HSG:Saarbrücken
Piraten Hochschulgruppe Saarbrücken
Vernetzung
Ziele
Open Access fördern
Wir fordern, dass alle Forschungsarbeiten, die an der Uni durch den Einsatz von öffentlichen Steuergeldern erarbeitet werden, unter Open Access verträgliche Lizenzen gestellt werden.
Wir möchten darauf hinwirken, dass die Uni ein zentrales Archiv aller verfassten Forschungsarbeiten, die unter dieses Kriterium fallen, vorhält. Diese Forschung wurde über Steuergelder finanziert und sollte daher auch frei verfügbar und für jedermann zugänglich sein. Neben dem gesellschaftlichen Nutzen eines solchen Modells würde in Zukunft auch das Schreiben von Doktor- oder Abschlussarbeiten deutlich vereinfacht werden, da ein einfacher und direkter Zugriff auf alle Forschungsergebnisse möglich ist.
Es ist nicht die Aufgabe der Universitäten ist ein privatwirtschaftliches Geschäftsmodell in Form der Journal-Herausgeber am Leben zu erhalten.
Die Situation die im Moment in den Köpfen von verschiedenen Professoren noch vorherrscht, Wissen nur einer kleinen Gruppe von Studierenden zugänglich zu machen die physisch die Vorlesung besuchen, ist auf Dauer unhaltbar. Wir fordern ein campusweites System zur Veröffentlichung aller Unterlagen zu den Vorlesungen. Diese Unterlagen müssen allen Studierenden zugänglich sein, um somit ein echtes studium generale zu ermöglichen. Nur durch ein zentrales System kann garantiert werden, dass es in Zukunft einfacher wird sowohl die Unterlagen seiner Vorlesungen zu finden wie auch Zugriff auf interessante Unterlagen anderer Vorlesungen zu haben. Nur verteiltes und offenes Wissen kann ein echtes autonomes und lebenslanges Lernen ermöglichen und fördern.
Nicht nur campusweit, sondern über den Campus hinaus! Die Uni muss ausstrahlen in die gesamte Gesellschaft. Ideal: weltweit! Negativ Beispiel: Alle Professoren, die ihre Folien/Materialien mit Passwort schützen. Verweise auf Copyright dürfen hier nicht das letzte gesprochene Wort sein!
Datenschutz muss auch an der Uni gelten
Datenschutz darf auch an der Uni kein Fremdwort sein! Praktischer Datenschutz fängt mit Aufklärung an, wer kennt nicht die lästigen Mails wo ein Assistent schnell mal alle Adressaten in das “An:”-Feld kopiert und somit die Adresse jedes Empfängers offenlegt? Die Piraten Hochschulgruppe fordert deswegen eine Aufklärungskampagne zum Umgang mit persönlichen Daten an der Uni. Auch setzen wir uns dafür ein, dass im Rahmen der bevorstehenden IT Vereinheitlichung ein komplettes Datenschutzkonzept ausgearbeitet und umgesetzt wird. Die Piraten Hochschulgruppe erwartet, dass die Uni nur für ihre Arbeit relevante Daten über die Universitätsangehörige erhebt und diese durch ein durchdachtes Konzept geschützt sind. Wir setzen uns des weiteren auch dafür ein, dass persönliche Daten in so fern sie Aktionsbezogen sind, wie z.B. Öffnung einer Tür mit der UdS Karte, nicht länger als 3 Tage gespeichert werden.
Auch die UdS-Card und alle weitere Systeme, in denen persönliche Daten erhoben und verarbeitet werden, müssen in dieses Konzept aufgenommen werden. Die Piraten Hochschulgruppe fordert die Universitätsleitung zu einer erhöhten Sensibilität im Umgang mit persönlichen Daten auf.
Sollten Professoren und Lehrstühle auch in Zukunft massive Datenschutzverstöße begehen (Offenlegung aller Emailadressen, namentliche Veröffentlich von Klausurergebnissen, etc.), muss ein Sanktionskatalog eingeführt werden, um zukünftige Verstöße vermeiden zu können.
Open Source für die Uni
Die Universität setzt im Moment in vielen Fächern den Gebrauch von kommerzieller Software voraus, auch wenn diese Software über die Uni günstiger zu beziehen ist, so stellt sich trotzdem die Frage, ob diese zusätzliche Belastung der Studierendenschaft zuzumuten ist. Die Piraten fordern ein Umdenken was den Einsatz von Software auf dem Campus anbelangt. Wir wollen die Universität schrittweise auf Freie und Open Source Software umstellen, die Uni kann durch diesen Umstieg jährlich Lizenzkosten in beträchtlicher Höhe einsparen ohne Funktionalitäten zu verlieren. Vor allem sollte in der Lehre wo nur möglich auf Open Source zurückgegriffen werden, um es den Studierenden zu erlauben sich legal zu Hause die gleiche Umgebung aufzubauen.
