Archiv:2010/Bundesparteitag 2010.1/Antragsfabrik/Bildung: Die Belange der Lernenden
80px | Dies ist ein eingereichter/eingereichtes Programmantrag für den Bundesverband von Big Arne. Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden! Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der Antragsfabrik. |
- Änderungsantrag Nr.
- TE049
- Beantragt von
- Big Arne
- Programm
Parteiprogramm
- Schlagworte Pro
- Schlagworte Contra
- Beantragte Änderungen
Erweiterung des Punktes Bildung in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft im Parteiprogramm
(Alt) Jeder Mensch hat das Recht auf freien Zugang zu Information und Bildung. Dies ist in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft essentiell, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Mit diesem Ziel ist das Hauptanliegen institutioneller Bildung die Unterstützung bei der Entwicklung zur mündigen, kritischen und sozialen Person.
(Neu) Jeder Mensch hat das Recht auf freien Zugang zu Information und Bildung. Dies ist in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft essentiell, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Mit diesem Ziel ist das Hauptanliegen institutioneller Bildung die Unterstützung bei der Entwicklung zur mündigen, kritischen und sozialen Person. Wir wollen dieses Ziel erreichen, in dem wir die Belange der Lernenden in den Vordergrund stellen.
- Begründung
Im Bereich der Bildung (insbesondere bei anderen Parteien aber auch bei uns) werden oft dogmatische Ansätze ins Spiel gebracht, die dann un- oder wenig reflektiert verfolgt werden. Dabei wird nicht danach gefragt, ob die Ansätze gut für die Lernenden sind oder nicht bzw. es werden Experimente mit unklarem Ausgang gefordert. Niedersachsen musste am Leid der Schüler erfahren, dass es auf keinen Fall egal ist, ob die Bildungskonzepte der Politik sich am Wohl der Lernenden orientieren oder nicht. Dieser Antrag nimmt besonders Bezug auf den wohl bekannten und begründetem Anlass Nds. 12-Jahre-Abi und dort auf dessen dilletantische Einführung. Um solchen Desastern vorzubeugen sollten die Belange der Lernenden in Bildungseinrichtungen im Vordergrund stehen.
Es geht an dieser Stelle natürlich nicht darum irgendetwas zu verhindern, sondern mit Maß die Auswirkungen künftiger Änderungen auf die Lernenden abzuschätzen, bevor neue Programmpunkte aufgenommen werden oder Forderungen aufgestellt bzw. Reformen geplant werden. Negative Auswirkungen von Veränderungen müssen vorher erkannt und weitestgehend ausgeschaltet werden. Die Ergänzung ist außerhalb der erwünschten Wirkung unschädlich und breit tragfähig. Dieser eine Satz verhindert - wenn man sich an ihn hält - weder Gesamtschulen, noch 12jahres Abitur, weder Homeschooling noch Orientierungsstufen. Er hätte aber bei entsprechender Berücksichtigung in Nds. dazu geührt, dass
- vor dem 12-Jahre-Abitur die Lehrpläne entrümpelt werden
- die Frage nach 13-Jahres-Gesamtschulabi vorher durchdacht wäre
- faire Übergangsregelungen zur Vermeidung von Härten geplant wären
- und ... und ... und ...
Zusätzlich verschafft uns dieser eine Satz im Bereich Bildung ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den etablierten Parteien, die zwar immer wieder Behaupten im Sinne der Lernenden zu handeln, aber es wenn überhaupt nur unter "ferner liefen" im Programm haben. Es lässt sich somit auch gut zur Positionierung am Wahlkampfstand verwenden, soviel noch zu praktischen Erwägungen.
