Crew Diskussion:AK Bildungspolitik/Programmentwürfe/Konsolidierter-Entwurf

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TO DO Programmentwurf

1.1 Bildung ist die Basis unserer Gesellschaft

Herausforderungen der Zukunft wie zum Beispiel der Klimawandel sind nur durch technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen – also durch ein sehr viel höheres allgemeines Bildungsniveau – zu bewältigen.

Würde den Klimawandel nicht so alleine stehen lassen, sonst kommt wieder die "Wir sind keine Umwelt-Partei, das wurde nirgendwo entschieden"-Ecke aus dem Loch. Schreiben wir einfach noch "Energieversorgung in der Zukunft" oder "die Globalisierung" dazu.

Michele Marsching 12:05, 16. Dez. 2009 (CET)

1.2 Wir wollen die Zahl der Hochschulabsolventen vervielfachen

Wir wollen die Zahl der Hochschulabsolventen vervielfachen

Besser wäre die folgende Aussage:

Wir wollen die Bildungsabschlüsse im tertiären Bereich vervielfachen.
Wir wollen die Bildungsabschlüsse auf Level 5-8 EQR vervielfachen

Begründung: Einseitig mehr Hochschulanschlüsse zu fordern, wäre realitätsfremd, angesichts von 55.000 neuen Meistern und Fachwirten in Deutschland die einen Abschluss auf ISCED Level 5b erwerben. Höhere Bildungsabschlüsse können auch ohne Studium erreicht werden, so kann z. B. ein Meister im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) mit entsprechenden Weiterbildungen auf Stufe 7 gelangen, ein Hochschul-Absolvent mit einem Bachelor aber „nur“ Stufe 6 erreichen. Es muss zur Erlangung eines hohen beruflichen Abschlusses nicht mehr zwangsläufig die Universität besucht werden! Dieses sind entscheidende Änderungen der letzten Jahre, diese völlig zu ignorieren wäre imho unsinnig.

Auch möchte ich noch mal betonen, dass pro Jahr rund 580.000 Schüler ein Ausbildungs­verhältnis im Rahmen des dualen Systems beginnen. Seit 2003 ist das Angebot an Ausbildungs­plätzen deutlich niedriger als die Nachfrage. Mit einer Ausbildung im dualen Ausbildungssystem oder über eine Ausbildung an einer Berufsfachschule und entsprechender Weiterbildung, können heute auch Abschlüsse im gewünschten Prozentbereich der OECD-Skala erreicht werden.

Ich stimme dem zu, dass es Ziel der PIRATENPARTEI sein muss, möglichst vielen Menschen einen Abschluss auf Stufe 5-8 des DQR zu ermöglichen.

Ein reines fokussieren auf Hochschulabschlüsse ist nicht nötig und beruht auf eine falsche Interpretation der OECD Studie. Oft habe ich den Eindruck, viele Akademiker haben Angst, dass ihr Abschluss verwässert werden könnte, wie zuletzt durch die Aussage, „dass Meister jetzt auch schon Bachelors sind“. Die oben genannten Abschlüsse sind nicht gleichartig, sondern gleichwertig. Es muss nicht jeder Bürger einen akademischen Abschluss haben. Mal davon angesehen, dass viele Menschen diesen auch nicht wollen. So haben sich viele Absolventen der Berufsakademien erfolgreich gegen die Bemühungen gewehrt, Abschlüsse von BA „Bachelors Professional“ zu nennen. Neu für Deutschland ist es allerdings, dass sich akademische und berufliche Abschlüsse innerhalb eines einheitlichen europäischen Bewertungssystems befinden und bewerten lassen.

Die Problematik von Jugendlichen zwischen 20-29 mit niedriger schulischer Bildung und die Probleme der Integration, sind mit dem Erreichen von Hochschulabschlüssen übrigens auch nicht aus der Welt.

Terror via ML

Nur zum letzten Punkt: Ich glaube, das sollten wir uns SO nicht auf unsere (AK Bildungspolitik) Fahne schreiben. Intergration ist zwar in Punkt in der Bildungspolitik, aber eben nur im Bildungssektor. Die Integration in die Gesellschaft mit aufzunehmen würde diese zu einem reinen bildungspolitischen Ziel machen. Ich glaube, das schafft Bildung nicht alleine, da müssen mehrere Baustellen aufgemacht werden.
Michele Marsching 17:25, 16. Dez. 2009 (CET)

5 Hochschule

Die Piratenpartei will mehr Menschen ein erfolgreiches Hochschulstudium ermöglichen. Ins besondere finanzielle Hürden, die diesem Ziel entgegenstehen, gilt es sofort abzubauen.

Besser wäre die folgende Aussage: Die Piratenpartei möchte mehr Menschen den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft ermöglichen. Unabhängig, ob ein akademischer oder beruflicher Abschluss angestrebt wird, darf das Grundrecht auf freie Berufswahl nach Artikel 12 des Grundgesetzes nicht von finanziellen Hürden untergraben werden.