Des Weiteren sollte die Universität offene Formate fördern und auch selbst einsetzen. Wo in der Wissenschaft der Austausch von LaTeX oder PDF Dateien gang und gäbe ist, so fordern die Piraten einen breiten Einsatz von offenen Formaten auch im restlichen Hochschulbetrieb. Word und Excel Dokumente können nun mal nicht von jedem Studierenden gelesen werden, es sei denn dieser hat die nötige Software installiert. Doch Ausgerechnet diese Standardsoftware wurde vom Lizenzprogramm mit Microsoft ausgenommen. Wir setzen uns dafür ein, dass in Zukunft Dokumente nur noch in einem offenen Format verteilt werden, so dass jeder unabhängig seiner Systemkonfiguration und seines Geldbeutels Zugriff haben kann. Dazu gehört auch das abschaffen der Videos die in Flash zur Verfügung gestellt werden. Diese Videos sollen in Zukunft mit dem moderneren HTML5-Standard verteilt werden.
Freier Zugang zu Bildung
Wir sind der Meinung, dass jeder Mensch das Recht auf freien Zugang zu Information und Bildung hat. Bildungsgebühren jeglicher Art schränken den Zugangz u Bildung ein und werden von uns daher kategorisch abgelehnt. Dies ist notwendig, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Bildung ist eine der wichtigsten Ressourcen der Wirtschaft, da nur durch den Erhalt, die Weitergabe und die Vermehrung von Wissen Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand auf Dauer gesichert werden können.
Wir setzen uns gegen die Wiedereinführung von Zweit- und Langzeitstudiengebühren an der Uni ein.
IT Vereinheitlichung vorantreiben
Der Ist-Zustand an der Uni ist im Moment, der, dass viele redundante Systeme nebeneinander bestehen. So ist es nicht unüblich, dass viele Professoren neben einer Anmeldung am HISPOS/LSF oder Clix auch noch eine Anmeldung in ihrem persönlichen System verlangen. In vielen Studiengängen ist es auch nötig, mehrere Systeme nebeneinander zu verwenden, da jeder Professor ein anderes System bevorzugt.
Die Piraten sehen hier den Grundsatz der Datensparsamkeit verletzt und fordern, dass die Uni eine zentrale Infrastruktur zur Verfügung stellt die solche eigenmächtige Systeme unnütz macht. Die Piraten stehen des Weiteren dafür, dass man in Zukunft nach nur EINEM Login (per WPA, VPN oder Web) Zugang zu allen Uni-Ressourcen hat, ohne sich nochmals bei anderen Systemen zusätzlich einloggen zu müssen. Technisch gesehen besitzt die Uni die notwendigen Programme bereits seit längerem, weshalb es für uns unverständlich ist, dass wir Studierende noch immer mit verschiedenen Systemen und mehrmaligem Login geplagt werden.
CLIX abschaffen oder zumindest überarbeiten
Es ist schön, dass die Universität ihren Studenten eine Kommunikations- und Lernplattform im Internet zur Verfügung stellt. Weniger schön ist jedoch die konkrete Ausgestaltung in Form von CLIX. Das System ist unnötig kompliziert, überladen, unübersichtlich, langsam und unzuverlässig. Darüber hinaus ist es nicht möglich, darin auf verfügbare PDF-Dateien zuzugreifen, wenn man mit einem mobilen Browser darauf zugreifen möchte. In Zukunft wird es noch wichtiger werden, über das Internet auf Lernmateriallien zuzugreifen.
Daher fordern wir, entweder Clix massiv zu überarbeiten und auf Nutzerfreundlichkeit zu trimmen oder auf eine andere Plattform zu wechseln.
Keine Kameraüberwachung auf dem Campus
In letzter Zeit werden auf dem Campus vereinzelt immer weitere Überwachungskameras installiert. Wir sprechen uns vehement gegen den Einsatz von Videoüberwachung auf dem Campus aus, die keinerlei tatsächlichen Sicherheitsgewinn bringen, sondern maximal ein Gefühl von vermeintlicher und trügerischer Sicherheit erzeugen. Bisher sind uns zumindest noch keine Berichte bekannt, in denen Überwachungskameras plötzlich den Opfern von (Gewalt-) Verbrechen zu Hilfe geeilt sind.
Im Gegenteil, die Installation von Kameras geht häufig mit dem Abbau von Sicherheitspersonal einher, wodurch bei einem Verbrechen die Chance auf Hilfe noch geringer wird. Viel schwerer wiegt auch die durch unzählige Studien belegte Tatsache, dass sich Menschen, die sich beobachten fühlen, nicht mehr natürlich verhalten.
