SN:Kreisverband/Görlitz/AG Freifunk Zittau

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Vorlage:AG-Status

AG Freifunk Zittau

Ansprechpartner: Niels Seidel (-ns) Beteiligte: Stephan, Dave

Kontakt: niels.seidel@piraten-sachsen.de

News

  • Unsere Freunde aus Dresden haben seit dem Landesplenum auch eine AG Freifunk gegründet, genauer eine AG Piratenfunk.

Treffen

Das nächste Treffen findet im Januar 2010 statt.

Ort des nächsten Treffens wird sicher wieder der Wissenschaftsladen (Innere Weberstr. 28) sein.


Treffen vom 10.12.

Das Treffen musste aus organisatorischen gründen vom Wissenschaftsladen ins Klosterstübel verlagert werden.

Ergebnisse:

  • OLSR wird Standard, d.h. u.a. unser Freifunk Netz-wird ein mobiles Netz
  • rechtliche Fallstricke werden technisch ausgeschlossen

Offene Fragen / ToDo:

  • IP masquarading
  • Paketfilter (Schutz des lokalen Netzes) >> Trennung der Netze
  • web-proxy einrichten
  • Startpage:: web-proxy + identifizierung (cockies, RADIUS-Server)
  • proxy traffic limit je IP und request
  • ausländischer Server mit hoher IP-Stabilität
  • Internetzugang eines Routers ohne OSLR, der mit OSLR-Netz verbunden ist
  • Liste von OlSR-Routern: linuxbasiert, erweiterbar ... eierlegende Wollmilchsäue
  • proxy darf kein open relay sein (identifizierung via dyndns??)
  • Minimalspezifikationen von Routern

Mission

  1. technical proof of concept
  2. Website
  3. Vereinsgründung: freifunk e.V.
  4. Gewinnung von Multiplikatoren / institutionellen Unterstützern
  5. Öffentlichkeitsarbeit (Infoveranstaltungen, Workshops)


Ausgangssituation

Breitbandverfügbarkeit in Sachsen: PDF

DSL-Hauptverteiler in und um Zittau

Die Standorte der Hauptverteiler der deutschen Telekom geben Aufschluss über die Verfügbarkeit und die mögliche Bandbreite eines (A)DSL-Anschlusses in den umliegenden Siedlungsgebieten. Genauer gesagt ist die Länge des Kabels zwischen Hauptverteiler und Hausanschluss entscheidend. Beträgt diese mehr als 4-5 km ist meist kein (A)DSL verfügbar. Neben den Hauptverteilern ist aber auch der Abstand zum nächsten Kabelverzweiger ausschlaggebend.

Die folgende Karte zeigt einige Hauptverteiler in der Region: Karte

Hier eine Karte zum aktuellen Ausbaustatus von VDSL: Karte

Rechtliche Überlegungen

  • ein Blog zum Thema
  • Position bzgl. Vorratsdatenspeicherung (|Artikel auf heise.de)
  • Datenschutz, Vertraulichkeit am Proxy
  • mögliche Missbrausszenarien
  • Risiken für den Betreiber und Nutzer minimieren
  • Verhaltens-Codex für Nutzer, Unterstützer und den Verein aufstellen
  • Datenschutzerklärung festlegen
  • Notwendigkeit zur Zwischenschaltung eines Anonymisierers wegen des Gesetzes der Störhaftung

Öffentlichkeitsarbeit

  • Webservice
  • Sticker für Gastronomie / Plakate
  • Verhaltenscodex
  • Infoveranstaltungs
  • Workshop: "Sicher und frei beim freifunk dabei"
  • FAQ
  • Tutorials

Konzept

Das Ziel der Zittauer Freifunk-Initiative

Freier Zugang zu Bildung und Wissen durch einen kostenfreien und flächendeckenden Internetzugang im Stadtzentrum Zittaus.

Die Verbreitung freier und unabhängiger Netzwerke im städtischen Umfeld zielt darüber hinaus auf die Förderung lokaler Sozialstrukturen und die Demokratisierung der Kommunikationsmedien. Mit dem Freifunk wollen wir der digitalen Spaltung entgegenwirken.

Philosophie

Jeder Bürger hat das Recht auf ein menschenwürdiges, selbst bestimmtes Leben in Freiheit. Dies kann nur in einer Gesellschaft geschehen, die Bürgern Orte für die Entfaltung der Persönlichkeit und ein menschenwürdiges Leben zur Verfügung stellt, unabhängig von Einkommen und Status. Der freie Zugang zu Wasser, Luft, Strom, öffentlichen Straßen so wie Plätzen, Schulen und Universitäten muss genauso gesichert sein, wie der ungehinderte Zugang zum Internet als den Orte der Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter.