Wichtig ist nur Folgendes: Die Belange der Lernenden in den Vordergrund zu stellen, bedeutet nicht ein Paradigma, dem man sklavisch hinterherlaufen sollte. Es soll nur so sein, dass wan immer über Veränderungen im Bildungsbereich nachgedacht wird, weder der gesunde Menschenverstand abgeschaltet wird, noch die Belange der Lernenden auf welchem Altar auch immer geopfert werden. Nachdenken und Abwägen bleibt angesagt. Effektiv gibt dieser Satz keine Lösungen, aber er wirft Fragen auf, die man besser beantworten sollte, bevor man mit was auch immer auf die Bildung losgeht um sie zu verbessern. Big Arne 22:42, 16. Apr. 2010 (CEST)
Anmerkung: Nachdem ich einige Anregungen zur Verbesserung des Textes erhalten habe - und das bei nur einem Satz ;o) - habe ich mich entschieden, den Antragstext abzuändern, Begründung s. u. Big Arne 22:42, 16. Apr. 2010 (CEST)
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Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- Big Arne 23:55, 12. Apr. 2010 (CEST)
- Kittler
- Andreas Heimann
- RhoTep (Andreas)
- Arte povera
- Korbinian 22:10, 13. Apr. 2010 (CEST)
- Crasher
- Rainer Sonnabend
- Lava 08:15, 15. Apr. 2010 (CEST)
- Jasenka 10:15, 15. Apr. 2010 (CEST)
- Harry Prinzipiell ja, aber der Satz gefällt mir nicht. Ich schlage stattdessen vor: "Dabei sollen die Belange des Lernenden im Vordergrund stehen."
- Zam
- Hans Immanuel
- Sebastian Pochert
- icehawk
- Steeph
- zora
- Jan
- RicoB CB 10:23, 2. Mai 2010 (CEST)
- Lothar 18:49, 2. Mai 2010 (CEST)
- Arvid Doerwald
- Nemesis1 13:16, 3. Mai 2010 (CEST)
- Martin Pistorius
- Twix 17:36, 5. Mai 2010 (CEST)
- DeBaernd 13:08, 12. Mai 2010 (CEST)
- zero-udo
- ringwraith
- Käptn Blaubär
Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
- icho40
- Spearmind 19:32, 24. Apr. 2010 (CEST) ich sehe keinen Mehrwert
- Unglow (der Satz ist nichtssagend, "Lernender" kann jeder sein. Gemeint sind vermutlich Schüler)
- datenritter 15:19, 27. Apr. 2010 (CEST) Was Unglow sagt.
- Monarch 09:34, 28. Apr. 2010 (CEST) überflüssig
- Aleks_A
- Andena 21:27, 3. Mai 2010 (CEST)
- MichaelG 21:34, 3. Mai 2010 (CEST)
- Haide F.S.
- Action_Boo
Piraten, die sich vrstl. enthalten
- Jonathan Gruner
- Trias (Sehe den Sinn nicht ganz, weil das mE schon jetzt so ist/sein soll)
- Thomas-BY (s. unter #Didaktischer Ansatz?)
- MrHan
- Salorta
- stoerte28 Ich halte nicht viel von solch en Pauschalsätzen. Gibt es DIE Lernenden? Wie soll das konkret ablaufen?
- Sven423 20:51, 10. Mai 2010 (CEST) Haben wir sowas nicht schon im Grundsatzprogramm...?
- Christian Specht 18:21, 11. Mai 2010 (CEST)
- Kaddi
- ...
Diskussion
Bitte hier das für und wider eintragen.
Didaktischer Ansatz?
