Archiv:2010/Bundesparteitag 2010.1/Antragsfabrik/Wahlalter abschaffen! Mitbestimmungsrecht für Alle!
80px | Dies ist ein eingereichter/eingereichtes Sonstiger Antrag für den Bundesverband von Blackspot + weiteren Piraten aus Rheinland-Pfalz. Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden! Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der Antragsfabrik. |
- Sonstiger Antrag Nr.
- Z014
- Beantragt von
- Blackspot + weiteren Piraten aus Rheinland-Pfalz
- Titel
- Wahlalter abschaffen! Mitbestimmungsrecht für Alle!
- Antrag
Es wird beantragt, dass der Bundesparteitag der Piratenpartei folgende Positionierung zum Wahlrecht als Menschenrecht und zur Wahlaltergrenze beschließt:
Wahlrecht ist Menschenrecht!
Das Recht auf die Teilnahme an Wahlen und auf politische Mitbestimmung ist ein Menschenrecht und nur wer in unserer Gesellschaft über ein Wahlrecht verfügt, wird in unserer parlamentarischen Demokratie auch vertreten. Demokratie als "Herrschaft des Volkes" bedeutet, dass die von Herrschaft betroffenen gleichsam die Herschenden sind. In dem aktuellen Wahlsystem dürfen Menschen unter 18 Jahre nicht wählen, obwohl sie ebenso Teil unserer Bevölkerung sind und damit auch Teil der von Herrschaft Betroffenen. In Deutschland herrscht also die Mehrheit über eine große Minderheit, die ganz eigene politische Interessen und Forderungen besitzt. Dies empfinden wir PIRATEN als undemokratisch und inakzeptabel.
Wahlgrenzen sind willkürlich - Wahlalter abschaffen!
In früheren Zeiten hing das Wahlrecht z.B. vom Vermögen der Menschen ab oder von ihrem Geschlecht. Frauen wurden als politisch unmündig befunden, ebenso wie heute Kindern und Jugendlichen politische Unreife unterstellt wird. Die Piratenpartei kämpft für ein Menschenbild, indem der Mensch nicht erst ab 18 Jahren als politisch interessiert und mündig deklariert wird. Wahlreife definiert sich darüber, einen politischen Willen zu haben und diesen artikulieren zu können. Menschen können nur selbst entscheiden, wann sie ihrem politischen Willen Ausdruck verleihen können - unabhängig ihres Alters. Die Piratenpartei verlangt, dass dieses Menschenbild sich auch im Wahlsystem widerspiegelt und fordert daher die Abschaffung des Wahlalters. Wir erachten jegliche Altersgrenzen beim Wahlrecht als willkürlich.
Um eine konkret spürbare Verbesserung schnell zu realisieren, soll als reine Übergangslösung kurzfristig das Wahlalter auf 14 Jahre gesenkt werden.
Familienwahlrecht ist kontraproduktiv
Einige Befürworter der Abschaffung des Wahlalters stehen ein für ein Familienwahlrecht, bei dem Eltern stellvertretend für ihre Kinder zur Wahl gehen dürfen. Die Piratenpartei lehnt ein solches Wahlrecht ab, da die Unmündigkeit der Kinder und Jugendlichen damit nicht abgeschafft, sondern noch verstärkt wird. Der von uns angestrebten Selbstbestimmung und Emanzipation steht ein Familienwahlrecht im Wege. Jeder Mensch soll selbst frei wählen und mitbestimmen können ohne Bevormundung durch Eltern oder andere Authoritäten.
Politische Bildung und demokratische Erziehung vorantreiben!
