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Benutzer Diskussion:Duesenberg/buvofragen/formspringfragen (Quelltext anzeigen)
Version vom 4. April 2012, 19:12 Uhr
, 19:12, 4. Apr. 2012keine Bearbeitungszusammenfassung
'''Aus Formspring hierher kopierte Fragen'''
*Was hältst Du von der Idee der Präferenzdelegation als Alternative zur Kettendelegation? http://andipopp.wordpress.com/2012/04/02/discrete-democracy-ein-vorschlag-zur-weiterentwicklung-von-liquid-democracy/
**WOW das muss sich bei mir erstmal setzen, da ich kein großer Freund von wie auch immer gearteten Delegationen bin und es dahin führen sollte, daß sich jeder selbst demokratiebildend einbringt.
Dennoch ist es enorm wichtig dies auszuprobieren um neue Lernfelder zu erschließen.
Die Ansätze finde ich sehr gut!
Gerade Kettendelegation finde ich mehr als undemokratisch und sehe darin ein großes Manko von LQFB.
----
*Stimmt es das du ein Freund von Bodo Thiesen bist?
** Nein.
*Glaubst Du,es macht dich sympathisch,wenn du einzelne BuVo-Mitglieder offen anfeindest? Glaubst du, jemand mit dieser Attitüde,wie du sie an den Tag legst, ist für den BuVo geeignet?
**Wenn ich mein Handeln danach ausrichten würde, was ich glaube, was andere glauben könnten, wäre dies doch eher unglaubhaft. ;-)
----
*==Fragen von Thomas(OHV): == Wie stehst du zu dem Thema Umsetzung des basisdemokratischen Gedankens durch Briefwahlmöglichkeit für alle Stimmberechtigten bei innerparteilichen Personenwahlen? Was ist für dich von größerer Bedeutung, das individuelle
**Leider ist die Frage nicht vollständig ...
Briefwahlmöglichkeit sollte auf jeden Fall bedacht werden,
so wie alle Ideen, welche eine basisdemokratische Umsetzung ermöglichen.
*Die Jungen Piraten haben in ihrer letzten Bundesmitgliederversammlung Wahlrecht ab Geburt als Positionspapier aufgenommen. Wie stehst du dazu? http://bit.ly/y4opJ4
**Für mich ist das konsequent weitergedacht, daß es zur basisdemokratischen Entwicklung der Gesellschaft gehört, auch und gerade junge Menschen so früh wie möglich an den demokratiebildenden Prozessen zu beteiliegen.
Dazu gehört auf jeden Fall das Recht zu wählen.
Wie soll ich sonst junge Menschen für die Demokratie und deren Möglichkeiten begeistern, wenn sie aber dann an einem entscheidenden Punkt nicht mitwirken können?
*Hast Du ein "Back Office" und Assistenten, die Dich in der Vorstandsarbeit unterstützen können?
**Ein voll funktionstüchtiges Büro hab ich sowieso, und das mit den Assistenten wird sich finden, da habe ich mir noch keine Gedanken zu gemacht.
*Welcher Status hat für Dich LiquidFeedback? Welchen könnte es in Zukunft haben? Es gibt außerdem immer wieder Initiativen, LQFB zu erweitern oder völlig neue Systeme zu erstellen. Wirst Du ihnen als Vorstand die Chance geben, damit LQFB ersetzt wird?
**Als ich vor 2 Jahren meine Meinung kundtat, daß LQFB oder ein den gleichen Zweck erfüllendes Tool einen enormen Wert für die Piraten darstellen wird, wurde ich dafür noch gesteinigt. Die Entwicklung eines effektiven Abstimmungsinstrumentes voranzubringen ist absolut wichtig für die Umsetzung von der urdemokratischen Idee. Mir persönlich ist das eher gleich welches Tool das nun letztendlich sein wird und wie es heißt. Wichtig ist aber auf jeden Fall, daß hier weiter ausprobiert und entwickelt wird um so viel wie möglich Erfahrung mit diesen Programmen zu sammeln.
*Was denkst Du zu einem auf 2 Jahre gewählten Vorstand? (Hintergrund: habe es unter http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2012.1/Antragsfabrik/Satzungs%C3%A4nderung_002 in die Antragsfabrik gekippt.)
**Der Ansatz ist nicht verkehrt, braucht man doch eine gewisse Zeit sich einzufinden, zu vernetzen und seine Ideen einzubringen und umzusetzen.
Ein Jahr geht schnell vorüber. Allerdings kann ein Jahr auch verdammt lang sein.
Ich denke, daß es eventuell sinnvoll wäre den Schatzmeister und den GenSek
aus dem regülären Wahlturnus zu nehmen, denn der eine
hat die Kasse und der andere die Manschaft. Es könnte immerhin sein, daß es mal nicht gelingt den kompletten BuVo neu zu wählen,
auch im Hinblick auf eine Erweiterung des BuVo auf 9 Mitglieder.
Roman Herzog sagte auf die Frage warum er nicht erneut als Bundespräsident anträte:
"10 Jahre wären mir zu lang, 5 waren mir auch etwas zu kurz, ich denke eine Amtszeit auf 7 Jahre einmalig für jeden Präsidenten sollte ernsthaft diskutiert werden" Für mich persönlich wären jetzt aus meiner Sicht der Dinge zwei Jahre auch zu lange, vielleicht liegt die Wahrheit, wie so oft in der Mitte.
*Jetzt mal ehrlich: Warum macht ihr Politik?
**Das kann ich nur für mich beantworten:
Weil ich die Möglichkeit meiner demokratibildenden Selbstbestimmung wahrnehmen will.
*Wirst Du im BV eine Schnittstelle zwischen AGen und BV herstellen und Dich dafür einsetzen, den Vorstandsbeschluß umzusetzen, AGen den Status "offiziell" vergeben und sie damit als Fachausschüsse anerkennen zu können?
**Auf jeden Fall, ich möchte ganz klar die Kommunikation und die Koordination der einzelnen Organe der Partei fördern und deren Vernetzung sicherstellen.
In Offenbach hat es sich gezeigt, daß es zwei gleich starke AG Drogen gab, welche beide sehr hochwertige Anträge zum Programm zur Abstimmung vorgelegt haben, die sich noch dazu nicht wesentlich unterschieden haben.
Allerdings wussten die beiden AG´s nichts voneinander und da drängt sich mir der Verdacht aus, ob gebündelte Kräfte nicht noch besser und effizienter hätten zu einem Ergebnis kommen können.
Dazu kommt es, daß ein Neumitglied, welches sich programatisch in die Parteiarbeit einbringen möchte nicht unbedingt erkennen kann, wo es mit seinem Anliegen am besten aufgehoben sein könnnte.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
*Was ist für dich ein Whistleblower? Ist „Nestbeschmutzer“ eine gute Übersetzung? Nenne ein paar Beispiele für Whistleblower.
**Er ist auf gar keinen Fall ein Nestbeschmutzer, wenn er selber ein hohes persönliches Risiko mit seinen Enthüllungen eingeht und ein allgemein dienendes Ziel damit verfolgt.
Also ich werde nur ein Beispiel anführen,
da zb. bei Wikipedia all dies gut dokumentiert ist.
Christoph Meili,
hat Dokumente über Vermögen von Holocaustopfern
aus einer Schweizer Bank geschmuggelt.
Diese Dokumente sollten illegalerweise vernichtet werden.
Er war ein einfacher Wachmann, der aber aufmerksam und aufgeklärt an die Sache
rangegangen ist.
Allerdings ist er dann von vielen Seiten instrumentalisiert worden und hat für seine Zivilcourage einen hohen Preis bezahlt.
Dieses Beispiel finde ich deswegen sehr spannend, weil es zeigt, daß auch einfache Menschen, also jeder, wenn er wach durch die Welt geht unvermittelt zum Whistleblower werden kann.
*Wenn du dir aussuchen könntest, als was du in der Piratenpartei arbeiten willst, was wäre das?
**Ich wollte einfach nur mal ne Rede halten ...
Da bin ich grade in einer Phase der Neufindung, weil ich völlig davon überrascht bin wie groß der Unterschied ist zwischen dem wo ich mich sehe und mir vorgestellt habe und wie bzw. wo mich viele andere sehen,
da brauch ich noch was.
