Punkten oben widersprechen und einige ergänzen, ich hoffe ich mache es richtig:

"Heroin z.B. ist eine Droge die man Bekämpfen muss und diese gefährliche Droge nicht frei erhältlich sein darf. ....Heroin ist eine Droge die man als Konsument nicht selber kontrollieren kann, sondern die die Kontrolle über Konsumenten übernimmt. Hiervor muss man den Bürger versuchen zu beschützen."

Die Kriminalisierung und das "Bekämpfen" einer Substanz ist unsinnig. Es geht immer um die Menschen.

Ich bin ich der Meinung und stelle sie hiermit zur Diskussion, dass Kriminalisierung von Menschen immer kontraproduktiv, d.h. nicht hilfreich, ist. Ist die Droge "frei" erhältlich, parallel mit Informationsmitteln über Risiken und medizinischer Betreuung von Süchtigen, dann wäre der ganze Sumpf von illegaler Beschaffung und die damit zusammenhängende lokale und internationale Kriminalität auf einen Schlag ausgetrocknet. Der "freie" Zugang könnte über kompetente medizinische Betreuung (Mediziner) und Apotheken laufen, eine illegale Beschaffung wäre dann nicht mehr nötig. Die Kosten dafür wären sicher geringer als der Schaden der derzeit durch die Kriminalität (nicht nur Beschaffungskriminalität) und die Verwahrlosung und damit verbundene Gefährdung der Süchtigen verursacht wird.

"Zumindest der Besitzverbot für harte Drogen, sollte bestehen bleiben, da ein Heroinabhängiger ein wirkliches Problem hat, bei dem er Hilfe braucht und ohne Hilfe in den seltensten Fällen aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann."

Soviel ich weiß gibt es kein "Besitzverbot" für kleine Mengen zum Eigenbedarf, da ist die gängige Gesetzgebung also schon weiter. Bei größeren Mengen geht man automatisch vom Handel mit diesen verbotenen Substanzen aus und der ist strafbar. Die Probleme sind den Problemen von Alkoholikern nicht unähnlich und beide Arten von Suchtopfern werden bereits jetzt als "krank" eingestuft und bekommen (unzureichende) Hilfe.

"Ein Marihuanakonsument hat weniger Probleme am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen als ein Alkoholkonsument. Ein Marihuanaabhängiger hat keine Probleme sich von der Droge zu lösen, wenn der Wille da ist."

Der Meinung war ich früher auch, habe aber mittlerweile Konsumenten kennen gelernt und auch ernst zu nehmende Forschungsergebnisse zur Kenntnis genommen, die dieser Aussage, zumindest so pauschal, widersprechen. Auch hier geht es nicht um Marihuana, Haschisch oder THC sondern um die Menschen die es konsumieren und die sind unterschiedlich.

Fazit: Drogenpolitik bei den Piraten sollte sich, nach meiner Meinung, mit den Menschen befassen. Eine Kriminalisierung von Menschen aus kulturhistorischen Gründen (hiesige Tradition im Umgang mit Alkohol und Tabak im Gegensatz zum Umgang mit anderen Substanzen) und Ideologischen Gründen (Lustfeindlichkeit und das verfügbar halten der Untertanen bzw. der funktionierenden Arbeitskräfte, durch gesetzlich verordnete Nüchternheit) ist abzulehnen. Der Mensch, seine freie Entscheidung, seine Lebensqualität und seine Gesundheit stehen im Mittelpunkt.

Die in den vergangenen Jahrzehnten übliche Drogenpolitik ist gescheitert und es ist höchste Zeit die Angelegenheit mit völlig neuen und unverbrauchten Ansätzen anzugehen.

Mir ist klar, das dies ein heikles Thema ist.

Die Piraten sollten die dümmliche Politik der vergangenen Jahre einerseits nicht einfach übernehmen und fortführen, andererseits muss man mit den Ideologen in dieser Sache eine gewisse Vorsicht walten lassen, damit es nicht widersinniger Weise heißt "Die Piraten wollen Drogen frei verteilen" - Das Thema ist emotional besetzt und taugt sehr gut zu Diffamierungskampagnen.

