Diskussion:Pressemappe/Urheberrecht

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Version vom 15. Dezember 2006, 02:04 Uhr von imported>Moroquen (Inhaltliche Deckung mit dem Parteiprogramm)
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Inhaltliche Deckung mit dem Parteiprogramm

Die Pressemappe sollte unser Grundsatzprogramm möglichst inhaltsgetreu und anschaulich wiedergeben. Leider sehe ich in der aktuellen Version des Kapitels "Urheberrecht" da noch zwei Schwachpunkte:

1. Die eigentlichen Kernforderungen der Piraten, die Verkürzung der überzogenen und schadhaften Schutzfristen auf ein natürliches Maß und die Anerkennung der Privatkopie als legitim, wirtschaftlich unschädlich und zivilisatorische Selbstverständlichkeit, werden nicht oder nur ungenügend erwähnt. Uns ist bewußt, das dies provokative Forderungen sind, aber sie sind deswegen nicht weniger richtig und eben das, was die Piraten im Kern miteinander verbindet. Die momentane Formulierung erweckt den Eindruck, wir wollten lediglich den rechtlichen Status Quo verteidigen. Mit einer derart defensiven und visionslosen Position konnten sich aber in der Vergangenheit die wenigsten Parteimitglieder identifizieren. Daher muss unsere eigentliche Zielsetzung, ein zukunftsorientiertes, offenes und nachhaltiges Urheberrecht in der Pressemappe klar herausgestellt werden.

2. Die Formulierungen weisen einseitig den Verwertungsgesellschaften die Schuld am momentanen Zustand zu. Eine solch verkürzte Ursachenanalyse findet sich nirgends im Parteiprogramm und wird von mir auch persönlich nicht geteilt. Die Verwertungsgesellschaften bedürfen unbestritten einer radikalen Reform bzw. grundlegender Neukonzeption. Dies kann aber eben nur als Teil des Gesamtproblems "geistiges Eigentum" verstanden werden. Die eigentliche Fragestellung lautet vielmehr: Wer hat welche Rechte an Ideen und Kultur? Die Antwort kann hier weder Urheber, Rechteinhaber, Vertriebe, Konsumenten oder Archivare ganz ausschließen. Um nachhaltige Kultur- und Contentproduktion zu ermöglichen, müssen nicht nur Verwertungsgesellschaften reformiert werden, sondern eben auch Vertriebsstrukturen ermöglicht, das Anspruchsdenken von Urhebern hinterfragt und die Konsumenten an ihre Verantwortlichkeit erinnert werden. Wir sind keine "Fr33 Downloadz for all!1!"-Partei, aber eben auch keine "die-GEMA-ist-an-allem-schuld"-Fraktion.

Ich würde mich freuen, wenn sich Freiwillige finden, die diese beiden Kritikpunkte beseitigen. --Moroquen 01:04, 15. Dez 2006 (UTC)

Formulierungen

Kann "die Vergütung der Verwertung dieser Werke" in "die Vergütung dieser Werke" ersetzt werden? Imho schließt das die Verwerter automatisch mit ein und kling beileibe nicht so hölzern - bitte in den nächsten 24 h reagieren, sonst setze ich's für die PM um - denkt bitte dran, viele Journalisten sind Schöngeister ;-) --Ralf 19:28, 5. Dez 2006 (UTC)

Done.--Rufo 21:30, 5. Dez 2006 (UTC)

Rechte der Urheber

"Dabei sollen die Rechte der Urheber gewahrt und die der Nutzer gestärkt werden"

sehe ich anders, da wir die Länge der Schutzfristen drastisch verkürzen wollen, was viele Urheber wohl nicht als 'Wahrung ihrer Rechte' sehen würden.--Nanuk 17:50, 19. Nov 2006 (UTC)

Wer will das? Ich jedenfalls nicht. Und es ist auch nicht praktikabel; Deutschland ist in internationale Vertraege eingebunden, die Schutzfristen von 50-70 Jahren nach dem Tod des Urhebers verbindlich vorsehen. Darueber werden wir uns kaum hinwegsetzen koennen. Ausserdem leuchtet mir der Sinn verkuerzter Schutzfristen nicht ein. Diese Forderung stammt aus der Ecke derjenigen, die meinen, alles sollte jederzeit fuer jeden frei verfuegbar sein... bitte realistisch bleiben, Kuenstler wollen auch leben (und evtl. etwas vererben koennen).--Rufo 18:00, 19. Nov 2006 (UTC)

wir alle wollen das, es steht auch so im Programm, wenn mich nicht alles täuscht. Die Fristen müssen bis auf zB 14 Jahre nach Erstellung des Werkes reduziert werden, das hat mit 'fuer jeden frei' nichts zu tun. Die internationalen Abkommen werden wir nicht respektieren, die zementieren grade das, wogegen wir kämpfen. --Nanuk 18:23, 19. Nov 2006 (UTC)

