BE:Crews/Fliegende Luftbrücke/Presse/2010-05-23

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Sonntag, 23.Mai 2010

50px Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei; die Idee ist von Wie de Hopf

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Pressemitteilung der Berliner Crew "Fliegende Luftbrücke"

Berliner Crew fordert Einsatz gegen sexuelle Spannungen in der Piratenpartei

Im Rahmen der Bundesmitgliederversammlung am 15./16. Mai in Bingen konnten kaum Fragen der politischen Ausrichtung und konkrete Vorschläge für Programmerweiterungen diskutiert werden. Die Einberufung eines weiteren Parteitags zu genau diesem Zweck führt, nach der gerade erfolgten Behandlung personeller und formeller Fragen, nun zur weiteren Aufladung der schon im Gründungsmythos der Piratenpartei Deutschland verankerten Fragen:

Partei oder parlamentarische Bürgerbewegung? Populismus oder Kompetenz? Masse oder Nische? Voll- oder Kernprogramm?

„Doch dafür ist es noch noch zu früh“, wie Christoph, der Chefideologe am Draht der Crew „Fliegende Luftbrücke“, zu bedenken gab. „Bevor wir wieder in erbitterte Meinungsrangeleien verfallen und viel zwischenmenschliches Porzellan zerschlagen, gilt es, die zu Grunde liegenden libidonösen Spannungen zu erkennen!“

Sekretärsgeneral Marius dazu:
„Wie die meisten bin ich der Piratenpartei beigetreten um heiße Frauen kennenzulernen. Doch weil viele das gleiche dachten, gibt es ein männliches Übergewicht. Weiterhin gibt es einen beträchtlichen Anteil homosexueller Männer, sodass häufige Flirtversuche von dieser Seite den Weg zur inhaltlichen Arbeit erschweren.“

El Presidente spitzte es zu:
„Mir reicht es! Ich will kein Sexobjekt sein!

„Durch die undurchsichtigen Sexualverhältnisse kommt es regelmäßig entweder zu unterdrückten Spannungen oder offenen Kämpfen um die knappen Ressourcen heterosexueller Männlichkeit“, so schilderte die Propagandabeauftragte Anne ihre Perspektive. „Diese Dimension der politischen Arbeit wird gerne unterschätzt und gerade in der Piratenpartei ausgeblendet, dabei ist die Situation hier besonders heikel.“

Matze, Inhaber des Gewaltmonopols, empfahl, den Blick über den Tellerrand zu erheben, denn „bei der Grünen Jugend haben sie regelmäßige gemeinsame Ausflüge - auf Parteikosten versteht sich - bei denen es dann ordentlich zur Sache geht. Das soll gut für die Arbeitsatmosphäre sein.“

Möglichkeiten, die Spannungen zu bekämpfen und so den Weg für effektive Arbeit an Grundsatzfragen und Parteiprogramm freizumachen, gibt es sehr viele. Grob lassen sie sich in zwei Arten einteilen:
vermeidungsorientierte und abfuhrorientierte.

Vermeidungsorientierte Instrumente werden schon vielfältig genutzt, beispielsweise Fernkommunikation via Chat, Forum, Mail, Telefon usw., die dazu dienen sollen, die spannungsauslösenden Reize zu verdecken. Allerdings sind diese Mittel noch nicht ganz ausgereift. Sekretärsgeneral Marius beschreibt dazu seine Vorschläge:
„Als Fortentwicklung empfehlen sich für Telefongespräche Stimmverzerrer, für Videokonferenzen zudem Ganzkörperverkleidungen.“ Auch für nicht vermeidbare Treffen im sogenannten „wirklichen Leben“ ließen sich Verkleidungen und Stimmverzerrer gewinnbringend bzw. spannungsvermeidend einsetzen. Eine weitere Variante wäre die Einteilung größerer Gruppen, wie beispielsweise bei einem Parteitag oder einer Klausurtagung, in Untergruppen, in denen die sexuellen Präferenzen möglichst wenig Spannung erzeugen. Dazu bräuchte es weder Kostüm, noch Stimmverzerrer; es müsste im Vorfeld eine Kennzeichnung erfolgen, nach Geschlecht, spezielleren Präferenzen und Beziehungsstatus. In diesen spannungsarmen Gruppen träfen sich miteinander sexuell inkompatible Mitglieder und tauschten sich aus.

El Presidente wies jedoch auf eine Schwierigkeit hin:
„Dazu müssten die Teilnehmenden freiwillig die geforderten Daten liefern. Ob sie dazu schon bereit sind, ist jedoch fraglich, die privatsphärebedingten Bedenken sind groß.“ Chefideologe Christoph zeigte sich gewohnt optimistisch: „Der Piraten liebstes Spielzeug, Liquid Feedback, wurde schließlich auch gerade mit breiter Mehrheit nach vorne gebracht. Die Zwangsläufigkeiten der Vernetzung können zwar geleugnet, jedoch nicht aufgehalten werden. Dazu gehört auch eine Veränderung unserer Vorstellungen von Privatsphäre. Was wir erleben sind Wachstumsschmerzen. Wir werden uns daran gewöhnen. Wir können zwar klagen – wachsen werden wir trotzdem. Und wer will nicht im Grunde seines Herzens wachsen?“ Der Chefideologe betonte jedoch, es gebe noch eine Menge weiterer Möglichkeiten, die man alle nicht einzeln verabsolutieren, sondern zu einem „ausgewogenen Maßnahmenbündel“ zusammenschnüren sollte.

Maßnahmen abfuhrorientierter Art sind u. a. die schon erwähnten parteifinanzierten Ausflüge ins Grüne, bei denen sowohl Spannungsabbau wie auch inhaltliche Arbeit geleistet werden könnte. Weitere Möglichkeiten bestünden in der Entwicklung einer Software, die übersichtlich die Bedürfnisäußerung und komplementäre Befriedigung ermöglichen müsse. Zudem könne man bei Parteitagen zusätzlich auf externe Dienstleister und einschlägige Etablissements zurückgreifen.
„Hier zeigt sich der eigentliche Konflikt. Nicht zwischen „Kernis“ und „Vollis“ wird es Konflikte geben, sondern zwischen Hedonisten und Puritanern“, bilanzierte der Chefideologe. Dies könne sich auch explizit in Programmvorschlägen widerspiegeln.

Für die Piratenpartei gibt es eine schwere Hürde zu überwinden - doch sie ist zu meistern.
„Bei der Lösung dieses, unseres drängensten, Problems sollten alle mithelfen – schließlich sind alle auch Verursacher. Es muss dringend eine bundesweite AG her, in der auch Vernetzung mit Experten außerhalb der Partei stattfindet“, forderte die Propagandabeauftragte Anne. Bevor dieses Problem nicht gelöst sei, könne auch kein politischer Erfolg erzielt werden. „Die anderen Parteien sind uns da meilenweit voraus – wohl durch die altersbedingte Abnahme der Libido“, wie der Inhaber des Gewaltmonopols hinzufügte. Grundlage müsse jedoch eine soziobiologische Erhebung unter den Parteimitgliedern sein um einen besseren Überblick über die genauen Spannungsverhältnisse zu bekommen.
Damit taucht ein erster, kaum zu überschätzender, Prüfstein für den frisch gewählten Vorstand auf; ein Scheitern können wir uns nicht erlauben.