Die beste Strategie ist sich mit Menschen zusammen zu tun, die frei von nicht hilfreichen Ideologien sind und die in diesem Bereich arbeiten: Wissenschaftler, Drogenfahnder, Ärzte und Betreuer. Erst wenn die entsprechenden Experten auf unserer Seite sind können wir mit guten Lösungsansätzen an die Öffentlichkeit gehen. --Herbertludwig 13:20, 22. Aug. 2009 (CEST)


Ich stimme Herbert zu, und sehe die Aussagen von Hr.GPunkt ähnlich kritisch. Während eine Einteilung von Drogen in verschiedene Klassen für eine Regulierung Sinn machen kann sind die vorgebrachten Argumente und Ziele überholt. Sie entsprechen einem Zerrbild welches durch Jahrzehnte an Propaganda erschaffen wurde, vor allem in der Vorstellung von Aussenstehenden, das sich aber inzwischen auch unter den Konsumenten selbst verbreitet hat. Ich kenne all die angesprochenen Drogen sowohl aus eigener Erfahrung wie auch durch meine Arbeit mit Konsumenten, und die Realität sieht anders aus.

"Heroin z.B. ist eine Droge die man Bekämpfen muss und diese gefährliche Droge nicht frei erhältlich sein darf."

Eine Bekämpfung der Droge ist immer auch eine Bekämpfung der Benutzer, und wenn es nur bedeutet das man über sie hinweg bestimmt "was gut für sie ist". Eine hilfreichere Politik sollte die Lage auch aus der Perspektive der Konsumenten sehen, welche offensichtlich Probleme haben die grösser sind als die zahlreichen Probleme welche ihnen ihr Heroin-Konsum einbringt, denn sonst würden sie nicht diesen Weg gehen. Und offensichtlich hat die Gesellschaft ihnen keine bessere Alternativen zu bieten, denn sonst würden wir sie sich nicht für dieses Elend entscheiden. Wir verstehen ihre Handlungen nicht und wir können ihnen keine wirkliche Hilfe bieten. Wie können wir also über diese Menschen richten und ihnen diese Dinge vorenthalten, vorausgesetzt ihre Handlungen haben nur Auswirkungen auf sie selbst?

"Heroin ist eine Droge die man als Konsument nicht selber kontrollieren kann, sondern die die Kontrolle über Konsumenten übernimmt. Hiervor muss man den Bürger versuchen zu beschützen."

Es ist auch nicht besonders hilfreich die Konsumenten von Drogen als Hilflose Menschen darzustellen. Natürlich haben Abhängige ernste Probleme, doch wir helfen ihnen nicht indem wir sie kriminalisieren, ausgrenzen oder ihnen einreden sie wären hilflos. Den angesprochenen Teufelskreis erschafft zu einem Grossteil die Gesellschaft wenn sie alle Auswege versperrt.

"Ein Marihuanaabhängiger hat keine Probleme sich von der Droge zu lösen, wenn der Wille da ist."

Die Aussage ist nicht hilfreich, denn sie dreht sich im Kreis: Wenn der Wille da wäre, dann wäre man auch nicht Abhängig, egal von was auch immer. Aber der Wille ist offensichtlich nicht da und entsprechend eine Abhängigkeit vorhanden. Besonders die "Weiche" Droge Cannabis wird häufig unterschätzt wie stark sie abhängig machen machen. Nicht jeder Konsument ist davon betroffen, aber zahlreiche Menschen haben Schwierigkeiten mit Cannabis in dieser Richtung.

Ich möchte niemanden angreifen, aber grundsätzlich scheinen diese Ausführungen sehr aus dem eigenen Standpunkt heraus entwickelt worden zu sein. Das ergibt einerseits Probleme wenn man mit politischen Entscheidungen über andere Menschen bestimmen will ohne zumindest ihren Standpunkt miteinzubeziehen oder sie gar bekämpft. Andererseits erscheinen eigene Gewohnheiten weniger kritisch, wenn man sie nur vom eigenen Standpunkt aus betrachtet, aber nicht bedenkt ob z.b. eine Droge mit der man gelernt hat umzugehen nicht für Andere Menschen gefährlich sein könnte. Beide Tendenzen sind gefährlich wenn man politisch arbeiten will und dabei die Konsequenzen für die Anderen Menschen ausser acht lässt.