Ok, hab's gefunden. Die 14 Jahre allerdings nicht... und fuer praktikabel halte ich das auch nicht. Kaempfen wir wirklich gegen die Urheber und ihre Rechte? Dann bin ich hier in der falschen Partei. Imho sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, gegen die Monopolstrukturen der Verwerter vorzugehen, anstatt die Kuenstler zu enteignen.--Rufo 18:40, 19. Nov 2006 (UTC)

die 14 Jahre sind ein Beispiel aus der amerikanischen Verfassung. Es gibt genügend Künstler, die dies keineswegs als Enteignung ansehen. Die Fristen sind heute einfach nicht sinnvoll/zeitgemäß. Wir kämpfen nicht gegen die Urheber, sondern für einen gerechten Ausgleich und dafür, dass mehr Kultur entstehen kann. Kein Künstler agiert im Nirgendwo, es wird sich aus dem allgemeinen Kulturbesitz bedient, daher muss es auch irgendwann darin Eingang finden. Die Diskussion ist aber zu weitläufig um sie hier vollständig zu wiederholen. --Nanuk 19:10, 19. Nov 2006 (UTC)
Wenn du das wirklich so siehst, Rufo, dann bist du entweder wirklich in diesem Punkt nicht parteikompatibel oder aber du hast den Kern des Problems noch nicht richtig erfaßt. Das Problem besteht darin, daß für eine einmalige Leistung (Erstellen des Werks) über Jahrzehnte bezahlt werden soll und das Werk nicht einmal richtig von der Gesellschaft genutzt werden kann, obwohl der Ersteller sich aus einem riesigen Fundus von Material (Kultur, Bildung, Sprache) gratis bedient hat. Diesen Zustand sieht die Partei als ungerecht an. Es ist schon ein sehr großes Entgegenkommen an die Urheber ihnen überhaupt eine Schutzfrist zuzugestehen. Von Natur aus gibt es nämlich keinen Besitzanspruch auf immaterielle Güter. --Jamasi 20:16, 19. Nov 2006 (UTC)
"Die Partei, die Partei, die hat immer Recht..." </traeller> Geht's noch? Die Partei ist gerade erst mal im Entstehen, das Programm von einigen wenigen in Berlin beschlossen worden und garantiert noch diskutierbar. Stumpfer Kadergehorsam bringt uns kein Stueck weiter! "Von Natur aus" gibt es ueberhaupt keine Besitzansprueche, solche sind immer menschengemacht. Die Schutzfristen reflektieren lediglich die besondere Natur kuenstlerischer Werke, naemlich dass Kunstwerke nicht zwangslaeufig sofort nach ihrer Schaffung Einkommen erzeugen, und der Gesamtwert eines Werks sich erst daraus ergibt, was die Allgemeinheit ueber lange Zeit hinweg bereit ist dafuer zu bezahlen. --Rufo 18:57, 20. Nov 2006 (UTC)
klar ist das Programm diskutierbar, aber das geschieht nicht in der Pressemappe. Dort wird das bisher beschlossene korrekt wiedergegeben. Da Du dies offenbar nicht akzeptieren kannst, rate ich Dir hiermit von Deiner Kandidatur zum Politischen Geschäftsführer in Bayern explizit ab. --Nanuk 11:33, 12. Dez 2006 (UTC)
Darueber habe ich ernsthaft nachgedacht, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass das der falsche Weg waere. Ich habe den Text in Deinem Sinne angepasst; So besser? --Rufo 14:23, 12. Dez 2006 (UTC)
Es ist bedauerlich, dass Du das so siehst, Deine Einstellung kenne ich bisher nur von unseren politischen Gegnern. Das Verunglimpfen mittels der alle-Inhalte-für-lau-Diffamierung greift viel zu kurz. Um das bestehende Geschäftsmodell zu retten (was wir nicht wollen) müsste eine DRM-artige General-Nutzer-Überwachung geschaffen werden. Eine zukunftstaugliche Entlohnung für Kreative zu finden, ist nicht leicht und wird womöglich gar nicht an die Werke als solche gekoppelt sein. Es wäre hilfreich, wenn Du all das nachlesen würdest. --Nanuk 15:04, 12. Dez 2006 (UTC)
Ok, das war zu polemisch. Ich mache das wieder rueckgaengig. Aber langsam kommen wir der Sache naeher. Glaub mir, ich habe mich da gruendlich eingelesen, und die Argumentation ist mir wohl gelaeufig. Mir ist es aber wichtig, dass wir von dem Image als Filesharing-Partei wegkommen. Daher lege ich grossen Wert darauf, dass wir den Urhebern klar machen, dass wir nicht gegen sie agieren, sondern gegen die Verwerter. Das ist eigentlich alles. Deshalb verstehe ich nicht, wieso Du meine Formulierung angreifst, wir wollten die Rechte der Urheber schuetzen... immerhin steht ja auch im Programm, dass wir die Kultur foerdern wollen. Vielleicht waere es nuetzlich, wenn Du Dir ausser den Manifesten der Partei auch mal das UrhG zu Gemuete fuehren wuerdest und mir konkret sagst, welcher Passus daran Deiner Meinung nach schlecht ist? Ich finde, wir sollten unsere Kraefte lieber dahin gehen konzentrieren, den Verwertern und ihren monopolistischen Strukturen das Wasser abzugraben sowie gegen die unsaeglichen (geplanten und bereits durchgefuehrten) Neuerungen im UrhG vorzugehen. Dass das Geschaeftsmodell ueberholt ist, steht ausser Frage. Eine Politik, die darauf besteht, die Urheber der Rechte an ihrer Schoepfung zu enteignen, kann ich aber nicht gutheissen. Und eine Pressemappe sollte imho darauf ausgelegt sein, uns waehlbar zu machen anstatt die Kuenstler (die wir dringend bei uns im Boot brauchen, imho) gegen uns aufzubringen.--Rufo 15:31, 12. Dez 2006 (UTC)
damit drehen wir uns im Kreis und sind wieder am Anfang der Diskussion angelangt (s.o.). --Nanuk 19:27, 12. Dez 2006 (UTC)
Ich denke, hier liegt ein Missverständniss vor. Die große Mehrheit der Piraten hat nach meiner Wahrnehmung kein Interesse daran die "Rechte der Urheber" als heiligen Status Quo zu schützen. Vielmehr geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, die kulturelles Schaffen wirtschaftlich ermöglicht und gleichzeitig die Interessen der Allgemeinheit wahrt. Hier stehen wir also klar hinter den Urhebern. Nach ausführlichen Diskussionen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass eine deutliche Verringerung der Schutzfristen die wirtschaftlichen Interessen der allermeisten Urheber nicht ernsthaft tangieren (die Profite werden fast immer in den ersten Monaten oder Jahren gemacht), aber andererseits den Zugriff der Allgemeinheit (und damit auch der nachfolgenden Künstler) auf wichtige kulturelle Werte sichern. Heutzutage sind viele Werke nach Ablauf ihrer Schutzfrist überhaupt nicht mehr vorhanden (z.B. alte Kinofilme) und damit dauerhaft für das kulturelle Erbe verloren. Bei immer schnelleren Technologiewechseln, einer Verbreitung von Kopiersperren und rigoroser Rechtedurchsetzung wird sich dieses Problem für kommende Generationen erheblich verschärfen. Die in Deutschland geltende Schutzfrist (70 Jahre nach Tod) geht übrigens noch über den international vereinbarten Mindeststandard (50 Jahre nach Tod) hinaus. Die internationalen Abkommen sind jedoch auch nicht in Stein gemeißelt sondern werden sich hoffentlich mit wachsendem politischen Erkenntnisgewinn ebenfalls in eine sinnvolle Richtung weiterentwickeln (natürlich nur gegen den massiven Widerstand der Verwerterlobby) --Moroquen 21:40, 12. Dez 2006 (UTC)

