NRW:Arbeitskreis/Drogenpolitik/Medizinisches Cannabis

AK Drogenpolitik NRW (last edit: imported>Wiskyhotel)
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Einleitung

Cannabis sativa und Cannabis indica haben großes Potential als Heilpflanzen. Auf Grund historischer Entwicklungen, die weitesgehend auf den Anfang und die Mitte des letzten Jahrhunderts zurückgehen, hat Cannabis heute den Ruf einer gefährlichen Einstiegsdroge, obwohl von Cannabis im Gegensatz zu legalen Drogen wie Alkohol oder Nikotin keinerlei Lethalität ausgeht. Vornehmlich werden Sicherheitsbedenken vorgeschoben, um eine Auseinandersetzung mit diesem Thema vermeiden zu können. Die Nöte der Patienten werden bei diesen Überlegungen leider nicht beachtet.

Im Sinne der Patienten muß gefordert werden, daß Cannabis aus dem Anhang I des BtMG (Betäubungsmittelgesetz) in den Anhang III umgetragen wird.

Zur Erläuterung: Es gibt drei Anhänge zum BtMG. Der Anhang I ist der restriktivste, diese Stoffe sind weder verschreibungs- noch verkehrsfähig. Verkehrsfähig hat in diesem Zusammenhang nichts mit dem Straßenverkehr oder der Tauglichkeit dafür zu tun sondern beschreibt, ob man mit diesem Stoff verkehren darf oder nicht.

Herleitung

Medizinischer Hintergrund

Um die Herleitung dieser Forderung nachvollziehbar zu machen, wurden hier ein paar grundlegenden Informationen zusammengetragen. Zuerst einmal soll der medizinische Hintergrund ein wenig beleutchtet werden, hier kommt auch ein Patient zu Wort.

Krankheits- und Störungsbilder, bei denen Cannabis heilen oder lindern kann

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Beispiel Epilepsie

Anhand des Beispieles der Epilepsie soll einmal versucht werden, die Behandlung mit Carbamazepin der mit Cannabis gegenüber zu stellen. Dazu sollen einerseits die Nebenwirkungen beider Medikamente verglichen werden und ein Patient zu Wort kommen, der beide Welten kennengelernt hat.

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(Endo-)Cannabinoid-Rezeptorsystem des menschlichen Körpers

Im Rahmen von Forschung an der Cannabispflanze und ihrer Wirkungsweise im menschlichen Körper hat man das Endocannabinoidsytem entdeckt. Das ist ein System von Rezeptoren und Botenstoffen, mit dem Prozesse im menschlichen Körper gesteuert werden können. In einer vergleichbaren Form, wie diese Stoffe im menschlichen Körper vorkommen, kommen sie ausschließlich in der Cannabispflanze vor. In der Cannabispflanze gibt es ca. 60 verschiedene Cannabinoide, die unterschiedliche Wirkunsweisen haben. So hat das sicherlich bekannteste Cannabinoid THC folgende Eigenschaften:

  • verantwortlich für das High
  • appetitanregend
  • schmerzlindernd
  • lindert Brechreiz, unterdrückt Übelkeit
  • halluzinogen
  • psychotisch
  • schränkt das Gedächtnis ein

Cannabidiol (CBD) hat hingegen folgende Eigenschaften:

  • entzündungshemmend
  • antipsychotisch

Für die Medizin bringt die Entdeckung des Endocannabinoidsystems viele neue Perspektiven, ein Artikel im Anhang soll das genauer darlegen. Damit die Forschung allerdings voran kommen kann, muß sie unkomplizierten Zugang zu Cannabis erhalten um die Möglichkeiten, die Cannabinoide bieten, vol auszuschöpfen zu können.

Das Endocannabinoidsystem - Funktion und Bedeutung für die Therapie

  • Ein umfangreicher Text über das Endocannabinoidsystem im menschlichen Körper und die Wirkungsweise von Cannabinoiden von Franjo Grotenhermen (http://cannabis-med.org): Datei:Cannabinoide und das endocannabinoidsystem.pdf.
  • Auf der Seite der Professorin Ruth Ross von der Universität Aberdeen gibt es eine gute Übersicht.
  • The Endocannabinoid System as an Emerging Target of Pharmacotherapy
  • ein Artikel im Oxford Journal kommt zu dem Schluß: "Seit der Entdeckung des Endocannabinoidsystems ist es in der Neurology immer wichtiger geworden. In kürzester Zeit war es möglich, sehr potente Medikamente zu entwickeln, die neue Wege für das Verständnis und die Behandlung schwerwiegender Krankheiten wie Krebs, Schmerz, Nervendegeneration, Angst und Abhängigkeit. Dies ist ein sehr spannender Startpunkt für eine neue Ära, die auf der traditionellen pharmazeutische Ntzung von Cannabis aufbaut. Jetzt ist die Zeit für klinische Studien um die Effizienz dieser neuen Behandlungsmethoden gerade bei Störungen, für die keine verläßlichen Therapien bekannt sind, wie z.B. Alkoholismus."