Wir setzen uns dafür ein, dass auf dem Campus keine weiteren Kameras mehr installiert werden und bereits bestehende Kameraüberwachung wieder abgebaut wird.
Transparente und direkte Hochschulpolitik
Nicht jeder hat studienbedingt die Zeit sich selbst aktiv in der Hochschulpolitik einzumischen oder an langen Sitzungen teilzunehmen, bei denen größtenteils über Themen gesprochen wird, die einen selbst nicht betreffen und bei denen man demzufolge auch nur wenig mitreden kann. Für jeden Studierenden, der sich nicht selbst aktiv in die Hochschulpolitik einbringen kann, besteht die einzige Möglichkeit diese mitbestimmen zu können in dem alljährlichen Wählen des Studierendenparlaments. Über die Kreuzchen hinaus hat man dann allerdings keine Möglichkeit mehr die Hochschulpolitik mitzugestalten.
Dies möchten wir unbedingt ändern! Die Hochschulpolitik betrifft jeden und niemand sollte ausgeschlossen werden, weil er nur sehr wenig Zeit zur Verfügung hat oder den ganzen Tag über Vorlesungen besuchen muss. Wir möchten es zukünftig allen Studierenden ermöglichen sich an der Hochschulpolitik zu beteiligen.
Dazu planen wir beispielsweise Diskussionsprozesse neben der reinen Behandlung in Gremien auch in das Internet zu verlagern. Dies ermöglicht jedem, sich zu den Zeiten mit Hochschulpolitik zu beschäftigen, zu denen man auch wirklich Zeit und Lust hat und sich die Zeiten nicht von Sitzungsterminen der Gremien diktieren zu lassen. Auch eine punktuelle Mitarbeit zu bestimmten Themen wird so einfach ermöglicht. Wer sich nur für Themen seines Studienganges, die Wohnbedingungen in den Studentenwohnheimen oder schlicht das Essen in der Mensa interessiert, kann genau bei diesen Themen mitdiskutieren und dort seine Ideen und Vorschläge einbringen.
Transparente Hochschulverwaltung
Als Studierende werden wir oft vor vollendete Tatsachen gestellt und erfahren von Neuerungen erst wenn sie bereits umgesetzt wurden. Wieso und von wem bestimmte Entscheidungen getroffen wurden ist in den wenigsten Fällen bekannt.
Wir möchten uns daher dafür einsetzen, dass die Hochschulverwaltung zukünftig deutlich transparenter gestaltet wird und Entscheidungen oder Diskussionsprozesse bereits vor deren Abschluss öffentlich gemacht werden, um möglichst vielen Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich selbst ein Bild zu verschaffen, sich an der Diskussion zu beteiligen oder eigene Ideen und Vorschläge mit einzubringen.
Verstärkter Einsatz von Video-Vorlesungen
Schon seit einigen Jahren bieten manche Professoren ihre Vorlesungen im Internet als “E-Lectures” an. So können Studenten bequem von überall die Vorlesungen anschauen und wiederholen.
Dieses Angebot möchten wir ausweiten. Die notwendige Technik ist in vielen Hörsälen bereits vorhanden, wird aber leider nicht genutzt.
Bachelor-/Mastersystem verbessern
Auch mehrere Jahre nach Einführung des neuen Bachelor-/Mastersystems gibt es dort noch einige Baustellen. Das System wurde unter anderem deswegen eingeführt, damit Universitätsabschlüsse europaweit besser verglichen werden können und Universitätswechsel erleichtert werden sollen. Diese Ziele sind aber bei weitem noch nicht in erreicht, die Situation hat sich praktisch kaum verbessert. Selbst innerhalb Deutschlands, geschweige denn innerhalb Europas, werden Studienleistungen von den Universitäten kaum gegenseitig anerkannt. Wer bei uns in Saarbrücken seinen Bachelor gemacht hat, kann ohne weiteres nicht einfach an einer anderen Universität seinen Master machen.
Zusammen mit der Landesregierung möchten wir uns dafür einsetzen, dass im ersten Schritt die Anerkennung von Leistungen innerhalb der Großregion und im zweiten Schritt innerhalb Deutschlands stark verbessert wird.
Auch wenn man seinen Bachelor hier in Saarbrücken gemacht hat, ist es noch nicht automatisch gewährleistet, dass man hier ebenfalls einen Masterplatz findet. In vielen Studiengängen ist es aber fast unerlässlich auch seinen Master zu machen, um auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen zu haben.
Wir fordern daher, dass jeder Bachelorstudent auch einen Masterplatz bekommen kann.