*Glaubst du, dass die Piraten mit ihren Zielen mal Erfolg haben werden, sprich ihr Parteiprogramm mal richtig umsetzen können oder das sie es niemals schaffen werden?
**Ja da glaube ich wirklich fest daran, und es zeigt sich schon jetzt, wie tief piratige Ideen und Ideale in die Politik und Gesellschaft eingedrungen sind.
Visionen werden Realtät, immer wieder!
*Was ist für dich das drängendste Problem in der Politik, dass die Piraten angehen müssten?
**... es brennt an allen Ecken und Kanten,
aber wenn ich mitbekomme, daß bei 20% der schulpflichtigen Kinden nicht gesichert ist,
daß sie wenigstens einmal am Tag etwas vernünftiges zu Essen bekommen, mitten in Deutschland, dann packt mich die heiße Wut.
*Würdest du auch auf Podiumsdiskussionen gehen mit NPD-Mitgliedern? (Frage für ein Blogpost)
**Erfahrungsgemäß ist es vergebliche Müh´sich mit diesen vollkommen verblendeten Menschen rational auseinanderzusetzen.
Aber um die Gelegenheit zu nutzen unmißverständlich darzubringen was ich von diesen Leuten und ihren Gesinnungen halte würde ich das im offiziellen Rahmen tun.
*Also darüber wird ja oft geredet: "Wir dürfen uns nicht anpassen..." etc. Was denkst du über die "Anpassung" der Piratenpartei an andere Parteien?
**Naja gerade die Grünen haben uns ja vorgemacht wie man sich am schlimmsten selber verbiegen kann.
( Hartz 4, Agenda 2010, Bundeswehreinsatz ... ect. )
Wenn wir neuen Wind in die ganze Politik bringen wollen, dann sollten wir nur schauen bei den anderen wie man es am besten nicht macht und uns nicht anpassen.
Ich bin immer für Dialog auch mit anderen Parteien, aber lehne es ab sich instrumentalisieren zu lassen.
*Wieso steht bei dir auf der Kandidatenseite für den BuVo "Johannes Thon"?
**Ähm ja weil ich seit meiner Hochzeit so heiße ?
*Euro-Liquid für Europas Piraten? Yay or nay?
**Grundsätzlich stehe allen liquid democracy Bestrebungen positiv gegenüber,
aber für Europiraten sehe ich das noch in sehr sehr weiter Ferne.
*Bedeutet Demokratie für Dich eher das Prinzip der Mehrheitswahl oder die diskriminierungsfreie Partizipation am Diskurs?
**In einer echten Demokratie muss jeder die Möglichkeit der Teilhabe haben, Entscheidungsfindungen bedürfen schon Mehrheiten, deswegen soll jeder
am Diskurs teilnehmen können.
*1. Wie stehst du zu den beschlossenen Anträgen am Bundesparteitag zu Urheberrecht, Fahrscheinlosen ÖPNV, Drogen- und Suchtpolitik, BGE, Hartz IV, Rassismus, Religion?
**Urheberrecht:
Der gefasste Beschluss ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, den ich voll und ganz mittrage.
ÖPNV:
Auch hier stehe ich voll und ganz dahinter und habe die Beispielrechnungen aus Bremen mit großem Interesse verfolgt.
Drogenpolitik:
Sehr fundiert und weitgreifendes Program.
Vor dieser Arbeit zieh ich echt den Hut.
BGE:
Eine für mich mehr als faszinierende Vision, unterstütz ich voll und ganz.
Hartz:
Hier gefällt mir vorallem der Wegfall von Sanktionen gegen Leute, die nicht alles geregelt bekommen oder von mir auch aus wollen.
Hartz ist ein Verbrechen gegen den Sozialstaat, ausgekungelt von einem inzwischen vorbestraften Kriminellen, der sicherlich seine Schäfchen im Trocknen hat.
( Ich könnte ja nicht fürs BGE sein und hier dagegen ;)
Was haben wir in Offenbach hinsichtlich Rassismus beschlossen?
Egal, ich trete jedem Rassismus entgegen, ich bin Cosmopolit.
Trennung von Staat und Religion ist in diesem Lande mehr als überfällig, von daher hat dieser Beschluß meine Unterstützung.
*Was sind für dich die Kernthemen der Piratenpartei ? Wie willst du diese verständlich an den Bürger bringen ?
**Da sind Themen wie flächendeckende Verfügbarkeit von Breitbandinternet und Netzneutralität mit das Wichtigste, denn ohne das ist es schwierig bzw. nahezu unmöglich basisdemokratische Strukturen zu entwickeln.
Dazu gehört Transparenz der politischen Abläufe und Hintergründe.
Wir leben in einem Land, in der die Pressefreiheit ein hohes gut ist, allerdings ist das auch überholt, es gilt Informationsfreiheit zu etablieren um damit auch die Kernthemen vermitteln zu können, dennoch ist das Gespräch mit den Menschen auf der Straße mit nichts zu ersetzen.
*Warum diskutiert ihr eigentlich gerade einen Aufnahmestopp bei euch? So wird das aber nix mit der BT-Wahl.
**Diese Diskussion ist dem enormen Mitgliederzulauf geschuldet, Altpiraten befürchten, daß ihre ursprünglichen Ansätze darüber auf der Strecke bleiben könnten.
Dennoch lebt gerade die Piratenpartei von einem gewissen Chaos und vielen Einflüssen vieler Menschen.
Die Diskussion ist allerdings auf Grund der Tatsache, daß das Parteiengesetz einen Aufnahmestop erst gar nicht zuläßt müßig.
Aber das Thema ist nicht ganz von der Hand zu weisen und da sind dann alle Piraten gefragt dran mitzuarbeiten.
*Kandidat, würde es ein funktionierendes "Internetwahlverfahren" geben, könnte die Piraten Partei ihren derzeitigen Erfolg noch weiter ausbauen? Wird in der Partei über diese Möglichkeit gesprochen und wie wird die Partei bei diesem Thema aktiv?
**Das wird innerhalb der Piraten heiß diskutiert und auch ausprobiert.
Liquid Feedback und dezentrale Parteitage zB.
Wenn es ein wirklich funktionierendes und sicheres Internetwahlverfahren gäbe und ALLE Bürger Zugang zu einer ausreichenden Internetanbindung hätte und auch ALLE damit souverän umgehen könnten,
ja dann bräuchte es auch keine präsendalen Parteien mehr.
Ob nun die Piraten bis dahin davon profitieren würden könnte ich mir vorstellen, aber es wäre dennoch Spekulation.
*Wie gut mit Piraten vernetzt siehst du dich selber auf 1.) Kommunaler Ebene 2.) Landesebene 3.) Bundesebene 4.) Europäischer / Internationaler Ebene? Welche Tätigkeiten hast du auf einer der Ebenen für die Piraten gemacht?
**Auf kommunaler Ebene bin ich sehr gut vernetzt und würde sagen, daß ich alle aktiven Piraten dort auch persönlich kenne.
Auf Landesebene sieht es wohl ählich aus, wobei ich da sicherlich noch nicht die neuen Piraten kenne.
Auf Bundesebene ganz gut in alle Richtungen, was sich aber auch im Moment durch meine Kandidatur stark ausbaut, was auch ein von mir erhoffter Effekt ist.
Europäisch und international würde ich das nicht als vernetzt bezeichnen sondern eher lose Kontakte.
Ich bin einer der Mitorganisatoren des Koblenzer Stammtisches in der Kleinen Freiheit, den ich auch regelmäßig besuche und mitgestalte.
Auf Landesebene war ich mehrmals Versammlungsleiter und hab auch dort zu den LPT entsprechend vorgearbeitet.
Auf Bundesebene hab ich maßgeblich BPT Bingen 2010 mitorganisiert,
und war Versammlungsleiter auf dem BPT in Offenbach.
Zur Zeit bin ich in verschiedenen Bundesprojekten unterwegs, was daraus wird, wird sich zeigen.
*Bei welchen weiteren ehrenamtlichen Organisationen (Parteien, NGOs, Vereinen etc.) warst oder bist du Mitglied?
**Ich bin Mitglied der örtlichen Musikervereinigung Music-Live und
beim Narrenbunt Koblenz, das ist der schwule Karnevalsverein hier.
Das wars sonst nix und Parteien waren mir schon immer suspekt.
