BE:LiquidFeedback Themendiskussion/191
Diskussion zu Wahlverfahren für Personenwahlen auf dem Landesparteitag
Sowohl Approval-Wahl als auch Schulze-Methode können den sogenannten Spoilereffekt mindern, der durch Stimmenaufteilung zwischen Kandidaten entstehen kann. --Jbe 15:34, 9. Feb. 2010 (CET)
Approval-Wahl
Bei der Approval-Wahl besteht die Gefahr, dass aufgrund der fehlenden Möglichkeit eine Präferenz auszudrücken dennoch eine ungewollte Stimmenaufteilung entsteht. Ich glaube jedoch, dass die Approval-Wahl aufgrund ihrer Einfachheit besser für einen Parteitag geeignet ist. --Jbe 15:34, 9. Feb. 2010 (CET)
Eine offene Frage: Soll dabei die Anzahl der Vorstandsmitglieder vorher festgelegt werden oder direkt durch die Wahl bestimmt werden (d.h. alle mit einer Mehrheit sind in den Vorstand gewählt)? Letzteres wäre nämlich bei einer Vorstandswahl (wo die Reihenfolge der Gewählten keine Rolle spielt) äquivalent zu der in Liquid Feedback verwendeten Variante der Schulze-Methode. Simon Weiß 15:46, 9. Feb. 2010 (CET)
- Ich denke es wird sinnvollerweise zumindest eine obere Schranke für die Personenanzahl im Vorstand geben müssen, oder sieht das jemand anders? Auf diese Maximalzahl (z.B. 5, 7 oder 9) sollte man sich vorher einigen. --Jbe 15:58, 9. Feb. 2010 (CET)
Schulze-Methode
Die Schulze-Methode bietet jedem Abstimmenden weitergehende Möglichkeiten seine Präferenzen zum Ausdruck zu bringen und wird auch in LiquidFeedback zur Endabstimmung eingesetzt. Die Auszählung ist jedoch sehr kompliziert, und bei vielen Kandidaten evtl. nur computergestützt möglich. --Jbe 15:34, 9. Feb. 2010 (CET)
Diesem Blogbeitrag zufolge (gefunden auf Forumsdiskussion unten) hat die schwedische Piratenpartei die Schulze-Methode testweise zur Personenwahl eingesetzt. --Jbe 13:39, 10. Feb. 2010 (CET)
Aufwandsunterschied Schulze- vs. Approval-Voting
Angenommen es stimmen <math>n</math> Piraten ab und es stehen <math>m</math> Kandidaten zur Wahl.
- Der Aufwand zum Auszählen mit Approval-Voting ist <math>O(nm)</math>, da für jede Stimme man eventuell an bis zu <math>m</math> Stellen Stimmen addieren muss.
- Der Aufwand zum Auszählen mit Schulze-Methode (nach Wikipedia) ist <math>O(nm^2+m^3)</math>, da quasi beim Auszählen der Stimmen die einzelnen Präferenzen in einer Matrix zusammenaddiert werden müssen (quadratischer Aufwand pro Stimme) und am Ende ein kürzester Wege-Algorithmus auf den Daten aus der Matrix angewandt werden muss, was kubische Laufzeit hat. Da diese kürzeste-Wege Berechnung aber mit den vorher erfassten, also öffentlichen, Daten gemacht wird, kann man dort zur Not auch einen Computer einsetzen, sodass es voll verifizierbar bleibt und einem die kubische Laufzeit nicht um die Ohren fliegt. Der Aufwand wäre effektiv also nur <math>O(nm^2)</math>.
Wenn wir also 20 Kandidaten haben, wird die Schulze-Methode c.a. 20mal so lange dauern wie Approval-Voting. --Wobble 19:32, 9. Feb. 2010 (CET)