Diskussion:Piratenwirtschaft

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Kritik

"Der Aufbau der Wirtschaft ist so zu gestalten, dass Ungerechtigkeiten, Benachteiligungen und Ausgrenzungen keinen Nährboden finden."
  • Soll das Ergebnisgleichheit bedeuten? Ich verstehe es so. Das kann kein Ziel sein, das ist Utopie. ValiDOM 14:57, 11. Feb. 2010 (CET)
  • Ich vestehe es eher als Diskriminierungsverbot und Transparenzgebot. Daher für mich OK. Sollte aber so formuliert werden, dass nicht Ergebnisgleichheit interpretiert werden könnte. Gerald 15:07, 11. Feb. 2010 (CET)


"Der Mensch ist nicht ausschließlich an materiellem Eigennutz sondern auch und in besonderem Maße an Fairness interessiert."
  • Gutmenschentum? Überleg Dir das nochmal. Die meisten Menschen handeln nur sozial aus reziprok-alturistischen Gründen. Würde die erwartete Gegenleistung weg fallen, würden sie so nicht mehr handeln. Fairness ergibt sich aus Notwendigkeit, aber nicht aus sich selbst heraus. ValiDOM 14:57, 11. Feb. 2010 (CET)
  • Das ist eher ein Ergebniss neuerer psychologischer Forschung. Menschen haben ein angeborenes, kulturinvariantes Gerechtigkeitsempfinden. Der Rest ist masloswsche Bedürfnisspyramide. Gleich mit dem abwertenden "Gutmenschen" zu argumentieren halte ich für nicht hilfreich. Gerald 15:07, 11. Feb. 2010 (CET)
"Die Ausbildung von Marktmachtpositionen durch Regellosigkeit ist zu vermeiden."
  • Da sollten wir ggf. eine andere formulierung finden. Dieser Satz bedeutet für mich, dass wir Regeln *vorher* schaffen. Genau das will ich nicht - wir sollten Regeln *nur* da aufstellen, wo sie *unbedingt* notwendig sind. ValiDOM 14:57, 11. Feb. 2010 (CET)
  • Ich verstehe dies eher als eine Art Metaregel, die besagt, dass Machtungleichgewichte zu vermeiden und korrigieren sind. Gerald 15:07, 11. Feb. 2010 (CET)
"Das Wirtschaftssystem ist so zu gestalten, dass Monopolstrukturen und deren Entstehung verhindert werden. Hierfür bedarf es einer wirksamen Wettbewerbsgesetzgebung."

Wenn ich das durchdenke, dann haben KMUs, die sich zusammenschließen, meist einen wirtschaftlichen Vorteil, denn sie können nach dem Zusammenschluss redundante Bereiche sparen, z.B. doppelte Verwaltung, doppelte HR-Abteilungen, usw. Insofern lohnen sich Zusammenschlüsse bzw. Fusionen meistens, wenn ich nichts wichtiges übersehen habe. Das heißt, dass sich in einer freien Marktwirtschaft zwangsläufig stärkere Akteure und irgendwann Monopole herausbilden.

Wie würde man das also verhindern?

Mir fallen spontan nur ein:

  • Schärfe Besteuerungen bzw. andere Sanktionen auf diverse Unternehmensgrößen?
  • Verbieten von gewissen Zusammenschlüssen? (Ich glaube, eine Aufsichtsbehörde gibt es da ja schon.)

Alle Varianten sind aber mit vielen Nachteilen verbunden. Was wären also Lösungen? Wie sähre die wirksame Wettbewerbsgesetzgebung konkret aus?

Oder geht es nur darum, neuen Marktakteuren bessere Startchancen zu geben? Hier spielen u.A. die Piratenurthemen wie das Patentwesen eine Rolle, aber eben auch der stärkere Abbau von Bürokratie, auch im Steuerrecht, und meiner Ansicht nach ist auch die Unterscheidung von Freiberuflern und Gewerbetreibenden nicht ganz leicht.

...fragt ein Wirtschaftslaie. -- Sbeyer 16:12, 11. Feb. 2010 (CET)

(Antwort)

Das europäische Wettbewerbsrecht ist grundsätzlich schon nicht schlecht. Man könnte aber z.B. überlegen, auch noch weiter zu gehen, so erlaubt das amerikanische Wettbewerbsrecht auch die Auflösung von Monopolstrukturen (vor einiger Zeit gab's da mal ein - wenn auch gescheitertes - Verfahren gegen Microsoft, einige werden sich erinnern), während das europäische nur die Verhinderung von Zusammenschlüssen zulässt (wobei ntürlich nicht jeder Zusammenschluss schon Wettbewerbswidrig ist, oft ist auch das Gegenteil der Fall). Es geht aber auch um Kartellverbote, Vermeidung missbräuchlicher Ausnutzung von Machtpositionen usw. (gibt's ja größtenteils auch schon).

Noch eine Bitte (was auch die Kommunikation unserer Texte nach außen betrifft): es gibt keine "KMUs", der Plural von "Unternehmen" ist auch "Unternehmen", OK (sorry vor Oberlehrerhaftigkeit)?

Bzgl. der anderen Punkte geben die Antworten von Gerald in etwa das wieder, was ich auch gemeint hatte.

Schonmal danke für das Fedback,

Daniel Ludwig, 12.02.2010