Eignungstests statt Numerus Clausus
Ist es gerecht, dass nur jemand, der sehr gute Abiturleistungen vorweisen kann das Privileg hat sein Studienfach frei auszuwählen und jemand der „nur“ gute Noten hat nicht? Wir sagen Nein! Deshalb fordern wir die Abschaffung der Zulassungsbeschränkung durch den NC und die Einführung von Eignungstests. Wir sind der Auffassung, dass es sinnvoller und gerechter ist die fachspezifischen Fähigkeiten und Wissensstand eines Bewerbers zu testen, anstatt durch reine Abiturnoten zu selektieren. Wer auf Grund unterdurchschnittlicher Politiknoten einen schlechteren Abi-Schnitt bekommen hat, ist deshalb nicht ungeeigneter Mediziner zu werden, als jemand der dort nur Einser geschrieben hat.
Durch dieses Verfahren hat jeder die gleiche Chance auf einen Studienplatz, unabhängig von seinen Leistungen aus der Vergangenheit. Außerdem ist es denkbar so das Niveau in den jeweiligen Fächern zu steigern, da sich die Studenten schon vor Beginn ihres Studiums auf das Fach vorbereiten müssten. Für eine gesündere Mensa
Wie ihr alle wisst, lässt die Qualität des Mensaessens teilweise noch Luft für Verbesserungen. Da uns eine gesunde und preiswerte Verpflegung wichtig ist, haben wir uns zum Ziel gemacht, die Qualität und Finanzierung eurer Mahlzeiten einmal komplett unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern. Auch die Essensausgabe, insbesondere des Free Flow Bereichs, wollen wir für euch optimieren.
Die Piraten setzen sich für die Einführungen eines preiswerten Bio-Menüs ein, welches das Angebot in der Mensa abrundet. Wir werden prüfen, ob es möglich ist, das Getränkeangebot um Tees und gesunde Säfte zu erweitern. Vereinfachung des Kartendschungels
Das Semesterticket erhalten und optional ausweiten
Wir sind für den Erhalt des solidarischen Semestertickets, da es nur so für alle Studierende möglich ist, kostengünstig den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.
Wir fordern im Interesse für die Großregion, die Möglichkeit zu prüfen das Semesterticket auf Teile von RLP, Luxembourg und Frankreich optional auszuweiten. Für eine offene Kultur, das Theaterticket bleibt
Wir sind ebenfalls für den Erhalt des Theatertickets, mit dem es allen Studierenden möglich ist, kostenlos das Saarbrücker Staatstheater zu besuchen. Die Kosten hierfür sind nur sehr gering, es wird aber jedem Studierenden dadurch ermöglicht an der Theaterkultur teilzuhaben.
Die Piraten bekräftigen, dass ein diskriminierungsfreier Zugang zur Kultur positive Auswirkungen auf die Attraktivität der Universität des Saarlandes hat. Universität der Großregion
Immer wieder gerne zitiert wird die sog. “Universität der Großregion” (Saarbrücken, Lüttich, Trier, Luxemburg, Metz, Kaiserslautern) die “grenzüberschreitendes Studieren” ermöglichen soll.
Die Piraten Hochschulgruppe unterstützt die Idee die hinter der UGR steckt und will diese in Zukunft auch weiter fördern. Wir fragen uns nur im Moment, wie eine UGR ohne die nötige Mobilität der Studierenden funktionieren soll. Bisher endet die Gültigkeit des Semestertickets an den Grenzen des Saarlandes, an eine gute Vernetzung mit dem öffentlichen Transport ist kaum zu denken, nehme man das Beispiel Luxemburg – Saarbrücken, wo man entweder x-mal umsteigen muss oder aber auf den kommerziellen Anbieter einer direkten Buslinie angewiesen ist. Zwischen den anderen Universitäten sieht es nicht viel besser aus.
Wenn das Problem der Mobilität erst gelöst ist, dann stellt sich immer noch die Frage über die Anerkennung der Leistungen in allen Fachrichtungen. So scheint es im Moment noch fraglich, dass alle Fakultäten an allen Unis Äquivalenzen der jeweils anderen Unis problemlos anerkennen werden. Wir setzen uns dafür ein, dass jede Vorlesung und jeder Kurs zwischen den Partnerunis problemlos und ohne viel Bürokratie anerkannt wird. Denn was ist die UGR wenn nicht jeder Studierende davon profitieren kann. Wir fordern außerdem eine engere Vernetzung der Hochschulpolitik in diesem
einzigartigen Experiment, so dass studentische Vertreter, und somit die Studierendenschaft, bei allen Entscheidungen bezüglich des Projektes mit eingebunden werden. Nur so kann ein Erfolg des Konzepts “UGR” für alle Studenten möglich werden.