Die Abschaffung des Wahlalters stellt einen immensen demokratischen und gesellschaftlichen Fortschritt dar und wird positive Veränderungen auf unsere Gesellschaft haben. Politik wird aus neuen Perspektiven gesehen werden und demokratische Entscheidungen werden sich stärker an einer politischen Nachhaltigkeit für die nachfolgenden Generationen ausrichten. Gleichsam wird das politische Interesse schon früh gefördert und demokratisches Miteinander erlernt. Modellprojekte waren hier bereits sehr erfolgreich. Die Piratenpartei fordert begleitend zur Abschaffung des Wahlalters eine Reform der politischen Bildung. Kinder und Jugendliche müssen zusätzlich zum Politikunterricht frühestmöglich an demokratische Entscheidungsverfahren herangeführt werden und selbst mitbestimmen können. Schulen müssen in demokratische Bildungseinrichtungen verwandelt werden, in denen Schüler und Schülerinnen gleichberechtigt mit Eltern und Lehrern entscheiden. Nur so können Kinder und Jugendliche Demokratie erfahren und politisches Interesse und Gespür für politische Teilhabe entwickeln.
- Begründung
Der Antragstext spricht größtenteils für sich. Weitere Begründung erfolgt aber gerne mündlich auf dem Bundesparteitag.
Dem Argument, Kinder seien nicht "reif" für eine Wahl, entgegnen wir, dass man eine Reifegrenze nicht festmachen kann und es in einer Demokratie immer so ist, dass die Wahlentscheidung nur subjektiv "gut" oder "schlecht" ist. Unsere Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass jeder mitbestimmen kann - egal wie reif, schlau oder alt er ist, welches Geschlecht er besitzt oder welche politische Einstellung er hat. Die willkürliche Grenze von 18 Jahren wollen wir abschaffen. Alle Menschen, die von der Politik betroffen sind, sollen auch mitbestimmen können.
<ul><li>Der für das Attribut „Antragsteller“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Benutzer:Blackspot|Blackspot]] + weiteren Piraten aus Rheinland-Pfalz“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen.</li> <!--br--><li>Der für das Attribut „Antragstext“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Es wird beantragt, dass der Bundesparteitag der Piratenpartei folgende Positionierung zum Wahlrecht als Menschenrecht und zur Wahlaltergrenze beschließt:Wahlrecht ist Menschenrecht!Das Recht auf die Teilnahme an Wahlen und auf politische Mitbestimmung ist ein Menschenrecht und nur wer in unserer Gesellschaft über ein Wahlrecht verfügt, wird in unserer parlamentarischen Demokratie auch vertreten. Demokratie als "Herrschaft des Volkes" bedeutet, dass die von Herrschaft betroffenen gleichsam die Herschenden sind. In dem aktuellen Wahlsystem dürfen Menschen unter 18 Jahre nicht wählen, obwohl sie ebenso Teil unserer Bevölkerung sind und damit auch Teil der von Herrschaft Betroffenen. In Deutschland herrscht also die Mehrheit über eine große Minderheit, die ganz eigene politische Interessen und Forderungen besitzt. Dies empfinden wir PIRATEN als undemokratisch und inakzeptabel.Wahlgrenzen sind willkürlich - Wahlalter abschaffen!In früheren Zeiten hing das Wahlrecht z.B. vom Vermögen der Menschen ab oder von ihrem Geschlecht. Frauen wurden als politisch unmündig befunden, ebenso wie heute Kindern und Jugendlichen politische Unreife unterstellt wird. Die Piratenpartei kämpft für ein Menschenbild, indem der Mensch nicht erst ab 18 Jahren als politisch interessiert und mündig deklariert wird. Wahlreife definiert sich darüber, einen politischen Willen zu haben und diesen artikulieren zu können. Menschen können nur selbst entscheiden, wann sie ihrem politischen Willen Ausdruck verleihen können - unabhängig ihres Alters. Die Piratenpartei verlangt, dass dieses Menschenbild sich auch im Wahlsystem widerspiegelt und fordert daher die Abschaffung des Wahlalters. Wir erachten jegliche Altersgrenzen beim Wahlrecht als willkürlich. Um eine konkret spürbare Verbesserung schnell zu realisieren, soll als reine Übergangslösung kurzfristig das Wahlalter auf 14 Jahre gesenkt werden.Familienwahlrecht ist kontraproduktivEinige Befürworter der Abschaffung des Wahlalters stehen ein für ein Familienwahlrecht, bei dem Eltern