*Kanditat, würde es in Deutschland ein funktionierendes "Inernetwahlverfahren" geben, könnte die Piraten Partei ihren Trend noch ausbauen? Wie wird sich innerhalb der Partei für dieses Verfahren stark gemacht?
**Hallo Michel,
ich denke doch, daß wir unseren Trend dann ausbauen würden, sonst wären unsere Bemühungen der letzten Jahre umsonst gewesen.
Bei den Piraten selber gibt es z. B. das LQFB
http://de.wikipedia.org/wiki/Liquid_Feedback
Dort sammeln wir im pratischen Ablauf bereits intensiv Erfahrungen, dazu kommen dann dezentrale Parteitage, Umlaufbeschlüsse per Mail und Einiges mehr.
Bitte informiere dich darüber online, denn das würde hier bei Weitem den Rahmen sprengen.
Detailfragen erklär ich dir gerne mal beim Weinchen.
VlG
*Warum kandidierst du für mehr als ein Amt im Bundesvorstand?
**Ich habe eine klare Vorstellung davon, was ich gerne im Bundesvorstand voran bringen möchte.
Alle drei Ämter für die ich mich bewerbe würden mir dies ermöglichen.
Von daher habe ich mich im Vorfeld gefragt was ich denn nicht kann:
Schatzmeister wäre mein persönlicher Horror, ich bin ein musicher Mensch;
ebenso der Generalsekretär, das ist so trocken, ich hab vor beiden Amtsinhabern und ihrer Arbeit wirklich Respekt.
Und gleich Vorsitzender?
Da denke ich gäbe es Bessere und um diesen Personen dies eventuell zu ermöglichen, trete ich mehrfach an.
Außerdem möchte ich, daß sich viel mehr Leute für Ämter allgemein bewerben, weil man dann sehr viel über sich und in dem Fall über die Piraten
lernt und man lernt neuen Leute kennen.
Ich kann halt diese "Wasch mich aber mach mich nicht nass" Mentalität nicht gut leiden.
Dennoch gilt mein Dank all jenen, die unermüdlich eine großartige Basisarbeit leisten und ganz bewußt kein Amt anstreben um sich diese Möglichkeit zu erhalten.
*Findest du es problematisch, wenn Personen für mehrere Parteiämter kandidieren?
**Nein, letztlich nur konsequent und Konkurenz belebt bekanntlich das Geschäft.
*Glaubst du, dass Bundesvorstandsposten Macht nach außen haben?
**Da sich alle Chefs der anderen Parteien seit bestehen der Bundesrepublik gerne als Machtmenschen demonstriert haben, scheint es hier eine Art Fixierung zu geben.
Der hat ein Pöstchen, der ist wichtig.
Das strahlt natürlich auch auf die Vorstände der Piraten.
Von daher muss man sich dessen bewußt sein und entsprechend behutsam mit der da einhergehenden Macht umgehen.
*Empfindest du Ämterhäufung zwischen den Ebenen (z.B. Bundes- und Landesebene) als problematisch?
**Ja. Sind auch nicht möglich, sollte ich in den Bundesvorstand gewählt werden, lege ich in diesem Moment meine Amt im Landesvorstand Rheinland-Pfalz nieder.
*Empfindest du Ämterhäufung auf einer Ebene (z.B. Bundespartei) als problematisch?
**Ein absolutes NoGo, da schließlich jede weitere Person das Spektrum erweitert, eine Ämterhäufung würde hier blockieren.
*Glaubst du, dass Bundesvorstandsposten Macht nach innen (in die Partei) haben?
**Ein BuVo sollte nach innen wirken, unter Anderem in dem er Themen aufgreift, diese weiterverteilt, motiviert, Impulse gibt und auch in seinem Handeln ein gewisses Vorbild ist.
Macht zu vertreten heißt für mich nicht zu sagen ich bin der Boss und jetzt wird gemacht was ich sage.
Also ein Primus Interpares.
Die Zeiten wo zum Beispiel Joschka Fischer den Dompteur gab sind wohl hoffentlich vorbei.
*Was denkst du über das Prinzip Trennung von Amt und Mandat?
**Das ist gut und richtig so, alleine um Interessenskonflikte zu vermeiden.
Außerdem befürchte ich, dass man dann keinen von beiden Jobs richtig macht, aus Zeitgründen schon.
UPDATE: Allerdings wird es in Zukunfkt nicht anders gehen, weil soviele aktive Piraten haben wir gar nicht um Funktionen und Mandate immer zu trennen, weiterhin sind bezahlte Mandate hilfreich zB. Vorstände zu unterstützen.
*Kandidat, nur noch sieben Prozent (zwei in BaWü) in den Umfragen, die Zustimmung nimmt ab − ist das schon der Anfang vom Ende des Höhenflugs der Piratenpartei?
**Höhenflüge sind nie gut, die vernebeln das Hirn.
Es reichen die 5% um unsere Ideen in die Parlamente zu tragen,
alles Weitere weckt nur Begehrlichkeiten.
Trotzallem: es ist ein Anfang vom Anfang und es ist ein dringend nötiger Anfang für unsere Demokratie.
*Kandidat, Brüssel erhöht gerade den Druck, doch eine Lösung im Streit um die Speicherung von Verbindungsdaten lässt weiter auf sich warten. Besteht hier nicht eine Sicherheitslücke?
**VDS ist abzulehnen und daß diese dann eine Sicherheitslücke schließen soll ist doch Humbug, das haben die jüngsten Ereignisse doch gezeigt.
*Kandidat, bis 2013 ist noch viel Zeit. Drohen den #Piraten nicht Chaos und Querelen wie jeder Partei, die zu schnell wächst und erfolgreich wird?
**Die drohen nicht nur, wir sind schon mittendrin.
Wie ich an anderer Stelle hier schon sagte,
durch den medialen Hype ist die Festigung der inneren Strukturen vernächlässigt worden, das muss erarbeitet werden und da sind alle
gefragt.
Auch darin neuen Piraten, die wir brauchen, unsere ursprünglichen piratigen Ideen nahezulegen.
*Kandidat, sind die Piraten links oder nicht?
**Ich weis grad ehrlich nicht genau wie ich für mich links definieren soll,
ich antworte mal schwammig eher links als rechts und eher unten als oben.
*Kandidat, wenn wir 2013 auch ohne Detailkonzepte in den Bundestag kommen – für welche Koalitionen sollten die Piraten zu Verfügung stehen?
**Keine, wenn sich die Piraten zum Büchsenspanner machen aus welchen Gründen auch immer, sind sie gescheitert.
*Kandidat, "Linke, SPD, Grüne, FDP, Union" – wer sind Ihre natürlichen Verbündeten in der Politik?
**Wir haben keine natürlichen Verbündeten in der jetzigen politischen Landschaft.
Jede der etablierten Parteien hat es unterm Strich geschafft an der Basis vorbei zu lavrieren.
Das politische Prinzip der Piratenpartei ist mit keinem der anderen Parteien vergleichbar.
Thematischer Konsenz ist hie und da auszumachen, aber ob das reicht sich zu verbünden wage ich zu bezweifeln.
*Kandidat, Du hast kennst bestimmt viele Spitzenpolitiker anderer Parteien. Sind die meist noch digitale Analphabeten?
**Naja, ob das Spitzenpolitiker sind ..., aber die Paar, die ich persönlich kenne sind da sehr digital unterwegs.
Aber, obwohl viele in den Parlamenten mit ihren Gadgets rumfuchteln, haben die nichtmal ansatzweise begriffen mit was sie es da zu tun haben.
*Kandidat, wie beantwortest Du die Fragen des Interviews mit @tirsales in der PNP http://ur1.ca/784jz, und wie bewertest Du dessen Antworten? --verbose plox
**Zudem hätte Deutschland zum ersten mal durch die Piratenpartei mit ihrer basisdemokratischen offenen Struktur die Möglichkeit
außerparlamentarische Einflüsse in das Parlament zu tragen.
Das halte ich für ungleich wertvoller als eine wie auch immer gestrickte
Koalition.
*Kandidat, wie beantwortest Du die Fragen des Interviews mit @tirsales in der PNP http://ur1.ca/784jz, und wie bewertest Du dessen Antworten? --verbose plox
**"Detailkonzepte würden uns überfordern":
Da unterschätzt er schon die Potenz der Mitglieder, sicherlich können wir keine Detailkonzepte für alles und jedes aus dem Hut zaubern, aber ich habe da schon einige sehr gut ausgearbeitete und fundierte Konzepte gesehen.
