InterventionMeinerzhagen

Lieber Vorstand,

dies ist kein Shitstorm, dies ist Ausdruck unserer Empörung.

Dieser Brief ist Ausdruck der Basis einer Partei die sich der Offenheit und der Partizipation verschreibt. Top-Down Hierarchien werden bei uns zu Recht kritisch beäugt. Euer Blogeintrag zum Beschluss Meinerzhagen liefert leider einige Stolpersteine, die uns Magenschmerzen bereiten. Der Ton in dem mit der Basis gesprochen wird, entspricht nicht dem Standard den wir uns selbst gesetzt haben. Respekt und offene Ohren füreinander zählen. Top-down Mentalität und Bevormundung kritisieren wir gerne bei anderen Parteien, jedoch wird sie selbst in der Rhetorik eures Blogposts mehrfach angewandt. Wir fragen uns: Warum?! Hier ein Beispiel:

"Es geht hier um einen Aufstellungsparteitag darum ist es unwichtig, ob jeder einen Tisch zu seinem Stuhl hat. Wir möchten, dass ihr den Parteitag aufmerksam verfolgt und nicht die meiste Zeit mir euern Computern verbringt. Wäre es ein Programmparteitag, würden wir eine Halle mit Tischen priorisieren."

Warum genau bedarf es bei einer Aufstellungsversammlung keiner Tische, bei Programmparteitagen schon? Diese Argumentation ist nicht schlüssig. Man möchte sich Notizen machen vor einer Wahl. Man möchte sich per diverser Textmedien untereinander, geräuscharmer als ständige Gespräche untereinander, über Kandidaten austauschen. Dieser Vorteil des vor allem über Twitter stattfindenden Informationsaustausches ist hinlänglich landes- und bundesweit in unserer schönen Partei bekannt und beliebt. Dieser Teil eines Parteitags gehört zu unserem Markenkern. Das finden wir zumindest als Basis, die zusammen Beschlüsse fasst. Wie kommt es, dass diese Aspekte plötzlich ausser Acht fallen? Wir wissen alle wie das in Soest war mit der Bestuhlung, der Beengung und der unruhigen Atmosphäre.

Diese Aufstellungsversammlung dient der Findung von Kandidaten für eine verdammt wichtige Wahl. Es geht um die Bundestagswahl 2013. Wir wollen in diesen Bundestag einziehen. Wir wollen geeignete Kandidaten finden und endlich auch die Bundespolitik ändern.

Wir hoffen aber nach wie vor, dass eure Äußerungen lediglich unbedacht waren und sich dahinter keine allgemeiner Haltung eurer Basis gegenüber verbirgt.

Nun habt ihr eine preisgünstige Halle gefunden, jedoch bedarf es zusätzlich zu bezahlender Shuttlebusse, es bedarf einer Standleitung die zusätzlich bezahlt werden muss. Zum Glück aller bemühen sich die Organisatoren in Meinerzhagen jetzt den Karren aus dem Dreck zu ziehen um für alle einen angenehmen, konstruktiven Parteitag zu ermöglichen.

Wir bitten euch daher um einen Dialog und die Möglichkeit gemeinsam eine bessere Lösung für dieses Problem zu finden. Es wäre zum Beispiel möglich eine Beteiligung via Doodle anzubieten. Eine einfach Umfrage nach Gewichtung der Kriterien oder auch nach einem bevorzugten Ort. Es gibt sicherlich Situationen in denen der Vorstand erst einmal für sich Entscheidungen treffen muss, jedoch ist diese Situation eine völlig Andere. Es geht um die Bundestagswahl, es geht um eine Veranstaltung für die Basis, warum fragt ihr sie dann nicht?!

Natürlich machen wir uns, wie Andere auch, Gedanken, wie solche Situationen in Zukunft verhindert werden können.

Ein konstruktiver Lösungsvorschlag zur Vermeidung einer erneuten Fehlauswahl von Jakob Juergen ist folgender: Um für künftige Auswahlverfahren einheitliche und vor allem von Anfang an nachvollziehbare Regelungen zu bekommen, schlage ich vor, eine Art Leitfaden analog den Ausschreibungsverfahren der öffentlichen Hand zu entwickeln. Stichworte: 1. Klare und vollständige Vorgaben der Anforderungen, die ein Veranstaltungsort mindestens erfüllen muss. Schöne Nice-to-haves können von den Bewerbern ebenfalls angegeben werden, sind dann allerdings nicht bewertungsrelevant sondern nur informativ zu sehen. 2. Herstellen der Vergleichbarkeit der Bewerber durch Tabellenauflistung, in der alle relevanten Angaben zweifelsfrei und verbindlich angegeben werden. Fehlende Angaben führen zum Ausschluß, falsche Angaben ebenfalls. (Ggf. mit Schadensersatzandrohung) Alle Bewerber sind in EINER Liste zu erfassen. 3. Evtl. Bevorzugungen von Bewerbungen sind so eindeutig herauszustellen, dass klar ist, wer + warum evtl. bevorzugt wird. Im Ergebnis muss eine darauf passende Bewerbung dann aber auch berücksichtigt werden! 4. Entscheidungsmodell transparent machen. z.B. jeder Übereinstimmungspunkt erhält eine Wertung (+1); jeder Mangelpunkt ebenfalls; ggf. sogar gewichtet z.B. bis -5, wenn Barrierefreiheit nicht voll gewährleistet) Das wird dann ebenfalls in die Liste gepackt. Der Bewerber mit der höchsten Punktzahl ist Sieger. Bei Punktgleichheit entscheidet der Vorstand.