stellvertretend für ihre Kinder zur Wahl gehen dürfen. Die Piratenpartei lehnt ein solches Wahlrecht ab, da die Unmündigkeit der Kinder und Jugendlichen damit nicht abgeschafft, sondern noch verstärkt wird. Der von uns angestrebten Selbstbestimmung und Emanzipation steht ein Familienwahlrecht im Wege. Jeder Mensch soll selbst frei wählen und mitbestimmen können ohne Bevormundung durch Eltern oder andere Authoritäten.Politische Bildung und demokratische Erziehung vorantreiben!Die Abschaffung des Wahlalters stellt einen immensen demokratischen und gesellschaftlichen Fortschritt dar und wird positive Veränderungen auf unsere Gesellschaft haben. Politik wird aus neuen Perspektiven gesehen werden und demokratische Entscheidungen werden sich stärker an einer politischen Nachhaltigkeit für die nachfolgenden Generationen ausrichten. Gleichsam wird das politische Interesse schon früh gefördert und demokratisches Miteinander erlernt. Modellprojekte waren hier bereits sehr erfolgreich. Die Piratenpartei fordert begleitend zur Abschaffung des Wahlalters eine Reform der politischen Bildung. Kinder und Jugendliche müssen zusätzlich zum Politikunterricht frühestmöglich an demokratische Entscheidungsverfahren herangeführt werden und selbst mitbestimmen können. Schulen müssen in demokratische Bildungseinrichtungen verwandelt werden, in denen Schüler und Schülerinnen gleichberechtigt mit Eltern und Lehrern entscheiden. Nur so können Kinder und Jugendliche Demokratie erfahren und politisches Interesse und Gespür für politische Teilhabe entwickeln.“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen.</li> <!--br--><li>Der für das Attribut „Begründung“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Der Antragstext spricht größtenteils für sich. Weitere Begründung erfolgt aber gerne mündlich auf dem Bundesparteitag.Dem Argument, Kinder seien nicht "reif" für eine Wahl, entgegnen wir, dass man eine Reifegrenze nicht festmachen kann und es in einer Demokratie immer so ist, dass die Wahlentscheidung nur subjektiv "gut" oder "schlecht" ist. Unsere Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass jeder mitbestimmen kann - egal wie reif, schlau oder alt er ist, welches Geschlecht er besitzt oder welche politische Einstellung er hat. Die willkürliche Grenze von 18 Jahren wollen wir abschaffen. Alle Menschen, die von der Politik betroffen sind, sollen auch mitbestimmen können.“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen.</li> <!--br--><li>Der für das Attribut „Kurzbeschreibung“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Der Antrag fordert eine Positionierung der Piratenpartei zum Wahlrecht als unabdingbarem Menschenrecht. Auch Kinder und Jugendliche sollen volles Wahlrecht bekommen. Die politische Bildung soll verbessert werden und das Wahlalter soll als willkürliche Grenze abgeschafft werden.“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen.</li></ul>
Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- --Niemand13 17:13, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Korbinian zum glück steht da auch dass man gg ein familienwahlrecht ist. sonst würd ich nicht dafür stimmen wollen 18:56, 9. Apr. 2010 (CEST)
- -- MrHan 13:04, 10. Apr. 2010 (CEST)
- -- RhoTep (Andreas) 15:12, 10. Apr. 2010 (CEST)
- -- Piratesse 17:41, 10. Apr. 2010 (CEST)
- Arte povera
- Carmelito B. Gegen Altersdiskriminierung!
- Jorges 23:46, 11. Apr. 2010 (CEST) allen Unentschlossenen empfehle ich diese FAQ zum Kinderwahlrecht
- NineBerry
- Thomas S. 01:15, 13. Apr. 2010 (CEST)
- Yuri
- Fenriz 00:32, 15. Apr. 2010 (CEST)
- 1000Sunny Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten *geboren*.(Dieser Antrag ist ein wichtiger Schritt in eine gleichberechtigte Gesellschaft, mir ist nicht klar, welche Gründe es geben kann Kinder von den Entscheidungen auszuschließen, die die Gesellschaft betreffen in der sie aufwachsen und später leben)
- hatch Klare Ansage! In Kombination mit den Details unserer Bildungsreform ein herausragender Ansatz mit schnell realisierbarer Übergangslösung! Ich favorisiere überdies eine Lösung mit freiwilliger „Einschreibung“ in das Wählerverzeichnis.