Ein freier Zugang zum Internet bedeutet mehr als ein freier Zugriff auf digitale Medien. Das Internet bietet in seiner heutigen Form nicht nur Zugang zu Information und Bildung, sondern ist gleichzeitig Arbeitsort, Handelsplatz, Diskussionsplattform, Kommunikationsmittel und Ort des kulturellem Schaffens. Offene Infrastrukturen wie Verkehrswege, Telekommunikationsnetze, Energie- und Wasserversorgung sind nicht nur eine Basis für wirtschaftliche Aktivitäten, sondern grundlegend notwendig für das gleichberechtigte Miteinander der Menschen in der Gesellschaft. Sie entscheiden als das zentrale Element, wer aktiv an der Demokratie, in der Wirtschaft und dem kulturellen Leben teil hat. Zugänge zu Infrastrukturen müssen daher frei und ungehindert sein. Der Betrieb von Infrastrukturen ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Offene Betriebsmodelle des Teilens von Ressourcen und Arbeit, wie die des Freifunks, müssen deshalb gewinnorientierten Geschäftsmodellen gleichgestellt werden. Infrastrukturen dienen zu aller erst dem Gemeinwohl.

Wie es funktioniert

Freifunk-Netze sind frei und gemeinnützig. Sie gelten als frei, weil sie auf quelloffener Software (u.a. Linux) basieren, auf freie Funkfrequenzen (2,4 GHz-Bänder) aufbauen, offenes Hardware-Design (z.B. Linksys WRT54) nutzen und sich an Industriestandards (ISO) orientieren. Sie sind zudem gemeinnützig, da sie nicht kommerziell sind und für jeden offen stehen.

Die Netze werden mit Hilfe handelsüblicher WLAN-Hardware aufgebaut und entstehen im Eigenbau. Für den Aufbau nutzen Teilnehmer speziell konfigurierte WLAN-Router. Zudem können sie sich Null-Euro-Antennen aus Hausmüll basteln, um die Reichweite ihres WLAN-Routers zu verbessern.

[Skizze der Funktionsweise]

Welche Rolle kommt dem Zittauer Freifunk Verein dabei zu?

Wir helfen und motivieren Bürgern sich ins Freifunk-Netz ein zu klinken. Dazu organisieren wir Vorträge und Workshops, um die Funktionsweise des Freifunks zu erklären und dessen Potenziale auszubauen. Im Speziellen sind wir auch Ansprechpartner bei der Installation und Konfiguration der Hardware bei den Leuten zu Hause. Abgerundet wird unser Angebot durch Infoveranstaltungen zu Fragen der Sicherheit und dem Umgang mit persönlichen Daten im Internet.


Was der Freifunk nicht ist

  • Der Freifunk Verein ist kein Internetprovider.
  • Der Freifunk in Zittau versteht sich ebenso wenig als Anonymisierungsdienst.
  • Der Freifunk ist kein Ersatz sondern eine Ergänzung zum heimischen Internetanschluss, weil er nur so viel Bandbreite schultern kann, wie ihm seine Unterstützer anbieten.

Vorteile für Zittau und die Region der südlichen Oberlausitz

Im digitalen Zeitalter ist die Notwendigkeit des Zugangs zu Wissen und Bildung nicht mehr von der Hand zu weisen - erst recht nicht in einer strukturell wenig entwickelten Region wie der Oberlausitz. Möchte man erreichen, dass dieser Zugang jedem - unabhängig von Status, Wohnlage und Einkommen - gewährt wird, laufen Verhandlungen mit kommerziellen Anbietern aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit ins Leere, obwohl Freistaat und Bund in Sachen Kommunikationsinfrastruktur im neo-liberalen Sinne auf die kommerziellen Anbieter verweisen. Die verbleibenden Akteure sind die Bürger. Sie sind aber sehr wohl im Stande gewisse Infrastrukturverbesserungen wie die Errichtung eines Freifunk-Netzes selbst in die Hand zu nehmen.

Während die Idee des Freifunks in erster Linie von Bürgern für Bürger ausgelegt ist, ergeben sich daraus auch eine Reihe von Vorzügen für Zittau als Bildungs-, Tourismus- und Wirtschaftsstandort.


Von Zittauern für Zittauer

Der Aufbau eines Freifunk-Netzes geht mit der Absicht einher, die Lebensqualität durch eine reichhaltige Kommunikationsinfrastruktur zu verbessern und damit die Grundlage für einen gleichbrechtigten Zugang zu Wissen und Bildung zu schaffen. Unter Gleichberechtigung verstehen wir die Chancengleichheit hinsichtlich des Zugangs zu Wissen und Bildung, unabhängig von Einkommen und technologischem Sachverstand. Der Freifunk versteht sich als Maßnahme zur Beseitigung digitalen Kluft.

