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Bundesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Programmänderung 062

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Programmänderung (im Entwurfsstadium) für den Bundesparteitag 2011.2.

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Antragstitel

Entwicklung einer Arbeitsmarktdatenbank

Antragsteller

CAP

Antragstyp

Programmänderung

Antragstext

Die Piratenpartei möge im Parteiprogramm an geeigneter Stelle folgende Programmerweiterung einzufügen:

Entwicklung einer Arbeitsmarktdatenbank

Die Piratenpartei unterstützt den Aufbau einer Datenbank, die zum Ziel hat, die Funktion des Arbeitsmarktes und die der freien Lohnbildung zu verbessern. Die Datenbank soll langfristig den Erwerbsfähigen und -tätigen eine Verhandlungsmacht auf Augenhöhe der Arbeitgeber schenken, so dass auf die weniger flexible Tariflohnbildung verzichtet werden kann, die schon heute große Bereiche des Arbeitsmarktes nicht mehr abbildet.

(Die Antragsbegründung möge auch im Programm mit der Antragsbegründung verknüpft bleiben, um den Inhalt zu erklären)


Antragsbegründung

Die Markttransparenz am Arbeitsmarkt soll durch eine neue Arbeitsmarktdatenbank verbessert werden, die durch ein eigenes Amt zu betreuen wäre. Die Arbeitsmarktdatenbank soll Erwerbspersonen und Unternehmen besser zusammen führen, sodass die Arbeitspotentiale besser genutzt werden. In der Arbeitsmarktdatenbank sollen sich möglichst alle Erwerbspersonen und Unternehmen mit Profilen eintragen.

Die Profile der Erwerbspersonen sollen Tätigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen, Potentiale, sowie die gewünschten Arbeitszeitkorridore, das momentane Gehalt, die angesammelten Jahre der Betriebszugehörigkeit und einige normierter Bedürfnisparameter erfassen. Diese Profilinformationen sollen ein genaues Bild über das Wertschöpfungspotential der Person gestatten. Dabei ist es wichtig, dass alle Arbeitnehmer auch gegen den Willen ihrer Arbeitgeber Zugang zu diesem Marktplatz erhalten und dass das Profil eines Erwerbstätigen möglichst aussagekräftig und wenig von der Beurteilung des aktuellen Arbeitgebers abhängig ist. Der könnte ansonsten durch schlechte Beurteilungen den Marktwert seiner Angestellten verschlechtern und sich dadurch zusätzliche Gewinne sichern, die sich durch die Differenz zwischen dem tatsächlichen und dem anscheinenden Wert des Angestellten ergeben.

Für die Arbeitgeber sollen Profile erstellt werden, die Aussagen über ihre Tätigkeit und ihre Qualität als Arbeitgeber erlauben. Dafür könnten Informationen zur Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, zur Führungsqualität, zur Fluktuation oder zur Marktposition eingehen. Die Unternehmen sollen dazu verpflichtet werden, alle Stellen in diesem System zu hinterlegen.

Die Betreuung dieser Datenbank müsste in die Verantwortung einer Behörde gelegt werden, die vor allem die Anforderungen des Schutzes der Privatsphäre mit den Erfordernissen der Informationstransparenz bestmöglich in Einklang bringt. So sollten die Daten keine Verbindung zu den dazugehörigen, natürlichen Personen ermöglichen.

Die Erwerbspersonen können diese Daten nutzen, um das eigene Potential gezielt weiter zu entwickeln. So sollen mithilfe statistischer Verfahren jene Eigenschaften identifiziert werden, deren Verbesserung die höchsten Verbesserungen des eigenen Marktwertes erwarten lassen. Auf dieser Basis können sich die Erwerbstätigen ein Bild darüber verschaffen, wie sie sich sinnvoll weiter entwickeln und ihre Interessen verfolgen können.

Die Profilinformationen müssen folglich unabhängig und mit großer Sachkunde erfasst werden, um sie anschließend zu verarbeiten. Diese Dienstleistung könnte durch qualifizierte Beratungseinrichtungen oder aber auch durch die Gewerkschaften angeboten werden.

Die Bewertung kann mittels Gesprächen, Tests, Zeugnissen und Vorgesetztengesprächen entstehen. Die Bewertungen sollten anschließend mit dem Aufzeigen des Verbesserungspotentials abgeschlossen werden. Damit erhält der Erwerbstätige eine große Hilfe, sich nahe am Arbeitsmarkt zu positionieren und unabhängig vom konkreten Arbeitgeber zu werden. Diese Bewertung ist regelmäßig zu aktualisieren.

Die über das Unternehmen gewonnen Informationen sollen dann in ein Gespräch mit der Unternehmensführung zwecks Relativierung der Erkenntnisse und Aufdeckung von Verbesserungspotentialen sowie in die Bewertung des Unternehmensprofils einfließen.

Die Erwerbspersonen sollen die Möglichkeit erhalten, sich über Unternehmen, offene Stellen und über Stellen, auf denen Personen mit ihrem oder einem ähnlichen Profil eingesetzt werden, zu informieren. Sie haben die Möglichkeit standardisierte Bewerbungen über das System an die Unternehmen zu senden. Die traditionellen, unabhängigen Wege der Arbeitsplatz- bzw. Mitarbeitersuche sollen weiterhin jedem offen stehen, da die Arbeitsmarktdatenbank als systematische Ergänzung zu ihnen zu sehen ist.