- MichaelG 23:30, 15. Apr. 2010 (CEST)
- enni
- Sebastian Pochert Könnte noch gekürzt werden, ist aber dennoch unterstützenswert.
- Braegel 00:01, 27. Apr. 2010 (CEST) Damit wird etwas für Familien getan.
- Silvan 10:37, 3. Mai 2010 (CEST)
- Kasseler Pirat
- Fridtjof 17:08, 12. Mai 2010 (CEST)
- Sven423 10:00, 14. Mai 2010 (CEST)
- Silberpappel 10:13, 14. Mai 2010 (CEST)
Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
- JoSch
- Trias
- santa-c 19:38, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Frieda
- Spearmind 21:33, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Andena 22:31, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Benjamin Stöcker
- CEdge
- Floh1111 21:05, 11. Apr. 2010 (CEST)
- Hans Immanuel
- Cschlote 12:07, 12. Apr. 2010 (CEST)
- Nico.Ecke
- Steffi D.
- Thomas-BY (ab 16, beschränkt evtl. sogar ab 14, aber so nicht)
- Alexander Bock
- Senficon 19:37, 14. Apr. 2010 (CEST)
- Heizer: Ich habe volles Vertrauen in die Urteilsfähigkeit von Kindern, aber ich möchte keine Kinder den Wahlbegehrlichkeiten von Parteien aussetzen!
- Schade. Das hätte nämlich viele positive Effekte auf die Politik. Sie würde sich endlich mehr an den Wünschen der Kinder- und Jugendlichen orientieren. Das wäre also kein Nachteil, sondern ein Vorteil.
- Twix 14:23, 15. Apr. 2010 (CEST) übers Ziel hinaus
- Georg v. Boroviczeny dito
- BerndSchreiner 22:45, 15. Apr. 2010 (CEST)
- DanielSan
- HKLS 17:40, 17. Apr. 2010 (CEST) Ich möchte keine Manipulation von Kindermeinungen durch Eltern, Vereine, Schule, Kirche oder politische Institutionen usw. - Im Übrigen stimmen Angaben nicht (kommunales Wahlrecht ist bereits ab 16).
- Haide F.S.
- Ans 22:00, 18. Apr. 2010 (CEST) (ab 14 ja, aber nicht ohne Altersbeschränkung)
- alios 14:06, 19. Apr. 2010 (CEST) Grundsätzlich guter Gedanke, aber ohne Altersbeschränkung geht nicht (siehe Argument Heizer)
- Bragi
- Tessarakt 18:40, 26. Apr. 2010 (CEST) - Programmanträge bitte als Programmanträge stellen.
- Walter ohne Altersbeschränkung....nein
- Jan komplette abschaffung geht zu weit, außerdem programmantrag
- MattesG
- Unglow (Über Herabsetzung des Wahlalters kann man disktutieren)
- Aleks_A 01.05.2010
- RicoB CB 20:18, 1. Mai 2010 (CEST)
- Mtu
- Roland Köhler
- cornelinux 00:14, 11.Mai 2010 (CEST) eine wunderbare Idee. Eine Gesellschaft, in der dies funktioniert, ist wohl erstrebenswert. Doch zur Zeit sehe ich uns meilenweit davon entfernt und empfinde es aufgrund von Missbrauch und Manipulation der Kinder als zu gefährlich an.
- Rainer Sonnabend
- Salorta
- SonOfTheSystem
- DeBaernd 19:58, 14. Mai 2010 (CEST)
Piraten, die sich vrstl. enthalten
- --Severin M 22:51, 10. Apr. 2010 (CEST) Bin nur herabsetzung des wahlalters.
