BW:Arbeitsgruppen/Landespolitik/Soziales/Fortbildung Aerzte

Aus Piratenwiki Mirror
< BW:Arbeitsgruppen‎ | Landespolitik‎ | Soziales
Version vom 12. August 2011, 15:07 Uhr von imported>--. .- ... - (hat „Landesverband Baden-Württemberg/Arbeitsgruppen/Landespolitik/Soziales/Fortbildung Aerzte“ nach „BW:Arbeitsgruppen/Landespolitik/Soziales/Fortbildung Aerzte“ verschoben)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lobbyfreie Ärztefortbildung

  • Titel: Lobbyfreie Ärztefortbildung
  • SortKey: HBH
  • Status: Zurückgezogen
  • Ansprechpartner: Kathy
  • Sub-AG: Soziales
  • Ausarbeitung: erfolgt via Pad
  • Dieser Vorschlag ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei
Noch nicht abgestimmt

Dieser Text ist ein Entwurf, wird aktuell von der LAG-Landespolitik diskutiert und ist noch nicht verabschiedet. Er kann bearbeitet werden. Möglicherweise repräsentiert dieser Vorschlag nur Einzel- oder Minderheitenmeinungen in der AG, in keinem Fall aber ist er eine offizielle Aussage der AG oder der Partei.

Textvorschlag

Wir fordern, dass das Land gezielt Fortbildungsmaßnahmen für Mediziner bezuschusst, die nicht von Pharmaunternehmen finanziert und für deren Werbezwecke benutzt werden. Hierzu gehören vor allem Ärztekreise und langfristig eine Stärkung der evidenzbasierten Medizin. Ärzte sollen aufgrund von Studien, Untersuchungen und eigener Erfahrung über die Art der Therapie entscheiden und nicht durch die intransparente Werbung der Industrie auf Fortbildungen beeinflusst werden. Unabhängige Veranstaltungen führen letztendlich zu weniger und besser passender Medikation und damit zu einer Verbesserung der Behandlung des einzelnen Patienten und zu allgemeinen Kosteneinsparungen.


 

Kurzfassung

Zusammenfassung des Vorschlags in wenigen Sätzen

Bearbeiter

E-mail Text

Vorschlag muss noch ausgearbeitet werden, er baut auf dem Vorschlag der Multiresistenten Keimen auf. Ich habe als Erinnerung einfach mal die E-mail hier rein kopiert.

"Zusätzlich zu einer früheren und besseren Isolation ( man versucht es ja, aber leider oft zu spät bzw. nicht konsequent genug) denke ich, dass man mit einem verbesserten Einsatz von Antibiotika auch dazu beitragen könnte, Multiresistenzen erst gar nicht entstehen zu lassen. Das heißt nicht mehr Antibiotika sondern eben nur dann Antibiotika, wenn es wirklich Sinn macht. Die kann durch eine Stärkung der evidenzbasierten Medizin vor allem im Bereich der Hausärzte erreicht werden. Da sind wir dann auch schon wieder bei der Transparenz und dem Lobbyismus, denn die meisten Fortbildungen für Ärzte sind von Pharmaunternehmen und dem entsprechend zielen sie auch auf die Anwendung der entsprechenden Medikamente. Ärztekreise und universitäre Fortbildungen sind hingegen sehr selten und sollten deutlich attraktiver gemacht werden. Eventuell durch eine Bezuschussung durch das Land?! Wäre das nicht ein Thema für uns? Dadurch würde man sogar Einsparungen durch geringere Kosten im Gesundheitssektor erreichen können."


Ist-Zustand

Ärzte müssen sich regelmäßig fortbilden. Dies wird über ein Punktesystem überprüft, das heißt, der Arzt bekommt eine bestimme Anzahl von Punkten für eine bestimme Fortbildungsmaßnahme. Er muss am Ende des Jahres die vollen Fortbildungspunkte nachweisen. Nun werden jedoch die meisten der Fortbildungen von Pharmaunternehmen angeboten. Univeritäre Fortbildungen sind eher selten und nicht für jeden erreichbar und Ärztekreise leider noch nicht weit verbreitet. Da die Unternehmen die Fortbildungen finanzieren und organisieren haben sie natürlich hauptsächlich ein Interesse an der Bewerbung und Vermarktung ihrer Produkte. So heißen einige der Broschüren die an solchen Fortbildungen ausliegen "Warum xyz besser ist als abc" oder ähnlich. Für Ärzte sind diese Fortbildungen sehr lukrativ, da sie erstens Punkte und zweitens kostenlose Proben der beworbenen Medikamente erhalten, die sie an ihre Patenten weitergeben können. Damit ist die Therapie quasi entschieden. Oft bleibt es in der Folge aus, dass der Arzt kritisch über seine Entscheidung, dieses Medikament zu verordnen, reflektiert.