Effizienzsteigerung bzgl. Kulturtechniken

hidiho, hab mir den Artikel mal zu Gemüte geführt und find ihn richtig klasse. hab hier und da ein paar Sätze umgestellt, sodass ich der Meinung bin, sie seien leichter verständlich.

mein Anliegen ist jetzt, bitte ein neues Wort für Effizienzsteigerung im Kapitel Kulturtechniken zu finden. Ich finde es nicht ganz passend, da es doch gerade bei kunst mehr um Qualität als Quantität geht....mir ist klar, was damit gemeint ist, und ich finds gut, aber kann da bitte jemand ein anderes Wort finden? grübelSulu 19:14, 19. Nov 2006 (UTC)


E- und U-Musik

Was ist das denn? Wenn das mir als Musikinteressierten nichts sagt, wird das meine Mutter als Zeitungsleser auch nicht kennen. Bitte definieren. --Sr 19:59, 19. Nov 2006 (UTC)

Definition! greetz klml 20:05, 19. Nov 2006 (UTC)
Was es nicht alles gibt... Es lebe das Schubladendenken (oder so)! Auf Deutsch: Wer hat sich denn den Kappes ausgedacht? --Jamasi 01:37, 6. Dez 2006 (UTC)
Frag mal Deine Mama, die kennt die Ausdruecke bestimmt. Dass Du damit nichts anfangen kannst, belegt nur ein weiteres Mal Deine Ignoranz bezueglich dieses Themas... ja, es gab schon Musik, bevor der Computer erfunden wurde.--Rufo 18:40, 20. Nov 2006 (UTC)
E- und U-Musik sind fürchterliche Begriffe eines bornierten Kulturelitarismus, die ich zutiefst verabscheue. Von solchen Kategorien sollte man sich als moderner und offener Mensch längst gelöst haben. --Moroquen 21:27, 12. Dez 2006 (UTC)