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Vorüberlegungen

Grundbedürfnisse

In diesem Punkt behandeln wir die absoluten Grundbedürfnisse. Bedürfnisse und Erwartungen, die darüber hinausgehen, wollen wir vorerst nicht behandeln, da diese völlig individuell und unterschiedlich sind.

Schüler

Welche Grundbedürfnisse hat ein Schulkind?

Das Kind muss sich in der Schule wohlfühlen können. Das bedeutet, ihm muss mit Achtung und Respekt begegnet werden. Seine Sorgen, Ängste, Interessen, Fähigkeiten, etc. müssen ernstgenommen werden. Das Kind muss in seinem Schulalltag einen Sinn erkennen können, es sollte ihm Spaß machen, in die Schule zu gehen und sich eigenständig einzubringen. Die Menschenrechte des Kindes müssen respektiert werden. Es hat ebenso ein Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit, wie auf eine grundlegende Versorgung mit Nahrungs- und Erholungsangeboten. Ebenso muss ihm eine eigene Meinung zugestanden werden.

Eltern

Die Eltern müssen ihr Kind gut aufgehoben und versorgt wissen. Sie brauchen die Gewissheit, dass ihr Kind nach seinen individuellen Bedürfnissen bestmöglich unterstützt und gefördert wird.

Pädagogen

Lehrer brauchen ein angenehmes Arbeitsumfeld, das ihre eigenen Interessen und Schwerpunkte berücksichtigt. Ebenso wichtig ist, dass sie nicht überfordert werden. Das heißt: angemessene Arbeitszeiten, eine geringe Kursgröße und die Unterstützung durch Sozialpädagogen und Eltern gewährleistet werden.

Sozialpädagogen dürfen nicht überlastet werden, also nur zur Betreuung einer gewissen Anzahl von Schülern eingesetzt werden. Ihnen muss eine bestmöglich Zusammenarbeit mit Schülern, Eltern und Lehren ermöglicht werden.

Gesellschaft

Die Gesellschaft möchte von der Schule, dass sie den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, damit diese sich gut in die Gesellschaft einbringen können.

Probleme im derzeitigen Schulsystem

Selbst die oben aufgeführten Grundbedürfnisse werden von dem heutigen Schulsystem nicht immer erfüllt.

Im folgenden Abschnitt beschäftigen wir uns mit den Problemen des derzeitigen Schulsystems aus unserer Sicht. Dabei fließen natürlich unsere eigenen Erfahrungen und Erwartungen ein.

Notensystem

Das Benoten von Schülern ist ein völlig subjektiver Vorgang. Es entscheiden Sympathie, Tagesform, Anpassung, Zufall und die private Situation eines Schülers über dessen Note. Deshalb sagen Noten nichts über den Charakter, die Kompetenzen, Interessen, Lernfähigkeiten und das Verhalten eines Schülers aus.
Noch absurder ist es, Noten zu addieren, zu teilen, den Durchschnitt berechnen zu wollen und das angebliche Ergebnis als aussagekräftig über das gesamte Können des Schülers darzustellen. Noten sind mathematisch überhaupt nicht nachvollziehbar, beispielsweise dürfen nur Zahlen miteinander dividiert werden, die den gleichen Abstand zueinander haben - bei Schulnoten ist dies nicht der Fall.
Buchstaben verhindern dies zwar, haben aber die gleichen oben genannten Mängel.
Worturteilen kann der Schüler zwar mehr für sich entnehmen, aber auch hier besteht das Problem der Subjektivität, und außerdem die wie jetzt schon bei Arbeitszeugnissen entstandene Textbaustein-Deuterei.

Altersaufteilung

Die Aufteilung der Klassen nach Altersstufen ist unzulänglich, da das Alter nichts über die Reife, die Fähigkeiten, das Lernverhalten, die Interessen und das Lerntempo aussagt. All das sind völlig individuelle Merkmale, die vollkommen unabhängig vom Alter sind und eher mit dem sozialen Umfeld und den persönlichen Stärken und Schwächen zusammenhängen. Auf Grund dieser Einstufung und des Durchschleifens von Schülern in Klassenverbänden ist es vielen Behinderten und Inselbegabten nicht möglich, eine normale Schule zu besuchen, so dass sie an Sonderschulen abgeschoben werden.
Einen Versuch, das individuelle Lerntempo zu berücksichtigen, unternimmt die Montessori-Pädagogik durch Lernhefte, die individuell bearbeitet werden. Trotzdem gehen die Schüler im Klassenverband mit, auch wenn sie in Themengebieten weit zurückliegen. Das ist spätestens dann ein Problem, wenn die Schüler an eine Oberschule wechseln sollen, in manchen Gebieten aber eigentlich noch einen viel zu niedrigen Wissensstand haben.