Bewerkstelligt wird die Gleichberechtigung durch das Teilen gemeinsamer Ressorucen, wie dem Frequenzbereich des WLANs, und durch dass Beteiligte ungenutzte Kapazitäten ihres eigenen Internetanschlusses anderen Bürgern zur Verfügung stellen, während sie im Gegenzug das Netz auch an einem anderen Ort innerhalb Zittaus wahrnehmen können. Durch die niedrige technologische Einstiegshürde kann jeder Interessierte einfach teilnehmen und sich im Sinne der Nachhaltigkeit in den Wissens- und KnowHow-Transfer zwischen den Beteiligten einbringen.


Zittaus Vorsprung als Hochschulstandort

In der Hochschulstadt Zittau studieren derzeit etwa 2800 Studierende an der Hochschule Zittau/Görlitz, sowie am Internationalen Hochschulinstitut. Angesichts allgemein sinkender Abiturientenzahlen und rückläufiger Geburtenzahlen speziell in der Oberlausitz, müssen die Hochschulen und die Stadt Zittau gemeinsam ihren Vorsprung gegenüber anderen Hochschulstandorten sichern. Angesichts der wachsenden Bedeutung von E-Learning-Angeboten der Hochschulen (Stichwort OPAL) und der verstärkten Vernetzung von Wissenschaft und Wissensinhalten im Internet, gilt es den veränderten Lern- und Lebensgewohnheiten der Studierenden im Hinblick auf den Zugang zu Information entgegen zu kommen.

Ein nahezu ortsunabhängiger Zugang zum Internet begreifen Studierende in ihrem Selbstverständnis als moderne Wissensarbeiter als einen Zuwachs an Lebensqualität. Die Stadt Zittau und die Hochschulen können nun darauf warten, bis ihnen ein kommerzieller Anbieter die dafür nötige Infrastruktur verkauft, oder ihre Bürger, Organisationen und Unternehmen dazu motivieren, eine solche Infrastruktur im Sinne des Freifunks aus eigener Kraft aufzubauen.


Information als toursistischer Mehrwert

Freifunk-Netze sind für jedermann und somit auch für Besucher der Stadt zugänglich. Beispielsweise können Touristen mittels ihres Mobiltelefons auf aktuelle und positionsabhängige Informationen über Sehenswürdigkeiten, Kultur und Gastronomie zugreifen. Der Freifunk ist so gesehen ein Geschenk der Zittauer Bürger an seine Gäste.% und kann aktiv als Informationskanal für Besucher ausgebaut werden.


Zittaus Vorteil als Wirtschaftsstandort

Für eine Region mit geringer finanzieller Ausstattung besteht mit WLAN die kostengünstige Möglichkeit zum Ausbau einer modernen, selbstverwalteten und unabhängigen Informationsinfrastruktur. Ein solches Freifunk-Netz kompensiert die fehlende Verfügbarkeit von UMTS in der Region durch einen WLAN-Zugang für Mobilgeräte wie Laptops, Handys oder PDAs. Entgegen den drahtgebundenen Internetanschlüssen, könnten moderne Wissensarbeiter somit überall im Stadtgebiet ihrer Arbeit nachgehen.

Ein Vorteil ergibt sich darüber hinaus auch für entlegenere Ortsteile, in denen keine oder nur unzureichende Breitbandanschlüsse bestehen, die per Richtfunkstrecke angebunden werden. Für die Unternehmen vor Ort kann der Freifunk zum Standortfaktor werden. Für die Region als Ganzes bedeutet ein intaktes Freifunk-Netz eine Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe. Und auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit entsteht der Region ein Vorteil durch die Unabhängigkeit von Willkür und Strategie kommerzieller Anbieter, da die Nutzer des Freifunks gleichzeitig dessen Betreiber sind.


Ausblick

Neben der allgemeinen Verfügbarkeit des Internets kann die Infrastruktur des Freifunks auch für die Kommunikation innerhalb des städtischen Netzes genutzt werden. Die gemeinsame Nutzung von Netzwerkressourcen birgt daher noch viele technologische Potentiale in sich. So sind beispielsweise

  • ortsabhängige Dienste (Navigation, Stadtführung),
  • die Verbreitung freier Inhalte,
  • Chat und Telefonie,
  • oder ein Gemeinschaftsradiosender

innerhalb des Zittauer Netzes vorstellbar.

Erfolgreiche Initiativen andernorts

Was können wir von anderen erfolgreich laufenden Initiativen mitnehmen? Wollen wir uns mal jemanden einladen?