BE:LiquidFeedback Themendiskussion/291

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Wohnungsmarkt

Aktuell ist es so, dass die Mietpreise sich im Wesentlichen über den Markt regulieren. Da Wohnungen in Steglitz-Zehlendorf beliebter sind als in Marzahn (grob vereinfacht), sind in Steglitz-Zehlendorf auch die Mietpreise höher. Wenn nun aber Mietpreise von "Schrottwohnungen" überteuert sind, muss man also analysieren, wieso dort die Marktregulierung nicht funktioniert. Dafür ist entweder die Nachfrageseite oder die Angebotsseite verzerrt:

Nachfrageseite: Das Wohngeld bei HartzIV-Beziehern. Da HartzIV-Bezieher bis zu einem bestimmten Niveau die kompletten Mietkosten erstattet bekommen, hat der Vermieter keinen Vorteil, wenn er weniger als genau diesen Grenzsatz an Miete verlangt. Somit gibt es nur weniger Wohnungen, die unter dem HatzIV-Grenzsatz vermietet werden. Dies erhöht die Mietkosten enorm.
Angebotsseite: Wohnungsbaugesellschaften, die ein Monopol/Oligopol auf Wohnungen in einem bestimmten Stadtteil haben, von wo die Menschen nicht wegziehen wollen. Hier sind mir aber keine konkreten Fälle bekannt.

Konsequenterweise müsste man, um die Wohnungskosten zu senken, das Wohngeld senken (das schlagen z.B. die BGE-Befürworter vor). Das ist aber eventuell nicht sozial angemessen.

Das Dilemma ließe sich aber auflösen, wenn man den Staat (bzw. in diesem Fall das Land Berlin) die Wohnungen direkt anmieten lassen würde und der Staat quasi die Mietkosten für jede Wohnung individuell aushandelt und dann nur die Wohnungen an die Sozialhilfeempfänger verteilt. Somit könnte eine Ghettoisierung effektiv bekämpft werden, ohne dass die Mietkosten explodieren.

Allerdings ist bekannt, wie ineffizient Behörden arbeiten (welche die Wohnungen ja anmieten müssten). Außerdem würde eine starke Korruptionsgefahr drohen.

Ich denke das Problem ist somit recht kompliziert und Lösungen sollten gründlich durchdacht sein. Aus diesem Grund werde ich auch keine Gegeninitiative (mit obigem Lösungsvorschlag) einstellen. --Wobble 18:44, 13. Apr. 2010 (CEST)