NRW:Münster/Stammtisch/Leserbrief WN Gegendarstellung

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Gegendarstellung als Reaktion auf den Leserbrief von Ingrid Lueb (Münster) in den "Westfälischen Nachrichten" am 13.06.2009:

Liebe Frau Lueb, hiermit möchte ich einige Ihrer Aussagen aufgreifen. Der Begriff "geistiges Eigentum" ist juristisch nicht haltbar, ich verbinde damit ein Monopol auf Wissen. Die Piratenpartei möchte nicht, dass die Urheber ihre Rechte verlieren. Ganz im Gegenteil, mit Hilfe der "creative commons"-Lizenzen können zum Beispiel Rechte von Musikern klarer als bisher definiert werden. Der Künstler und die Gesellschaft sollen vom Kulturgut profitieren und nicht die Verwertungsgesellschaften. Zudem ist es im digitalen Zeitalter auch nicht möglich oder sinnvoll, das Anfertigen von Kopien zu verbieten. Wer kopiert, begeht keinen Diebstahl, da der "Content" immer noch vorhanden ist.
Die Piratenpartei ist sicherlich keine "Splitter-Partei", ich greife nun die Synonyme auf, die ihr in der Berichterstattung zugeschrieben werden. Erstens ist sie eine "Protestpartei", weil die agierenden Politiker, die entscheidende Themen der Informationsgesellschaft nicht ernst nehmen und ihr Handeln sich gegen die positiven Möglichkeiten von neuen Informationstechnologien richtet. Die Interessen ihrer Anhänger werden größenteils gar nicht mehr von den etablierten Parteien vertreten. Zweitens ist sie eine "Internetpartei", weil sie das Internet und mobile Medien nutzt. Die Organisation (sehr flache Hierarchie), der Informationsfluss und die Entscheidungungsverfahren sind auf diese Medien ausgerichtet, um transparentes, basisdemokratisches Partizipieren zu ermöglichen. Drittens ist sie eine Bürgerrechts- und Datenschutzpartei, weil ihr das Grundgesetz heilig ist und sie es in der aktuellen Diskussionen und Forderungen, wie um die Internetsperre oder Vorratsdatenspeicherung, gefährdet sieht. Viertens ist sie aber vielleicht auch eine Bewegungen mehrerer Generationen, die mit dem Internet aufgewachsen sind und an eine wirkliche Demokratie glauben.
Ich akzeptiere und bedaure aufrichtig, dass das Wahlplakat negative Assoziationen bei Ihnen erweckt hat. Ich kann Ihnen versichern, dass laut Satzung, nach meiner persönlichen Überzeugung und meiner Erfahrungen mit Parteianhängern, bei den Piraten absolut kein Platz für antisemitisches Gedankengut ist.
Piraten sind dazu bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Demokratie und das Grundgesetz zu engagieren.
gez. Pascal Powroznik (25 Jahre, Münster)