"Traumkoalition":
Ich halte diese Diskussion für vollkommen verfrüht, wir sitzen gerade mal in einem Parlament und sind von dieser Thematik sehr weit entfernt.
Zudem halte ich die Piraten für nicht koalierbar.
Themenkonstellationen schon, aber nicht um Mehrheiten zu beschaffen um zum Königsmacher zu werden.
Man sollte sich da auch mal die andere Seite betrachten, was erwarten denn ein potentieller Koalitionspartner?
Er erwarte stabile Verhältnisse und die führen bekanntlich zum Stillstand.
Es geistert ja noch dieses Nietzsche Zitat vom Chaos und den Sternen durch die Reihen, dieses Chaos gilt es zu bewahren um Neues entstehen zu lassen.
Welche der etablierten Parteien mag das schon?
Die wollen regieren ...
Außerdem wenn wir mal nach langen Jahren der hoffentlich guten Oppositionsarbeit zum Koalieren kämen, gibts die FDP eh nicht mehr.
Die wollen regieren
*Welches sind, Deiner Auffassung nach, wesentliche Merkmale, Verfahrens- oder Handlungsweisen innerhalb der Piratenpartei, die die Verwendung des Begriffs Basisdemokratie rechtfertigen?
**Für mich steht an aller erster Stelle das persönliche Gespräch und das am liebsten von Angesicht zu Angesicht.
Danach dann Telefonieren, Mumble o.Ä.
Die Kommunikation über die anderen Kanäle sind da schon kritischer zu hinterfragen.
Transparenz und ein ungehemmter Informationsfluß gleich jetzt mit welchen Mitteln, ist das wesentlichste Merkmal einer basisdemokratischen Struktur, wie sonst soll man sich Einbringen können oder auch einfach nur eine Meinung entwickeln?
Wissen bedeutet Macht und Herrschaftswissen unterdrückt.
Es ist immer sehr schwer den schmalen Grat zwischen Diskretion und Transparenz zu beschreiten und das liegt zu allererst immer im eigenen Ermessen und das gilt es immer wieder zu hinterfragen.
Dem sollte man sich bewusst sein.
Die Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten wie LQFB
sind sehr wichtig und die Erfahrungen, welche da im Moment gemacht werden sind sehr wertvoll.
Und auf die Erfahrungen mit dezentralen Parteitagen bin ich sehr gespannt!
Ich bin sehr dankbar dafür, daß ich bei dem ersten dezentralen Kreisparteitag des
Kreisverbades Trier aktiv dabei sein kann.
*Wieviel Zeit und welche Beträge kannst Du in eine bundesweite Reisetätigkeit investieren?
**Diese Frage habe ich mir im Vorfeld natürlich auch sehr intensiv gestellt.
Ich kann nicht sagen, daß ich jeden Tag 2 Stunden zur Verfügung hätte oder 1 1/2 Tage die Woche, sondern kann mir meine Zeit weitgehendst frei einteilen.
Es gibt feste Termine wie Chorproben, Unterricht oder Proben, dazu kommen
diverse Auftritte, was aber meist mit einem großen Vorlauf geplant ist.
Es ist dann schon so, daß es Phasen gibt, wo sehr viel zu tun ist oder aber auch ruhigere Zeiten.
Ich bin deutschlandweit ganz gut vernetzt und kann meistens bei Bekannten unterkommen, dennoch kosten Reisen Geld und da würde ich sicherlich nicht alles alleine tragen können, denn auch meine Mittel sind begrenzt.
Das jetzt in ein konkretes Budget fassen zu wollen, ist mir aber im Moment nicht möglich, wäre auch unrealistisch.
*Welche Einstellung hast Du zur innerparteilichen Demokratie?
**Die Piratenpartei wäre mehr als unglaubwürdig, wenn sie Urdemokratie für ganz Deutschland fordert, aber ihre innerparteiliche demokratische Struktur nicht nachhaltig entwickeln würde.
Ganz konsequent zuende gedacht würde die demokratische Vorstellung
der Piratenpartei das präsendalen Sytems überflüssig machen, da jeder Bürger sich selber vertreten könnte.
Dazu gehört aber auch ein Überdenken des eigenen demokratischen Verständnisses.
Denn dann kann das demokratiebildende eigene Handeln nicht anonym sein.
Dazu gehört es wenn man bei einer Abstimmung mit seinen Vorstellungen unterliegt nicht gänzlich ablehnend auf das Ergebnis reagiert, sondern sich mit dem Vorschlag auseinanderzusetzt, der sich durchgesetzt hat.
Leider reagiert doch der ein oder andere "Demokrat" mit einem vollkommenen Desinteresse und vergießt dabei, daß er ja die Möglichkeit hatte sich einzubringen und oft befruchten sich die gegnerischen Lager gegenseitig.
Zudem Politik immer Prozeß ist.
Dies gilt es nachhaltig nahezubringen, in die Partei, aber auch in die Gesellschaft als alles durchdringendes demokratisches Wesen.
Gleich welches System letztlich dazu genutzt werden wird, immer wird der Ruf der Manipulation desselbigen laut.
Aber bescheiß ich mich letztendlich nicht selber, wenn ich ein demokratisches Mittel manipuliere und unterstell ich dies nicht auch gleich allen anderen?
Es wäre naiv zu denken, daß es hier nicht um Begehrlichkeiten und Vorteilnahmen ginge ....
... aber man wird ja mal träumen dürfen.
*Warum willst Du für den Bundesvorstand der Piratenpartei kandidieren? Denkst Du, dass Du einiges besser machen könntest als der jetzige Vorstand? Und was?
**Also über die Entscheidung zu kandidieren habe ich sehr lange nachgedacht und es mir dabei wirklich nicht einfach gemacht, schließlich habe ich Frau und Mops und einen Beruf den ich sehr mag.
Ich habe mich 2009 entschieden Pirat zu werden und mich dann sogleich mit dem mir zueigenen Optimismus und Leidenschaft eingebracht.
Nach Bingen hatte ich das dann etwas eingedämmt, weil doch einige Erlebnisse dort so gar nicht in meine Welt gepasst haben.
Blieb aber den Piraten hier im kleinen Kreis in Koblenz treu und als dann
Berlin kam habe ich mich auf dem LPT in Andernach als Beisitzer aufgestellt und wurde auch gewählt.
Dort sagte ich auch, daß ich ein "Erfolgspirat" sei und mich der Einzug der Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus neu motiviert hat.
Ich bin ein eher diplomatischer Mensch und denke, daß es jetzt wichtig ist
eine Brücke zu schlagen zwischen den Piraten der ersten Stunde, welche ja eher aus der PC-Szene stammen und den Menschen die nun aus allen Bereichen zu uns stoßen.
Ich selber hab lange Jahre in einem Gamer-Clan
( LeisureEsports )
gezockt und hier in Koblenz den ersten und bis dahin einzigen Computerclub gegründet.
( CCC Computer Club Coblenz )
Bin aber auch altersbedingt dort zu Hause, wo der Computer nicht eine derartige Rolle spielt.
Hier gilt es zu vermitteln und das würde ich gerne tun.
Der jetzige Vorstand ist von den Ereignissen und der plötzlichen medialen Aufmerksamkeit überrollt worden, ich kann mir vorstellen, daß man das geahnt hat, aber doch keine richtige Vorstellung davon hatte was da auf einen zukommt.
Ich habe das als Musiker alles hinter mir und deswegen großes Verständnis dafür; mich selber aber berührt das nicht mehr sonderlich.
Die Kommunikation nach Innen, zu den einzelnen Landesverbänden und deren Untergliederungen hat darunter gelitten und dem gilt es Abhilfe zu schaffen.
Ich könnte mir auch vorstellen, daß ein Musiker im BuVo ein starkes Signal
an diese Szene ist, weil von dort werden wir doch sehr argwöhnig beäugt.
Hier spielt dann das Thema Nutzungsrecht eine große Rolle und speziell für die Musiker die GEMA, deren Geschäftsgebahren Einhalt zu gebieten gilt.