Soziale Implikationen

Patient in der Kriminalität

Zusätzlich zur Belastung durch die Krankheit kommt die Belastung, sich in kriminellen Strukturen bewegen zu müssen, um das notwendige Medikament zu erhalten. Durch Bezug des Medikaments können Kollateralschäden für den Patienten entstehen:

  • Strafverfolgung mit Wohnungsdurchsuchung bis hin zu Haftstrafen
  • Führerscheinentzug
  • Gesellschaftliche Ächtung
  • Jobverlust


Selbstbestimmtes Leben trotz Krankheit

(vorläufig) Patient soll entscheiden dürfen, welcher Therapie er sich unterziehen möchte, Arzt in der Rolle des Dienstleisters und Beraters

Patienten werden mit Arznei alleingelassen

Oft verläuft es so, daß Patienten den Zugang zu Cannabis erhalten, wenn die klassische Schulmedizin am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt ist. Da es schon vorgekommen ist, daß Ärzte, die Cannabispatienten unterstützt haben oder Cannabis bzw. Dronabinol verschrieben haben, selbst Opfer von Verfolgung und Repression geworden sind, ist es verbreitet, daß dem Patienten einfach nur der Rat gegeben wird, sich Cannabis zu besorgen. Mit Dosierung, Einnahme, Nebenwirkungen, Beschaffung und Kosten wird der Patient in der Regel allein gelassen.


Ausblick auf die internationale Entwicklung

U.S.A.

Die Situation in den U.S.A. ist äußerst komplex. In vielen Bundesstaaten sind mittlerweile Gesetze erlassen, die die medizinische Nutzung von Cannabis erlauben, teilweise auf die sonstige Nutzung. Auf nationaler Ebene ist Cannabis aber nachwievor verboten, so daß zum Beispiel die DEA (nationale Drogenbehörde) gelegentlich gegen Läden in Californien vorgeht, die eigentilch eine Lizenz in ihrem Bundesstaat haben. Obwohl diese Wiedersprüche noch fort bestehen, so zeichnet sich in den U.S.A. eine kontinuierliche Entwicklung zu einer flächendeckenen Freigabe von Cannabis als Medikament ab. Desweiteren gibt es immer mehr Gemeinden und Bundesstaaten, die Dekriminalisierungsgesetze erlassen, hier ein paar Beispiele:

  • Californien ahndet Besitz und Weitergabe von bis zu 28 Gramm Cannabis nicht mehr als Straftat sondern höchstens als Ordnungswidrigkeit. Die Strafverfolgung von Cannabis Patienten ist außer Kraft gesetzt.
  • Michigan hat die mediznische Nutzung von Cannabis legalisiert.
  • Rhode Island hat die mediznische Nutzung von Cannabis legalisiert.

Eine Übersicht über alle Bundesstaaten und den legalen Status von Cannabis kann man hier finden. 22 Bundesstaaten haben mittlerweile eine medizinsiche Nutzung ermöglicht oder Cannabis dekriminalisiert.


Holland

  • Cannabis kann in speziellen Coffeeshops gekauft werden
  • Patienten erhalten ihr Cannabis aus der Apotheke


Spanien

In Spanien gibt es mittlerweile das äußerst interessante Modell der gemeinnützigen Cannabis Clubs.

"Erwachsene Patienten und Konsumenten der Cannabispflanze haben einen gemeinnützigen Verein gegründet. Dieser Verein ermöglicht und unterstützt den Eigenanbau der Cannabispflanze. Er berät die Mitglieder über die medizinische Wirkung und er ermöglicht und unterstützt den eigenen Anbau zur Selbstversorgung. Das Mitglied zahlt einen Beitrag der die Kosten des Anbaus deckt und hat danach das Recht einen Anteil der Ernte zu Selbstkosten zu beziehen. Das Mitglied ist namentlich bekannt und geht die Selbstverpflichtung ein das Cannabis nur selbst zu verwenden."

aus Cannabis Clubs in Spanien http://www.glocalist.com/index.php?id=20&tx_ttnews[tt_news]=691&tx_ttnews[cat]=6&cHash=b77f44c11f - leider unterstützt das Wiki wohl keine Links die eckige Klammern enthalten, bitte Copy & Paste verwenden.

CANNABIS SOCIAL CLUBS: DAS SPANISCHE MODEL


Israel

In Isreal ist die mediznische Nutzung von Cannabis seit 1999 legal.


Mexico

(vorläufig) In Mexico hat der Kampf gegen die Drogenkriminalität in den letzten 2,5 Jahren für mehr als 11.000 Tote gesorgt.




Zusammenfassung der Argumente

(vorläufig)

  • Patienten wird ihr Medikament vorenthalten.
  • Patienten werden kriminalisiert.
  • Patienten erhalten keine finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse für ihre teils lebenswichtige Medikation.
  • Patienten werden gesellschaftliche geächtet.

Warum ist dieses Thema ein Piratenthema?

(vorläufig)

  • Selbstbestimmter Patient
  • Abwägung Sicherheit - Freiheit
  • Thema ist durch Gerüchte und Fehlinformationen emotional aufgeheizt, die analytisch-objektive Herangehensweise der Piraten wird benötigt
  • internationale Entwicklung
  • Thema nicht der FDP überlassen


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