- Andreas Vogt 13:31, 12. Apr. 2010 (CEST) bin noch unentschlossen
- Buccaneerps 01:29, 13. Apr. 2010 (CEST) Zum Glück kein Familienwahlrecht gefordert, ich halte die Idee dahinter für zwar interessant, muß mich aber mehr darüber informieren. Glaube allerdings kaum, daß es eine Mehrheit unter den Piraten geben wird, geschweige denn in der Gesellschaft.. Mal sehen, vermutlich ein bis zwei Jahre zu früh als Antrag
- Jonathan Gruner 05:32, 13. Apr. 2010 (CEST) Psychologische Gutachten sollten bei Bundestagswahlen über die Berechtigung Minderjähriger zu wählen entscheiden! Bei Landtagswahlen sollte das jeweilige Land, bei Kommunalwahlen die jeweilige Kommune über das Wahlalter und das Verfahren selbst entscheiden!
- Magnum
Diskussion
Bitte hier das für und wider eintragen.
Argument: "Aber dann versucht, die Politik doch, die Kinder gezielt anzusprechen!?"
Ja! Und das ist auch gut so! Das ist der große Vorteil, wenn Kinder und Jugendliche wählen dürfen! Die Politik setzt sich endlich mit ihnen auseinander und adressiert sie! Die Parteien richten ihre Programme nach den Kindern aus und versuchen sie mit Wahlgeschenken und Wahlversprechen zu ihrer Wahl zu bewegen. All das funktioniert jetzt leider nur mit Erwachsenen. Die Wünsche von Kinder und Jugendlichen werden daher bislang leider nicht beachtet und von den Parteien adressiert. Deswegen: Dafür! --Niemand13 11:29, 23. Apr. 2010 (CEST)
Reife-Argument
Das Reifeargument ist aber nicht von der Hand zu weisen. Solange eine deutliche Mehrheit der Einwohner in einem bestimmten Alter wissenschaftlich noch als unreif anzusehen ist, wäre ein Zulassung zur Wahl riskant, da dann davon auszugehen ist, daß eine Wahlentscheidung unselbständig ausgeübt wird. Grob geschätzt sehe ich die genannten 14 Jahre als allerunterstes, gerade noch akzeptables Alterslimit, eine Aufhebung dagegen für nicht angebracht.
- Nach meiner persönlichen Einschätzung sind 90% der Menschen nicht reif für eine so wichtige Wahl. Das sehe ich auch immer wieder am Ergebnis, wenn die Piraten nur 2% aber SPD und CDU Mehrheiten bekommen. Zum Glück ist aber Reife kein Argument für den Wahlausschluss, denn wo kämen wir denn da hin? Reife war nie ein Argument gegen ein Wahlrecht und wird es nie werden!
- Das mit der Reife ist doch ein alter Schuh. Der Prozess der Selbstfindung und Reifung beginnt mit der Pupertät und durch Hinterfragung dessen was man bisher als gegeben angenommen hat. Ob und wann man die nötige Reife erreicht, hängt primär davon ab, wie intensiv ich hinterfrage und meine eigenen Positionen im Kontext reflektiere. Somit finden sich sicher junge Menschen, welche mit <<18 Jahre schon sehr genau ihre Position und Meinungen darlegen können und eben wählen könnten. Und ich kenne noch viel mehr Menschen, welche mit >40 Jahren noch immer nicht selbst denken.
Die Altergrenzen sind deshalb absolut willkürlich. Man darf aber davon ausgehen, dass mit 14-18 Jahren fast alle Menschen ihre Pupertät hatten und zumindest die Grundlagen für reifes und selbstständiges Denken gegeben wären. --Cschlote 12:32, 12. Apr. 2010 (CEST)
- Das mit der Reife ist doch ein alter Schuh. Der Prozess der Selbstfindung und Reifung beginnt mit der Pupertät und durch Hinterfragung dessen was man bisher als gegeben angenommen hat. Ob und wann man die nötige Reife erreicht, hängt primär davon ab, wie intensiv ich hinterfrage und meine eigenen Positionen im Kontext reflektiere. Somit finden sich sicher junge Menschen, welche mit <<18 Jahre schon sehr genau ihre Position und Meinungen darlegen können und eben wählen könnten. Und ich kenne noch viel mehr Menschen, welche mit >40 Jahren noch immer nicht selbst denken.