Da es nicht meine Art ist immer nur zu meckern, sondern selber mit anzupacken und um meinen Beitrag zu unserer großartigen piratigen Sache zu leisten, habe ich mich dazu entschlossen für den BuVo zu kandidieren.
*Was hältst Du von der Idee der Präferenzdelegation als Alternative zur Kettendelegation? http://andipopp.wordpress.com/2012/04/02/discrete-democracy-ein-vorschlag-zur-weiterentwicklung-von-liquid-democracy/
**WOW das muss sich bei mir erstmal setzen, da ich kein großer Freund von wie auch immer gearteten Delegationen bin und es dahin führen sollte, daß sich jeder selbst demokratiebildend einbringt.
Dennoch ist es enorm wichtig dies auszuprobieren um neue Lernfelder zu erschließen.
Die Ansätze finde ich sehr gut!
Gerade Kettendelegation finde ich mehr als undemokratisch und sehe darin ein großes Manko von LQFB.
----
*Stimmt es das du ein Freund von Bodo Thiesen bist?
** Nein.
*Glaubst Du,es macht dich sympathisch,wenn du einzelne BuVo-Mitglieder offen anfeindest? Glaubst du, jemand mit dieser Attitüde,wie du sie an den Tag legst, ist für den BuVo geeignet?
**Wenn ich mein Handeln danach ausrichten würde, was ich glaube, was andere glauben könnten, wäre dies doch eher unglaubhaft. ;-)
----
*==Fragen von Thomas(OHV): == Wie stehst du zu dem Thema Umsetzung des basisdemokratischen Gedankens durch Briefwahlmöglichkeit für alle Stimmberechtigten bei innerparteilichen Personenwahlen? Was ist für dich von größerer Bedeutung, das individuelle
**Leider ist die Frage nicht vollständig ...
Briefwahlmöglichkeit sollte auf jeden Fall bedacht werden,
so wie alle Ideen, welche eine basisdemokratische Umsetzung ermöglichen.
*Die Jungen Piraten haben in ihrer letzten Bundesmitgliederversammlung Wahlrecht ab Geburt als Positionspapier aufgenommen. Wie stehst du dazu? http://bit.ly/y4opJ4
**Für mich ist das konsequent weitergedacht, daß es zur basisdemokratischen Entwicklung der Gesellschaft gehört, auch und gerade junge Menschen so früh wie möglich an den demokratiebildenden Prozessen zu beteiliegen.
Dazu gehört auf jeden Fall das Recht zu wählen.
Wie soll ich sonst junge Menschen für die Demokratie und deren Möglichkeiten begeistern, wenn sie aber dann an einem entscheidenden Punkt nicht mitwirken können?
*Hast Du ein "Back Office" und Assistenten, die Dich in der Vorstandsarbeit unterstützen können?
**Ein voll funktionstüchtiges Büro hab ich sowieso, und das mit den Assistenten wird sich finden, da habe ich mir noch keine Gedanken zu gemacht.
*Welcher Status hat für Dich LiquidFeedback? Welchen könnte es in Zukunft haben? Es gibt außerdem immer wieder Initiativen, LQFB zu erweitern oder völlig neue Systeme zu erstellen. Wirst Du ihnen als Vorstand die Chance geben, damit LQFB ersetzt wird?
**Als ich vor 2 Jahren meine Meinung kundtat, daß LQFB oder ein den gleichen Zweck erfüllendes Tool einen enormen Wert für die Piraten darstellen wird, wurde ich dafür noch gesteinigt. Die Entwicklung eines effektiven Abstimmungsinstrumentes voranzubringen ist absolut wichtig für die Umsetzung von der urdemokratischen Idee. Mir persönlich ist das eher gleich welches Tool das nun letztendlich sein wird und wie es heißt. Wichtig ist aber auf jeden Fall, daß hier weiter ausprobiert und entwickelt wird um so viel wie möglich Erfahrung mit diesen Programmen zu sammeln.
*Was denkst Du zu einem auf 2 Jahre gewählten Vorstand? (Hintergrund: habe es unter http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2012.1/Antragsfabrik/Satzungs%C3%A4nderung_002 in die Antragsfabrik gekippt.)
**Der Ansatz ist nicht verkehrt, braucht man doch eine gewisse Zeit sich einzufinden, zu vernetzen und seine Ideen einzubringen und umzusetzen.
Ein Jahr geht schnell vorüber. Allerdings kann ein Jahr auch verdammt lang sein.
Ich denke, daß es eventuell sinnvoll wäre den Schatzmeister und den GenSek
aus dem regülären Wahlturnus zu nehmen, denn der eine
hat die Kasse und der andere die Manschaft. Es könnte immerhin sein, daß es mal nicht gelingt den kompletten BuVo neu zu wählen,
auch im Hinblick auf eine Erweiterung des BuVo auf 9 Mitglieder.
Roman Herzog sagte auf die Frage warum er nicht erneut als Bundespräsident anträte:
"10 Jahre wären mir zu lang, 5 waren mir auch etwas zu kurz, ich denke eine Amtszeit auf 7 Jahre einmalig für jeden Präsidenten sollte ernsthaft diskutiert werden" Für mich persönlich wären jetzt aus meiner Sicht der Dinge zwei Jahre auch zu lange, vielleicht liegt die Wahrheit, wie so oft in der Mitte.
*Jetzt mal ehrlich: Warum macht ihr Politik?
**Das kann ich nur für mich beantworten:
Weil ich die Möglichkeit meiner demokratibildenden Selbstbestimmung wahrnehmen will.
*Wirst Du im BV eine Schnittstelle zwischen AGen und BV herstellen und Dich dafür einsetzen, den Vorstandsbeschluß umzusetzen, AGen den Status "offiziell" vergeben und sie damit als Fachausschüsse anerkennen zu können?
**Auf jeden Fall, ich möchte ganz klar die Kommunikation und die Koordination der einzelnen Organe der Partei fördern und deren Vernetzung sicherstellen.
In Offenbach hat es sich gezeigt, daß es zwei gleich starke AG Drogen gab, welche beide sehr hochwertige Anträge zum Programm zur Abstimmung vorgelegt haben, die sich noch dazu nicht wesentlich unterschieden haben.
Allerdings wussten die beiden AG´s nichts voneinander und da drängt sich mir der Verdacht aus, ob gebündelte Kräfte nicht noch besser und effizienter hätten zu einem Ergebnis kommen können.
Dazu kommt es, daß ein Neumitglied, welches sich programatisch in die Parteiarbeit einbringen möchte nicht unbedingt erkennen kann, wo es mit seinem Anliegen am besten aufgehoben sein könnnte.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
*Was ist für dich ein Whistleblower? Ist „Nestbeschmutzer“ eine gute Übersetzung? Nenne ein paar Beispiele für Whistleblower.
**Er ist auf gar keinen Fall ein Nestbeschmutzer, wenn er selber ein hohes persönliches Risiko mit seinen Enthüllungen eingeht und ein allgemein dienendes Ziel damit verfolgt.
Also ich werde nur ein Beispiel anführen,
da zb. bei Wikipedia all dies gut dokumentiert ist.
Christoph Meili,
hat Dokumente über Vermögen von Holocaustopfern
aus einer Schweizer Bank geschmuggelt.
Diese Dokumente sollten illegalerweise vernichtet werden.
Er war ein einfacher Wachmann, der aber aufmerksam und aufgeklärt an die Sache
rangegangen ist.
Allerdings ist er dann von vielen Seiten instrumentalisiert worden und hat für seine Zivilcourage einen hohen Preis bezahlt.
Dieses Beispiel finde ich deswegen sehr spannend, weil es zeigt, daß auch einfache Menschen, also jeder, wenn er wach durch die Welt geht unvermittelt zum Whistleblower werden kann.
*Wenn du dir aussuchen könntest, als was du in der Piratenpartei arbeiten willst, was wäre das?
**Ich wollte einfach nur mal ne Rede halten ...
Da bin ich grade in einer Phase der Neufindung, weil ich völlig davon überrascht bin wie groß der Unterschied ist zwischen dem wo ich mich sehe und mir vorgestellt habe und wie bzw. wo mich viele andere sehen,
da brauch ich noch was.
*Glaubst du, dass die Piraten mit ihren Zielen mal Erfolg haben werden, sprich ihr Parteiprogramm mal richtig umsetzen können oder das sie es niemals schaffen werden?
