SN:Kreisverband/Görlitz/Aktion FLOSS

FLOSS in den Kommunen

Ziel: Kommunen auf die Vorteilen im Einsatz von FLOSS hinweisen und zu einer schrittweisen Umstellung bewegen.

Zielgruppe: Stadtrat größere Kommunen und der Landkreis, ferner auch die Hochschulen und sonstige Einrichtung in Trägerschaft des Landkreises.

NEWS

Vorgehen:

  • Anfrage überarbeiten, verbessern
  • Adressaten bestimmen
  • Text auf Adressaten anpassen (Anrede, Verantwortliche Stellen)
  • Versendung der Anfragen als offenen Brief
  • PR: Blog inkl. Erwähnung der Vorreiter in Sachen FLOSS (München, Böblingen, Freiburg, ...)

kleine Anmerkung: aus einer guten Quelle weiß ich, dass die meisten Programme speziell für die Behörde von IT-Unternehmen programmiert werden. Diese sind dann Buchungs-, Datenbank- und andere Programme. Dabei spielen z.B. Office-Programme nur eine geringe, aber doch spürbare (Kosten)Rolle.

    • Deswegen geht es ja auch um eine schrittweise Umstellung und die Frage, ob dies überhaupt schon einmal in Betracht gezogen wurde bzw. ob bereits solche Pläne bestehen.

Sicher können wir keine unmittelbare Umstellung auf FLOSS herbeiführen. Wir können aber Impulse geben und diese durch die Medien verstärken. Wenn sich beispielsweise herausstellt, dass unser Landkreis bislang NULL Ambitionen im Einsatz von FLOSS gezeigt hat (was ich vermute), dann ist dies schlicht ein möglicher Bereich, um künftig Einsparungen zu schaffen.

Für uns als Piratenpartei geht es um einen Punkt in unserem Bundesprogramm. Wir können können ihn auf dem Papier stehen lassen oder ihn zu einer konkreten Forderung ausbauen. Derzeit stellen wir eine Art außerparlamentarische Opposition dar. Die Grünen beginne bereits uns diesen Punkt (FLOSS) streitig zu machen. Das wird auch passieren, wenn wir an dieser Stelle keine Farbe bekennen und immer nur auf den Programmpunkt zeigen, anstatt öffentlich für ihn einzutreten.

Hier habe ich eine interessante Internet-Seite gefunden: www.linux-kommunale.de. Dabei ist das Klinikum Görlitz als Linux verwendendes Unternehmen aufgeführt.


Anfrage an größere Gemeinden

Sehr geehrte/r Frau/Herr ...

wie Sie sicherlich wissen, muss der Freistaat Sachsen (jährlich) 17,x Milliarden Euro einsparen. Während sich über das am xx.Juni vorgestellte "Sparpaket" trefflichst streiten lässt, möchte wir Sie hiermit zu einer weiteren Einsparung aufrufen. Es geht um den Einsatz von proprietärer, das heißt nicht quelloffener und lizenzpflichtiger Software, die schrittweise durch freie Software - auch bekannt als Free/Libre und Open Source Software (FLOSS) - ersetzt werden kann.

Durch den Einsatz von FLOSS lassen sich nicht nur Unmengen an Lizenzkosten einsparen, sondern in vielen Fällen ist diese Software ihren geschützten Konkurrenten weit voraus. Die Entwicklung von FLOSS ist nicht mit kommerziellen Softwareprodukten vergleichbar, denn sie stellt einen besonderen gesellschaftlichen Innovationsprozess dar, aus dem funktionale Kulturgüter hervorgehen.

Deshalb wollen wir den Einsatz und die Entwicklung solcher Software in öffentlichen Institutionen gezielt fördern und ihre Akzeptanz in der Öffentlichkeit steigern. Aus diesem Grund rufen wir Sie als [Funktion xy] mit diesem offenen Fragenkatalog zum Thema FLOSS Stellung zu nehmen.


Dankend verbleiben wir mit freundlichen Grüßen,

xx __ KV Piratenpartei Görlitz


Thema: Freie Software im Landkreis – Einsatz von Free/Libre und Open Source Software (FLOSS) in der kommunalen Verwaltung.

