Änderungen

K
== Ziele ==
* Entmachtung der Verwerter
* Schaffung eines Rahmens, um Urhebern eine ökonomische Verwertung zu ermöglichen
* Wir wollen keinen Kulturkommunismus / Kulturschmarotzer
* Das Urheberrecht darf nicht in das Privatleben der Bürger eindringen (Einschränkung von Bürgerrechten)
* Pluralisierung (Aufbrechung von Monopolen)
* Objektivierung der Kulturförderung (Korrektur der derzeitigen Quersubventionierung)
* Der Urheber sollte pro Werk entscheiden können, ob die Verwertungsgesellschaft ihn dafür vertreten soll.

== GEMA ==
=== Probleme ===
* GEMA schränkt Freiheit der Urheber ein (Beispiel: eigene Veröffentlichungen)
* Als ausführender Künstler landet viel Geld bei anderen GEMA-Mitgliedern
* Pauschalanmeldungen sorgen für Intransparenz (Veranstalter zahlt 300 Euro, Künstler erhält 20)
* Der Verteilungsschlüssel ist extrem komplex und daher intransparent.
* Komponisten ernster Musik werden von den anderen Urhebern subventioniert.
* Aufteilung in angeschlossene, außerordentliche und ordentliche Mitglieder undemokratisch.
* Monopolstellung

=== Vorteile ===
* Sorgt für Beteiligung der Urheber, wenn irgendwo Geld mit der Musik verdient wird
* Ein zentraler Ansprechpartner für beispielsweise Diskotheken

=== Fragen ===
* Würde es helfen, für Konkurrenz bei den Verwertungsgesellschaften zu sorgen? Aufteilung der GEMA? Ist in den USA der Fall und erlaubt daher Einzelanmeldungen.
* Sollte man eine unabhängige Schiedsstelle schaffen, die Aufführungszahlen ermittelt?
* Sind stichprobenartige Tracklisten geeignet für eine gerechte Verteilung?
* Ist es gerecht, dass Converband-Aufführungen höher bewertet werden als die eigene Aufführung eines Künstlers?
* Sollte man die Vertragsfreiheit zwischen Verwertungsgesellschaft und Künstler einschränken, um für ein Kräftegleichgewicht zu sorgen?
* Muss analog zum Internetzugang über den Provider Netzneutralität gelten? Oder sollte es "Weihnachtsbundles" in economy und deluxe geben?


== Fragen allgemein ==
* Ab wann beginnt eine kommerzielle Verwendung von Musik?
* Ist YouTube kommerziell? Derzeit noch kein Geschäftsmodell erkennbar (abgesehen von Werbung).
** Dem Urheber wird von YouTube angeboten, Werbung zu schalten, an denen er beteiligt wird.
** Ist YouTube ein Verwerter oder nur eine Plattform? Ein Provider ist ja auch kein Verwerter, verdient aber Geld dabei.
** Inwieweit ist kino.to als kommerziell anzusehen?
* Wem gehören die Inhalte? Niemandem? Gibt es kein geistiges Eigentum?
* Sollte das Urheberrecht veräußerbar sein? (geht in der Schweiz, USA, aber nicht in Deutschland)
* Lässt das derzeitige Recht den Verwertern zu viel Freiheiten, um den Urheber unter Druck zu setzen?
* Muss die Politik für ein Einkommen der Urheber sorgen? Ist es nicht Aufgabe der Urheber, ein Geschäftsmodell zu finden?
* Inwieweit sind wir bereit, Kultur querzufinanzieren, die sich selbst nicht kommerziell trägt? (Kirchenmusik, ernste Musik)
* Sollte der Urheber explizit seine Werke anmelden, damit der Schutz gilt? Umkehr der Schutzvermutung. Vorteil: keine verwaisten Werke mehr.
**Sollte diese Anmeldung über eine zentrale Stelle erfolgen oder individuell auf z.B. Homepages?
* Wollen wir den Künstler motivieren, sein Rohmaterial zu veröffentlichen?

== Argumente gegen den Begriff des geistigen Eigentums ==
* Es gibt keine ökönomische Knappheit.
* Materielles Eigentum hat keine Ablauffristen.

== Fakten ==
* Es gibt ein Gerichtsurteil, das Einschränkungen auf territoriale Verwertungen verbietet.


Im Anschluss an die freie Diskussion präsentierten Andi Popp und Christian Hufgard ihre Programmvorschläge:

== Nötige Änderungen am Urheberrecht ==
=== Streichungen ===
* Schutzes von Bauwerken (Stichwort: Holzschränke in einer Schule, Verstoß gegen Feuerverordnung, aber urheberrechtlich geschützt)
* Schutz von technischen oder wissenschaftlichen Zeichnungen
* Schutz geringfügiger Änderungen
* Schutz von Sammelwerken und Datenbanken
* Kennzeichung amtlicher Werke
* Unterscheidung öffentlicher und erschienener Werke (ca. 50 Kopien)
* Derzeit wird man Betreiber einer Wohnanlage mit mehr als 75 Parteien als Rundfunksender betrachtet.
* Bei Vergabe von Verwertungsrechten sollte der Urheber nach einer gewissen Frist (10 Jahre?) ein Sonderkündigungsrecht haben.
* Stärkung des Rückrufrechts bei Nichtverwertung (heute 5, besser 2 Jahre)

== Fragen/Anmerkungen aus dem Chat ==
* Kritik an Schutzverkürzung bei Andis Antrag, wenn Künstler mehr Rechte behalten wollen
* Schöpfungshöhe nicht messbar?
* Bei Andis Vorschlag: Ungerechtigkeit zwischen Werken unterschiedlicher Schöpfungshöhe
* Clearingstelle für Urheberrechte? -> dort freiwillig Urheberrechte aufgeben, verwaiste Werke verwalten
* Karenzzeit für verwaiste Werke?
* Problem: Blockade von abgeleiteten Werken durch Urheber oder Erben
Anonymer Benutzer