- niemand kann sich völlig frei entscheiden, eine grenze zwischen einzelnen gruppen zu ziehen halte ich für per se willkürlich. wie will man denn wissenschaftlich nachweisen ab wann man reif ist? dafür müsste man sich auf eine willkürliche definition einigen können was reife überhaupt bedeutet. andersrum würde ja auch niemand bei trost auf die idee kommen, alten menschen mit demenz das wahlrecht abzusprechen. auch wenn wissenschaftlich erwiesen wurde, dass die nicht mehr selbstständig entscheiden können. --Korbinian 19:26, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Menschen die keine eigenständige Entscheidung mehr treffen können, verlieren tatsächlich ihr Wahlrecht. --Trias 19:54, 9. Apr. 2010 (CEST)
- gegenantrag? das wäre dann aber mit sicherheit verfassungswidrig :) --Korbinian 19:57, 9. Apr. 2010 (CEST)
- 1) Das Wahlrecht ist ein Recht und kein Privileg. Um es jemandem abzusprechen, muß man gute Gründe angeben, um es dieser Person abzusprechen. Das Alter ist offensichtlich kein guter Grund, da es junge Menschen gibt, die sehr wohl in der Lage sind selbstständig zu Wählen und alte die es nicht sind. "Peter, du darfst nicht wählen, weil alle Deine Altergenossen zu unreif sind." oO RhoTep (Andreas) 15:23, 10. Apr. 2010 (CEST)
- 2)Beim Wahlrecht geht es nicht darum, eine Gruppe von Menschen ausfindigzumachen, die zusammen bei einer demokratischen Wahl das beste Ergebnis zusammenwählen. Das Wahlrecht räumt jedem Bürger das Recht ein, mitzubestimmen. Das ist überhaupt die Idee hinter der Demokratie, nicht daß dabei am Ende die besten Entscheidungen rausspringen. Entsprechend kann Unreife kein Grund sein, jemandem das Wahlrecht zu verwehren.RhoTep (Andreas) 15:23, 10. Apr. 2010 (CEST)
- Ich kenne 11- und 12 jährige, die sich politisch interessieren, auf Demos gehen und ihre Interessen lautstark vertreten und sehr gut darlegen können, wieso sie Partei X anstelle Partei Y wählen würden. Dieser Jugendlichen wollen wählen und würden IMO auch eine "reifere" Wahl abgeben als 90% der Erwachsenen, die ich kenne. Sie werden aber einfach von ihren Menschenrechten ausgeschlossen. Das ist nicht in Ordnung, daher muss sich hier dringend etwas ändern. Der Antrag ist gut und wichtig!
Alle Grenzen sind willkürlich
Mit der gleichen Begründung könnte man Volljährigkeit ab 0 festmachen. Kein ernstzunehmender Antrag aus meiner Sicht. --Trias 19:31, 9. Apr. 2010 (CEST)
- den begriff volljährig halte ich tatsächlich für unsinnig. selbstverständlich sind bei vielen sachen altersbeschränkungen richtig, zb verkauf von drogen. aber beteiligung an politik ist nichts schädliches sondern fördert das interesse bei kindern und jugendlichen für politik. das halte ich für uneingeschränkt sinnvoll. ich weiß nicht ob der ernst zu nehmen ist, aber das fordern zb. auch "seriöse" politiker wie hermann otto solms http://www.hermann-otto-solms.de/Wahlrecht-ab-Geburt/141c1i1p/index.html --Korbinian 19:41, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Ja, auf der gleichen Seite steht auch, dass er für ein Familienwahlrecht ist. Halte ich für verfassungswidrig. --Trias 19:48, 9. Apr. 2010 (CEST)
- ich bin strikt gegen ein familienwahlrecht. das wäre definitiv schlimmer als die situation jetzt. wo liest du dass er für ein familienwahlrecht ist? der link ist leider passwortgeschützt. --Korbinian 19:54, 9. Apr. 2010 (CEST)
Solche Festlegungen sind eben nicht willkuerlich, sondern orientieren sich, wie auch im Strafrecht, an entwicklungspsychologischen Erkenntnissen. Kinder sind im allgemeinen noch nicht in der Lage, Entscheidungen auf der Basis abstrakterer moralischer Wertungen zu faellen. Der Antragsteller muesste begruenden, warum diese Erkenntnisse nach seiner Ansicht nicht relevant sind. Eine Senkung der Altersgrenze unter 14 Jahren ist nach meinem Empfinden unsinnig, da Kinder richtig und falsch danach unterscheiden, was die jeweilige Autoritaetsperson (im allgemeinen die Eltern) ihnen vorgeben. --Frieda 20:42, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Ja klar, ab 14 ist man voll entscheidungsfähig, aber mit 13 1/2 nicht. Sehr logisch.