Aussage: Das Studium ist keine Berufsausbildung, mit der die aktuellen Bedürfnisse des Arbeitsmarktes befriedigt werden sollen, sondern dient der Erlangung von wissenschaftlichen Fähigkeiten, mit denen unter anderem auch die Probleme von morgen und übermorgen gelöst werden müssen. Die Piraten setzen sich daher für ein Studium Generale ein, bei dem die fachliche Spezifizierung mit intellektuellen Freiräumen und interdisziplinärer Gesamtschau kombiniert wird. Die Verschulung des Studiums durch den Bologna-Prozess ist daher rückgängig zu machen.

Begründung: Die Aussage, dass nur mit einem Studium die Probleme von morgen „und übermorgen“ gelöst werden können, finde ich persönlich arrogant und anmaßend und entspricht nicht der heutigen Realität. Andere Berufsgruppen wie z. B. Meister oder Fachwirte werden in der Zukunft genauso Lösungen entwickeln, wie sie es heute bereits tun.

Der Bologna-Prozess hat imho gar keine Verschulung eingeführt, sondern nur die Rahmen­bedingungen festgelegt. Es ist eine reine Angelegenheit deutscher Hochschulpolitik, diese Verschulung rückgängig zu machen. Einseitiges Bologna-Bashing ist imho fehl am Platze, einheitliche europäische Richtlinien und Verordnungen gibt es in allen Bereichen, nicht nur im Bildungsbereich.

Auch hat einseitige Freigeist- und Selbstfindung für mich im Programm nichts zu suchen. Ich sehe nicht ein, warum die Fleischfachverkäuferin, die heute bis 24 Uhr hinter ihrer Fleischtheke steht, den Selbstfindungsprozess von Studenten bezahlen soll. Zur Selbstfindung kann ein Tantra-Seminar an der Volkshochschule hilfreich sein, das auch selbst finanziert wird.

Auch bei Auszubildenden im Dualen System findet übrigens eine „fachliche Spezifizierung mit intellektuellen Freiräumen verbunden mit interdisziplinärer Gesamtschau“ statt. Ich kann hier nicht erkennen, wo hier der Gleichheitsgrundsatz im Bildungsprogramm gewahrt wird, wenn man Menschen, die nicht studieren, diese Rechte verwehrt, bzw. diese Rechte nicht mit im Bildungsprogramm einfordert. Ich glaube nicht, dass unseren gelernten IT-Fachinformatiker oder anderen Auszubildenden diese Aussagen gefallen werden. Ich finde, der ganze Absatz sollte in Ausbildung/Studium umgeändert werden und neutral für alle Berufsgruppen gleich formuliert werden. Das Wort „Student“ sollte in „Mensch“ umgeändert werden.

Terror via ML

Die vorgeschlagene Formulierung würde Bildung auf ihre Rolle als Ausbildung reduzieren und die Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung komplett herausklammern. Die Augen vor den Folgen von Bologna, der Notwendigkeit einer Selbstfindung für erfolgreiches akademisches Arbeiten oder dem nicht-monetären gesellschaftlichen Nutzen der Bildung zu verschließen ist ein Ansatz der besser keinen Eingang in unser Programm finden sollte. Möp

Fließende Schullaufbahn (Liquid Schooling)

Obwohl die Piraten die Auflösung von Klassenverbänden und damit die Auflösung eines Zwangsverbandes als förderlich für die persönliche Entwicklung ansehen, sind sie sich bewusst, dass die sozialen Kompetenzen der Schüler auch durch den Aufbau einer gemeinsamen Schulkultur gefördert werden sollte und einer sozialen Vereinsamung des Einzelnen durch geeignete Maßnahmen entgegengewirkt werden sollte.

Ich halte das für einen sehr wichtigen Punkt und entsprechend die Ausarbeitung für sehr dürftig (bzw nicht vorhanden). Sozialkompetenz erlangt man (meiner Ansicht nach) vorrangig dadurch, dass man längerfristig mit der gleichen Personengruppe auskommen muss. Entsprechend führen häufige Wechsel des sozialen Umfelds zu einer Unverbindlichkeit der sozialen Normen. Pädagogische Eingriffe und Führung von Seiten der Lehrkräfte halte ich für selbstredend um die Herren der Fliegen zu vermeiden.

Mein Vorschlag wäre hierzu einen festen Satz an Pflichtkursen, die sich bis zum Ende der Schullaufbahn durchzieht und damit den Klassencharakter beibehält. Hinzu kommt ein Pensum an Wahlkursen, die entsprechend den persönlichen Neigungen belegt werden können. --DerLhurgoyf 21:05, 21. Jan. 2010 (CET)

Wichtiger Punkt, der auch so vorgesehen ist: Ausarbeitung Kurssystem. Lässt sich sicher noch verbessern, greift diesen Gedanken im Grunde aber jetzt schon auf.