**Ja da glaube ich wirklich fest daran, und es zeigt sich schon jetzt, wie tief piratige Ideen und Ideale in die Politik und Gesellschaft eingedrungen sind.
Visionen werden Realtät, immer wieder!
*Was ist für dich das drängendste Problem in der Politik, dass die Piraten angehen müssten?
**... es brennt an allen Ecken und Kanten,
aber wenn ich mitbekomme, daß bei 20% der schulpflichtigen Kinden nicht gesichert ist,
daß sie wenigstens einmal am Tag etwas vernünftiges zu Essen bekommen, mitten in Deutschland, dann packt mich die heiße Wut.
*Würdest du auch auf Podiumsdiskussionen gehen mit NPD-Mitgliedern? (Frage für ein Blogpost)
**Erfahrungsgemäß ist es vergebliche Müh´sich mit diesen vollkommen verblendeten Menschen rational auseinanderzusetzen.
Aber um die Gelegenheit zu nutzen unmißverständlich darzubringen was ich von diesen Leuten und ihren Gesinnungen halte würde ich das im offiziellen Rahmen tun.
*Also darüber wird ja oft geredet: "Wir dürfen uns nicht anpassen..." etc. Was denkst du über die "Anpassung" der Piratenpartei an andere Parteien?
**Naja gerade die Grünen haben uns ja vorgemacht wie man sich am schlimmsten selber verbiegen kann.
( Hartz 4, Agenda 2010, Bundeswehreinsatz ... ect. )
Wenn wir neuen Wind in die ganze Politik bringen wollen, dann sollten wir nur schauen bei den anderen wie man es am besten nicht macht und uns nicht anpassen.
Ich bin immer für Dialog auch mit anderen Parteien, aber lehne es ab sich instrumentalisieren zu lassen.
*Wieso steht bei dir auf der Kandidatenseite für den BuVo "Johannes Thon"?
**Ähm ja weil ich seit meiner Hochzeit so heiße ?
*Euro-Liquid für Europas Piraten? Yay or nay?
**Grundsätzlich stehe allen liquid democracy Bestrebungen positiv gegenüber,
aber für Europiraten sehe ich das noch in sehr sehr weiter Ferne.
*Bedeutet Demokratie für Dich eher das Prinzip der Mehrheitswahl oder die diskriminierungsfreie Partizipation am Diskurs?
**In einer echten Demokratie muss jeder die Möglichkeit der Teilhabe haben, Entscheidungsfindungen bedürfen schon Mehrheiten, deswegen soll jeder
am Diskurs teilnehmen können.
*1. Wie stehst du zu den beschlossenen Anträgen am Bundesparteitag zu Urheberrecht, Fahrscheinlosen ÖPNV, Drogen- und Suchtpolitik, BGE, Hartz IV, Rassismus, Religion?
**Urheberrecht:
Der gefasste Beschluss ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, den ich voll und ganz mittrage.
ÖPNV:
Auch hier stehe ich voll und ganz dahinter und habe die Beispielrechnungen aus Bremen mit großem Interesse verfolgt.
Drogenpolitik:
Sehr fundiert und weitgreifendes Program.
Vor dieser Arbeit zieh ich echt den Hut.
BGE:
Eine für mich mehr als faszinierende Vision, unterstütz ich voll und ganz.
Hartz:
Hier gefällt mir vorallem der Wegfall von Sanktionen gegen Leute, die nicht alles geregelt bekommen oder von mir auch aus wollen.
Hartz ist ein Verbrechen gegen den Sozialstaat, ausgekungelt von einem inzwischen vorbestraften Kriminellen, der sicherlich seine Schäfchen im Trocknen hat.
( Ich könnte ja nicht fürs BGE sein und hier dagegen ;)
Was haben wir in Offenbach hinsichtlich Rassismus beschlossen?
Egal, ich trete jedem Rassismus entgegen, ich bin Cosmopolit.
Trennung von Staat und Religion ist in diesem Lande mehr als überfällig, von daher hat dieser Beschluß meine Unterstützung.
*Was sind für dich die Kernthemen der Piratenpartei ? Wie willst du diese verständlich an den Bürger bringen ?
**Da sind Themen wie flächendeckende Verfügbarkeit von Breitbandinternet und Netzneutralität mit das Wichtigste, denn ohne das ist es schwierig bzw. nahezu unmöglich basisdemokratische Strukturen zu entwickeln.
Dazu gehört Transparenz der politischen Abläufe und Hintergründe.
Wir leben in einem Land, in der die Pressefreiheit ein hohes gut ist, allerdings ist das auch überholt, es gilt Informationsfreiheit zu etablieren um damit auch die Kernthemen vermitteln zu können, dennoch ist das Gespräch mit den Menschen auf der Straße mit nichts zu ersetzen.
*Warum diskutiert ihr eigentlich gerade einen Aufnahmestopp bei euch? So wird das aber nix mit der BT-Wahl.
**Diese Diskussion ist dem enormen Mitgliederzulauf geschuldet, Altpiraten befürchten, daß ihre ursprünglichen Ansätze darüber auf der Strecke bleiben könnten.
Dennoch lebt gerade die Piratenpartei von einem gewissen Chaos und vielen Einflüssen vieler Menschen.
Die Diskussion ist allerdings auf Grund der Tatsache, daß das Parteiengesetz einen Aufnahmestop erst gar nicht zuläßt müßig.
Aber das Thema ist nicht ganz von der Hand zu weisen und da sind dann alle Piraten gefragt dran mitzuarbeiten.
*Kandidat, würde es ein funktionierendes "Internetwahlverfahren" geben, könnte die Piraten Partei ihren derzeitigen Erfolg noch weiter ausbauen? Wird in der Partei über diese Möglichkeit gesprochen und wie wird die Partei bei diesem Thema aktiv?
**Das wird innerhalb der Piraten heiß diskutiert und auch ausprobiert.
Liquid Feedback und dezentrale Parteitage zB.
Wenn es ein wirklich funktionierendes und sicheres Internetwahlverfahren gäbe und ALLE Bürger Zugang zu einer ausreichenden Internetanbindung hätte und auch ALLE damit souverän umgehen könnten,
ja dann bräuchte es auch keine präsendalen Parteien mehr.
Ob nun die Piraten bis dahin davon profitieren würden könnte ich mir vorstellen, aber es wäre dennoch Spekulation.
*Wie gut mit Piraten vernetzt siehst du dich selber auf 1.) Kommunaler Ebene 2.) Landesebene 3.) Bundesebene 4.) Europäischer / Internationaler Ebene? Welche Tätigkeiten hast du auf einer der Ebenen für die Piraten gemacht?
**Auf kommunaler Ebene bin ich sehr gut vernetzt und würde sagen, daß ich alle aktiven Piraten dort auch persönlich kenne.
Auf Landesebene sieht es wohl ählich aus, wobei ich da sicherlich noch nicht die neuen Piraten kenne.
Auf Bundesebene ganz gut in alle Richtungen, was sich aber auch im Moment durch meine Kandidatur stark ausbaut, was auch ein von mir erhoffter Effekt ist.
Europäisch und international würde ich das nicht als vernetzt bezeichnen sondern eher lose Kontakte.
Ich bin einer der Mitorganisatoren des Koblenzer Stammtisches in der Kleinen Freiheit, den ich auch regelmäßig besuche und mitgestalte.
Auf Landesebene war ich mehrmals Versammlungsleiter und hab auch dort zu den LPT entsprechend vorgearbeitet.
Auf Bundesebene hab ich maßgeblich BPT Bingen 2010 mitorganisiert,
und war Versammlungsleiter auf dem BPT in Offenbach.
Zur Zeit bin ich in verschiedenen Bundesprojekten unterwegs, was daraus wird, wird sich zeigen.
*Bei welchen weiteren ehrenamtlichen Organisationen (Parteien, NGOs, Vereinen etc.) warst oder bist du Mitglied?
**Ich bin Mitglied der örtlichen Musikervereinigung Music-Live und
beim Narrenbunt Koblenz, das ist der schwule Karnevalsverein hier.
Das wars sonst nix und Parteien waren mir schon immer suspekt.
*Kanditat, würde es in Deutschland ein funktionierendes "Inernetwahlverfahren" geben, könnte die Piraten Partei ihren Trend noch ausbauen? Wie wird sich innerhalb der Partei für dieses Verfahren stark gemacht?
