Archiv:2009/Aktion Gläsernes Haus

Aus Piratenwiki Mirror
< Archiv:2009(Weitergeleitet von Gläsernes Haus)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Idee

Das gläserne Haus war eine Aktion der Münchner Piraten, die erstmalig vom 22.08. - 23.08. auf dem Marienplatz durchgeführt wurde. Sinn dieser Aktion war es, den Passanten und Interessenten zu zeigen, dass man in der Regel doch deutlich mehr zu verbergen hat und der Satz "Ich habe doch nichts zu verbergen" überdacht werden sollten.

Basierend auf der Idee des gläsernen Hauses, wurde das Gläsernes Mobil ins Leben gerufen, sowie die Piratengruppe Freiburg hat die Idee aufgegriffen.

Andere BzV / LV sind herzlich dazu eingeladen, diese Aktion zu kopieren und zu verbesseren. Unterstützung jederzeit durch die Münchner Piraten.

Umsetzung

Lage und Jahreszeit

Geeignet sind vor allem Ort, an denen viele Passanten zu finden sind, z.B. Fußgängerzonen. Zusätzlich sollte eine gute Lage zu sanitären Anlagen und Restaurants bedacht werden.

Die Aktion sollte im Sommer durchgeführt werden, da auch nachts Bewohner anwesend sein müssen.

Aufbau

Das Haus selbst bestand aus einem Pavillion, der bei schlechtem Wetter mit durchsichtiger Folie umhüllt wurde und bei gutem Wetter freien Einblick in das Haus bot.

Als Untergrund wurden Europaletten verwendet, die mit Teppich überzogen wurden. Im Inneren des Hauses wurden diverse Alltagsgegenstände, wie Herd, Kühlschrank, Sofa, Schrank mit diversen Utensilien, Telefon, Fernseher aufgestellt, um ein möglichst reales Wohnzimmer mit Kochnische darzustellen.

Zusätzlich wurden über ein kleines Radio mit USB Anschluss Toilettengeräusche in einer Endlosschleife abgespielt.

Direkt neben dem Haus wurde ein Infostand aufgebaut.

Bewohner

Die Bewohner des Hauses wurden in 2er Teams zu 4-Stunden Schichten eingeteilt. Regieanweisungen hatten wir nicht gestellt, so dass jeder frei handeln konnte. So wurde im Haus gekocht (einen Stromanschluss hatte uns die Stadt München freundlicherweise zur Verfügung gestellt), Steuerklärung erstellt und viele andere Aktivitäten durchgeführt.

Verbesserungsvorschläge

Da die Aktion verhältnismäßig kurzfristig geplant wurde, gab es an vielen Ecken und Stellen einige Probleme und Verbesserungsvorschläge, die wir hier sammeln wollen.

  • Durch Transparente klarstellen, was für eine Aktion durchgeführt wird. Die Bedeutung des gläsernen Hauses ist Piraten bewusst; nicht jedoch den Passanten.
  • Protokollschreiber: Großes Whiteboard das vor dem Haus platziert wird. Durchführung einer "Observation". Darf ruhig polemisch wirken um die Leute anzusprechen.
12:45 Uhr - Bewohner 1 telefoniert mit Freundin, Nummer XXX
18:23 Uhr - Bewohner 2 verlässt das Haus
  • Im Haus sollten Pfeile auf diverse, vom Staat überwachte, Gegenstände zeigen. Beispiel:
Pfeil auf Telefon: Der Staat weiß, wann sie mit wem telefonieren
Pfeil auf Fernseher: Schon GEZahlt?
  • Aufstellen von Kameraatrappen, die auf das Haus zeigen
  • Live Stream ins Internet
  • Teilweise Drehbuch erstellen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Bewohner nur auf dem Sofa sitzen und im "Gesamtbild" verschwinden
  • Bücher und Videos (Pornos!) im Regal mit eindeutigen Titeln
  • Durchsichtige Kiste für private Gegenstände, beispielsweise harmloses Sexspielzeug
  • Aktivitäten auf dem Computer via Monitor für die Passanten sichtbar machen
  • An der Aussenwand Gesundheitskarten
  • Telefongespräche simulieren und über Lautsprecher für die Passanten hörbar machen

Reaktionen

Passanten

Insgesamt war das Feedback der Passanten positiv. Konnte sich jemand nicht mit unseren Zielen identifizieren, so wurde zumindest unsere Aktionsbereitschaft und die Durchführung gelobt.

  • Seniorin mit Trolley fährt einmal um das Gläserne Haus herum, bekreuzigt sich und zieht ab

Online

Medien

Intern

Das interne Feedback war sehr positiv. Unter anderem ist die Aktion Gläsernes Mobil auf das gläserne Haus zurückzuführen.

Fotos und Videos

Siehe auch Reaktionen > Online

Sonstiges

Die detaillierte Planungsseite der Münchner Aktion ist unter München/Archiv/Gläsernes Haus München zu finden.