- um der beeinflussung durch eltern zu entgehen könnte man deswegen aktive eintragung in wahlregister fordern. 5jährige werden sowieso nicht wählen wollen, aber ein 15 jähriger hat evtl schon genug interesse um sich zu beteiligen. ich selbst bin auch nicht im stande entscheidungen auf basis abstrakter entscheidungsmodelle zu fällen. im gegenteil-umso mehr ich mich informiere umso schwerer fällt mir das. --Korbinian 21:54, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Um noch einmal meinen Hinweis von oben zu wiederholen: Wahlrecht ist ein RECHT kein Privileg. Um es jemandem abzusprechen, muß man individuelle Gründe vorbringen. Daß für Kinder irgendwas im allgemeinen gilt ist irrelevant, sofern es nicht auch für den Einzelnen gilt. "Peter, Du darfst nicht wählen, weil Deine Altersgenossen zu unreif sind" oO
andere Altersgrenzen
hier bitte eintragen wer andere Altersgrenzen, z.b. ab 14 oder ab 16 für sinnvoller halten würde. --Korbinian 19:44, 9. Apr. 2010 (CEST)
- ab 16 Jahren würde ich den Antrag unterstützen; ab 14 nur mit wissenschaftlicher Unterlegung --Gast 19:55, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Wieso soll irgendein Wissenschaftler meine Wahlmündigkeit verweigern? Kann ich nciht anchvollziehen. --Trias 20:15, 9. Apr. 2010 (CEST)
- und wieso 16? einfach so aus dem bauch heraus? --Korbinian 20:26, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Hier ist sehr schön zu erkennen, wie willkürlich so eine Altersgrenze ist. :) Pro Antrag! Dethroned 16:29, 11. Apr. 2010 (CEST)
Alternativen?
Was wäre die Alternative? Wählen sobald man ein Kreuzchen machen kann? Wählen sobald man Lesen kann? Wählen sobald man bestimmten Unterricht hat? Wählen sobald man einen Test besteht? Wählen sobald man in irgendeiner Liste eingetragen ist? Alles keine zufriedenstellenden Lösungen meiner Meinung nach. Dann lieber eine klare Grenze und sei sie noch so willkürlich. --Trias 20:00, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Der Antrag macht doch absichtlich keine KONKRETE Vorgabe, wie das Wahlverfahren ausgestaltet sein soll. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Z.B. könnte einfach jeder wählen dürfen, der seinen Willen zu Wählen artikuliert.
