Die Daten werden täglich aktualisiert.
BW:Antragsfabrik2013/Positionspapier Pille danach
Vorlage:BW Sonstiger Antrag2013
Antrag
- Sonstiger Antrag Nr.
- SA010
- Beantragt von
- JohannesKnopp und Incredibul
- Titel
- Positionspapier: Rezeptfreie Abgabe der Pille danach
- Antrag
Die Piratenpartei Baden-Württemberg fordert den rezeptfreien Verkauf der „Pille danach“ mit dem Wirkstoff Levonorgestrel.
Die "Pille danach" ist ein Notfallpräparat zur hormonellen Empfängnisverhütung, bei dem die zeitnahe Einnahme für die Wirksamkeit entscheidend ist. Durch die Einnahme können ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche vermieden werden, zudem ist es relativ gut verträglich, auch eine vorhergehende ärztliche Untersuchung nicht notwendig. Daher stellt die Rezeptpflicht dieses Medikaments für Frauen einen absolut unangemessenen Eingriff in das Recht auf Selbstbestimmung dar. Wir wollen uns für eine rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ einsetzen, entsprechend den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und wie in den meisten anderen europäischen Ländern praktiziert. Text des Antrages zweite Zeile usw.
- Begründung
(Begründung und Antrag stammen ursprünglich von hier: https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initiative/show/4139.html)
Erklärung: Wie die “Pille danach” funktioniert
Die “Pille danach” ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ein hormonell wirksames Präparat zur postkoitalen Empfängnisverhütung, das nach einem Geschlechtsverkehr ohne Schwangerschaftsverhütung (oder nach Versagen der Verhütungsmethode) eine ungewollte Schwangerschaft verhindern kann, indem der Eisprung verhindert wird. Die “Pille danach” darf nicht mit der “Abtreibungspille” verwechselt werden.
Die Wirksamkeit des Wirkstoffes Levonorgestrel ist abhängig vom Zeitpunkt der Einnahme, die so früh wie möglich aber bis spätestens 72 Stunden (3 Tage) nach dem Geschlechtsverkehr erfolgen muss. Eine mögliche Schwangerschaft wird umso sicherer verhindert, je früher die Einnahme erfolgt. Eine Untersuchung durch einen Arzt/eine Ärztin ist vor der Einnahme nicht notwendig, bei einer möglicherweise bereits bestehenden Schwangerschaft wird der Fötus durch die Einnahme des Medikaments nicht gefährdet.
Mehr Informationen über die Wirkungsweise findet Ihr z.B. bei Wikipedia oder hier oder hier.
Warum eine rezeptfreie Abgabe sinnvoll ist
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt aufgrund der relativ guten Verträglichkeit von Levonorgestrel und weil eine ärztliche Untersuchung vor der Einnahme nicht nötig ist, und es wichtig ist, dass das Medikament so bald wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird, die “Pille danach” rezeptfrei zugänglich zu machen, weil so ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche vermieden werden können.
Hinzu kommt, dass die Praxis, dass die betroffene Frau zum Frauenarzt/der Frauenärztin muss und dort zunächst ausführlich Rede und Antwort stehen muss, bevor sie das Rezept bekommt, von vielen Frauen als peinlich und demütigend empfunden wird und gerade sehr junge Frauen aus Angst vor diesem Prozedere den Gang zu ihrem Arzt/ihrer Ärztin vermeiden wollen, was die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft erhöht, da das Medikament so bald wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden muss.
Da das Medikament so bald wie möglich eingenommen werden muss, ergeben sich auch Schwierigkeiten, wenn man es nachts, am Wochenende oder im Urlaub benötigt, und sich ein Gang zu einem Frauenarzt/einer Frauenärztin als logistisch sehr schwierig erweist. Wäre die “Pille danach” rezeptfrei erhältlich, könnte man sie wesentlich leichter auch in solchen Situationen z.B. in 24-Stunden-Apotheken oder Bereitschaftsapotheken erhalten. Wird die “Pille danach” zu spät eingenommen und kommt es doch zu einer ungewollten Schwangerschaft, wird in der Folge oft ein Schwangerschaftsabbruch durchgeführt, welcher den Körper und die Psyche der betroffenen Frau wesentlich stärker belastet als die Einnahme der “Pille danach”.
Da sich die Piratenpartei für die Rechte und die Freiheit der Bürger*innen einsetzt, ist es konsequent, auch in diesem Bereich das Selbstbestimmungsrecht von Frauen zu fördern.
Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die voraussichtlich FÜR diesen Antrag stimmen
Piraten, die voraussichtlich GEGEN diesen Antrag stimmen
- Murgpirat
- ?
- ...
Piraten, die sich voraussichtlich enthalten
- ?
- ?
- ...
Diskussion
Bitte hier das für und wider eintragen.
- Auch wenn der Wirkstoff als "weitgehend verträglich" gilt, sind die Nebenwirkungen nicht unerheblich. Zudem halte ich es nicht für sinnvoll, ein derart starkes Hormonpräparat ohne ärztliche Aufsicht abzugeben. Dabei soll es nicht um eine "peinliche Befragung" gehen, sondern nur um eine/n Arzt*in, die/der ggf. nochmals auf die Wirkungsweise und Auswirkungen des Präparates hinweist. Dies muss nicht zwingend ein/e Gynäkologe*in. Das Argument des Zeitverlustes durch die Arztkonsultation sehe ich nicht, da selbst am Wochenende jederzeit ein Notdienst kurzfristig erreichbar ist, notfalls direkt im Krankenhaus.
Demgegenüber sehe ich eher die Gefahr, dass die "Pille danach" insbesondere von Jugendlichen missbraucht wird im Sinne von "mir kann ja nix passieren, selbst wenn ich unverhüteten Verkehr hab... notfalls hol ich mir schnell die Pille". Auch intensive Aufklärung wird diese Denkweise wohl nicht verhindern können.
Und ein weiteres Argument gegen diesen Antrag: BaWü hat hier nicht die Gesetzeshoheit. Das ganze ist ein Bundesthema und sollte auch auf dieser Ebene beschlossen werden. Murgpirat
- Ich stimme dem Antrag voll inhaltlich zu. Entsprechende Positionen scheinen auch generell unter den Piraten eine breite Zustimmung zu finden (z.B: hier, über 360 Abstimmende, 93% Zustimmung). Dennoch scheint mir der Murgpirat einen Punkt zu haben, wenn er sagt: Das ist nicht Landessache! Wie wäre es, wenn ihr (bis Montag) eine solche Position z.B. in die Initiative gemeinsames Wahlprogramm einbringt oder, wenn es zeitlich dafür zu knapp ist, direkt fürs Wahlprogramm auf dem BPT einreicht. -- Moonopool 07:07, 8. Mär. 2013 (CET)
- Antwort zu 1
- Antwort zu 1.1
- noch eine Antwort zu 1
- Antwort zu 1
- Argument 2
- ...
- ...
- ...
- ...