Ich würde es umformulieren. In der Lehre steht an oberster Stelle immer das Ziel. Das wird sich auch nicht ändern lassen.:-)
- Da bin ich nicht sicher. Gerade unter dem Aspekt "Schule als Lebensraum" muss mittelfristig der Weg gleiche Priorität haben, wie das Ziel. Außerdem behaupte ich, dass das "Ziel" in jedem Fall unter die Belange der Lernenden fällt, im Guten wie im Schlechten. Aber trotzdem umformuliert, s. o., s. u. Big Arne 22:01, 16. Apr. 2010 (CEST)
Daher würde ich um Ergänzung bitten mit zwei bis 5 Worten, gegenüber was genau die Belange der Lernenden im Vordergrund stehen sollen.--Thomas-BY ->talk2me 17:24, 16. Apr. 2010 (CEST)
- Der Sinn des Satzes würde verloren gehen, wenn man Ihn auf ein bestimmtes "Gegenüber" einschränkt. Es könnten zum Beispiel der Wunsch der Eltern auf Betreuung, der Wunsch der Lehrer auf unkündbare Beschäftigung oder der Wunsch von Politikern nach Verwirklichung irgendwelcher Ideale sein. (Dazu, dass im Vordergrund nicht heißt dass alles Andere zurückgestellt werden muss, s. u.) Big Arne 22:01, 16. Apr. 2010 (CEST)
Wortlaut
Ich habe einige konstruktive Beiträge erhalten, die - obwohl jedes einzelne Wort von mir abgewogen war - eine Verbesserung des Wortlaut darstellen. Ich habe mich nach einem Emailwechsel mit Jens (Drahflow) Schicke für einen seiner Vorschläge entschieden. Da es den Inhalt nicht ändert, sondern nur die Intention unterstreicht, hoffe ich, dass alle damit leben können. Anbei die letzte email und mein (abschließender?) Kommentar dazu.
arne.hattendorf@web.de wrote: >> habe ich ein Problem mit dem Wort "Deswegen". Davor steht, >> dass das Hauptanliegen die Entwicklung zu einer mündigen etc. >> Person sei. Daraus folgt für mich nicht, dass die Belange der >> Lernenden im Vordergrund stehen müssen. > Gegenfrage: Wie willst Du die Lernenden zu mündigen Personen > entwickeln, wenn Du die Eltern (Betreuung), Das Staatskasse > (Studien-, KiTagebühren) oder kurzfristige Wirtschaftsziele > (12-Jahres-Abi) in den Vordergrund stellst, anstelle die Belange > der lernenden? Ich meine (so wie Du denke ich mal), dass frühe Selbstverantwortung sowie ernstgemeinte Ausbildung (also eher mehr als weniger Zeit, mehr oder besser geeignete Lehr/Erziehungskräfte etc.) zu der gewünschten Entwicklung führen. Aber die Lernenden haben in dem Alter definiv auch andere Belange, WoW Zocken, Freundin finden, Fußball trainieren, Drogen testen... Und ich glaube, die sollten in der Schule nicht (alle) im Vordergrund stehen. > Dass das Hauptanliegen die Entwicklung ist, sollte eigentlich > schon implizieren, dass die Belange der Lernenden im Vordergrund > stehen. Es wird aber aus dem Satz IMO nicht deutlich genug. > Und jetzt die Frage nocheinmal andersherum: > Warum sollten wir die Belange der Lernenden in den Vordergund > stellen? Weil es sich um die Lernenden dreht, im Satz vorher schon. > Übrigens, auch das Wort prinzipiell habe ich absichtlich gewählt. Es soll > ein Prinzip mit allen Vorteilen und Nachteilen sein, also zum Beispiel > Abwägen der Interessen verschiedener Gruppen von Lernenden, > Abwägen der Interessen der Lernenden gegen die der anderen > Beteiligten (z. B. könnten Zeitverträge für Lehrer durchaus im Interesse > der Lernenden sein, verbieten sich aber IMO da wir in de.land wohl kaum > noch mehr befristete Arbeitsverträge brauchen). > Aber im Zweifelsfall soll das Prinzip gelten, dass die Belage der Lernenden > priorität haben, damit wir unser Ziel die Unterstützung bei der Entwicklung > zur mündigen, kritischen und sozialen Person erreichen können. Damit > wären wir auch wieder beim "deswegen". http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Bildung:_Die_Belange_der_Lernenden > Deswegen sollen im Bereich der Bildung prinzipiell die Belange der Lernenden im Vordergrund stehen. Was hälst