Aussonderung

Lernschwache, Behinderte, Verhaltensauffällige und Inselbegabte werden im derzeitigen Schulsystem einfach aussortiert. Dadurch wird ihnen ein Vorankommen in der Schule und die Chance auf einen guten Arbeitsplatz oder ein Studium, das ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht, genommen.
Durch die Anhäufung von "schwierigen Schülern" werden diese nicht vermehrt gefördert, sondern lediglich das Niveau heruntergefahren und Probleme gebündelt. Dadurch können sie noch nicht einmal mit ihren Begabungen punkten.
Die Schüler, die heute in Sonder- und Förderschulen gesteckt werden, gehören genauso in unsere Gesellschaft wie jeder andere auch und sollten deshalb auch in genau dieselben Schulen gehen und dieselben Möglichkeiten haben. Durch eine individuelle Betreuung ist dies problemlos zu gewährleisten.

Auslese von sozial Schwachen

Bekanntlich wird durch das dreigliedrige Schulsystem und die Sonder- und Förderschulen eine starke soziale Auslese betrieben. Kinder mit schwachem sozialem Hintergrund, die vermehrt Probleme in ihrem familiären Umfeld haben, werden aussortiert.
Dabei benachteiligt dieses System auch Jungen, deren Entwicklung in den ersten Jahren häufig etwas langsamer voranschreitet.

ausufernde Wissensfülle

Die Masse an Wissen über das wir heutzutage verfügen, ist vor allem in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen. Durch den Versuch, so viel Wissen wie möglich in der Schule zu vermitteln, werden Schüler und Lehrer völlig überfordert. Problematisch in unserem Schulsystem ist dabei die geringe Spezialisierungsmöglichkeit. Es gibt keine Fokussierung auf lebensrelevante Basiskenntnisse, so dass viele Schüler bei für sie nicht interessanten und unrelevanten Spezialwissen abschalten. Viele Schüler sehen das als Verschwendung ihrer Lebenszeit an. Für sie interessante Bereiche werden dagegen oft nicht genug vertieft.

fehlende Unterrichtsausrichtung am Können und den Interessen der Schüler

Dadurch, dass sich im Unterricht meist an einem imaginären "Normalschüler", oder gar nur an den Rahmenplänen orientiert werden kann, ist es Lehrern nicht möglich, ihren Unterricht wirklich an den Schülern auszurichten.
So fallen Hochbegabte, Lernschwache und Inselbegabte aus dem System heraus und auch der Durchschnittsschüler wird nicht seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert. Interessen und spezielle Fähigkeiten müssen Zeit- und Lerndruck weichen.

fehlende Kompetenzvermittlung

Der Unterricht ist zu sehr damit beschäftigt, "Lernstoff" zu vermitteln und vernachlässigt dabei die Schüler mit eigentlichen Kompetenzen auszustatten:
Wie lerne ich effektiv zu lernen?
Wie gelange ich selber an Wissen?
Woher kann ich Wissen ziehen?
Wie erlange ich Medienkompetenz?
Schülern wird außerdem häufig kein ausreichendes, oder gar kein Kritikbewusstsein vermittelt und zugestanden.
Dabei gibt es in der Didaktik schon viel versprechende Ansätze. Siehe zum Beispiel:
Pandel, Hans-Jürgen,Geschichtsunterricht nach PISA, Kompetenzen, Bildungsstandards und Kerncurricuala (Reihe: Forum historisches Lernen), Schwalbach 2005.

fehlende Berufsorientierung

Das eigentliche Kennenlernen von Berufen findet nur in den wenigsten Schulen statt. Vor allem in Gymnasien ist dafür kein Platz. Hat der Schüler die Schule beendet, ist er sich selbst überlassen. Nun muss er sich praktisch blind einen Beruf oder ein Studienziel heraussuchen und kann nur hoffen, dass dies auch passend für ihn ist.
Diese Situation ist für viele Ausbildungsabbrüche und Studienzielwechsel verantwortlich.

fehlende Materialien

--SvenS 13:28, 14. Jul. 2009 (CEST)

Die fehlende oder mangelhafte Ausstattung mit Materialien ist nicht unbedingt ein Problem des Schulsystems, sondern eher eines der Finanzierung.
Natürlich muss eine vernünftige Ausstattung gewährleistet sein und ist absolut wichtig.