Fragen an den Stadtrat:

Teil A: Übersicht über die vorhandene Software in der kommunalen Verwaltung

  1. Wie viele Lizenzen proprietär angebotener Anwendungen und Betriebssysteme existieren derzeit in der kommunalen Verwaltung? (Bitte nach Arbeitsplätzen, Diensten bzw. Datenbanken, Server der gesamten Verwaltung, so wie gesondert für einzelne Ämter und nachgeordnete Einrichtungen.)
  2. Für welchen Zeitraum gelten die unter Frage 1 ermittelten Lizenzen?
  3. Welche vertraglichen Vereinbarungen gelten für den Support der Softwarehersteller für die unter Frage 1 festgestellten Softwareprodukte? (Laufzeit, Verlängerungsklauseln, Art des Supports)
  4. Existiert eine, die Fragen 1 bis 3 betreffende, aktuelle und jeder Zeit abrufbare Liste vorhandener Lizenzen und Supportverträge?
    1. Wenn ja, wer ist für die Erhebung und Pflege dieser Daten zuständig und wie werden diese Daten erfasst?
    2. Wenn nein, warum nicht und wann wäre eine solche Übersicht verfügbar?
  5. Welche Kosten entstehen der kommunalen Verwaltung jährlich für die unter Frage 1 ermittelten Software-Lizenzen und darüber hinaus für den Support derselben?
  6. Welche Strategien zur Sicherung von Funktion und Archivierung nicht offener Dokumentenformate (z.B. MS Word) werden derzeit von der kommunalen Verwaltung verfolgt?


Teil B: Free/Libre und Open Source Software (FLOSS) in der kommunalen Verwaltung

  1. In welchem Umfang werden FLOSS-Betriebssystem und -Anwendungen in der kommunalen Verwaltung eingesetzt? (Bitte nach Arbeitsplätzen, Diensten bzw. Datenbanken, Server der gesamten Verwaltung, so wie gesondert für einzelne Ämter und nachgeordnete Einrichtungen.)
  2. Welche Lizenzvariante (z.B. GNU, GPL, BSD, ...) werden in welchem Umfang eingesetzt?
  3. Welche FLOSS-Lizenzierungsmodelle wurden bereits auf ihre Eignung hin überprüft?
    1. Wenn ja, welche Ergebnisse resultieren daraus für die einzelnen Arbeitsbereiche der Kommune?
    2. Wenn nein, wurden alternative oder modifizierte Lizenzmodelle erarbeitet?
  4. Gibt es eine zentrale Aufstellung alternativer FLOSS-Programme für existierende, proprietäre Software innerhalb der kommunalen Verwaltung und ihrer nachgeordneten Einrichtungen?
    1. Falls ja, bitte auflisten.
    2. Falls nein, warum nicht?
  5. Sind Machbarkeitsstudien hinsichtlich der Migration von proprietärer Software zu FLOSS-Software erfolgt oder geplant?
    1. Falls erfolgt, welche Ergebnisse brachten die Studien?
    2. Falls weder erfolgt, noch geplant, warum sind keine Machbarkeitsstudien geplant?
  6. Wurden bisher gezielt Informationen und Erfahrungen anderer europäischer Länder, Regionen oder Kommunen beim Einsatz von FLOSS eingeholt?
    1. Wenn ja, welche Institutionen wurden kontaktiert?
    2. Wenn nein, warum nicht und ist dies geplant?
  7. Gibt es in der kommunalen Verwaltung Arbeitshilfen, wie Leitfäden oder Anleitungen, zur schrittweisen Umstellung auf FLOSS-Software?
  8. Gibt es Pläne zur Umstellung auf FLOSS-Software?
    1. Wenn ja, welche?
    2. Wenn nein, warum gibt es angesichts der Kosten der proprietären Software keine solchen Pläne?
  9. Haben Mitarbeiter der kommunalen Verwaltung und ihren angeschlossenen Einrichtungen die Möglichkeit FLOSS-Software an einem Arbeitsplatzrechner anzusehen und zu testen?
    1. Wenn ja, in welchen Bereichen und in welcher Form?
    2. Wenn nein, warum nicht?
  10. Werden den Mitarbeitern in der kommunalen Verwaltung und ihren angeschlossenen Einrichtungen Fortbildungen zum Einsatz von FLOSS angeboten oder durchgeführt?
    1. Falls angeboten, welche Themen sind Gegenstand der Fortbildungen?
    2. Falls durchgeführt, welche Themen waren Gegenstand der Fortbildung und von wie vielen Mitarbeitern wurde diese Angebote jeweils wahrgenommen?
  11. Plant der Stadtrat seinen Mitarbeitern künftig weitere Fortbildungen zu FLOSS-Software anzubieten?
    1. Wenn ja, in welchen Bereichen?
    2. Falls nein, warum nicht?
  12. Welche Einsparpotentiale sieht der Stadtrat bei teilweiser oder vollständiger Umstellung auf FLOSS, insbesondere in Hinblick auf:
    • Softwarelizenzen,
    • Support-Kosten,
    • Fortbildungen,
    • Datenhaltung?
  13. Wie beurteilt der Stadtrat die Effekte einer verstärkten Nutzung von FLOSS in Bezug auf:
    • die zu erwartenden Effekte auf die regionale IT-Wirtschaft,
    • die höhere Effektivität der Verwaltungsarbeit,
    • die langfristige Sicherung von Daten?
  14. Wie beurteilt der Stadtrat die Möglichkeit, den Einsatz von FLOSS zum Bestandteil von Fördervoraussetzung bei Ausschreibungen zu machen?


[Abschlussworte]

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