- wie gesagt, die alternative wäre wählen, sobald man sich dafür interessiert. gerne auch mit aktivem eintrag in ein wahlregister, so dass zumindest eine kleine schwelle eingebaut wird, die man überwinden muss um sein interesse anzumelden. was gibts deprimierenderes für einen schüler der sich für sozialkunde und politik interessiert nicht an der demokratie teilnehmen zu dürfen? --Korbinian 20:07, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Ich fands nicht so schmlimm und ich war schon immer politikinteressiert :). Ob man selbst wählt oder nicht ist ja nicht so relevant. Es kommt eher drauf an was das für Effekte für die gesamte Gruppe hat. Und ich bin ehrlich gesagt nicht davon überzeugt, dass ein Kinderwahlrecht positive Effekte auf politische Bildung oder die Situation der Kinder hat oder das politische System insgesamt. --Trias 20:14, 9. Apr. 2010 (CEST)
- nicht so schlimm heißt die kleine schwester von "scheiße". ob man selbst wählt oder nicht ist nicht relevant? ich dachte das wäre das grundprinzip der repräsentativen demokratie. ich finds extrem schlimm dass man zb 4 jahre warten muss wenn eine bundestagswahl kurz vor dem 18. geburtstag stattfindet, und man damit erst mit 23 wählen kann. ob demokratie generell positive effekte auf politische Bildung oder die Situation der Kinder oder das politische System insgesamt hat wird von so manchem infrage gestellt, ich hoffe nicht von dir:) --Korbinian 20:24, 9. Apr. 2010 (CEST)
- wie relevant eine einzelne Stimme ist, kann man nachvollziehen, wenn man Orangensaft im Verhältnis 1 zu 40 Millionen mit Wasser mischt :). Was ich bezweifle sind jedwege positiven Effekte eines Kinderwahlrechts. Ich glaube nicht, nicht dass die Politiker weiser werden oder die Entscheidungen des Volkes besser werden. Auch den Kinder/Jugendlichen hilft es mE nichts. Ob die Grenze jetzt 18 oder 16 ist, darüber kann man diskutieren. Aber Wahlrecht ab Geburt ist mE illusorisch. --Trias 20:37, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Was ist daran illusorisch? Die Abschaffung des Wahlalters ist doch nur konsequent und gerecht.
- dafür müsstest du festlegen was positiv ist. eine demokratie lebt davon ergebnisoffen zu sein, und nicht davon deine persönlichen ansichten möglichst gut zu vertreten. mit dieser argumentation könnte man demokratie eigentlich sofort abschaffen. wer visionen hat sollte zum arzt gehen, ich weiß... --Korbinian 20:48, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Demokratie ist nicht deshalb toll, weil wir einen Mechanismus gefunden hätten mit dem wir die besten Entscheidungen träfen, sondern weil sie jeden mitbestimmen läßt. Die Frage nach positiven Effekten ist also zweitrangig. RhoTep (Andreas) 15:24, 11. Apr. 2010 (CEST)
- FULL ACK --Niemand13 17:48, 13. Apr. 2010 (CEST)
Politische Teilhabe
Es geht bei Wahlen darum, die politische Richtung zu bestimmen, wie wir miteinander leben wollen. Deswegen müssen wir auch alle beteiligen, die sich dazu äußern wollen. Es geht also nicht, dass Menschen Gesetze machen für andere Menschen, die sich nicht an den Wahlen beteiligen konnten. Laut Gesellschaftsvertrag wären diese Gesetze für die von den Wahlen ausgeschlossenen nicht gültig.
Wirtschaftliche Partizipation
Die Teilnahme an wirtschaftlichen Kreisläufen ist auch heute schon gegeben. Kinder sind wie die meisten Menschen, als Konsumenten ein großer Faktor. Aber auch als zukünftige Produzenten, Steuerzahler usw. - auf deren Rolle sie sich in ihrer Kindheit schon vorbereiten müssen und auf die sie vorbereitet werden - steht ihnen schon dort ein Mitbestimmungsrecht zu. Die sozialen Systeme, die ihr Leben von der ersten Minute an bestimmen sind politische Gebilde, an deren Produktion sie ausgeschlossen werden. Einziges Kriterium ist das Alter - dieses ist Alterssegregation und Diskriminierung. Allein zählt der Wille sich zu äußern - und dieser wird durch eine Wahlteilnahme ausgedrückt. Wie bei jedem anderen Menschen auch.
Link zu noch mehr Begründung und Quellen
Antragstext eines Berliner Antrags, dort unten auch weitere Quellen Arte povera
Wikipedia
Sehr gute rechtsphilosophische Argumentation für das Kinderwahlrecht (PDF unter "Publikation")
Texte einer aus Kindern bestehenden Kinderrechtsgruppe
Wahlrechts-FAQ der Kinderrechtsgruppe
Berliner Kampagne "Ich will wählen"
Antrag auf Kinderwahlrecht von Abgeordneten Achtung: Dieser Antrag hält Stellvertreterwahl durch Erziehungsberechtigte für eine Option. Der LF-Antrag nicht.