Mangel an Lehrkräften

--SvenS 13:28, 14. Jul. 2009 (CEST)

Besteht definitiv und darf auf gar keinen Fall vorkommen.
Außerdem ist eine Klasse von ca. 25 Schülern mit nur einem Lehrer völlig unterbesetzt. Des Weiteren ist durch nur einen Lehrer pro Klasse immer nur eine sehr subjektive Bewertung möglich. Auch der Einsatz von Sozialpädagogen und Sonderpädagogen ist keineswegs ausreichend und völlig unterbewertet.

Konzept

Grundüberlegungen und -struktur des Schulsystems

Überlegungen

Das Schulsystem muss die Grundbedürfnisse aller Beteiligten erfüllen. Es darf niemanden unter Druck, Zwang oder Stress setzen.
Die grundlegende Aufgabe der Schule ist es, ein Angebot zu schaffen, dass dem Schüler die Kompetenzen mitgibt, die er braucht, um in der Gesellschaft gut bestehen und leben zu können. Des Weiteren sollen Angebote geschaffen werden, die es ermöglichen, eigene Interessen zu vertiefen und sich auf Weiterbildungsmöglichkeiten in Ausbildung und Studium gezielt vorzubereiten.
Die individuellen Interessen, Fähigkeiten und Besonderheiten eines jeden Schülers sollen geachtet, gefördert und ausgebaut werden. Dabei müssen sein ganz individuelles Lerntempo, sein Lernstil und seine Lernfreude den Grundstein seiner schulischen Bildung ausmachen und deren Organisation bestimmen.

Struktur

Das von uns angedachte Schulsystem ist eine kombinierte Ganztagsschule, die alle Schüler vom Beginn bis zum Ende ihrer Schullaufbahn begleitet. Es gibt keine Aufteilung in Grund-, Haupt-, Real-, Gymnasial-, Gesamt-, Förder- und Sonderschule mehr.
Das Schuljahr ist in zwei Semester unterteilt, die sich jeweils aus vier Monaten Unterrichtszeit mit darauf folgenden zwei Monaten "unterrichtsfreier" Zeit zusammensetzen. In der Unterrichtszeit gibt es eine Eingangsstufe und eine Kursphase mit Basis-, Erweiterungs- und Intensivkursen.
In der unterrichtsfreien Zeit gibt es die Möglichkeit Basisstufenabschlüsse über Intensivkurse zu erreichen oder Springerkurse zu absolvieren.

Eingangsstufe

Die Eingangsstufe kann ab einem Alter von ca. sechs Jahren besucht werden, wobei Ausnahmen nach Kindesinteresse möglich sind. Die Kinder besuchen jahrgangsübergreifende Lerngruppen von maximal 20 Schülern, die durch Teamteaching (mindestens zwei Pädagogen) geleitet werden. In jeder Lerngruppe sind somit Kinder unterschiedlichen Alters.
Die Eingangsstufe ist auf drei Jahre konzipiert, kann aber nach dem individuellen Lerntempo verlängert oder verkürzt werden.
Kinder, denen es durch Behinderungen nicht möglich ist, die Eingangsstufe in ihrer Gesamtheit abzuschließen, ist es möglich, diese länger zu besuchen und parallel dazu Kurse der Kursphase zu besuchen.

Inhalt der Eingangsstufe soll die Festigung der Grundkompetenzen sein, wie Lesen und Schreiben, Grundlagen der Mathematik, Sozialkompetenz.
Ein Einstieg in die Naturwissenschaften, Früh-Englisch, sowie Kreatives soll ebenfalls ermöglicht werden.
Wichtiger Bestandteil ist die Bewegungsförderung, inklusive Schwimmen.
Außerdem soll es zweisprachigen Kindern ermöglicht werden, die Fähigkeiten in ihrer Muttersprache zu festigen und zu vertiefen.

Die Eingangsstufe gilt als absolviert, wenn alle Grundkompetenzen vollständig ausgebildet sind. Dadurch soll verhindert werden, dass Kinder auf Grund eventueller Schwächen im Kurssystem benachteiligt sind. Dies wird in Gesprächen zwischen Schülern, Eltern und Pädagogen festgestellt. Ein "Durchschleifen", wie es heute häufig vorkommt und funktionale Analphabeten hervorbringt, soll ausgeschlossen werden.

Basiskurse

Erweiterungskurse

Intensivkurse

Semesterferien / Zusatzkurse

Wochenplanung/ Tagesablauf

"Bewertungssystem"

Eine Bewertung als solche gibt es nicht. Erfolgreich absolvierte Kurse gelten als abgeschlossen.

Unterrichtsmethoden

Mentoren/ Pädagogenausstattung

soziale Aspekte

Grundsicherung

Demokratie in der Schule

Schulabschluss

Vor- und Nachteile

Kritik und Anmerkungen der AG Bildung