Hierzu haben sich auch ein paar Piraten gefunden die gemeinsam an objektiven Auswahlkriterien arbeiten (http://piratenpad.de/p/KriterienLPT) um die Bewerbung und die anschließende Auswahl einfacher und vorallem transparenter zu gestalten.

Daher verbleiben wir mit Herz und Schwarmverstand,


Eure Teilmenge der Basis <3


Änderungen aus Gründen Fett hervorgehoben

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  43. megarosaelefant Mir egal wo es stattfindet & und wer das beschließt: Aber ausreichend PLATZ, TISCHE und NETZ muss sein.
  44. Raffnix_koeln
  45. DevilFalcon ich war selber schon in dieser Halle - finde sie für viel zu klein.
  46. Jürgen Hansen Ich kenne die Halle auch, für 100 Leute absolut ok. Mehr aber nicht. Trotz Empore und Vorraum mit öffnungsfähigen Toren.
  47. netnrd Das mit Platz, Netz und Tischen. Und mit Erreichbarkeit und Barrierefreiheit.
  48. Galaxy_N Abgesehen von Ort und Erreichbarkeit; für die AV für die BTW 2013 hätte ich mehr "Drama Baby" erwartet.
  49. Fredi
  50. Jovoelcker
  51. Sleepy 09:32, 22. Okt. 2012 (CEST)
  52. Nixus Dennoch wünsche ich den Organisatoren gutes Gelingen.

Dagegen

Die gesamte Mannschaft der Piratenpartei Märkischer Kreis, die sich gerade den A...h aufreissen, um diesen Parteitag in der "Pampa" zu realisieren! Es ist diskrminierend und absolut unverständlich, das hier trotz einer legitimen und nachvollziehbaren Entscheidung "nachgetreten" wird.

Weiterhin macht es kein gutes Bild in der Öffentlichkeit (Presse), wenn getroffene Entscheidungen im Nachhinein von einigen Mitgliedern als fragwürdig dargestellt werden.

http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/meinerzhagen/piraten-versammlung-meinerzhagen-sorgt-shitstorm-2554032.html

Das ist die einzige Reaktion der Presse auf die Vergabe nach Meinerzhagen! Ein trauriges Bild, was die Piraten damit bieten!

Und nun meine persönliche Anmerkung: Es hat auch nichts mit Basisdemokratie zu tun, wenn Mitglieder, die massgeblich an der Vorabplanung und Einreichung der Bewerbung beteiligt sind, mit einem Shitstorm in aller Öffentlichkeit überzogen werden. Es zeugt lediglich von schlechtem Stil. Weiterhin halte ich persönlich diese Diskussion NACH der Entscheidung ÜBER den Ablauf der Entscheidungsfindung durch den Vorstand für einen großes beleidigtes Kindergartendrama! Warum wurde denn wochenlang WÄHREND der Bewerbungsphase keine Kritik geübt und kein Doodle eingerichtet?

Jeder Ameisenhaufen hat mehr System als die Piratenpartei, wenn der Vorstand ständig durch die "Basisdemokraten" in einer Entscheidung geblockt, kritisiert und angegriffen wird, das öffentlich geschieht und lediglich der Ego-Pflege einzelner dient! Ich bin in die Piratenpartei eingetreten, weil ich in einer Gemeinschaft politisch etwas bewegen wollte. Diesen Glauben verliere ich von Tag zu Tag mehr, da sich mir hier in vielen Bereichen lediglich ein jämmerliches Bild von Egoisten bietet, die bei jedem Furz sofort einen Shitstorm loslassen.

Wenn diese Mitglieder nichts besseres zu tun haben, als sich über Meinerzhagen als Ausrichtungsort des nächsten LPT aufzuregen, dann gute Nacht Piratenpartei und gute Nacht Deutschland! Setzt Euch wieder vor Euren PC und meckert über diese ach so schlechte Welt, bewegen werdet IHR nichts!

Ein nunmehr abermals Politikverdrossener

Dirk Ulbrich (kein verdammtes Pseudonym, hinter dem ich mich verstecken muss, um meine Meinung frei äußern zu können!)

Nachtrag: Nach Überarbeitung des obigen Artikels von Bianca stimme ich dem letzten Absatz zu, der die zukünftige Vergabe regelt. Allerdings finde ich den Begriff "erneute Fehlauswahl" nicht passend. Wartet erst einmal den LPT ab!

Unterstützer der Gegenrede

  1. Hildegunde Jung Erläuterung: Blog