Warum die Änderung notwendig ist

Da diese pharmagesponserten Fortbildungen die Ärzte in ihrer Entscheidung, dieses Medikament oder jene Therapie zu verwenden beeinflusst, und dies vom Patienten nicht nachvollziehbar ist, sollte man hier für mehr Transparenz sorgen. Der Patient muss sich sicher sein, dass sein Arzt die jeweils beste, für den einzelnen zugeschnittene Therapie wählt. Dies sollte ohne Einwirkung von Seiten der Industrie geschehen.

Des Weiteren werden durch diese Praxis teilweise auch Medikamente verordnet, die sich vermeiden ließen. Oft setzten sich Ärte nach den Werbefortbildungen nicht mehr so intensiv mit den negativen Seiten der beworbenen Therapie auseinander. Oder sie verordnen Medikamente, die ihrerseits zu Nebenwirkungen führen, die behandelt werden müssen, obwohl es nebenwirkungsärmere Alternativen gäbe. Somit ergibt sich auch ein finanzieller Aspekt, denn durch eine gezieltere Verordung des jeweils besten Medikaments können die teilweise emens hohen Kosten für Nebenwirkungstherapien verringert werden. Auch die Verordnung nicht erwiesenermaßen wirksamer Medikamente wird durch die Pharmaindustrie gefördert und verschlingt ernorme Summen.

Soll-Zustand

Der Patient muss sich darauf verlassen können, dass sein Arzt die für ihn beste, nebenwirkungsärmste, günstigste, erfolgsversprechenste Therapie wählt. Diese sollte sich an anerkannten Untersuchungen, randomisierten Studien und natürlich der indivieduellen Erfahrung des Arztes orientieren. Eine Einflussnahme der Industrie muss unterbunden werden, da sie die objeketive Einschätzung des Arztes in erheblichem Maße behindern. Zudem erfolgt sie intransparent, da anders als bei normaler Werbung der Patient nichts von den Bemühungen der Pharmaunternehmen weiß und so natürlich auch nicht entscheiden kann, ob er sich beeinflussen lassen möchte oder nicht.

Anstatt der Industrie die Möglichkeit zu geben, über Fortbildungsmaßnahmen versteckte Werbung zu machen, muss das Land Baden-Württemberg über die Landesärztekammer anderweitige Fortbildungsmaßnahmen fördern. Hier seien insbesondere Ärztekreise genannt. Ärzte einer Region treffen sich, um über Erfahrungen, Erlebnisse und Neuerungen zu reden. Hier können individuelle Fälle gemeinsam diskutiert werden, frei von Einflussnahme und industriellen Interessen. Leider ist diese Möglichkeit des Punktesammels noch weithin unbekannt und wird enig unterstützt. Auch eine Stärkung der sogenannten evidenzbasierten Medizin schränkt die Möglichkeiten der Pharmaunternehmen stark ein. Diese kann durch eine gezielte Förderung von Maßnahmen durch das Land erreicht werden.

Kosten

Die Kosten für eine Förderung von Ärztekreisen sollten sich in Grenzen halten, auch andere gezielte Maßnahmen für Mediziner können mit geringen Zuschüssen an die Landesärztekammer erreicht werden. Für den Patienten und im Weiteren das Gesundheitssystem können erhebliche Kosten eingespart werden, und das im Zuge einer Verbesserung der individuellen Behandlung. Unnötige oder nicht wirksame Medikamente und die Therapie von vermeidbaren Nebenwirkungen würde zurückgehen und zu deutlich weniger Kosten führen.

Auch die Pharmaindustrie sollte trotz weniger Werbemöglichkeiten weiterhin überleben können.

Alternativen

Gibt es Alternativen?

Quellen

Passend dazu: http://www.mezis.de/

Einige Zeitungsartikel zum Thema: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,689441,00.html http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/unbestechliche-aerzte-stachel-im-fleisch-der-pharmaindustrie-614146.html

Haltungen anderer Parteien

[text]

Historie

Jedes Mal, wenn der Status geändert wird, hier bitte Eintragen.

Datum Status Begründung
12.05.2010 In Arbeit Mail eingestellt
24.05.2010 In Arbeit Programmvorschlag ausgearbeitet