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Stadtgestaltung
Viehmarktplatz
Die Planung des Viehmarktplatzes ist unmittelbar mit der Verkehrssituation von Fürstenfeldbruck verbunden. Man kann zur Ablehnung der Deichenstegtrasse stehen wie man will, Fakt ist für uns nach dem Bürgerentscheid, dass aufgrund fehlender finanzieller Mittel die B2 auf absehbare Zeit in der Stadtmitte verbleiben wird, was wiederum bedeutet, dass der Hauptplatz nicht in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt werden kann. Dank des durch die BBV initiierten Bürgerbegehrens wurde der Viehmarktplatz vom Bau eines riesigen Elektromarkts verschont, wodurch wir Brucker nun die Chance haben, den Viehmarktplatz als unsere neue Stadtmitte zu gestalten.
Wir Brucker Piraten begrüßen ausdrücklich das aktuell laufende Verfahren, das zu einer Entscheidung über dir zukünftige Gestaltung des Viehmarktplatzes führen soll, denn direkte Bürgerbeteiligung ist für uns ein unabdingbarer Teil demokratischer Prozesse und Entscheidungsfindungen. Da das Ergebnis nach wie vor offen ist, möchten auch wir kurz skizzieren, wie wir uns die Gestaltung des Viehmarktplatzes wünschen:
Der Viehmarktplatz soll das neue Stadtzentrum von Bruck werden, welches das ganze Jahr über dazu einlädt, sich dort aufzuhalten. Für den südlichen Teil stellen wir uns eine freibleibende Fläche vor, die man bei Bedarf für Straßenfeste, Konzerte, Freilufttheater und andere gesellige Aktivitäten nutzen kann. Der größere nördliche Teil sollte unseres Erachtens zwar nicht frei von Bebauung bleiben, jedoch darf diese nur mäßig ausfallen. Auf keinen Fall wollen wir dort ein langweiliges Standardgebäude für Wohnungen o. Ä. errichtet sehen! Wir prüfen gerade einen Vorschlag, welcher die kreativen Brucker Gastronomen miteinbezieht und dessen Grundidee ein mobiler, für Gastronomie vorgesehener Bau ist, der in den kalten Monaten großflächig errichtet und in den warmen Monaten auf ein Mindestmaß zurückgefahren werden kann. Hierbei sollten transparente Werkstoffe Verwendung finden, damit eine Art Wintergarten entsteht, der in den Abendstunden auf Wunsch auch noch ausgeleuchtet werden könnte. Auch ein Wasserspiel (Brunnen o.Ä.) würde dem Platz guttun. Sollte die Parkplatzsituation in der Innenstadt durch das Wegfallen der Parkmöglichkeiten auf dem Viehmarktplatz voraussichtlich unerträglich werden, schlagen wir die Prüfung der Realisierbarkeit einer Tiefgarage unter dem Viehmarktplatz vor.
Prinzipiell sind wir für alle Ideen offen, die den Viehmarktplatz zu einer attraktiven Stadtmitte mit hoher Aufenthaltsqualität werden lassen, weswegen wir einen Ideenwettbewerb befürworten, der überregional bekanntgemacht wird.
Fliegerhorst
Bekanntermaßen soll die militärische Nutzung des Fliegerhorsts 2019 beendet werden. Was aus wirtschaftlicher Sicht bei manchen Bruckern zuerst als Hiobsbotschaft angesehen wurde, wird mittlerweile von vielen als einmalige Chance verstanden, bereits erschlossene Gebiete nun zivil zu nutzen. Aus Erfahrung weiß man, dass die Auflösung militärischer Stützpunkte oft einiges länger dauert als zuerst veranschlagt – wenn sie letztendlich überhaupt vollständig aufgelöst werden. Doch zumindest planerisch darf man jetzt die Hände nicht in den Schoß legen und der Dinge harren, die da kommen, sondern man muss sich intensiv darüber Gedanken machen, wie man dieses riesige Areal, welches früher bis zu 7000 Menschen in Arbeit hielt, zukünftig verwenden möchte.
Da ein großer Teil des Stützpunkts auf dem Gebiet der Gemeinde Maisach liegt, er des Weiteren schon seit Längerem sukzessive abgebaut wird und bereits im Oktober 2011 die Entscheidung über die Schließung bekanntgemacht wurde, gibt es bereits die ersten Zusagen bzgl. der zukünftigen Nutzung wie beispielsweise die Errichtung einer Trabrennbahn und das Engagement von BMW. Der überwiegende Teil des Fliegerhorsts ist jedoch nach wie vor Gegenstand zukünftig zu treffender Entscheidungen.
Da die Auflösung des Fliegerhorsts ein einmaliges und geradezu gigantisches Projekt mit nicht zu unterschätzender Auswirkung für Fürstenfeldbruck darstellt, darf unserer Meinung nach nicht der Stadtrat alleine federführend sein bei der Konversion (Umwandlung) des Geländes. Es müssen so schnell wie möglich Strukturen geschaffen werden, welche unkompliziert und effizient die Brucker Bürger in die Entscheidungsprozesse einbinden, denn es darf bei der Konversion keine Alleingänge, Hinterzimmerabsprachen oder Schnellschüsse geben! Wir haben viel Zeit, das beste aus dieser einmaligen Chance zu machen, daher wollen wir Piraten dieses Projekt als gemeinsame Aufgabe ALLER Brucker verstanden wissen, die mit Bedacht angegangen und bewältigt wird.
Im Folgenden möchten wir kurz ein paar Ideen nennen, welche uns bereits für die Nutzung des Geländes zu Ohren kamen, damit sich der geneigte Leser vorab selbst und möglichst unbeeinflusst damit auseinandersetzen kann (aufgrund der Größe des Geländes und der bestehenden Bauten, von denen manche denkmalgeschützt sind, dürften einige der Ideen miteinander kombinierbar sein):
- zivile Luftfahrt (Anlagen dürften vorhanden sein...)
- Sportpark (großflächige Sportanlagen inkl. Schwimmbad sind bereits vorhanden)
- Partyareal „Kunstpark Bruck“ (S-Bahnhof Maisach ist schnell erreicht, der Landkreis FFB ist sehr bevölkerungsreich & Großraum München bleibt vorerst Zuzugsgebiet)
- Hochschule und Forschungseinrichtungen (Räumlichkeiten der Offiziersschule)
- Ansiedlung von Handwerk und mittelständischen Betrieben (viele handwerkliche Ausbildungsstätten und Fertigungsanlagen der Bundeswehr sind noch erhalten)
- Siedlung mit Spielplatz, Kitas, Kinder- & Biergärten, großflächige Parkanlagen
- Museum über Fliegerhorst, NS-Zeit und Olympia-Attentat 1972
- ökologische Mustersiedlung (alle Um- und Neubauten sollen gemäß den modernsten Erkenntnissen bzgl. ökologischer Nachhaltigkeit vonstatten gehen)
- alternative Schulformen, Sportinternat (Räumlichkeiten der Offiziersschule & bereits vorhandene Sportanlagen)