**Hallo Michel,
ich denke doch, daß wir unseren Trend dann ausbauen würden, sonst wären unsere Bemühungen der letzten Jahre umsonst gewesen.
Bei den Piraten selber gibt es z. B. das LQFB
http://de.wikipedia.org/wiki/Liquid_Feedback
Dort sammeln wir im pratischen Ablauf bereits intensiv Erfahrungen, dazu kommen dann dezentrale Parteitage, Umlaufbeschlüsse per Mail und Einiges mehr.
Bitte informiere dich darüber online, denn das würde hier bei Weitem den Rahmen sprengen.
Detailfragen erklär ich dir gerne mal beim Weinchen.
VlG
*Warum kandidierst du für mehr als ein Amt im Bundesvorstand?
**Ich habe eine klare Vorstellung davon, was ich gerne im Bundesvorstand voran bringen möchte.
Alle drei Ämter für die ich mich bewerbe würden mir dies ermöglichen.
Von daher habe ich mich im Vorfeld gefragt was ich denn nicht kann:
Schatzmeister wäre mein persönlicher Horror, ich bin ein musicher Mensch;
ebenso der Generalsekretär, das ist so trocken, ich hab vor beiden Amtsinhabern und ihrer Arbeit wirklich Respekt.
Und gleich Vorsitzender?
Da denke ich gäbe es Bessere und um diesen Personen dies eventuell zu ermöglichen, trete ich mehrfach an.
Außerdem möchte ich, daß sich viel mehr Leute für Ämter allgemein bewerben, weil man dann sehr viel über sich und in dem Fall über die Piraten
lernt und man lernt neuen Leute kennen.
Ich kann halt diese "Wasch mich aber mach mich nicht nass" Mentalität nicht gut leiden.
Dennoch gilt mein Dank all jenen, die unermüdlich eine großartige Basisarbeit leisten und ganz bewußt kein Amt anstreben um sich diese Möglichkeit zu erhalten.
*Findest du es problematisch, wenn Personen für mehrere Parteiämter kandidieren?
**Nein, letztlich nur konsequent und Konkurenz belebt bekanntlich das Geschäft.
*Glaubst du, dass Bundesvorstandsposten Macht nach außen haben?
**Da sich alle Chefs der anderen Parteien seit bestehen der Bundesrepublik gerne als Machtmenschen demonstriert haben, scheint es hier eine Art Fixierung zu geben.
Der hat ein Pöstchen, der ist wichtig.
Das strahlt natürlich auch auf die Vorstände der Piraten.
Von daher muss man sich dessen bewußt sein und entsprechend behutsam mit der da einhergehenden Macht umgehen.
*Empfindest du Ämterhäufung zwischen den Ebenen (z.B. Bundes- und Landesebene) als problematisch?
**Ja. Sind auch nicht möglich, sollte ich in den Bundesvorstand gewählt werden, lege ich in diesem Moment meine Amt im Landesvorstand Rheinland-Pfalz nieder.
*Empfindest du Ämterhäufung auf einer Ebene (z.B. Bundespartei) als problematisch?
**Ein absolutes NoGo, da schließlich jede weitere Person das Spektrum erweitert, eine Ämterhäufung würde hier blockieren.
*Glaubst du, dass Bundesvorstandsposten Macht nach innen (in die Partei) haben?
**Ein BuVo sollte nach innen wirken, unter Anderem in dem er Themen aufgreift, diese weiterverteilt, motiviert, Impulse gibt und auch in seinem Handeln ein gewisses Vorbild ist.
Macht zu vertreten heißt für mich nicht zu sagen ich bin der Boss und jetzt wird gemacht was ich sage.
Also ein Primus Interpares.
Die Zeiten wo zum Beispiel Joschka Fischer den Dompteur gab sind wohl hoffentlich vorbei.
*Was denkst du über das Prinzip Trennung von Amt und Mandat?
**Das ist gut und richtig so, alleine um Interessenskonflikte zu vermeiden.
Außerdem befürchte ich, dass man dann keinen von beiden Jobs richtig macht, aus Zeitgründen schon.
UPDATE: Allerdings wird es in Zukunfkt nicht anders gehen, weil soviele aktive Piraten haben wir gar nicht um Funktionen und Mandate immer zu trennen, weiterhin sind bezahlte Mandate hilfreich zB. Vorstände zu unterstützen.
*Kandidat, nur noch sieben Prozent (zwei in BaWü) in den Umfragen, die Zustimmung nimmt ab − ist das schon der Anfang vom Ende des Höhenflugs der Piratenpartei?
**Höhenflüge sind nie gut, die vernebeln das Hirn.
Es reichen die 5% um unsere Ideen in die Parlamente zu tragen,
alles Weitere weckt nur Begehrlichkeiten.
Trotzallem: es ist ein Anfang vom Anfang und es ist ein dringend nötiger Anfang für unsere Demokratie.
*Kandidat, Brüssel erhöht gerade den Druck, doch eine Lösung im Streit um die Speicherung von Verbindungsdaten lässt weiter auf sich warten. Besteht hier nicht eine Sicherheitslücke?
**VDS ist abzulehnen und daß diese dann eine Sicherheitslücke schließen soll ist doch Humbug, das haben die jüngsten Ereignisse doch gezeigt.
*Kandidat, bis 2013 ist noch viel Zeit. Drohen den #Piraten nicht Chaos und Querelen wie jeder Partei, die zu schnell wächst und erfolgreich wird?
**Die drohen nicht nur, wir sind schon mittendrin.
Wie ich an anderer Stelle hier schon sagte,
durch den medialen Hype ist die Festigung der inneren Strukturen vernächlässigt worden, das muss erarbeitet werden und da sind alle
gefragt.
Auch darin neuen Piraten, die wir brauchen, unsere ursprünglichen piratigen Ideen nahezulegen.
*Kandidat, sind die Piraten links oder nicht?
**Ich weis grad ehrlich nicht genau wie ich für mich links definieren soll,
ich antworte mal schwammig eher links als rechts und eher unten als oben.
*Kandidat, wenn wir 2013 auch ohne Detailkonzepte in den Bundestag kommen – für welche Koalitionen sollten die Piraten zu Verfügung stehen?
**Keine, wenn sich die Piraten zum Büchsenspanner machen aus welchen Gründen auch immer, sind sie gescheitert.
*Kandidat, "Linke, SPD, Grüne, FDP, Union" – wer sind Ihre natürlichen Verbündeten in der Politik?
**Wir haben keine natürlichen Verbündeten in der jetzigen politischen Landschaft.
Jede der etablierten Parteien hat es unterm Strich geschafft an der Basis vorbei zu lavrieren.
Das politische Prinzip der Piratenpartei ist mit keinem der anderen Parteien vergleichbar.
Thematischer Konsenz ist hie und da auszumachen, aber ob das reicht sich zu verbünden wage ich zu bezweifeln.
*Kandidat, Du hast kennst bestimmt viele Spitzenpolitiker anderer Parteien. Sind die meist noch digitale Analphabeten?
**Naja, ob das Spitzenpolitiker sind ..., aber die Paar, die ich persönlich kenne sind da sehr digital unterwegs.
Aber, obwohl viele in den Parlamenten mit ihren Gadgets rumfuchteln, haben die nichtmal ansatzweise begriffen mit was sie es da zu tun haben.
*Kandidat, wie beantwortest Du die Fragen des Interviews mit @tirsales in der PNP http://ur1.ca/784jz, und wie bewertest Du dessen Antworten? --verbose plox
**Zudem hätte Deutschland zum ersten mal durch die Piratenpartei mit ihrer basisdemokratischen offenen Struktur die Möglichkeit
außerparlamentarische Einflüsse in das Parlament zu tragen.
Das halte ich für ungleich wertvoller als eine wie auch immer gestrickte
Koalition.
*Kandidat, wie beantwortest Du die Fragen des Interviews mit @tirsales in der PNP http://ur1.ca/784jz, und wie bewertest Du dessen Antworten? --verbose plox
**"Detailkonzepte würden uns überfordern":
Da unterschätzt er schon die Potenz der Mitglieder, sicherlich können wir keine Detailkonzepte für alles und jedes aus dem Hut zaubern, aber ich habe da schon einige sehr gut ausgearbeitete und fundierte Konzepte gesehen.