Unternehmen sollen diese Daten und die sich daraus ergebenden Profile dazu nutzen, sich zwecks Ausgestaltung von Arbeitsstellen und der Entwicklung ihrer Niederlassungen besser mit dem Arbeitsmarkt vertraut zu machen. Sie müssen lernen, welche Potentiale sie tatsächlich auf ihren Arbeitsplätzen benötigen und wie sie ihre Arbeitsplätze umgestalten können, um ihre Ertragskraft zu optimieren. So sollen Unternehmen, die neue Arbeitnehmer suchen, ein Anforderungsprofil für ihre vakante Arbeitsstelle erstellen und anschließend prüfen, ob es Kandidaten gibt, die diesen Anforderungen entsprechen. Als erstes Ergebnis erhalten sie eine Auswertung auf welchen Arbeitsplatzarten Personen mit dem gewünschten Profil arbeiten und welche Entgeltspanne sie dafür erhalten. Im nächsten Schritt sollen sie konkrete aber anonymisierte Profile ohne Gehaltsinformation einsehen und für eine Bewerbungsanfrage vormerken können. Jeder Erwerbstätige soll für sich gewisse Anforderungen oder bewertete Kriterien hinterlegen können, die ein Unternehmen erfüllen muss, damit seine Anfrage weiter geleitet wird. In regelmäßigen Abständen wird den Erwerbspersonen dann eine Liste der anfragenden Unternehmen zugestellt, die zu dem von ihnen gewählten Anforderungen passen und deren mit den Kriterien gewichtetes Vergütungsangebot das bestehende übertrifft. Die anfragenden Unternehmen erhalten über die Anzahl der weitergeleiteten Anfragen eine Bestätigung, sodass sie die Möglichkeit haben, ihre Suche zu modifizieren. Sie erhalten aber keine Kenntnis über die konkret dahinter stehenden Personen, solange sich diese nicht bei ihnen auf die Anfrage hin zurückmelden. Die Arbeitsmarktdatenbank soll für die Entwicklung eines regen Wettbewerbs um die bestmögliche Nutzung der Erwerbspersonenpotentiale, eine bedarfsorientierte Qualifikation der Erwerbspersonen, eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und die Emanzipierung der Arbeitnehmer zu unabhängigen, marktorientierten Unternehmerpersönlichkeiten sorgen.


Dieser Antrag ist Teil einer Serie von Anträgen zum Thema Arbeit.

Piratenpad
Datum der letzten Änderung

01.11.2011



Anregungen

Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich CAP (NOCH) kein Mitglied der Piratenpartei bin. Ich stehe für die Soziale Marktwirtschaft in der Tradition der Freiburger Schule. Sie ist dem Ordoliberalismus zuzuordnen, der wiederum dem Neoliberalismus zuzuordnen ist. Ich ziehe es vor, mit einem Mitgliedantrag zuzuwarten, bis die Piratenpartei sich Wirtschaftspolitisch positioniert hat. Vor dem Hintergrund des eben benannten, würde ich mich freuen, wenn PIRATEN diese Anträge zu ihren eigenen machen, sie einbringen und vertreten. Meine Unterstützung sichere ich diesen Piraten zu.
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Diskussion

Bitte hier das Für und Wider eintragen.

Pro/Contra-Argument: ...

  • Enormer Aufwand um eine solche Datenbank zu pflegen.
    • dein Gegenargument
  • So gut wie unmöglich, sich mit den Daten nahe der Realität zu halten.
    • dein Gegenargument
  • Kann nur funktionieren, wenn alle Informationen freiwillig abgegeben werden.
    • dein Gegenargument
  • Das widerspricht doch geradezu den Zielen der Piraten, weil es eine gigantische staatlich verordnete Datensammlung ist.
    • dein Gegenargument
  • dein Argument
    • dein Gegenargument

Pro/Contra-Argument: ...

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Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

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Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Spearmind 18:31, 12. Okt. 2011 (CEST)
  2. timo
  3. Scriptor
  4. Andena Ziel scheint die Abschaffung der Tariflöhne. Neoliberales Geschwurbel <> CAP Geschwurbel ist abwertender Begriff, der hier nicht unbedingt für dessen Verwender Andena spricht. Wenn diese Datenbank funktioniert, könnte sie die Tariflöhne langfristig ersetzen. Heute werden die Tarifparteien zur Wahrung einer ausgeglichenen Verhandlungsmacht benötigt. Die Datenbank könnte ebenfalls zu ausgeglichenen Machtverhältnissen führen. Die Datenbank könnte aber im Gegensatz zu den Tariflöhnen viel stärker den immer differenzierteren und spezialisierteren Situationen der Verhandlungspartner entsprechen. <> Schön, dass Du das Ziel dieses Antrags zur Abschaffung von Tariflöhnen bestätigst. Dieses Ansinnen ist ein vollkommen indiskutabler Wunschtraum der Wirtschaftslobby Andena<> CAP Falls es Dir entgangen ist, auch Betriebsräte und auch Arbeitnehmer freuen sich nicht immer über Tarifverträge. Tarifverträge haben keinen Selbstzweck und den unterstellst Du mit Deiner Aussage.
  5. Micha 20:04, 25. Okt. 2011 (CEST) *seufz*
  6. ..--LiRoyce 17:22, 26. Okt. 2011 (CEST).
  7. SD
  8. ScumPH 14:05, 1. Nov. 2011 (CET) - na irgendwie muß doch ELENA wiederbelebbar sein, gelle Herr KaLeu. Ich empfehle auftauchen!

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. Monarch 11:00, 17. Okt. 2011 (CEST) Realisierbarkeit ohne Datenschutzprobleme zweifelhaft
  2. ?
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