HE:Kassel/Presse/2009-10-27 - Videoüberwachung in Schulen und Nahverkehr
Entwurf!
Antwort auf Berichte von hr und hna:
Überwachungskameras an Kasseler Schulen
"Courage statt Kameras" - Piratenpartei fordert Ursachenbekämpfung statt Videoüberwachung an Schulen und im ÖPNV
Kassel, den 27.10.09
Angesichts der Berichte über Pläne, die Videoüberwachung in Bussen und Bahnen auszubauen und nun sogar Kinder und Jugendliche in Schulen per Kamera zu überwachen, fordert die Piratenpartei die Behörden in Kassel zum Umdenken auf. Überwachung kann keine adäquate Antwort auf soziale Probleme sein.
"Die Rechtfertigungen, die für diese Maßnahmen ergriffen werden, sind bloße Augenwischerei. Kameras haben keine Zivilcourage und verhindern keine Verbrechen. Sie können nicht schlichtend eingreifen, wenn es zu Gewalt auf dem Schulhof oder in Bussen und Bahnen kommt. Fälle, in denen Kameras zur Aufklärung von Straftaten dienen können, sind die absolute Ausnahme und stehen in keinem Verhältnis zu ihren Kosten. Erst im vergangenen Jahr hat eine Studie festgestellt, dass in London von 1000 Kameras nur eine einzige zu einem Ermittlungserfolg führen konnte. " sagt XXX der Piratenpartei Kassel.
Weiter fragt er: "Wie weit sollte die Kameraüberwachung an Schulen denn gehen? Sollten wir unsere Kinder nicht eher dazu bringen, Regeln zu befolgen, weil wir sie Ihnen erklärt haben und sie diese als sinnvoll befunden haben? Sinnvoller wäre es stattdessen die Arbeit von Streetworkern und Schulpsychologen zu fördern. Diese sind keine "stumme Zeugen", können direkt auf die Jugendlichen zugehen und so oftmals schon im Vorfeld Eskalationen verhindern."
Auch eine präventive Funktion der Überwachungskameras, die die umfassende Überwachung von Nutzern des ÖPNV oder Schülern und Lehrern rechtfertigen würde, sieht die Piratenpartei nicht. Gerade die Täter, die solche Angriffe verüben, denken oft nicht an die Konsequenzen für sie und werden weder von höheren Strafen noch von einem höheren Risiko erwischt zu werden abgeschreckt. An der Tatbereitschaft ändert Überwachung nichts. Am ehesten verlagern sich dann die Vergehen an Orte abseits der Kameras.
Der Schein von Sicherheit durch Kameraüberwachung trügt. Videoüberwachung erzeugt Misstrauen und gibt keinerlei Anstöße, über das eigenen Handeln nachzudenken. Jugendliche, die in kleinen Klassen mit motivierten Lehrern in einem attraktiven Umfeld zur Schule gehen, haben deutlich weniger Probleme mit Gewalt und Vandalismus.
Anstatt noch mehr Gelder in ausufernder Überwachung zu stecken, sollte die Arbeit von Streetworkern, Schulpsychologen und die Jugendarbeit stärker gefördert werden. Das kommt tatsächlich der Gesellschaft zu Gute und leistet einen Beitrag zu einer wirklich nachhaltigen Vorbeugung. Hier müssen Lösungsideen ansetzen.
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