Mein Gegenvorschlag wäre eine neutrale Definition welche ohne moralische Wertung versucht die verschiedenen Drogen entsprechend ihres Gefahrenpotentials in verschiedene Kategorien einzuordnen und entsprechend zu regulieren. (Siehe auch dieses AG Drogen/Vision 2020) -- Access


1.) Droge ist/Drogen sind im engeren (hier betrachteten) Sinne Substanzen, die a.) psychoaktiv wirken ('Bewusstseinsveränderung' wohin auch immer) b.) ein Sucht-/Anhängigkeitspotential haben

2.) Drogen sind chem. Substanzen, die entsprechend chem. beschrieben werden können, sonst nicht(s); sie sind damit weder 'gut' noch 'böse'/'schlecht'

3.)Drogen können ge- und missbraucht werden

4.) Alle Drogen haben/bergen auch Gefahren

5.) Drogenpolitik/Diskussion darüber soll sich nur mit Problemen beschäftigen die sozial/gesellschaftlich relevant sind; individuelle Drogenproblematik bzw. Hilfebedarf daraus ist Bereich Sozialpolitik; natürlich existieren Überschneidungen

Derzeit gehen die massivsten sozialen Belastungen von den 'legalen' Drogen Alkohol, Nikotin und (deutlich geringer und mit Bezügen zur Illegalität) Medikamenten aus; die Problematik in Zusammenhang mit den 'illegalen' Drogen ist nur plakativer und preseerelevanter (=interessanter), jedoch im gesellschaftlichen Kontext deutlich geringer; Hauptproblemquelle ist hier in der Tat die Illegalität

Gefahrenpotentiale: Alkohol, Barbiturate (gleicher Wirkmechanismus): Leber- und Nervensystemschäden mit psychoseähnlichen Folgen; hohes Suchtpotential, Entzug nur unter ärztl. Aufsicht Nikotin: Herz-Kreislauf-Risiken, cancerogen (ev. sind das die 'Nebenprodukte' aus der Verbrennung zum Rauchen); beeinträchtigt/schädigt auch Unbeteiligte ('Passivraucher') Medikamente: ebenfalls hohes Suchtpotential, Schäden unterschiedlich, je nach Substanz Cannabis: mäßiges Abhängigkeitspotential, ähnlich cancerogen wie Tabak, insbesondere bei jüngeren Konsumenten und hohem Konsum öfters psychoseinduzierend Opiate: hohes Suchtpotential; bei sauberer Anwendung keine medizinischen Risiken (Tod durch Überdosis, eher bei illegalem Drogenmarkt und damit einhergehendem unbekanntem, wechselndem Wirkstoffgehalt) Kokain und Amphetamine: hohes Abhängigkeitspotential, psychoseinduzierend (nicht zwingend, ähnlich wie Cannabis) Benzodiacepine ('Valium'): hohes Suchtpotential Inhalationsrauschdrogen ('Schnüffeln'): derzeit nicht 'in Mode'; Leber und Nervenschäden, Sucht-/Abhängigkeitspotential (?)

Alle Drogen haben bei Missbrauch in der Konsequenz soziale Probleme: Ausstieg aus Beziehungen, Arbeitswelt ect., Gesundheitsstörungen auf Grund der Droge, des unsauberen Gebrauchs, des sozialen Aus-/Abstiegs. Ein weiteres Problem kann, bes. bei jüngeren Drogengebrauchern, der Fortfall von Kontrolle und Risikobewusstsein sein: Straßenverkehr, riskanter, ungeschützter Sex mit dem Risiko des 'Erwerbs' sexuell übertragbarer Erkrankungen.

Die derzeitige, weltweit restriktive Drogenpolitik geht auf wirtschaftliche, dann ideologisch-religiös verbrämte Interessen (der USA) zurück; eine Änderung ist somit schwierig, m.E. nur auf EU-Ebene möglich; in der BRD widersprechen konservative Kreise/Parteien Änderungen/Lockerungen (z.B. Heroinvergabe an Schwerstabhängige) Die Illegalisierung von Drogen ist hoch kostenintensiv: (Beschaffungs)Kriminalität, Strafverfolgung ect., SEHR sinnvoll!!

--georgberlin 11:14, 1. Dez. 2009 (CET)

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