du von "Wir wollen dieses Ziel erreichen, in dem wir (endlich) die Belange der Lernenden in den Vordergrund stellen." oder "Dieses Ziel wird am besten erreicht, wenn die Belange der Lernenden im Vordergrund stehen." Dann ist deutlicher, dass wir dort eine kausale Verbindung sehen, bzw. wie diese Verbindung aussieht. (Ich habe tatsächlich beim erstmaligen Lesen des Textes diese Verbindung so nicht herstellen können - das "deswegen" verstehe ich jetzt aber inhaltlich.) Ich fände den Text noch besser, wenn die Belange der Lernenden irgendwie auf Fort-/Aus- und Weiterbildung beschränkt würden oder zumindest überhaupt irgendwie genauer spezifiziert. Mir fällt aber keine gute Formulierung ein - vielleicht gibt es auch keine angenehm kurze. Und letztlich ist es irgendwie auch klar, dass wir von Bildungsrelevanten Belangen sprechen, und nicht von WoW. > p.s.: Ich war so frei, den Antrag egal, ob mit oder ohne AG Unterstützung in > http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Bildung:_Die_Belange_der_Lernenden > einzuwerfen. ich würde einen Extrakt der mail (oder der nächsten, je nachdem) > evtl. unter Argumente mit eintüten, wenn es recht ist. Das wäre sicherlich sinnvoll :) Meine Zustimmung hast Du jedenfalls. Gruß, Jens
Hier nochmal die Belange von oben einzeln aufgegriffen und überlegt, wie sie ggf. im Vordergrund stehen können - teiweise konstruiert, es geht nur um die Idee, die dahinter steckt.
WoW Zocken
- Schule/Freizeit Abwägung, sehr nützlich um sich gegen den Gedanken "Lernen ist wichtiger als Leben" zu positionieren.
Freundin finden
- Sexualkundeunterricht abwägen gegen z. B. religiöse Interessen
Fußball trainieren
- Spielerisches Aufwärmen - hat IMO inzwischen Eingang in die Sportpädagogik gefunden
Drogen testen
- Aufklärung Wirkung und Gefahren, Unterschiede zwischen den Drogen, Alkohol und Nikotin ... z. B. Fächerübergreifendes Projekt Bio/Sozi
Gerade in diesem letzten Punkt ist zu erkennen, dass die Belange der Lernenden in einigen Fällen weit über die eigentliche Bildung hinaus berücksichtigt werden können. Nachdenken und Abwägen sind angesagt und vor allem nie zu vergessen, warum wir das mit der Bildung machen, siehe der Programmpunkt zuvor.
Noch etwas anderes: Dass weder die Belange gegen etwas anderes positioniert werden, noch die Belange auf einen bestimmten Bereich (z. B. Fort-, Aus-, Weiterbildung) beschränkt werden, ist Absicht. Insbesondere der Bereich Schule als Lebensraum fand in den vergangenen Jahren wenig Beachtung. Das beginnt sich nun langsam zu ändern, aber auch Belange, die mit Bildung auf den ersten Blick wenig zu tun haben, sollten zumindest bedacht werden.
Big Arne 22:32, 16. Apr. 2010 (CEST)
Aha, es gibt also noch mehr Gründe um Deinem Antrag zustimmen, als nur die, die in der Begründung stehen. Da gibt’s mittlerweile einen Deinen sehr gut ergänzenden Antrag (http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfabrik/Individueller_und_gesellschaftlicher_Bildungserfolg) zum Parteiprogramm-Abschnitt „Bildung als individueller Prozess“, in dem auch nicht alle Gründe, aus denen heraus man diesem Antrag zustimmen kann, in der Begründung stehen. Auch Deine neue Formulierung gefällt mir nicht, denn sie ist genauso wie die alte keine Attributierung des voran gehenden Satzes, der bereits Teil des Programms ist, sondern eine dessen Sinn implizit einschränkende und dessen Ausführung verengende nähere Bestimmung.
Lernende vs. Schüler
Natürlich bezieht sich das nicht nur auf Schulen, sondern auch auf Vorschule, etc. Deswegen ist Lernende ein universeller Begriff im Vergleich zu Schüler. Was daran so wichtig sein kann, dass aus dem Grund dagegen gestimmt wird, ist mir allerdings scleierhaft. Big Arne 22:02, 25. Apr. 2010 (CEST)
Argument 5 lebt
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