"Traumkoalition":
Ich halte diese Diskussion für vollkommen verfrüht, wir sitzen gerade mal in einem Parlament und sind von dieser Thematik sehr weit entfernt.
Zudem halte ich die Piraten für nicht koalierbar.
Themenkonstellationen schon, aber nicht um Mehrheiten zu beschaffen um zum Königsmacher zu werden.
Man sollte sich da auch mal die andere Seite betrachten, was erwarten denn ein potentieller Koalitionspartner?
Er erwarte stabile Verhältnisse und die führen bekanntlich zum Stillstand.
Es geistert ja noch dieses Nietzsche Zitat vom Chaos und den Sternen durch die Reihen, dieses Chaos gilt es zu bewahren um Neues entstehen zu lassen.
Welche der etablierten Parteien mag das schon?
Die wollen regieren ...
Außerdem wenn wir mal nach langen Jahren der hoffentlich guten Oppositionsarbeit zum Koalieren kämen, gibts die FDP eh nicht mehr.
Die wollen regieren
*Welches sind, Deiner Auffassung nach, wesentliche Merkmale, Verfahrens- oder Handlungsweisen innerhalb der Piratenpartei, die die Verwendung des Begriffs Basisdemokratie rechtfertigen?
**Für mich steht an aller erster Stelle das persönliche Gespräch und das am liebsten von Angesicht zu Angesicht.
Danach dann Telefonieren, Mumble o.Ä.
Die Kommunikation über die anderen Kanäle sind da schon kritischer zu hinterfragen.
Transparenz und ein ungehemmter Informationsfluß gleich jetzt mit welchen Mitteln, ist das wesentlichste Merkmal einer basisdemokratischen Struktur, wie sonst soll man sich Einbringen können oder auch einfach nur eine Meinung entwickeln?
Wissen bedeutet Macht und Herrschaftswissen unterdrückt.
Es ist immer sehr schwer den schmalen Grat zwischen Diskretion und Transparenz zu beschreiten und das liegt zu allererst immer im eigenen Ermessen und das gilt es immer wieder zu hinterfragen.
Dem sollte man sich bewusst sein.
Die Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten wie LQFB
sind sehr wichtig und die Erfahrungen, welche da im Moment gemacht werden sind sehr wertvoll.
Und auf die Erfahrungen mit dezentralen Parteitagen bin ich sehr gespannt!
Ich bin sehr dankbar dafür, daß ich bei dem ersten dezentralen Kreisparteitag des
Kreisverbades Trier aktiv dabei sein kann.
*Wieviel Zeit und welche Beträge kannst Du in eine bundesweite Reisetätigkeit investieren?
**Diese Frage habe ich mir im Vorfeld natürlich auch sehr intensiv gestellt.
Ich kann nicht sagen, daß ich jeden Tag 2 Stunden zur Verfügung hätte oder 1 1/2 Tage die Woche, sondern kann mir meine Zeit weitgehendst frei einteilen.
Es gibt feste Termine wie Chorproben, Unterricht oder Proben, dazu kommen
diverse Auftritte, was aber meist mit einem großen Vorlauf geplant ist.
Es ist dann schon so, daß es Phasen gibt, wo sehr viel zu tun ist oder aber auch ruhigere Zeiten.
Ich bin deutschlandweit ganz gut vernetzt und kann meistens bei Bekannten unterkommen, dennoch kosten Reisen Geld und da würde ich sicherlich nicht alles alleine tragen können, denn auch meine Mittel sind begrenzt.
Das jetzt in ein konkretes Budget fassen zu wollen, ist mir aber im Moment nicht möglich, wäre auch unrealistisch.
*Welche Einstellung hast Du zur innerparteilichen Demokratie?
**Die Piratenpartei wäre mehr als unglaubwürdig, wenn sie Urdemokratie für ganz Deutschland fordert, aber ihre innerparteiliche demokratische Struktur nicht nachhaltig entwickeln würde.
Ganz konsequent zuende gedacht würde die demokratische Vorstellung
der Piratenpartei das präsendalen Sytems überflüssig machen, da jeder Bürger sich selber vertreten könnte.
Dazu gehört aber auch ein Überdenken des eigenen demokratischen Verständnisses.
Denn dann kann das demokratiebildende eigene Handeln nicht anonym sein.
Dazu gehört es wenn man bei einer Abstimmung mit seinen Vorstellungen unterliegt nicht gänzlich ablehnend auf das Ergebnis reagiert, sondern sich mit dem Vorschlag auseinanderzusetzt, der sich durchgesetzt hat.
Leider reagiert doch der ein oder andere "Demokrat" mit einem vollkommenen Desinteresse und vergießt dabei, daß er ja die Möglichkeit hatte sich einzubringen und oft befruchten sich die gegnerischen Lager gegenseitig.
Zudem Politik immer Prozeß ist.
Dies gilt es nachhaltig nahezubringen, in die Partei, aber auch in die Gesellschaft als alles durchdringendes demokratisches Wesen.
Gleich welches System letztlich dazu genutzt werden wird, immer wird der Ruf der Manipulation desselbigen laut.
Aber bescheiß ich mich letztendlich nicht selber, wenn ich ein demokratisches Mittel manipuliere und unterstell ich dies nicht auch gleich allen anderen?
Es wäre naiv zu denken, daß es hier nicht um Begehrlichkeiten und Vorteilnahmen ginge ....
... aber man wird ja mal träumen dürfen.
*Warum willst Du für den Bundesvorstand der Piratenpartei kandidieren? Denkst Du, dass Du einiges besser machen könntest als der jetzige Vorstand? Und was?
**Also über die Entscheidung zu kandidieren habe ich sehr lange nachgedacht und es mir dabei wirklich nicht einfach gemacht, schließlich habe ich Frau und Mops und einen Beruf den ich sehr mag.
Ich habe mich 2009 entschieden Pirat zu werden und mich dann sogleich mit dem mir zueigenen Optimismus und Leidenschaft eingebracht.
Nach Bingen hatte ich das dann etwas eingedämmt, weil doch einige Erlebnisse dort so gar nicht in meine Welt gepasst haben.
Blieb aber den Piraten hier im kleinen Kreis in Koblenz treu und als dann
Berlin kam habe ich mich auf dem LPT in Andernach als Beisitzer aufgestellt und wurde auch gewählt.
Dort sagte ich auch, daß ich ein "Erfolgspirat" sei und mich der Einzug der Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus neu motiviert hat.
Ich bin ein eher diplomatischer Mensch und denke, daß es jetzt wichtig ist
eine Brücke zu schlagen zwischen den Piraten der ersten Stunde, welche ja eher aus der PC-Szene stammen und den Menschen die nun aus allen Bereichen zu uns stoßen.
Ich selber hab lange Jahre in einem Gamer-Clan
( LeisureEsports )
gezockt und hier in Koblenz den ersten und bis dahin einzigen Computerclub gegründet.
( CCC Computer Club Coblenz )
Bin aber auch altersbedingt dort zu Hause, wo der Computer nicht eine derartige Rolle spielt.
Hier gilt es zu vermitteln und das würde ich gerne tun.
Der jetzige Vorstand ist von den Ereignissen und der plötzlichen medialen Aufmerksamkeit überrollt worden, ich kann mir vorstellen, daß man das geahnt hat, aber doch keine richtige Vorstellung davon hatte was da auf einen zukommt.
Ich habe das als Musiker alles hinter mir und deswegen großes Verständnis dafür; mich selber aber berührt das nicht mehr sonderlich.
Die Kommunikation nach Innen, zu den einzelnen Landesverbänden und deren Untergliederungen hat darunter gelitten und dem gilt es Abhilfe zu schaffen.
Ich könnte mir auch vorstellen, daß ein Musiker im BuVo ein starkes Signal
an diese Szene ist, weil von dort werden wir doch sehr argwöhnig beäugt.
Hier spielt dann das Thema Nutzungsrecht eine große Rolle und speziell für die Musiker die GEMA, deren Geschäftsgebahren Einhalt zu gebieten gilt.
Da es nicht meine Art ist immer nur zu meckern, sondern selber mit anzupacken und um meinen Beitrag zu unserer großartigen piratigen Sache zu leisten, habe ich mich dazu entschlossen für den BuVo zu kandidieren.