Besteuerung von Copyrightlaufzeit

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Copyright-Gesetze sind etwas worüber Nationen dem ersten Anschein nach wenig Macht haben. Internationale Verwaltungen wie die WTO (World Trade Organization) drängen die Regierungen mit Vertragswerken wie TRIPs (Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights) gewisse Copyright-Regeln zu akzeptieren. Eine Regel verlangt, dass ein Land ausländische Copyright-Inhaber genauso wie inländische behandeln muss. Eine andere Regel fordert gewisse Mindestlängen für Copyright (das betrifft sogar tote Schriftsteller). Die hier vorgestellte Idee bricht nicht diese zwei Regeln. (Was nicht heißt, dass das nicht versucht werden sollte - besonders mit der zweiten Regel. Diese Idee ist nur Plan B oder eine mögliche Ergänzung.)

Das heutige Copyright in vielen Ländern ist eine eine-für-alles Regel, welche die selbe Copyright-Laufzeit veranschlagt für Dinge mit sehr unterschiedlichen Produktionskosten (man vergleiche Filme mit Büchern) und verschiedenen Vermarktungs-Zeitspannen (man vergleiche Videospiele mit Musik). Eine Reform für kürzere eine-für-alles Laufzeit wäre gut, aber eine bessere Reform wäre möglich. Verschiedene Laufzeiten für verschiedene Dinge wären besser. Aber Veränderungen der Produktion und Vermarktung würden ständige Überprüfungen dieser Spannen notwendig machen.

Wie wäre es mit einer geringeren Besteuerung wenn ein Werk mit dem Vermerk erscheint, dass auf die volle Schutz-Spanne verzichtet wird? Je früher, desto geringer die Besteuerung. Je später, desto höher (evtl. überproportional zur Laufzeit). Es gibt gute Argumente dafür:

Zeug unter Copyleft oder direkt in die Public Domain (völliger Verzicht auf Copyright) zu stellen fällt nicht schwer bei Programmen, die Einzelanfertigungen sind oder bei Dingen, die von der Regierung bezahlt werden. Es ist aber schwierig, die Distributions-Systeme für Filme, Bücher und Videospiele in einer Art zu verändern, dass Veröffentlichung unter Copyleft oder Public Domain plausibel für die Massen der Autoren und Verlage sind. Die Veränderung zu individuell verkürzter Schutz-Zeit funktioniert mit weniger Reibung. (Es könnte natürlich auch Steuer-Vergünstigungen geben dafür, Dinge unter Lizenzen zu stellen, die auf andere Weise als kürzere Laufzeit weniger restriktiv als das Normale sind, z.B. die etwas bürokratische Creative Commons Non-Commercial-Share-Alike-Lizenz.)

Steuer-Erleichterungen sind typisch für Spenden und das Versprechen, auf das Copyright früher als man muss zu verzichten, kann auch als Spende betrachtet werden.

Man kann es auch andersrum als Weg sehen, diejenigen für einen Service bezahlen zu lassen, die ihn auch nutzen. Das Argument hat vielleicht etwas Appeal für Konservative, welche oft Steuern durch Gebühren ersetzen wollen.

Schwächen

Welche Steuer wird hier reduziert? Die Umsatzsteuer. Bei einer anderen Steuer gäbe es das Problem, dass eine Nation das Werk eines Ausländers nicht wie das eines Inländers behandeln kann wie es die WTO verlangt. Nun gibt es bei der Umsatzsteuer einige Probleme. Viele Länder haben bereits reduzierte Umsatzsteuern für Copyrightzeugs (zum Beispiel Deutschland glaube ich 7% für Bücher und Zeitschriften, außer Ab-18-Ware). Für einen starken Druck von den reduzierten Schutz-Zeiten Gebrauch zu machen braucht es eine hohe Umsatzsteuer für Copyrightkram. Eine höhere Umsatzsteuer darauf kann aber auch ins Auge gehen, so dass die Schutz-Zeiten fast gleich lange bleiben UND die Preise für Bücher, Filme usw. steigen. Zeitungen und Zeitschriften nehmen in der Regel deutlich mehr als die Hälfte der Einnahmen über die Werbung ein. Deshalb müssen bei einer Zeitschrift neben dem Preis am Kiosk auch die Werbe-Einnahmen entsprechend der Urheberrechtslaufzeit besteuert werden.